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Impressum
© 1976/2020 Pabel-Moewig Verlag KG,
Pabel ebook, Rastatt.
eISBN: 978-3-96688-061-9
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Jan J. Moreno

Duell vor England

Als der Spanier den Plan des Seewolfs durchschaut, sprechen die Waffen

Anfang Dezember 1598.

Der Konvoi spanischer Schatzschiffe, nur mehr aus acht Galeonen bestehend, kreuzte bei den Scilly-Inseln westlich von Cornwall. Das nächtliche Gefecht gegen Gilbert Batten und seine drei Karavellen hatte das Mißtrauen einzelner Kapitäne schwinden lassen – und der Generalkapitän hatte Don Julio de Vilches alias Philip Hasard Killigrew sogar ein Lob ausgesprochen.

Aber daß die Schätze aus der Neuen Welt statt in Spanien in Irland angelandet werden sollten, war trotzdem eine merkwürdige Sache. Nur weil der angebliche Sonderbeauftragte Seiner Majestät, Don Julio de Vilches, schon in Havanna avisiert worden war, segelten die Schiffe überhaupt unter seinem Kommando.

Dabei hatte der Wolf sich selbst den Schafspelz übergezogen und war in die Herde eingedrungen. El Lobo del mar, der Seewolf, hatte sein Ziel bald erreicht. Ungeheure Schätze warteten an Bord der Galeonen.

Aber sobald er den Kurs nach Osten ändern ließ, würde selbst der Dümmste die Wahrheit erkennen

Die Hauptpersonen des Romans:

Don Ricardo de Mauro y Avila – der Generalkapitän ist scharf darauf, seine Ehre zu retten – und fordert den Seewolf zum Duell.

Bernardo de Murcia – sein Zweiter Offizier schafft Munition beiseite, um den verdammten Engländern einzuheizen.

Manuel Antigos – der Kapitän der „Honestidad“ will sich heimlich absetzen, wird aber noch rechtzeitig abgefangen.

Old Donegal O’Flynn – überlegt, ob er die Schatzschiffe mit rosaroten Schleifchen verzieren soll, wenn sie der königlichen Lissy übergeben werden.

Philip Hasard Killigrew – muß Farbe bekennen und die Maske fallen lassen, wenn er auf Ostkurs gehen will.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

1.

„Enter auf! In die Wanten, du Lahmarsch!“

Sir John, der karmesinrote Acaranga-Papagei, trippelte unruhig auf den vorderen zwei Inches der Ruderpinne hin und her, plusterte sein Gefieder auf und blickte den Rudergänger Piet Straaten schräg von der Seite her an.

„Los, los, los!“ krächzte er. „Rauf in den Mars, du lendenlahmes Riesenstink…“ Krächzend stieg er auf, als der Holländer mit einer Hand ausholte. Er flatterte jedoch nur wenige Yards weit und ließ sich auf der Nagelbank hinter dem Besanmast nieder, wo er seine Schimpftirade lautstark fortsetzte.

„Hilfe!“ kreischte er und äugte zu Straaten hinüber. „Piraten! Schnapphähne! Lumpenpack!“

„Mistkrähe!“ sagte der Rudergänger.

Sein Blick wanderte zu den Segeln hinauf, die leicht zu schlagen begannen. Während der letzten beiden Stunden war der Wind immer wieder umgesprungen und nun schralte er erneut, das heißt, er fiel vorlicher ein.

Piet Straaten ließ die Schebecke leicht abfallen. Die Schatzgaleonen schwenkten ebenfalls nach Nordnordost ab.

Das Wetter verhielt sich momentan ähnlich launisch wie eine Jungfrau zwischen Hoffen und Bangen. Mal briste es auf, dann wieder hingen die Segel schlaff von den Rahen, die Sonne brannte entweder fast so heiß wie während der Sommermonate vom Himmel, sie zeigte sich aber auch schamhaft verdeckt hinter trüben Dunstschleiern, die sich manchmal zu schweren Regenwolken zusammenballten. Trotzdem fielen nicht mehr als ein paar leichte Schauer, die nicht ausreichten, das Tuch zu durchnässen.

