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Sophienlust
– 299 –

Babsis Geburtstagswunsch

Warum heiraten Mutti und Vati nicht?

Elisabeth Swoboda

Impressum:

Epub-Version © 2019 KELTER MEDIA GmbH & Co. KG, Sonninstraße 24 - 28, 20097 Hamburg. Geschäftsführer: Patrick Melchert

Originalausgabe: © KELTER MEDIA GmbH & Co.KG, Hamburg.

Internet: https://ebooks.kelter.de/

E-mail: info@keltermedia.de

Dargestellte Personen auf den Titelbildern stehen mit dem Roman in keinem Zusammenhang.

ISBN: 978-3-74095-715-5

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»Ich bin so schrecklich müde«, jammerte Heidi. »Meine Füße tun mir weh. Ich mag nicht mehr weitergehen. Bitte, trag mich, Schwester Regine.«

»Was fällt dir ein? Du bist doch viel zu schwer und zu groß, um getragen zu werden!«

»Ich bin gar nicht groß. Ich bin noch klein«, widersprach Heidi der jungen Frau.

In der Tat war Heidi mit ihren fünf Jahren zurzeit das jüngste Kind im Kinderheim Sophienlust. Regine Nielsen seufzte zögernd. Sie fühlte sich selbst nicht gerade taufrisch, denn das für den Herbst ungewöhnliche warme Wetter hatte seine Tücken.

Vor ungefähr zwei Stunden war die Kinderschwester mit zwanzig Schützlingen voll Begeisterung zu einem Spaziergang durch den Wald aufgebrochen. Sie hatten zunächst Dominik von Wellentin-Schoenecker – von allen kurz Nick genannt – und dessen jüngeren Halbbruder Henrik von Schoenecker von Gut Schoeneich abgeholt. Magda, die Köchin von Sophienlust, hatte ihnen zwei Körbe mitgegeben und sie gebeten, im Wald nach Pilzen zu suchen. Anfangs hatten sich die Kinder mit Feuereifer auf diese Aufgabe gestürzt, aber dieser Eifer hatte nicht lange angehalten. Die Pirsch hatte ihnen bloß drei mickrige Eierpilze und einen von Schnecken angeknabberten Herrenpilz eingebracht. Alles weitere Suchen war vergeblich gewesen. Zu diesem Misserfolg hatte sich eine allgemeine Mattigkeit gesellt, die nicht einmal vor dem lebhaften Henrik und dem sportlichen Nick haltgemacht hatte.

»Also gut, ich werde dich ein Stück tragen«, gab die Kinderschwester schließlich Heidis Klagen nach.

Nick ließ dieses Opfer jedoch nicht zu. »Wenn Heidi unbedingt getragen werden muss, werde ich es tun«, sagte er und setzte das kleine Mädchen, das sich an den Wegrand gekauert hatte und kläglich das blonde Köpfchen hängen ließ, auf seine Schultern.

»Heidi wird doch hoffentlich nicht krank werden?«, fragte Pünktchen, ein hochaufgeschossenes Mädchen mit lustigen Sommersprossen auf der Nase, die Kinderschwester. »Es sieht ihr gar nicht ähnlich, darauf hinzuweisen, dass sie noch klein ist, und zu verlangen, dass man sie trägt. Sonst will sie doch immer überall mittun und ist beleidigt, wenn man sie darauf aufmerksam macht, dass sie für irgendetwas zu klein ist.«

»Nein, ich glaube nicht, dass sie krank ist«, entgegnete die Kinderschwester. »Sie ist einfach müde, genau wie wir alle.«

»Ich verstehe nicht, wovon wir so müde sind!«, rief Pünktchen. »Wir sind doch gar nicht weit gegangen, aber ich muss zugeben, dass ich mich auch am liebsten tragen lassen würde.«

»Das schlage dir nur aus dem Kopf«, meinte Nick, der Pünktchens Bemerkung gehört hatte. »Wenn ich dich tragen müsste, würde ich zusammenbrechen.«

»Ich hab’s ja nicht im Ernst gemeint. Keine Angst – du brauchst mich nicht zu tragen«, beruhigte Pünktchen den Jungen. »Ich wollte euch nur klarmachen, wie matsch ich bin.«

»Das kommt von der Hitze. Für Anfang Oktober ist es viel zu schwül«, sagte die Kinderschwester.

