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Der Sohn des Adlers, des Müllmanns und der hässlichsten Frau der Welt


Der Sohn des Adlers, des Müllmanns und der hässlichsten Frau der Welt

Ein Märchen vom Eis und vom Feuer
1. Auflage

von: Waldtraut Lewin

CHF 7.00

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 01.02.2012
ISBN/EAN: 9783863943325
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 171

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

as Buch ist eine ebenso skurrile wie zarte Geschichte von einem, der auszog, die Welt zu retten und sich dabei fast selbst verlor.
Die hässlichste Frau der Welt kann sich vor Verehrern kaum retten. Sie ist eben eine Sensation! Und so kommt es, dass ihr Sohn gleich zwei Väter hat: Einen stolzen Adler und jenen schönen Müllmann, der eigentlich von der Frau gar nichts wissen will und ihr eben den Gefallen tut…
Als das wundersame Kind dann aber geboren wird – was ihre Mutter in einen tiefen Schlaf versenkt – streiten sich die beiden absonderlichen Erzeuger um die Vaterschaft. Denn dieser Sohn ist zu Höherem bestimmt, wie es scheint. Er hat nichts mehr und nichts weniger vor, als die Welt von allem Übel zu erlösen. Allerdings verliert er darüber seine Mutter aus den Augen – und so etwas tut nie gut.
Der Sohn eilt von Abenteuer zu Abenteuer, und überall, wo er auf Unrecht und Verdrehtheiten stößt, schafft er Ordnung. Jedenfalls meint er das, während er weitereilt, getrieben von Neugier und dem Drang nach Gerechtigkeit.
Aber nur etwas zu "stiften" und dann fortzurennen, das reicht nicht aus, wie sich herausstellt. An welchen Ort seiner Taten er auch zurückkommt, immer muss er feststellen, dass sich die Dinge inzwischen zum Schlechten entwickelt haben.
Und er kann weder verhindern, dass seine Mutter stirbt und seine Liebe, das kieselsteinerne Fräulein, in seinen Armen ganz und gar erstarrt.
Alles scheint aus zu sein für ihn. Aber zum Glück erwachsen ihm mächtige Helfer. All die Schwachen und Betrübten, denen er einst so unvollkommen geholfen hat, verbünden sich für ihn, und gemeinsam sind sie stark. Und da sich außerdem noch seine beiden ungleichen Väter aussöhnen, um ihrem Sohn beizustehen, kann ja die Welt vielleicht doch noch gerettet werden. Wenn man sich auch zunächst eine blutige Nase geholt hat. Aber schließlich wird man aus Erfahrung klug…
Die absonderlichen Abenteuer des Sohns, die ihn mit vielen unglaublichen Geschöpfen zusammenführen und in denen die Welt gleichsam durch ein leicht verzerrendes Brennglas betrachtet wird, sollen erstaunen, vergnügen und den Leser dazu anregen, das "Schiefe" in diesen Geschichten in ihrem eigenen Kopf gerade zu rücken.
Denn eigentlich kann immer nur der verfremdete Blick uns helfen, den Reiz der Wirklichkeit zu genießen. Nur die Fantasie öffnet den Blick.
Erstes Hauptstück von der merkwürdigen Empfängnis und Geburt des Sohnes, den Gaben des Adlers, der Harmonie der Sphären und der stillestehenden Zeit
Zweites Hauptstück von der reinen Kälte, dem ewigen Feuer, der Nützlichkeit der Gaben und einem hohen Flug
Drittes Hauptstück von einem, der zu spinnen versteht, sowie von der Stadt aus Netzen
Viertes Hauptstück von den ungleichen Brüdern und den Eiern des Verderbens
Fünftes Hauptstück von den Fischhirten der Wüste und dem kieselsteinernen Fräulein
Sechstes Hauptstück von der Stadt der unsterblichen Götter, der Treppe ins Nichts und einer wissenden Kugel