Der Konvoi schickte sich an, die Scilly-Inseln in nördliche Richtung zu verlassen. Tresco lag inzwischen hinter den Schiffen und die Insel St. Martin’s, eins des fünf großen Eilande, erhob sich an Steuerbord. Dahinter lagen nur mehr unbedeutende kleine Inseln und Riffe.

Die Sonne hatte ihren höchsten Stand im Zenit beinahe erreicht. In zwei, längstens drei Stunden würde die Entscheidung fallen. Dann mußten die Schiffe, um Irland anzulaufen, auf Kurs Nordnordwest abdrehen. Doch das war nie die Absicht des Seewolfs gewesen. Sein Ziel war London.

„Dons“, krächzte Sir John plötzlich von der Nagelbank her. „Feuer frei, ihr Flohhüpfer! Feuer – Feuer …“

Die Schebecke segelte ungefähr hundert Yards achterlich in Luv der „Salvador“, des Flaggschiffs des spanischen Verbands. Obwohl dort mit Sicherheit keiner die englischen Worte des Acaranga-Papageis hören konnte, suchte Piet Straaten in seinen Taschen nach etwas, was sich als Wurfgeschoß verwenden ließ.

Sir John hatte den Rudergänger anfangs mehrmals umflattert, sich auf seiner Schulter niedergelassen und nach seinem Ohrläppchen gepickt. Natürlich war der Schnabel härter als Piets Ohr, was eine schmerzhafte, blutende Wunde zur Folge hatte.

Piet Straaten fand nichts außer zwei kleinen Feuersteinen.

„Verschwinde endlich, du Mistvieh! Laß mich in Ruhe!“

Beide Steine verfehlten ihr Ziel. Sir John flatterte erneut auf den Rudergänger zu, krächzte lauthals „Affenarsch“ und ließ sich hinter Piet Straaten auf dem über das achtere Grätingsdeck hinwegführenden Papageienstock nieder.

„Unser gefiederter Freund scheint heute was gegen dich zu haben, Piet.“ Philip Hasard Killigrew, der Seewolf, hatte den Zwischenfall beobachtet. Lächelnd trat er näher. „Jetzt weiß ich, warum die Spiere Papageienstock genannt wird“, sagte er. „Sir John nimmt sich gut darauf aus.“

Piet Straatens Gesichtsausdruck zeigte eine Mischung aus Trübsinn und Verärgerung. Zwischen Daumen und Zeigefinger rieb er sein blutverkrustetes Ohrläppchen.

„Sollte das ein Witz sein?“ fragte er. „Dann hätte ich die Krähe aber lieber als Galionsfigur.“

Inzwischen stellte Sir John auch seine fremdsprachlichen Kenntnisse unter Beweis, wobei er die Ausdrücke besser für sich behalten hätte. „Mierda“, fluchte er auf spanisch, „merde“ auf französisch, und schließlich ließ er noch ein „shit“ für alle die Arwenacks folgen, die ihn zuvor nicht verstanden hatten.

„Höchste Zeit, daß dem jemand Manieren beibringt“, sagte Piet Straaten.

Ein amüsiertes Lächeln umspielte Hasards Mundwinkel. „Du weißt, wo der Papagei die kernigen Aussprüche aufschnappt.“

„Ed bringt sie ihm bei.“

„Also müßtest du erst dem Profos Manieren beibringen.“

„Ich?“ Piet Straaten war schlichtweg blaff. Er dachte an die schwieligen unheimlich großen Pranken des Profos und schüttelte den Kopf. „Wie käme ich dazu?“

Hasards Blick wanderte zu der nahe vorbeiziehenden Westecke der Insel St. Martin’s hinüber. Mehrere kleine Buchten taten sich auf, zum Teil von Felsen begrenzt, aber auch durch malerische, sanft ins Meer abfallende Strände bestimmt.