»Wenn wir wenigstens Pilze gefunden hätten! Vorige Woche hat es geregnet, dann ist es warm geworden. Da müssten doch die Pilze gewachsen sein. Wieso haben wir keine gefunden?«, beklagte sich Vicky.

»Darauf weiß ich keine Antwort«, entgegnete Schwester Regine.

»Magda wird enttäuscht sein über unsere magere Ausbeute«, fuhr Vicky fort. »Die paar Pilze reichen nicht einmal für eine Suppe.

»Kaum. Zwanzig hungrige Kinder werden davon bestimmt nicht satt«, sagte die Kinderschwester lachend.

»Sollen wir Brombeeren pflücken?«, erwog Pünktchen. »Damit wir Magda wenigstens etwas mitbringen?«

»Ja. Prima! Brombeermarmelade schmeckt fein!«, begeisterte sich Henrik für Pünktchens Vorschlag.

»Du Leckermaul!« Pünktchen lachte. »Wirst du beim Passieren der Beeren und beim Auswaschen der Einsiedegläser auch mithelfen? Oder nur beim Essen?«

»Nur beim Essen«, warf Nick ein.

Daraufhin verteidigte sich Henrik sofort lautstark: »Ich würde auch beim Kochen gern mithelfen, aber Magda sieht das nicht besonders gern. Sie hat sich schon ein paarmal aufgeregt und behauptet, dass ich ihr alles durcheinanderbringe und dass die Küche einem Schlachtfeld gleicht, wenn ich mich länger als fünf Minuten darin aufhalte.«

»Du hättest eben die Saftpresse nicht in Einzelteile zerlegen und den gemahlenen Zimt nicht in den Pfefferbehälter schütten sollen«, erinnerte Irmela den Jungen an diverse Missetaten aus jüngster Zeit.

»Ich habe das alles nicht mit Absicht getan«, verteidigte sich Henrik. »Einen Gewürzbehälter zu verwechseln, das kann jedem passieren.«

»Und wie war das mit der Saftpresse?«, bohrte Irmela weiter.

»Na ja, ich wollte eben sehen, wie das Ding funktioniert«, gestand Henrik.

»Und das Ergebnis deiner Neugier war, dass es nicht mehr funktionierte und von einem Fachmann repariert werden musste.«

»Äh – also pflücken wir jetzt Brombeeren oder nicht?«, versuchte Henrik von dem Thema Saftpresse abzulenken.

»Ja, wir pflücken. Sind alle einverstanden?«

Einige Kinder nickten, andere zuckten mit den Schultern, gähnten und setzten sich an den Wegrand.

»Ihr seid eine müde Gesellschaft«, meinte Nick. Er ließ Heidi zu Boden gleiten und streckte sich. »Aber irgendwie habt ihr recht. Ich habe auch keine Lust, einen Umweg zur Brombeerhecke zu machen. Noch dazu mit Heidi auf den Schultern.«

»Du brauchst mich nicht mehr zu tragen. Ich habe mich ausgeruht. Ich kann jetzt wieder laufen«, meldete sich Heidi zu Wort.

»Ja, ein paar Schritte vielleicht. Dann fängst du wieder an zu jammern.« Nick kannte die kleine Heidi. »Ich bin dafür, dass wir den kürzesten Weg nach Sophienlust einschlagen.«

»Und was machen wir in Sophienlust? Wollt ihr den Rest des Nachmittags die Hitze beklagen?«, fragte Henrik.

»Wir könnten Gesellschaftsspiele hervorsuchen oder ein Quiz veranstalten«, sagte die Kinderschwester, aber dieser Vorschlag stieß auf wenig Gegenliebe.

