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Formale Semantik und mögliche Welten - erste Schritte in Richtung einer Modalsemantik


Formale Semantik und mögliche Welten - erste Schritte in Richtung einer Modalsemantik


1. Auflage

von: Inga Bones

CHF 16.00

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 24.06.2010
ISBN/EAN: 9783640649945
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 22

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Stuttgart (Institut für Linguistik), Veranstaltung: HS Referenz und Quantifikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine rein extensionale Semantik, wie sie in Heim u. Kratzer (1998) entwickelt wird, ist mit Problemen konfrontiert, die schon Frege erkannte und durch die Spaltung in Sinn und Bedeutung aufzulösen versuchte:
(1) Das Problem des unterschiedlichen Erkenntniswertes für Identitätssätze mit korefenten Ausdrücken:
a. Der Morgenstern ist der Morgenstern.
b. Der Morgenstern ist der Abendstern.
(2) Das Problem der Nicht-Ersetzbarkeit koreferenter Ausdrücke in propositionalen Einstellungssätzen:
a. Lois Lane glaubt, dass Clark Kent Clark Kent ist.
b. Lois Lane glaubt, dass Clark Kent Superman ist.

Morgenstern und Abendstern referieren auf denselben Gegenstand, die Venus. Doch während (1a) eine bloße Tautologie ausdrückt, ist (1b) für einen astronomischen Laien durchaus informativ – beide Sätze haben unterschiedlichen Erkenntniswert. Propositionale Einstellungssätze – d.h. Sätze, die die Einstellung (glauben, wissen, hoffen, wünschen etc.) einer Person gegenüber einer Proposition ausdrücken – werfen ähnliche Probleme auf: Obwohl die
Eigennamen Clark Kent und Superman denselben Referenten besitzen und beide eingebetteten Sätze wahr sind, sind sie in „ungeraden“ bzw. intensionalen Kontexten wie (2a) und (2b) nicht salva veritate ersetzbar.

Doch wie lassen sich Intensionen im Rahmen einer formalen Semantik repräsentieren? Die vorliegende Arbeit versucht, diese Frage zu beantworten. Abschnitt 2 erläutert an einem Beispiel aus dem Bereich der Fiktion, wie die extensionale Semantik nach Heim u. Kratzer (1998) schrittweise erweitert werden kann, um Äußerungen in intensionalen Kontexten handhaben zu können. Abschnitt 3 behandelt mit Modalverben intensionale Phänomene, die nicht dem Bereich des Fiktiven angehören. Es wird gezeigt, dass Modalverben starke logische Parallelen zu Quantoren aufweisen und als All- und Existenzoperatoren über mögliche Welten analysiert werden können, die in zweifacher Hinsicht kontextabhängig sind. Die Arbeit orientiert sich in Inhalt und Aufbau an von Fintel u. Heim (2005); die Beispiele wurden nur geringfügig verändert.