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Maxikulti


Maxikulti

Der Kampf der Kulturen ist das Problem - zeigt die Wirtschaft uns die Lösung?
1. Aufl.

von: Joana Breidenbach, Pál Nyíri

CHF 20.00

Verlag: Campus Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 03.03.2008
ISBN/EAN: 9783593413273
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 192

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Unser Kulturbegriff ist falsch, gefährlich und er kommt uns teuer zu stehen. Er führt zu schlechter Politik, humanitären Katastrophen und der Verschwendung von Milliarden von Euro. Doch es gibt einen Weg zu einem konstruktiven Miteinander.
Our concept of culture is wrong and dangerous, and it costs us dearly. It leads to bad politics, humanitarian catastrophes, and the squandering of billions of Euros. Yet a method of achieving constructive collaboration does exist, and the business world is already applying it with success.
Inhalt



1 Populäre Irrtümer über Kultur

Im War Room von DaimlerChrysler 7 Gute Vielfalt - schlechte Vielfalt 9 Kollidierende Zivilisationen 12 Die Kulturalisierung von Gewalt 15 Kultur und Entwicklung 17 Bedrohte Kulturen 18 Blackbox Kultur 19 Die Welt des interkulturellen Manage-ments 23 Gefangen in der Box 31 Huntington hat Unrecht 38 Ein falscher Determinismus 44


2
Cui Bono? Die Ursachen für das falsche Kulturverständnis

Eine lange Tradition 49 Schlechte Studien und ungeeignete Methoden 51 Machtausgleich und Machtmissbrauch 55 Stra-tegien zum Ausgleich eines Machtgefälles 56 Wirksam, aber falsch 61 Strategien zum Machtmissbrauch 63 Kultur ist keine Kriegsursache 68 Disziplinierung durch kulturelle Werte 76 Der schmale Grat 82


3 Der Preis, den wir bezahlen

Kulturelle Expertise im "Krieg gegen den Terror" 90 Selbster-füllende Prophezeiungen 97 Zwischen Verrat und Phobie 102 Der Backlash 108 Das Ende der Toleranz? 112 Islamräte und "Faith Schools" 114 Burqinis und koschere Tacos 116 Weit fremder als nötig 118 Die unfreiwilligen Folgen des Schutzes kultureller Vielfalt 122

4 Leitfaden für kulturelle Kompetenz

Von Unternehmen lernen 132 Ein differenzierter Umgang mit kulturellen Unterschieden 139 Sinnvolle Trainings 151 Ent-wicklung teilnehmend beobachten 156 "Ethnografische Spio-nage": Kulturelle Kompetenz in der Armee 160 Wie Sie die Kulturfalle vermeiden 164

Dank
Anmerkungen
Weiterführende Liteatur
Register
Raus aus der Kulturfalle!
Joana Breidenbach beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit Globalisierung und Migration. 1998 veröffentlichte sie »Tanz der Kulturen«, eine Replik auf Samuel Huntingtons Buch »Kampf der Kulturen«. Sie hat die ganze Welt bereist, u. a. als Expertin für das Goethe Institut, das Auswärtige Amt und das Bundespräsidialamt gearbeitet und schreibt für brand eins, GEO und FAZ. Pál Nyíri studierte in Moskau und den USA, lehrte an Universitäten in Oxford, Budapest und Berlin und ist heute Direktor des Studiengangs Angewandte Anthropologie an der Universität Sydney. Er ist Autor mehrerer Bücher, u. a. zum Thema Migration.
Menschen fühlen sich durch scherenschnittartige kulturelle Annahmen stereotypisiert und nicht als handelnde Individuen wahrgenommen. So wie Atsushi, ein japanischer Student, der an einer australischen Universität einen Linguistikkurs belegte, in dem es um kulturelle Aspekte von Sprache ging. Eines Ta-ges forderte der Dozent ihn auf, den anderen Seminarteilneh-mern zu zeigen, "wie Japaner sich begrüßen". Atsushi hob seine Hand, wedelte mit den Fingern und sagte "Hello". Der Dozent war unzufrieden: "Ich meine, wie begrüßt du Menschen in eher formellen Situationen?" Atsushi zuckte mit den Schul-tern und wiederholte seine Geste. Nun wurde der Dozent - der von Atsushi erwartet hatte, dass er eine Verbeugung vorführt - langsam ärgerlich und fragte: "Was machst Du bitte schön, wenn Du dem Kaiser vorgestellt wirst?" Atsushi, der sich inzwi-schen unangenehm bedrängt fühlte, erwiderte, er wolle den Kaiser lieber nicht kennen lernen. Schlussendlich führte der Dozent selbst eine "typische japanische Begrüßung" vor, wäh-rend Atsushi noch Wochen später empört von diesem Vorfall erzählte.
Das Bild der interagierenden Kulturen suggeriert, dass Kultu-ren miteinander kommunizieren, dass sie einen Geist, Gefühle und Strategien haben. Wir tun so, als sei eine Kultur ein auto-nomes Wesen mit einem Eigenleben. Aber Kultur ist nur ein Konzept. Kulturen treffen nicht aufeinander, sie kämpfen nicht miteinander und sie diskutieren auch nicht miteinander. Es sind immer einzelne Menschen, die miteinander Geschäfte machen, verhandeln, Anweisungen erteilen und entgegennehmen. Alle Menschen sind zwar auch Kinder ihrer Kultur, das heißt sie sind beeinflusst durch die Werte und Verhaltensstandards der sie umgebenden Gesellschaft, sie können aber nicht mit ihr gleich-gesetzt werden. Kultur ist vielmehr die heterogene und sich ständig verändernde Matrix, vor deren Hintergrund wir handeln und unsere Welt bewerten, mit der wir uns identifizieren oder von der wir uns abgrenzen, die wir durch unsere individuellen Taten aber auch vorantreiben und verändern.

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