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Mandy Winters

Teufelskreis Prostitution

Ich habe den Ausstieg geschafft!

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Für Christian und Dorothee,
zwei ganz besondere Menschen!!!

Alle Namen im Buch wurden geändert oder es wurde eine Druckgenehmigung erteilt. Für den Inhalt sind Verlag sowie Autorin von der Haftung ausgeschlossen. Ich weise darauf hin, dass Angaben über den monatlichen Verdienst als Prostituierte ungefähre Angaben sind. Auch habe ich meinen Verdienst ordnungsgemäß versteuert. Hinzu kommt, dass jede Prostituierte je nach Stadt am Tag 15 bis 50 Euro Steuern entrichten muss. Sonst darf sie ihren Dienst nicht antreten.

Der schmerzhafte Kampf nach der Prostitution zurück ins Leben. Hindernisse, Rückschläge, Krankheit und die Diskriminierung der Gesellschaft. Nur wer stark ist und bleibt, wird es schaffen.

Vorwort

Der Ausstieg war schlimmer als das, was ich in der Prostitution erlebt habe. Drei Jahre lang war ich Männern aller Altersklassen, aller Berufsgruppen und aller Gesellschaftsschichten zu Diensten. Als Prostituierte gab ich nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Seele her. Für die Freier war ich die Schönste, die Geilste, Psychologin, genauso wie Schauspielerin und Geliebte auf Zeit. Ich gab dem Freier das Gefühl, nicht für mich bezahlt zu haben. Für mich war die Prostitution eine Welt der Erotik, des Verruchten, des Verbotenen. Ich gab mich jedem Freier mit voller Leidenschaft hin.

Dieses Buch beschreibt meinen Werdegang als Hure, die ich aus freien Stücken war. Ich bin zu nichts gezwungen worden und hatte auch keinen Zuhälter. Ich habe diesen Weg frei gewählt.

Mein Leben war bisher ganz normal verlaufen, ich hatte eine Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht und lebte seit Jahren ohne Beziehung. Viel hatte ich in meinem Leben schon ausprobiert. Ich liebte den Sex und meinen Körper, trug gerne sexy Dessous und war für vieles offen. Ich las viele Bücher über Prostitution, sah Reportagen im Fernsehen und immer übte es auf mich eine Faszination aus. Nur einmal wollte ich einen Einblick in diese andere Welt erhaschen, den Reiz und die Neugier erleben. Erfahren, was das wohl für Männer sind, die für Sex bezahlen. Wissen, warum Männer zu einer Hure gehen.

Der Einstieg in dieses Gewerbe ging schnell. Der Ausstieg hingegen war die Hölle für mich. Der Kampf zurück in die Gesellschaft, die dich nur verachtet. Der Kampf gegen die Ämter und gegen Krankheit. Das Zurechtfinden in einem normalen Alltag. Der emotionale Schmerz, weil du dir nichts mehr leisten kannst, aber es gewohnt bist, viel Geld zu haben. Und der Gedanke, bei jeder neuen Schwierigkeit im normalen Leben zurückzugehen, in den warmen Schoß der Puffmutter. Für uns Prostituierte gibt es weder Hilfe noch Anlaufstellen und die Gesellschaft lässt einen fallen. Man steht völlig alleine da. Allerdings hatte ich das Glück, dass mich kurz vor meinem Ausstieg Christian besuchte — der Freier, der meine große Liebe wurde. Mit diesem Buch möchte ich anderen Mädchen, die aussteigen wollen, Mut machen. Zeigen, dass der Ausstieg aus der Prostitution zu schaffen ist. Der Gesellschaft zeigen, dass wir Prostituierte kein Abschaum sind, sondern wie wichtig unsere Arbeit ist. Dass wir körperliche und seelische Schwerstarbeit leisten, dass wir einigen Ehefrauen viel Arbeit abnehmen. Heute kann ich sagen, für mich gibt es kein Zurück mehr in den Puff. Ich habe es geschafft! Ohne Blatt vor dem Mund werde ich in diesem Buch die harte Realität des Alltags einer Prostituierten beschreiben.

