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Diskriminierungstendenzen in ausgewählten Mären des späten Mittelalters


Diskriminierungstendenzen in ausgewählten Mären des späten Mittelalters


1. Auflage

von: Marcel Prillwitz

CHF 37.00

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 19.01.2021
ISBN/EAN: 9783346331403
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 95

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Beschreibungen

Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Text befasst sich mit interdisziplinären Untersuchungen zum Diskriminierungsbegriff und der Anwendung von Diskriminierung in der literarischen Praxis im deutschsprachigen Raum des Mittelalters. Exkurse in andere Sprachräume sind ebenfalls enthalten.
„sweigt ain weil und horchet her, so will ich euch sagen ain neus mer“.
Mit diesen an sein Publikum adressierten Worten beginnt HANS ROSENPLÜT seine Erzählung „Die Tinte“. Er berichtet über einen zölibatbrechenden Mönch, dessen gekaufte Gespielin durch ein Missgeschick sämtliche Klosterbrüder als vermeintlicher Teufel in Angst und Schrecken versetzt. Das komödiantische Potential des Stückes ist für jedermann ersichtlich. Hinzu mischt der Autor eine Prise Zeitkritik, sowie eine ausdrückliche Moralisatio.

Damit sind einige Zutaten eines Märe aufgezählt. Natürlich existieren auch Mären, die gänzlich ohne Komik auskommen, oder aber welche, die keine Ansätze der Zeitkritik erkennen lassen: „Es sind Typen und typische Geschehnisse, menschliche Irrungen und Wirrungen, die hier gezeigt werden.“ . Allen Mären ist eines gemein: Sie sind immer in Versen paargereimt.
Über den ästhetischen Stellenwert des Märe im Gesamtkontext der mittelalterlichen Literaturlandschaft ist die Forschung lange Zeit zu keinem Ergebnis gelangt. Dies hängt zusammen mit der Tatsache, dass dieser Literaturtyp vielerorts noch nicht als vollwertige Gattung anerkannt ist. Über die Problematik der Gattungskonzeption sowie die literarische Umwelt des Märe berichtet vorliegende Untersuchung.

Soziologische Milieustudien und kulturhistorische Rückschlüsse sind auf Grund der schwankhaft humoristisch-unterhaltenden Ausrichtung der Texte schwerlich möglich.
Es sind Grundtendenzen in einigen Mären aufspürbar, die das Gesellschaftsbild – oder besser: die Teilnehmer der Gesellschaft – dennoch in diskriminierender Art und Weise darzustellen versuchen. Jene Texte sind das Ziel dieser Untersuchung. An sie werden wir ein basissoziologisches Gerüst anlegen, bevor die eigentlichen textkritischen Analysen einer Auswahl von Märentexten vollzogen werden.