Die See schimmerte in den unterschiedlichsten Farbtönen, angefangen von einem hellen, im Sonnenschein fast wie Türkis anmutenden Blaugrün, über kräftiges Blau bis hin zu einem düsteren Schwarz nicht nur dort, wo Wolkenschatten auf die See fielen, sondern auch an Stellen größerer Tiefe. Eine sanfte Dünung trieb vor dem Wind her. Wo die Wellen sich an Klippen brachen oder auf den Strand rollten, zeigten sie Schaumkronen.

Die Luft war kühl, aber nicht kalt. Obwohl die ersten Tage des Dezember 1598 schon der Vergangenheit angehörten, waren die Temperaturen noch erträglich. Der wärmende Golfstrom sorgte dafür, daß auf den Scilly-Inseln das ganze Jahr über Blumen blühten.

Außerdem gab es eine vielfältige Vogelwelt zu bewundern. Scharen von Möwen kreisten über den Schiffen. Sir John hatte für seine gefiederten Artgenossen jedoch nur schräge Blicke übrig. Offenbar fürchtete er das lärmende Pack, das hin und wieder dicht über Deck strich.

„Sir“, sagte Piet Straaten, „wir werden bald den Kurs ändern müssen.“

„Ich weiß“, erwiderte Hasard kurz.

„Die Spanier werden sich freuen.“ Das klang ironisch.

Hasard zuckte mit den Schultern. „Der eine oder andere wird seine Befürchtungen endlich erfüllt sehen. Aber jeder weiß dann wenigstens, woran er ist.“

Aus Furcht vor weiteren Piratenüberfällen segelte der Konvoi ziemlich dichtgeschlossen. Zwischen der „Salvador“ und der letzten der Schatzgaleonen, der „Concordia“, lag kaum mehr als eine dreiviertel Meile. Der Anblick der Schiffe hatte etwas Erhabenes an sich – vor allem wenn man bedachte, daß sie in ähnlicher Formation themseaufwärts nach London segeln würden. Die Kunde von der Ankunft einer solchen Flotte würde sich vermutlich wie ein Lauffeuer verbreiten.

Hasard lächelte, als er an Königin Elizabeth dachte. Sie beide hatten schon immer ein besonderes Verhältnis zueinander gehabt.

Mittlerweile waren auch Don Juan de Alcazar und Ben Brighton, der Erste Offizier, auf dem Achterdeck der Schebecke erschienen. Don Juans Räuspern rief den Seewolf aus seinen Betrachtungen zurück.

Fragend wandte Hasard sich dem Spanier zu. Don Juan vollführte eine ausschweifende Handbewegung.

„Irgend etwas muß geschehen“, sagte er. „Wie lange willst du die Entscheidung noch hinauszögern?“

„Wir gehen hinter St. Martin’s auf Ostkurs. Zufrieden?“

Das war Don Juan ganz und gar nicht.

„Wenn du glaubst, daß auch nur einer der Kapitäne da mitzieht, befindest du dich auf dem Holzweg. Sie werden sich zur Wehr setzen. Mit allem, was sie haben.“

„Das ist nicht viel.“

„Sie haben immerhin Kanonen an Bord. Ein Gefecht könnte uns dazu zwingen, einige Schiffe manövrierunfähig zu schießen oder gar zu versenken.“

„Beides würde den Verlust von Ladung bedeuten“, sagte Ben Brighton.

Hasard fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und gähnte unterdrückt. Schließlich hatte er während der letzten Nächte nur sehr wenig Schlaf gefunden. Erst hatte der Sturm ihn wachgehalten, danach der Angriff von Gilbert Batten.

„Womit sollten die Spanier auf uns schießen?“ fragte er leichthin.