Der Einstieg

Vier Wochen nach meinem 30.Geburtstag las ich diese Anzeige in der Zeitung.

„Girls für Privatwohnung gesucht.“

Lange habe ich überlegt und mich nicht getraut anzurufen. 1.000 Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Soll ich das wirklich machen? Was wird da genau auf mich zukommen? Bin ich bereit dazu?

Immer wieder las ich diese Anzeige. Und dann wählte ich mit zitternden Händen die Rufnummer. Eine Frau meldete sich. Ich sagte:

„Hallo, ich rufe wegen der Anzeige an.“

„Ja klar. Komm einfach mal vorbei“, antwortete sie und nannte mir die Adresse.

„Alles Weitere besprechen wir dann persönlich und nicht am Telefon.“ Sie klang sehr nett und ich machte einen Termin für 14 Uhr aus.

Aufgeregt fuhr ich zu der mir genannten Adresse. Als ich dort ankam, sah ich ein ganz normales Mehrfamilienhaus. Puff? Vom Puff keine Spur. Ich klingelte und eine dicke, ungepflegte Frau öffnete mir die Tür. Freundlich ließ sie mich herein und ich kam in eine dreckige ungepflegte Wohnung. Ich schluckte vor Schreck und sie bat mich in der Küche Platz zu nehmen. Dort schaute ich mich fragend um, wo waren die anderen Frauen? Ich wurde unsicher.

Die Frau stellte sich als Claudia vor und musterte mich unverhohlen von Kopf bis Fuß. Dann bot sie mir etwas zu trinken an und fing an Fragen zu stellen. Hatte ich das schon einmal gemacht? Wie alt war ich? Wir kamen ins Gespräch und auch ich hatte viele Fragen. Claudia erklärte mir alles in Ruhe. Die halbe Stunde kostete den Freier 60 Euro, die Stunde 100 Euro. Von dem Geld bekäme ich die Hälfte. Es wären alles sehr nette Freier. Acht bis zehn Mädchen würden noch da arbeiten, zwischen 18 und 50 Jahren. Die Arbeitszeit könne ich mir selber einteilen, der Puff sei 24 Stunden geöffnet. Einige Mädchen würden auch hier übernachten. Ich könne auch Freier abweisen, es gelte „Alles kann, nichts muss.“ Es würden von jedem Mädchen Fotos fürs Internet gemacht. Am besten mit Gesicht, aber das würden viele Mädchen nicht wollen, um unerkannt zu bleiben. Da hatte ich kein Problem mit.

Dann zeigte mir Claudia die Arbeitszimmer. Es waren drei davon vorhanden, mit eigenem Bad, einem großen Bett, einem Schreibtisch, einem alten Kleiderschrank. Überall standen kitschige Kunstblumen und Kerzen. Die Zimmer waren sehr ungepflegt, das Bad dreckig. Man gehe mit dem Freier aufs Zimmer, kassiere erst mal das Geld und bringe es dann zu Claudia. Sie erklärte mir, dass der Freier dann ins Bad gehe und sich waschen müsse. Ich natürlich auch. Kondome, Gleitgel und Handtücher stünden immer zur Verfügung. Als wir uns wieder in die Küche setzten, schrieb sie meine Größe, Haarfarbe, Konfektionsgröße und meine Oberweite auf einen Zettel. Damit die Chefin schon Werbung für mich machen könne, argumentierte sie. Claudia war allerdings nicht die Chefin, nur die Puffmutter. Sie machte die Wäsche, kochte für die Mädchen, passte auf. Wie eine Mutter einer großen Familie. Die Chefin, Maria, blieb meistens nur im Hintergrund. Sie machte die ganze Internetwerbung. Claudia fragte mich noch, wie ich heißen möchte? Der richtige Name gehe nicht, besser sei ein Pseudonym. Um uns Mädchen zu schützen. Denn auch Freier sind nur Männer, die sich durchaus auch mal in eine Hure verlieben können.

Ich entschied mich für den Namen Lena.

