Details
Gehirn&Geist 6/2019 - Was Träume erzählen
Sie verraten viel über uns - und helfen, das Leben zu meisternGehirn&Geist
CHF 7.00 |
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Verlag: | Spektrum der Wissenschaft |
Format: | |
Veröffentl.: | 03.05.2019 |
ISBN/EAN: | 9783958923355 |
Sprache: | deutsch |
Anzahl Seiten: | 88 |
Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.
Beschreibungen
Ich finde es faszinierend, was fur verruckte Geschichten mein Gehirn nachts produziert. Und wenn ich morgens gefragt werde, wie ich geschlafen habe, dann erzahle ich auch immer wieder mal mit Begeisterung davon. Mark Blagrove wurde mir wohl genau dazu raten: Der Psychologieprofessor von der Swansea University in Wales wirbt dafur, die eigenen Traume mit anderen zu diskutieren. Denn das starke die Verbundenheit und Empathie untereinander - und beschere einem obendrein neue Einsichten (ab S. 12). Inzwischen spricht einiges dafur, dass unsere Traume weitaus mehr sind als zufallige Nebenprodukte des Schlafs. Sie scheinen eng mit aktuellen und fruheren Erlebnissen, Sorgen, Interessen und Charakterzugen verbunden zu sein. So sehr, dass der Psychologe Kelly Bulkeley von knapp 1000 Traumen einer Frau tatsachlich auf ihre Personlichkeit, Einstellungen und Gefuhlswelt schlieen konnte. Nicht nur unsere Traume verraten viel uber unser Innenleben, sondern auch Blickbewegungen (ab S. 22) oder durch Smartphones oder Smartwatches erfasste Daten (ab S. 34). Der Psychologe Matthew Kaplan mochte mit Letzteren drohende depressive Episoden voraussehen und damit Suizidversuche verhindern. Doch wie so oft gibt es hier zwei Seiten der Medaille: Denn genau jene Technik, die Menschenleben retten konnte, birgt auch ein enormes Missbrauchspotenzial. Schlielich sind nicht nur Psychologen wie Kaplan, sondern unter anderem die Werbebranche oder Versicherungsgesellschaften aus eigennutzigen Motiven daran interessiert, die Stimmung ihrer Kunden vorherzusagen - nicht unbedingt zu deren Vorteil. Ob wir nun unsere Traume teilen oder unseren digitalen Fuabdruck: Letztlich muss sich jeder daruber im Klaren sein, wem er diese intimen Details anvertrauen mochte - und wem lieber nicht. Interessante Einblicke in diese Forschungsbereiche wunscht Liesa Bauer, Redaktion Gehirn&Geist