Zuspruch und Inspiration

Worte Vinzenz Pallottis für heute gedeutet

Am 22. Januar 1850 starb Vinzenz Pallotti im Kreis seiner Gefährten in Rom. Seit 1892 gibt es Pallottiner in Deutschland. Das sind 125 Jahre voll Begeisterung für den christlichen Glauben und Leidenschaft für Menschen in ganz verschiedenen Lebensfeldern. Das sind Jahre des beherzten Aufbaus, aber auch des Umbaus einer Gemeinschaft, die sich dem Leben und Wirken Vinzenz Pallottis in jeder Situation verpflichtet sieht und seine Vision von Kirche- und Menschsein zu leben versucht. Im Zusammenspiel der unterschiedlichen Geistesgaben und Dienste Gott zu den Menschen bringen, bzw. ihn im Bewusstsein der Menschen zu wecken und sie zur persönlichen Antwort der Liebe zu begleiten – das gehört zum Kern dieser „Beziehungsarbeit“ im Geiste Pallottis. Das macht eine Kirche aus, die nicht für sich selbst da, sondern gesandt ist zum Mitbauen an Gottes Reich, an seiner Zukunft für uns.

Dreh- und Angelpunkt ist das Leben und die drängende Liebe Christi selbst (siehe 2 Kor 5, 14), die Vinzenz Pallotti inspirierte und leitete. Der einfache Priester im Rom des 19. Jahrhunderts hat ein großes Werk hinterlassen: Aus kleinen Anfängen wuchs seine Gemeinschaft aus allen Teilen des Gottesvolkes – und für eben dieses. Groß ist das Schrifttum, das Pallotti hinterlassen hat; bis heute wird daran gearbeitet, es zu sichten und zu übersetzen, zu erschließen und zu verinnerlichen, in die Tat umzusetzen, was er – ein von der Liebe Christi Gedrängter – begann, was sein Vermächtnis an die „Vereinigung des Katholischen Apostolates“ und die Kirche und die Menschen unserer Tage ist.

Das vorliegende Büchlein bietet einen kleinen Ausschnitt von Zitaten Pallottis. Manche sind Pallotti- und Pallottinerfreunden bekannt, weil schon des öfteren in unseren Medien abgedruckt oder in Predigten und Einkehrtagen besprochen. Andere scheinen vielleicht neu und ungewohnt, wie überhaupt Pallottis Sprache – zeitbedingt – für unsere heutigen Ohren hin und wieder etwas „sperrig“ klingt. Doch die Mühe lohnt, sich auf Vinzenz’ Gedanken einzulassen. Sie sprühen auch heute noch von Geist und Kraft. Sie bieten auch in unseren Tagen erfrischende Blicke auf Gott, die Kirche, die Menschen, das Leben.

Wir haben versucht, für dieses kleine Buch ein wenig Deutungsarbeit zu leisten. Allen, die es in die Hand nehmen, wünschen wir Inspiration und Stärkung für das Christsein heute, sowie die eine oder andere Entdeckung, die zu „mehr“ drängt.

P. Sascha-Philipp Geißler SAC

P. Alexander Holzbach SAC    

Mein ewiger Gott,

weil Du unfehlbar, allmächtig,

barmherzig und das größte Gut bist,

glaube ich an Dich:

belebe neu meinen Glauben;

durch die Verdienste Jesu Christi

hoffe ich auf Dich:

stärke meine Hoffnung;

ich liebe Dich:

entzünde immer mehr meine Liebe;

ich bereue, dass ich gesündigt habe,

weil Du der bist, der Du bist:

vergrößere meine Reue.

Mein Gott,

ich bete Dich an als meinen Anfang,

ich ersehne Dich als mein letztes Ziel,

ich danke Dir

als meinem immerwährenden Wohltäter,

 

Vinzenz Pallotti