Nach vier Stunden rauchte mir so der Kopf, dass ich mich erst mal verabschiedete, aber sofort sagte: „Ich möchte am nächsten Tag anfangen, als Lena.“ Claudia freute sich sehr.

Zuhause angekommen, musste ich das alles erstmal verarbeiten und mir noch mal durch den Kopf gehen lassen. Doch der Reiz war so stark, dass ich mich dazu entschied es auszuprobieren und durchzuziehen. Von nun an würde ich Lena sein — 25 Jahre, 170 cm groß, 57 kg schwer, lange blonde Haare, Oberweite 85 b. Am nächsten Tag machte Claudia Fotos von mir in schönen Dessous und High Heels. Darauf stehen Männer, besonders auf blonde Haare. Warum? Weil wir blonden Mädchen so unschuldig aussehen und den Beschützerinstinkt erwecken.

Claudia sagte mir große Chancen voraus. Mit meinem Körper würde ich viel Geld verdienen können. Nur zu schön, erklärte sie mir, dürfe Frau auch nicht sein. Männer hätten Angst vor schönen Frauen. Ein bisschen unsicher und gequält lächelte ich in die Kamera. Mein Busen kam auf den Bildern sehr schön zur Geltung.

Claudia gab mir noch ein paar Tipps. Immer gut geschminkt sein, Sonnenbankbräune, gepflegte Fingernägel, Bodylotion und wenig bis gar kein Parfüm. Denn wie sollte der Freier seiner Ehefrau das erklären, wenn er plötzlich nach einem anderen als ihrem Parfüm duftet? Ich dachte immer, Männer hätten genug Ausreden auf Lager.

Alles war neu für mich, ich fühlte mich total unsicher, aber nicht unwohl. So saß ich in Dessous am Küchentisch und lernte die anderen Mädchen kennen, die schon Termine hatten. Alle gingen ganz leicht damit um. So, als würden sie Brötchen verkaufen und nicht ihren Körper. Die Mädchen waren ganz locker miteinander, unterhielten sich oder tranken Kaffee. Ich beobachtete alles eine ganze Weile, um mir mein eigenes Bild von den Gepflogenheiten zu machen. Andauernd klingelte irgendein Handy, denn jedes Mädchen hatte ihr eigenes Handy, damit der Freier direkt mit dem Mädchen seiner Wahl einen Termin ausmachen konnte. Ich als Neue wurde jedoch kaum beachtet. Claudia kümmerte sich die ganze Zeit um mich und telefonierte ewig mit Maria. Ich befand mich in einer völlig anderen Welt, weit weg vom normalen Alltag. Es war wie eine Fantasiewelt.

Der Alltag beginnt

Dann ging alles ganz schnell und ich hatte meinen ersten Kunden. Vor mir stand ein im Anzug gekleideter, großer, gepflegter, gutaussehender Mann, 28 Jahre, Pilot. Ich wusste nicht so recht, was zu tun war und verwickelte ihn in ein Gespräch. Er war sehr nett und gab mir 60 Euro für eine halbe Stunde. Dankend nahm ich das Geld und schickte ihn ins Bad. Während er dort war, brachte ich das Geld zu Claudia. Sie wünschte mir viel Glück. Ich machte mich frisch, legte meine Haare zurecht und ging zu ihm aufs Zimmer. Mein erster Freier! Bloß nicht anmerken lassen, dass ich fürchterlich aufgeregt bin. Dann lag ich mit ihm, recht verloren, auf dem großen Bett. Er redete von seinem Beruf und davon, dass er am Abend noch nach Singapur fliegen müsse. Ich konnte gar nicht richtig zuhören, so beschäftigt war ich damit, wie ich ihn nun berühren sollte. Oder würde er mich berühren? Ich dachte, stell dich nicht so an. Es ist wie ein One-Night-Stand.

Ich fing an ihn zu küssen. Seine Lippen waren ganz sanft. Langsam zogen wir uns aus, seine Zunge berührte meine Brustwarzen. Er war sehr zärtlich, aber dennoch stürmisch. Ich streichelte seinen schlanken, gepflegten Körper.