»Da gewinnen immer Nick und Irmela, weil sie die Ältesten sind und am meisten wissen«, brachte Henrik vor.

»Also, was wollt ihr tun?«, fragte die Kinderschwester, bereits leicht verzweifelt.

»Ich will Brombeeren pflücken«, sagte Henrik.

»Ich will mich im Park ins Gras legen, und du sollst mir eine schöne Geschichte vorlesen, Schwester Regine«, sagte Heidi.

Noch bevor die anderen Kinder dazu kamen, weitere Wünsche zu äußern, sagte Nick: »Am besten, wir teilen uns. Diejenigen, die Brombeeren pflücken wollen, schließen sich Henrik und mir an, die anderen gehen mit Schwester Regine zurück nach Sophienlust.«

»Ich dachte, du wolltest den kürzesten Weg nach Sophienlust einschlagen. Wieso willst du plötzlich ebenfalls Brombeeren pflücken, Nick?«, erkundigte sich Henrik.

»Weil ich auf dich aufpassen muss, damit du keinen Unfug anstellst«, erwiderte Nick prompt.

»Pfui, du bist gemein! Ich brauche keinen Aufpasser! Geh zurück nach Sophienlust oder nach Hause!«

»Aber Henrik, worüber regst du dich so auf? Merkst du nicht, dass Nick dich bloß frotzeln wollte?«, versuchte Pünktchen den aufgebrachten Henrik zu beschwichtigen. »Wahrscheinlich will er deshalb mit uns kommen, weil Schwester Regine sicher vorhat, Heidis Wunsch zu erfüllen und den Kindern ein Märchen vorzulesen. Und über das Märchenalter ist Nick bereits hinaus.«

»Sehr richtig«, stimmte Nick lachend zu.

*

Die Gruppe der Brombeerpflücker bestand aus Nick, Henrik, Pünktchen, Irmela, Angelika und Fabian. Die übrigen Kinder hatten es vorgezogen, mit Schwester Regine nach Sophienlust zu gehen.

Henrik hatte den Tiefschlag, den Nick ihm versetzt hatte, noch nicht ganz überwunden und verhielt sich gegen seine sonstige Gewohnheit schweigsam.

Erst als Nick ihm einen brüderlichen Rippenstoß versetzte und ihm versicherte, dass er ihn tatsächlich nur hatte necken wollen, taute er auf. »Du bist bestimmt nicht mitgekommen, weil du auf mich aufpassen willst?«, vergewisserte er sich.

»Bestimmt nicht.«

»Aber … «, begann Henrik. Er wurde jedoch von Pünktchen, die es nicht mochte, dass die Brüder stritten, unterbrochen.

»Jetzt haben wir es nicht mehr weit bis zu der Brombeerhecke«, warf das Mädchen ablenkend ein. »Gleich sind wir bei der großen Eiche, dann müssen wir abbiegen und die Lichtung überqueren. Danach sind wir auch schon bei den Brombeeren. Komisch, meine Müdigkeit ist jetzt wie weggeblasen. Wahrscheinlich deshalb, weil ich mich auf das Beerenpflücken freue.«

Doch dazu sollten an diesem Tag weder Pünktchen noch die anderen Kinder kommen. Kaum hatten sie nämlich die Lichtung betreten, rief Angelika: »Schaut, dort drüben auf dem Baumstumpf sitzt ein kleines Mädchen. Ich glaube, es weint. Wollen wir hingehen und es fragen, ob es sich verlaufen hat?«

Angelika eilte bereits auf das fremde Mädchen zu, und der Rest der kleinen Gruppe folgte ihr. Keinem wäre es in den Sinn gekommen, an einem weinenden Kind achtlos vorüberzugehen.

Das Mädchen auf dem Baumstumpf hatte das Gesicht in die Hände vergraben und schluchzte laut vor sich hin.

»Hast du dich verlaufen?«, fragte Angelika mitleidig.

Das Kind antwortete nicht, sondern schluchzte nur noch heftiger. Es wirkte wie ein Häufchen Elend.