Don Juan kniff die Brauen zusammen und musterte den Seewolf unter halb geschlossenen Lidern hindurch. Wenn Hasard so redete, hatte er längst eine akzeptable Lösung für anstehende Probleme gefunden. Natürlich war klar, daß die Arwenacks bald Farbe bekennen mußten, und ebenso konnte sich jeder an den Fingern abzählen, was dann geschehen würde.

Ein verstehendes Lächeln erschien auf den Gesichtern von Ben Brighton und Piet Straaten. Don Juan de Alcazar begann sogar hellauf zu lachen.

„Das sieht dir ähnlich“, sagte er amüsiert. „Du schmuggelst dich nicht nur im falschen Pelz in die Schafherde ein, zu ziehst den Hunden auch noch die Zähne, ehe sie zubeißen können. Wollen wir hoffen, daß alles ohne Blutvergießen abläuft.“

Philip Hasard Killigrew trat an die Steuerbordverschanzung und deutete zur Insel. Abgesehen davon, daß die Küste von St. Martin’s nicht weit voraus ins Meer vorsprang, zeigte die Färbung des Wassers, daß dort vermutlich nur wenige Faden Tiefe unter dem Kiel blieben.

„Wir gehen vor Anker“, sagte der Seewolf. „Einen besseren Platz finden wir nicht.“

Nachdem von der Schebecke aus die entsprechenden Signale gegeben worden waren, drehten die Galeonen nacheinander in den Wind und warfen dicht unter Land Anker. Hasards Vetter Arne von Manteuffel auf der „Wappen von Kolberg“ und Jean Ribault auf der „Isabella“ der Arwenacks schlossen so auf, daß sie den Schatzschiffen den Weg aus der Bucht versperrten.

Der Seewolf ließ die kleine Jolle aussetzen und sich zur „Salvador“ pullen. Don Juan, der Profos, Ferris Tucker und Mac O’Higgins begleiteten ihn – die Männer also, die schon vor dem Sturm mit an Bord des Flaggschiffs gegangen waren. Sie hatten dort ihre „Schlagkraft“ unter Beweis gestellt und bedeuteten demnach so etwas wie Respektspersonen.

Diesmal empfing Don Ricardo de Mauro y Avila, der Generalkapitän des Konvois, die Besucher auf der Kuhl. Seine schlechte Laune würde er wohl nie ablegen, und um seine Hasenscharte zitterte die Lippe. Er vermied es, den vermeintlichen Don Julio de Vilches und seine Männer anzusehen, sondern ließ seinen Blick vielmehr unruhig über die See schweifen.

„Ich verstehe nicht, warum wir ankern“, sagte er aggressiv. „Die Inselgruppe scheint ein Gebiet zu sein, in dem Piraten mit Vorliebe ihr Unwesen treiben. Mit aufgetuchten Segeln sind wir ihnen ziemlich schutzlos ausgeliefert.“

„Eben darum bin ich hier“, erwiderte Hasard.

Don Ricardo winkte ab – eine Spur zu hastig, als daß er seine Erregung hätte verbergen können. Sein Gesicht wirkte hart und kantig, auch verschlossen, als empfinde er Don Julios Gegenwart nicht als sonderlich beglückend, was letztlich nur zu verständlich war, denn welcher Generalkapitän ließ sich schon gern vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hatte? Noch dazu, wenn plötzlich ein Kurs gefordert wurde, auf dem nie und nimmer spanische Schatzschiffe gesegelt waren.

„Sie sind mir eine Erklärung schuldig, Don Julio“, sagte de Mauro y Avila. „Begleiten Sie mich in meine Kammer?“

Das war weder eine Bitte noch eine Aufforderung, sondern schlichtweg die unumgängliche Frage nach etwas Unvermeidlichem. Der Generalkapitän gab sich keine Mühe, seine Abneigung zu verbergen. Nachdem Hasard den Angriff der drei englischen Karavellen mit Bravour abgewehrt und diese versenkt hatte, war sein Mißtrauen zwar geringer geworden, doch seine übrigen Launen hatten sich um keinen Deut gebessert.