„Spreiz bitte deine Beine“, sagte er plötzlich.

Es gefiel ihm sehr, mich blank rasiert zu sehen. Seine Zunge fuhr über meinen Kitzler, ich stöhnte auf. Er küsste mich wieder. Dann nahm ich seinen harten Schwanz in die Hand. Plötzlich sagte er mir:

„Ich möchte ein Rollenspiel. Spiel bitte eine Stewardess, die schon lange heiß auf mich ist.“

Gar nicht so einfach, dachte ich und redete einfach drauf los.

„Du geiler, schöner Pilot, ich will dich ficken“, sagte ich etwas unsicher mit erotischer Stimme.

Das machte ihn aber total an. Allein der Gedanke, dass ich eine Stewardess sein könnte, die geil auf ihn ist, da konnte er es nicht mehr abwarten, endlich in mich einzudringen. Ich zog ihm das Gummi über sein bestes Stück.

„Dreh dich um, ich will ihn dir von hinten reinstecken“, säuselte er leise.

Dann streckte ich ihm meinen Po entgegen und er rammte mir seinen Schwanz in meine enge, feuchte Muschi. Ganz leicht klatschte er mit seiner Hand auf meinen Po.

„Du geile Saftschubse, mein Riemen wird es dir besorgen“, hauchte er lustvoll.

Ich stöhnte und nach ein paar Stößen kam er laut zum Ende. Erschöpft ließ er von mir ab. Ich entfernte ihm das mit Sperma gefüllte Kondom. Einen Moment lang blieb er noch liegen und bedankte sich bei mir, dann stand er auf, zog sich schnell an und verschwand.

Ich blieb allein im Zimmer zurück und schaute auf die Uhr. 20 Minuten hatte das alles nur gedauert. Die ersten 30 Euro in 20 Minuten. So einfach ging das? Die Saftschubse und der Pilot. Ich fühlte mich leicht wie eine Feder und war froh darüber, dass mein erster Freier recht unkompliziert gewesen war.

Im Bad machte ich mich wieder zurecht und räumte das Zimmer auf, bevor ich zurück zu den anderen Mädchen ging. Claudia war ganz gespannt und wollte wissen, ob alles gut gegangen sei. Ich erzählte ihr, dass er sehr nett war und ich nicht gedacht hätte, dass es so einfach war. Es war wirklich so als würde man Brötchen verkaufen. Dieser Pilot war ein guter Stammkunde und genau richtig für den Einstieg. Aber nicht alle Freier waren so einfach und vor allem so gepflegt.

Ich saß am Küchentisch und hing meinen Gedanken nach. Weitermachen wollte ich auf jeden Fall. Einfach, unkompliziert mal eben schnelles Geld verdienen. Was wollte ich mehr? Es fühlte sich für mich richtig gut an und schon jetzt konnte ich mich mit Lena identifizieren. Es war ein Rollenspiel. Keiner würde je erfahren, wer oder was ich wirklich war. Mein Gefühl dabei war sehr gut und eine schöne Aufbesserung des Taschengeldes war das Ganze zudem auch noch. Schon nach diesem einen Freier fühlte ich mich selbstbewusster und fing an, meinen Körper noch mehr zu lieben. Nur wer als Frau seinen Körper liebt und sich selbst annehmen kann, ist auch eine gute Liebhaberin. Es heißt nicht umsonst, Männer wünschen sich eine Hure im Bett.

Ich nahm mir vor, die Freier mit Stil zu verwöhnen. Bei mir sollte der Mann vergessen, dass er für den Sex bezahlt hatte. Ich war völlig aufgedreht und euphorisch, hätte es am liebsten in die ganze Welt heraus posaunt, dass ich nun eine Hure war. An diesem Tag blieb der Pilot mein einziger Kunde. Ich verabschiedete mich total happy von den Mädchen und Claudia und fuhr nach Hause. Dort hielt ich es nicht lange aus und ging früh schlafen, um endlich wieder schnell in den Puff zu kommen.