»Sag uns, weshalb du weinst«, bat Pünktchen. Als wiederum keine Antwort kam, fuhr sie fort: »Wir möchten dir so gern helfen. Aber das können wir erst, wenn wir wissen, was passiert ist.«

Endlich nahm das Kind die Hände vom Gesicht.

Pünktchen und ihre Gefährten sahen nun, dass sie ein ausnehmend hübsches kleines Mädchen vor sich hatten. Die Augenlider der Kleinen waren zwar leicht gerötet, ebenso das Stupsnäschen, und auf den Wangen glitzerten Tränenspuren, aber als in den dunkelblauen, fast schwarzen Augen ein schüchternes Lächeln erschien und sich in den rundlichen Wangen Grübchen bildeten, rief Pünktchen unwillkürlich: »Ein so hübsches Mädchen wie du sollte nicht weinen!«

»Ich muss aber weinen.« Das Kind verzog das Gesicht, als wollte es erneut in Tränen ausbrechen. Pünktchen kam dem jedoch zuvor, indem sie fragte: »Warum musst du weinen?«

»Weil alle so gemein zu mir sind. Am gemeinsten sind meine Vettern. Sie sind viel größer als ich. Peter ist schon so groß wie der da.« Mit ausgestrecktem Zeigefinger deutete das Mädchen auf Nick.

Wider Willen musste Pünktchen lachen, was ihr jedoch einen zornigen Blick der Kleinen einbrachte. Rasch machte sie ihren Fehler wieder gut, indem sie sich neben den Baumstumpf kauerte und ihre Arme um das Mädchen legte. »Ich habe dich nicht ausgelacht«, versicherte sie. »Es hat nur so lustig ausgesehen, als du auf Nick gezeigt hast.«

»Heißt der große Junge Nick?«

»Ja. Ich heiße Pünktchen, das große Mädchen mit den langen blonden Haaren heißt Irmela, das hier ist Angelika, und die beiden kleinen Jungen heißen Henrik und Fabian. Und wie heißt du?«

»Babsi.«

»Babsi?«

»Ja. Eigentlich heiße ich Barbara, aber alle sagen Babsi zu mir. Meine Haare sind genauso lang wie die von Irmela. Ich habe schöne Haare, nicht wahr?«

»Ja, sehr schöne Haare«, bestätigte Pünktchen, leicht verwundert über Babsis Eigenlob.

»Ich habe es ja gewusst«, sagte Babsi zufrieden. »Aber meine Vettern sind so gemein. Sie verspotten mich und sagen, dass ich eitel bin.«

»Äh – ist das dein ganzer Kummer?«, schaltete sich Nick ein. »Du weinst, weil deine Vettern dich eitel finden?«

»Nein. Ich weine, weil …, weil sie mich im Wald ausgesetzt haben. Sie wollen, dass ich mich im Wald verirre, dass ich dann erfrieren und verhungern muss.«

»Erfrieren wirst du nicht. Dazu ist es heute viel zu heiß«, meinte der praktische Fabian.

»Dann verhungere ich eben. Ich habe viele Beeren gepflückt, aber sie haben mir mein Körbchen mit den Beeren weggenommen und sind davongelaufen.«

»Wer – sie?«, fragte Pünktchen.

»Meine Vettern. Sie sind groß und stark. Ich kann mich gegen sie nicht wehren. Dazu bin ich viel zu klein. Ich bin noch nicht ganz sechs Jahre alt, und ich bin ganz allein. Aber sie sind zu dritt.«

»Was? Drei große Jungen gegen ein kleines Mädchen?«, empörte sich Henrik.

Babsi nickte traurig.

»Hast du denn niemanden, der dich gegen deine Vettern beschützt?«, erkundigte sich Fabian.

»Nein, niemanden«, seufzte Babsi. »Mutti hat nie Zeit für mich. Sie ist unfreundlich und böse zu mir.«

»Das ist ja schrecklich!«, rief Henrik aus. »Was meint ihr – sollen wir Babsi nach Sophienlust bringen? Dort hätte sie es gut. Alle wären nett zu ihr und würden sie verwöhnen.«

»Tut mir leid, Henrik, aber wir können Babsi nicht so ohne Weiteres mitnehmen und nach Sophienlust bringen«, sagte Nick.