„Ich denke, wir sollten uns an einem anderen Platz in Ihrem Schiff unterhalten“, sagte Hasard.

Sein Blick schweifte zum erhöhten Achterdeck hinauf, wo der Erste Offizier der „Salvador“ wie angewachsen stand und unverwandt das Geschehen auf der Kuhl beobachtete. Miguel Salcho war ein gedrungener, dunkelhaariger Mann mit hellen Augen, wulstigen Lippen und schwarzem Vollbart. Wie Don Ricardo trug er stets eine weiße Halskrause, was schon äußerlich erkennen ließ, daß er ziemlich pingelig war. Außerdem war er ein pedantischer Klugscheißer. Nicht einmal ein Kopfnicken brachte er zustande, als Don Julio de Vilches’ Blick kurz auf ihm verharrte.

„Wo?“ fragte der Generalkapitän in dem Moment. „Welcher Raum könnte geeigneter sein als meine Kammer?“

„Die Pulverkammer, mein Lieber“, sagte Hasard vertraulich.

„Die Pul-ver …“ Don Ricardo de Mauro y Avila schluckte schwer. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab, und seine Augäpfel zeigten plötzlich so viel Weiß, daß man fürchten mußte, sie würden aus ihren Höhlen platzen.

„Ganz richtig“, bestätigte Hasard. „Sie haben sich nicht verhört, Señor Capitán. Ich darf doch annehmen, daß Sie meine Männer und mich begleiten. Oder sollen wir uns allein unter Deck umsehen?“

„Nein – natürlich nicht. Ich frage mich nur, was Sie dazu bewegt, ausgerechnet die Pulverkammer zu inspizieren?“

„Warten Sie’s ab“, riet Hasard und deutete auf den nächsten Niedergang. „Da hinunter?“

Um Don Ricardos Mundwinkel zuckte es unwillig. Aber er fügte sich und führte seine Gäste nach unten. Miguel Salcho starrte von der Balustrade her dem Profos keineswegs besonders freundschaftlich nach, denn ihn verband eine unangenehme Erinnerung mit dem riesenhaften narbengesichtigen Kerl.

Die Schatzgaleonen waren schlecht bestückt. Auch die „Salvador“ stellte keine Ausnahme dar, obwohl sie immerhin über vier Zehn- und Siebzehnpfünder pro Seite und jeweils zwei Drehbassen auf Back und Achterdeck verfügte. Jeder freie Raum war für die wertvolle Ladung genutzt worden. Den Geleitschutz hatte ja zumindest ab Teneriffa die schwer armierte „Casco de la Cruz“ übernehmen sollen. Nur war eben nicht diese erschienen, sondern die drei seltsamen Schiffe unter dem Kommando des Don Julio de Vilches.

Die Waffenkammer lag unterhalb der Offiziersunterkünfte, nach vorn zum Besanmast versetzt. Auf demselben Deck befanden sich die beiden achteren Kanonen, deren Stückpforten des besonderen Tiefgangs wegen dicht über der Wasserlinie lagen. Der Raum, ohnehin schon klein genug, war mit einem provisorischen Lattenverschlag nochmals unterteilt worden, so daß sich jetzt selbst ein einzelner Mann kaum mehr darin umdrehen konnte.

In dem abgetrennten Teil stapelten sich seefest verzurrte Kisten. Sie enthielten goldene und silberne Kultgegenstände aus der Neuen Welt. Geschmeide und vielleicht auch Barren. Minderwertige Stücke schmolzen die Spanier an Ort und Stelle ein, um durch die Barrenform eine bessere Ausnutzung von Lagerkapazitäten zu erreichen.

Unwillig und ein wenig verständnislos, mit schiefgezogenen Mundwinkeln, sah der Generalkapitän zu, wie de Vilches sich durch die Lücke im Bretterverschlag in die Pulverkammer zwängte. Obwohl er liebend gern den Grund dafür in Erfahrung gebracht hätte, schwieg er jetzt.