Am nächsten Tag saß ich mit roten Strapsen und Zwölf-Zentimeter-High Heels wieder im Puff, als eine Frau hereinkam, um die 40 Jahre alt. Sie sah sehr verbraucht aus. Es war Maria, die Chefin und sie setzte sich zu mir und Claudia. Sie begutachtete mich und sagte: „Nicht schlecht, du siehst aus wie ein Engel.“ Ich fand Maria total sympathisch und wir redeten über alles Mögliche. Auch die vier anderen Mädchen gesellten sich zu uns und näherten sich mir an. Ich fühlte mich total wohl und verstanden, plauderte munter drauflos. Von mir und was ich sonst so machte, dass ich Krankenschwester war, wo ich arbeitete, dass ich Single war. Wir redeten und lachten, es war richtig schön. Wie eine große Familie eben. Ich lernte dann die anderen Mädchen näher kennen. Sie erzählten, dass sie Kinder hätten, oder einen arbeitslosen Ehemann. Dass sie alle noch Hartz IV bekämen und heimlich Anschaffen gehen müssten. Keiner dürfe es erfahren. Das fand ich schon schlimm. Viele Mädchen verkauften schon jahrelang ihren Körper, hatten keine Ausbildung und hofften so auf ein besseres Leben und die Liebe. Naja, die Liebe, so glaubte ich, findet sich sicher nicht im Puff. Doch später lehrte mich das Schicksal etwas anderes.

Dieses Zusammensein und Maria, die Chefin, zeigten mir, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Für mich gab es kein Zurück mehr. Und auch die Mädchen schauten zu mir auf und beneideten meinen Körper. Maria meinte, ich hätte Stil und wäre sehr edel, aus mir könne man auch eine Edelnutte machen. Sie hätte Verbindungen zu Kunden aus Dubai, diese Männer würden für mich bis zu 10.000 Euro bezahlen. Sie hätte Großes mit mir vor und freue sich auf eine lange Zusammenarbeit mit mir. Wenn ich mal Probleme oder Sorgen hätte, jederzeit wäre sie für mich da. Ich war total happy und fand es toll, so etwas in einem Puff zu finden, hatte ich doch schon im normalen Leben mit Menschen eher Pech gehabt und schlechte Erfahrungen gemacht. Ich konnte es nicht glauben, so ein Glücksgefühl überkam mich.

Dann hatte ich einen Termin für eine Stunde. Ein Mann, um die 50 Jahre, begrapschte mich schon auf dem Weg zum Zimmer. Er fragte mich:

„Bist du auch schon so geil wie ich?“

„Klar“, erwiderte ich, verlangte 100 Euro und schickte ihn zum Duschen.

Es dauerte nicht lange und so stand ich schnell komplett entkleidet vor ihm. Sein Riemen streckte sich in die Höhe und tropfte. Wie wild fummelte er an mir rum, ich konnte kaum mithalten bei dem Tempo. Dann steckte er mir seine Zunge in den Rachen. Küssen konnte er aber nicht. Es war nicht weiter schlimm, aber ich versuchte, das Ruder zu übernehmen, legte mich auf ihn, küsste ihn entlang des Körpers, fuhr mit meiner Zunge über seinen Schwanz. Er wurde ruhiger und genoss mein Verwöhnprogramm. Mit meiner Pussy kam ich näher zu seinem Gesicht, sodass er sie mit seiner Zunge verwöhnen konnte.

Es gefiel ihm sehr. Er schob mir zwei Finger in mein Loch und schrie: „Bist du geil und eng, du heiße Braut!“

Ich stöhnte und spielte ihm einen Orgasmus vor, bedankte mich bei ihm und nahm sein bestes Stück in meinen Mund. Er stöhnte auf und grapschte an meinen Brüsten herum.

Ich stülpte ihm das Kondom über und fragte: „Wie willst du mich?“

Als Antwort wurde ich von ihm auf den Rücken gedreht. Automatisch öffnete ich meine Beine und dann stieß er zu. Ich fühlte nicht viel von seinem Schwanz und nach dreimal stoßen war es schon vorbei. Sein Name war Udo.

