AUS DEM HERZEN
ERFAHRUNGEN UND REFLEXIONEN
IN DER WESTLICHEN WELT
VON HEUTE
AUS DEM HERZEN
ERFAHRUNGEN UND REFLEXIONEN IN DER WESTLICHEN WELT VON HEUTE
Roswitha Springschitz
Copyright
© 2019 Roswitha Springschitz
Fotos: Roswitha Springschitz ISBN:
978-3-99093-746-4 (Paperback)
978-3-99093-747-1 (Hardcover)
978-3-99093-748-8 (E-Book)
Printed in Austria
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FÜR MEINEN MANN CHRISTIAN IN LIEBE
INHALT
Vorbemerkung
1 EINS – ALL EIN
Gefühle äußern
Von einem anderen Stern vielleicht?
„Essstörungen“
Singledasein
Ämter
Angst 1
Angst 2
Smartphones
Keine Trauergesänge 1
Älter werden
Egoismus
Klimakrise
2 ZWEI – GRUPPE
Leben in der Gruppe
Aggressionen
Frauen
Liebe-Sexualität
Partnerwahl/ Trennungen/Verurteilungen
Daheim
Materieller Besitz
Sehnsucht
VegetarierInnen
Earth-Overshootday
Gemeinsames Tun versus Alibihandlung
Kernfamilien
Keine Trauergesänge 2.0
Unterdrückung statt Gleichberechtigung
3 DREI – SEGEN
Flüchtlinge
Zuviel
Gewohnheiten
Globaler Süden
Gespräche
Süchte
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“
Sitzen (auf Stühlen)
Brüche
Erschöpfung
Bücher
Burnout
Kinder
Segen
VORBEMERKUNG
Ich sitze am Meer, auf Losinj, höre die Wellen an die Felsen schlagen. Wind streichelt mich. Abendsonne. Gerade bin ich über einen Hügel den steinigen Weg zum Supermarkt gegangen, in der Absicht, ein Schreibheft zu kaufen. Nach der sehr berührenden Lektüre des autobiografischen Buches „Dschungelkind“ von Sabine Kuegler wollte ich mich nun selbst wieder ganz dem Schreiben widmen. Überraschend für mich: dass mir am Ende dieses Weges schon ganz klar war, was in dieses Heft geschrieben wird – um heuer noch als Buch zu erscheinen… Und somit sitze ich nun, eine halbe Stunde später, hier und habe mit dem Schreiben begonnen.
Freudig, weil ich endlich über die Themen schreiben werde, die mir schon lange sehr am Herzen liegen.
Juli 2019
LIEBER LESER, LIEBE LESERIN!
Dieses Buch wendet sich direkt an Sie. Die darin angeführten Wahrnehmungen und Meinungen sind persönlich und erheben keinerlei Wahrheitsanspruch; sie können daher Impulse für Ihre eigenen Bilder, Gedanken und Meinungen sein. Um diesen - tatsächlich oder symbolisch - Raum zu geben, sind Leerseiten, mit dem Symbol der Feder, eingefügt.
Roswitha Springschitz
I
EINS
ALL EIN
GEFÜHLE ÄUSSERN
Vor einigen Monaten erkrankte mein Mann Christian akut schwer. Ich musste, zuhause, die Rettung rufen, die ihn ins Krankenhaus brachte. Es folgten Krankenhausaufenthalte von letztlich 3 ½ Wochen. Ich litt sehr unter der zeitlich unabsehbaren Trennung von meinem Mann, unter dem Alleinsein und äußerte dies auch. Ich sei eine furchtbare Egoistin wurde mir gesagt; mündlich und auch schriftlich. Darum mied ich die Menschen, die dies behaupteten. Irgendwann malte ich drei schwarze Punkte auf meine Stirn, unterhalb des Haaransatzes, und ging den Wald: Ich war nun bereit, allem Negativen, das mit dieser Krankheit verbunden war, allein zu begegnen.
VON EINEM ANDEREN STERN VIELLEICHT?
Immer wieder hatte und habe ich das Gefühl, „nicht von dieser Welt“ zu sein und in unsere westliche nicht zu passen; von einem anderen Stern vielleicht? Das mag mit der Intensität meiner Gefühle zu tun haben, die ich nicht verdrängen kann und will, wobei heftige Gefühlsäußerungen in unserer Gesellschaft ja sogar bei Kindern verpönt sind. Das mag andererseits auch aus meinem persönlichen Lebensweg resultieren, zum Beispiel aus der Tatsache, dass ich, nach meinem für mich nicht nachvollziehbaren plötzlichen beruflichen „Aus“ eine gewisse Distanz zu den herkömmlichen westlichen „Selbstverständlichkeiten“: Man/Frau hat einen Arbeitsplatz, mehr oder weniger nette KollegInnen, einen geregelten Alltag also, entwickelt habe; was ich durchaus als Chance sehe, um Gegebenheiten unter einem anderen Blickwinkel - eben distanzierter – wahrzunehmen. Auch ein Zusammenhang mit dem Schicksal meiner Großeltern väterlicherseits, die als Sudetendeutsche nach dem Zweiten Weltkrieg, ihres Hauses und ihrer Existenz beraubt, nach Wien kamen und dem meiner Großeltern mütterlicherseits, die, meines Wissens nach, nicht bei ihren Eltern und in Geborgenheit aufwachsen - meiner von Verlust und Heimatverlust geprägten „Gefühlserbschaft“ also - ist durchaus plausibel.
„ESSSTÖRUNGEN“