Ein Meister im Staunen, eine Null im Glauben: die Zeitgenossenschaft eines Unzeitgemaen. "e;Ich war ein Meister im Staunen und eine Null im Glauben"e;, schrieb er einmal ber sich selbst. In dieser Haltung, gleichermaen offen und radikal skeptisch, richtete er sich ber Jahrzehnte auf seinem Beobachtungsposten ein, einem Haus am Hang des Salzburger Festungsbergs, zurckgezogen, aber nicht isoliert, abgekehrt, aber alles andere als gleichgltig. Mit Scharfsinn und Schrfe, verspielt in seinem Witz und kompromisslos in seiner Ernsthaftigkeit bezeugte er seine Haltung - gegen allen Dogmatismus, gegen Banalitt und Grenwahn. Davon spricht jedes seiner Bcher, aber ganz besonders die bisher unverffentlichten Tagebcher, die jetzt endlich in einer Auswahl vorliegen. Betrachtungen und Selbstbetrachtungen, wach, gereizt, brillant, hhnisch, vertrumt und schonungslos bis zu dem Punkt, an dem die Parkinson-Erkrankung ihr Zerstrungswerk beginnt. Dieses Buch macht auf bedrckende wie beglckende Weise deutlich, wie sehr Gerhard Amanshauser unserer Zeit fehlt.