„Geile Nummer“, sagte er und ging sich waschen.

Währenddessen blieb ich noch auf dem Bett liegen, es waren ja noch 20 Minuten Zeit. Als er zurückkam, bot ich ihm an, seinen Rücken zu massieren. Das gefiel ihm sehr und er legte sich wieder zu mir. Mit Öl und viel Gefühl massierte ich ihn. Er erzählte mir, seine Frau sei sehr krank und daher sei kein Sex mehr möglich. Sie habe Krebs, aber er wolle sie auf keinen Fall verlassen. Deswegen gehe er einmal die Woche in den Puff. Auch er habe schließlich Bedürfnisse und wolle auf den Sex nicht verzichten. Zustimmend sah ich ihn an und fand es toll, wie er sich um seine Frau sorgte. Die gebuchte Zeit war vergangen, er zog sich an und bedankte sich. Dann drückte er mir noch Zehn Euro Trinkgeld in die Hand.

Udo wollte noch wissen, zu welchen Zeiten er mich erreichen könne.

„Jeden Tag“, antwortete ich.

Über diese Antwort wunderte ich mich selbst, hatte ich doch eigentlich eine Arbeit im Altenheim und sicher nicht jeden Tag Zeit im Puff zu sein. Doch in diesem Moment war mir irgendwie schon klar, dass ich meine Stelle aufgeben würde. Ich gab Udo einen Kuss und begleitete ihn zur Tür. Mich erstaunte das Vertrauen, das die Freier zu mir hatten. Aber es bleibt ja im Puff geheim und ist bei mir gut aufgehoben, dachte ich. Claudia erzählte ich von den Zehn Euro Trinkgeld. Das wurde nicht geteilt, ich durfte es behalten. Einige Fragen schwirrten dennoch in meinem Kopf herum.

„Ich dachte, eine Hure küsst man nicht?“, fragte ich Claudia zugewandt.

Claudia antwortete: „Küssen ist Standard. Du musst es nicht, doch wer kein Küssen anbietet, wird weniger Kunden haben.“

Edith, ein Mädchen, das gerade zum Dienst erschienen war, klärte mich auf. „Es gibt Ausnahmen. Freier mit Mundgeruch, Zahnlücken und die, die dir unsympathisch sind, brauchst du nicht küssen“, warf sie mit einem Lächeln in den Raum.

Ohne Zurückhaltung lachte ich laut los.

„Obwohl, das mit unsympathisch, das gilt ja nicht, wir sind doch Schauspieler, oder?“, kam es über meine Lippen.

Claudia gab mir meine 50 Euro vom Termin, meinen Stolz konnte man mir sicherlich ansehen.

Maria war inzwischen nicht mehr da. Deshalb setzte ich mich zu den anderen Mädchen, die alle sehr nett zu mir waren. Jedes der Mädchen war einzigartig. Kleiner Busen, großer Busen, lange oder kurze Haare, blond, braun, schwarz — für jeden Männergeschmack etwas dabei. Ich fühlte mich sehr wohl, fast wie zu Hause angekommen.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, in welche unbarmherzige Welt ich eingedrungen war und dass ich am eigenen Leib zu spüren bekommen würde, was es eigentlich heißt, eine Hure zu sein. Dass du in diesem Strudel der Macht, des schnellen Geldes, der Anerkennung, der Abhängigkeit, in diesem Leben am Rande der Gesellschaft Opfer bringen musst und wirst.

Hätte ich damals gewusst, dass bei diesem Spiel meine Seele fast verloren gehen und der Ausstieg aus diesem teuflischen Spiel, der Kampf zurück ins Leben, mich so in die Knie zwingen würde, ich hätte es nie getan. Das soll nicht heißen, dass ich Lena bereue. Nein, ich habe viel, sehr viel gelernt. Über mich, über Männer, über das wahre Leben, auch über Frauen.

