Kolonialismus, Globalisierung und die Implementierung der europäischen Zeitkultur in Senegal, 1880-1920 Global- und Kolonialgeschichte, Band 1 1. Aufl.
Sebastian-Manès Sprute untersucht die soziokulturellen Auswirkungen der Implementierung der standardisierten Weltzeit im kolonialen Senegal. Er diskutiert dabei den Transfer von Zeitnormen in einem vielschichtigen Arrangement von temporalen Ordnungspolitiken, Synchronisierungs- sowie Standardisierungsanstrengungen, das auf allen Ebenen der gesellschaftlichen und staatlichen Organisation wirksam wurde. Seine Pionierarbeit setzt sich in umfassender Weise mit dem Stellenwert von zeitlichen Ordnungen in Globalisierungsprozessen auseinander und leistet einen reichhaltigen Beitrag zur Untersuchung des bisher nur wenig erforschten Phänomens der Globalisierung der westlichen Zeitordnung.
Sebastian-Manès Sprute, geb. 1979, arbeitet an der Technischen Universität zu Berlin und erforscht die Provenienz von ethnologischen Museumsbeständen aus den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika. Der Ethnologe und Afrikawissenschaftler promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und war Mitglied im DFG-Forschungsprojekt 955 »Akteure kultureller Globalisierung«. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kolonialgeschichte, Provenienzforschung und »Ethnologie der Zeit«.