Siebentes Hauptstück von einer Begegnung im Müll, einer Kündigung und dem verschenkten Feuerfunken
Achtes Hauptstück von solchen, die mit dem Kopf nach unten leben und denen, die das Haupt erheben
Neuntes Hauptstück von dem, was der Sohn findet, und dem, was er verliert
Waldtraut Lewin
geboren in Wernigerode (Harz), Studium der Germanistik, Latein und Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin (Ost) sowie der Freien Universität Berlin (West).
1961 bis 1973 Dramaturgin am Landestheater Halle im Team von Generalmusikdirektor Horst-Tanu Margraf, Regisseur Heinz Rückert und Bühnenbildner Rudolf Heinrich. In dieser Zeit Bühnenfassungen und Übersetzungen von 16 Händel-Opern aus dem Italienischen.
1973 bis 1977 Dramaturgin und Opernregisseurin am Volkstheater Rostock. Erster Roman "Herr Lucius und sein schwarzer Schwan", erschienen 1973 beim Verlag Neues Leben, Berlin.
Seit 1977 freiberuflich. Seitdem ca. 60 veröffentlichte Buch-Titel, darunter 12 gemeinsam mit Tochter Miriam Margraf, über 20 Hörspiele für Kinder und Erwachsene, Reisebücher, Filmdrehbücher, Libretti für zwei Rockopern, Publikationen in Zeitschriften, Anthologien, Periodika, Rezensionen und Feuilletons in Tageszeitungen.
Auszeichnungen
1970 Händelpreis der Stadt Halle
1978 Lion-Feuchtwanger-Preis der Akademie der Künste der DDR
1988 Nationalpreis der DDR
Da empörte ich mich und sprach: Ich will nicht mehr für dich meinen Schweiß vergießen! Aber er zuckte nur die Achseln und gab den Schnecken kein Futter mehr, und das Klagen der Tiere schnitt mir ins Herz, so dass ich wieder vor ihn trat und mich ihm unterwarf. Und in der Verzweiflung sagte ich: Nimm die Schnecken hin, ich schenke sie dir! Und er antwortete: Ich mache mir nichts aus Schnecken, aber gut, ich nehme sie dir aus Erbarmen ab. Du aber bringe dein Werk in meinem Weinberg zu Ende, mit dem du sehr in Rückstand bist, und beginne gleich mit der Arbeit am schadhaften Hausdach, denn wenn du willst, dass ich dich den Winter über durchfüttere, mittellos, wie du bist, musst du schon etwas tun.
Da war ich meine geliebten Tiere los und hatte doch nichts gewonnen.
Und als ich Wochen später ins Herrenhaus kam - denn mittlerweile schlief ich im Schafstall unter den Tieren -, da waren meine Schnecken fort, und mein Bruder lachte und sagte: Sie haben sich verwandelt, und wies mir eine schöne Sklavin in rotem Kleid, gegen die hatte er sie vertauscht. Und ich dachte: eigentlich gehört diese Sklavin mir, denn es waren meine Schnecken, und ich sprach es aus. Er sah mich an und meinte: Du kannst sie gern zur Frau gewinnen, wenn du sie magst, ich gebe sie dir für deine Hände.
Damals verstand ich noch nicht, dass es ihm ernst war, und lachte darüber. Und er lachte mit und sagte: Versuch es und kratze mit deinen Händen die grüne Schicht vom Mondgestein, das oben in den Bergen liegt, denn dieses ist sehr kostbar, und kein Werkzeug ist dazu geeignet als die nackte Hand eines Menschen. Bring mir davon drei Hüte voll, so dass ich etwas damit anfangen kann, und die Frau ist dein.
Ich sah ihn an, ob er vielleicht scherze, aber er wandte sich ab und kümmerte sich nicht mehr um mich, und die Sklavin warf mir einen Blick zu, aus dem ersah ich, dass sie gern von ihm wegwollte, und ich begehrte sie sehr.


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