»Warum nicht? Mutti hätte sicher nichts dagegen.«

»Erstens ist Sophienlust zur Zeit voll belegt, zweitens wissen wir nicht, ob Babsi überhaupt mitkommen möchte, drittens …«

»Wir brauchen sie ja nur zu fragen, ob sie mitkommen möchte«, fiel Henrik seinem Bruder ins Wort. »Möchtest du nach Sophienlust?«, fragte er Babsi, ohne Nicks abwehrende Handbewegung zur Kenntnis zu nehmen.

»Was ist das – Sophienlust?«, fragte Babsi.

»Sophienlust ist ein Kinderheim. Es gehört Nick. Unsere Mutti verwaltet es, bis Nick volljährig ist. In Sophienlust geht es allen Kindern gut. Sie können im Park spielen, im Eisenbahnzimmer oder im Wintergarten. Im Wintergarten haben wir einen Papagei, der heißt Habakuk. Er kann sprechen. Natürlich nicht soviel und so schön wie ein Mensch. Er spricht nur das nach, was man ihm vorsagt.«

»Manchmal wünschte ich, Henrik würde sich ebenfalls so verhalten«, stöhnte Nick. Er nahm Pünktchen beiseite und flüsterte ihr zu: »Henrik redet zu viel. Er schildert Sophienlust in den glühendsten Farben, dabei haben wir keinen Platz für Babsi. Wir sind voll belegt. Natürlich würde sich bei einem Notfall eine Lösung finden lassen, aber hältst du Babsi für einen Notfall?«

»Nein«, entgegnete Pünktchen. »Wir wissen zwar sehr wenig über sie, aber irgendwie habe ich den Eindruck gewonnen, dass sie flunkert. Sie macht keinen verwahrlosten Eindruck. Ich vermute, sie hat uns ein Schauermärchen aufgetischt.«

»Nun, sie ist immerhin mutterseelenallein im Wald.«

»Ja, aber vielleicht gibt es dafür eine ganz harmlose Erklärung. Oder glaubst du an die Geschichte von den drei bösen Vettern, die ein wehrloses Mädchen im Wald aussetzen, um es verhungern zu lassen? Bei sechsundzwanzig Grad im Schatten?«

»Es klingt lächerlich«, bestätigte Nick.

»Wir sollten sie nach ihrer Adresse fragen und nach Hause begleiten«, meinte Pünktchen. »Das gibt uns die Gelegenheit, festzustellen, ob an Babsis Schauergeschichte etwas Wahres ist. Ehrlich gesagt, ich zweifle daran. Sie ist so schön und sauber angezogen und wirkt in keiner Weise vernachlässigt.«

»Gut. Erkundigen wir uns also nach Babsis Adresse«, beschloss Nick, erlitt aber gleich darauf eine klägliche Niederlage. Babsi weigerte sich einfach, ihre Adresse und ihren vollen Namen anzugeben.

»Ich komme mit euch nach Sophienlust«, erklärte das kleine Mädchen. »Ich bin schon sehr neugierig auf Habakuk, auf den Bernhardiner Barri, auf Tante Ma und Schwester Regine.«

»Na, da hast du etwas Schönes angestellt, Henrik!«, tadelte Nick. »Einstweilen kann noch keine Rede davon sein, dass Babsi nach Sophienlust kommt. Und selbst wenn sich eine Möglichkeit findet, sie aufzunehmen, müssen doch zuerst einmal ihre Eltern verständigt werden.«

Henrik sah die Stichhaltigkeit dieses Arguments ein. Babsi jedoch nicht. »Vati und Mutti ist es egal, was aus mir wird«, sagte sie. »Sie haben mich nicht lieb.«

»Das kann ich mir nicht vorstellen«, warf Pünktchen ein.