Es ist nicht das wahre Leben, was die Gesellschaft meint zu führen. Das Leben als Hure ist ein anderes — Überleben. Kampf, Neid, Hass, Zuhälter, Schläge, Drogen, Alkohol, Entzug, einfach alles. Ich habe in der Zeit, Gott sei Dank, nicht alles am eigenen Leib erfahren müssen, doch ich habe gesehen und erlebt, wovon andere nicht zu träumen wagen, was fast genauso schmerzhaft ist. Viele würden sagen, so wie im normalen Leben der Gesellschaft, nur zehnmal härter und, wenn du nicht stark genug bist, ohne Happy End. Ohne Perspektive, allein.

Mir sagte einmal eine Kollegin: „Einmal Hure, immer Hure. Da kommt man nie mehr raus.“ Wenn man mir das damals erzählt hätte, ich hätte es nicht geglaubt. Ich dachte, alles im Griff zu haben und jederzeit aussteigen und normal weiterleben zu können.

Mit der Zeit wurde mir eh alles egal, ich wollte nur noch Lena sein. Nicht mehr richtig arbeiten müssen, trotzdem viel Geld haben. Mit den Mädchen zusammen sein, lachen, ein bisschen ficken, die Männer glücklich machen und nach Hause, schlafen gehen. Shoppen, ohne auf die Preise achten zu müssen, frei sein. Weg vom Alltag, immer sexy sein. Dass es allerdings anstrengend ist, immer sexy zu sein, dass ich als Frau meine Periode bekomme und auch mal keinen Bock auf Sex habe, vergaß ich allerdings. Dass der Sex jeden Tag mit verschiedenen Männern, die du magst oder auch mal abstoßend findest, sehr anstrengend ist. Schon allein, dass schauspielern dir unendlich viel Kraft entzieht, wollte ich nicht wahr haben. Ich verdiente mein Geld doch im Schlaf. Dass wir Prostituierte alle denselben Fehler machen, nämlich das hart verdiente Geld nicht zu sparen, was den Ausstieg sichtlich vereinfachen würde. Nein, wir denken, jeden Tag kommen Freier und lassen viel Geld bei uns. Wir sehen Freier als wandelnden Geldautomaten. Wir gehen lieber Shoppen. Wirtschaftskrise? Erotikbranche fällt zusammen? Ach was! Auch ich machte den Fehler — Cabrio kaufen, 180qm-Wohnung, alles kein Problem.

So saß ich im Puff und wusste, alles ist gut. Alles richtig gemacht. Ich war in meinem Leben immer stark und wollte nun einfach mal naiv sein. Nach einer erfolgreichen Woche im Puff kündigte ich meine Arbeit im Altenheim. Ich hatte schon knapp 1.500 Euro verdient, warum also noch arbeiten? Im Puff würde ich im Monat doch viel mehr verdienen, für weniger Arbeit. Ich schwebte wie auf Wolken und war sehr erfolgreich als Hure.

Ab jetzt war ich den ganzen Tag im Puff. Bis zu acht Stunden über den Tag verteilt, weil ich kein Nachtmensch bin. Ich gehöre um 22 Uhr in mein Bett. Das war alles kein Problem, die Zeiten konnte sich ja jedes Mädchen selbst einteilen. Je öfter du für die Freier da warst, umso mehr konntest du verdienen. Ich musste mich eigentlich nach dem Freier richten, aber ich dachte, der Freier müsse sich nach mir richten. Ich arbeitete montags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr. So konnte ich morgens ausschlafen und abends noch Sport machen. Für meine Freundinnen war ich kaum noch zu erreichen. Ich hatte ja neue Freunde im Puff. Dass es im Puff keine Freundschaften gab, sollte ich erst viel später verstehen. Meinen privaten Freunden erzählte ich noch nichts davon, dass ich eine Hure war.

Ich erfuhr so einen Höhenflug, dass ich sogar meine gesetzliche Krankenversicherung kündigte. Privat versichern, ja! Das sollte es sein. Das war doch was Besseres! Die Kündigung der Krankenversicherung ging ohne Probleme. Der Einstieg in eine Privatversicherung war allerdings für mich nicht möglich. Als Prostituierte wollte mich niemand versichern, wegen des großen Risikos einer Erkrankung in meinem Beruf, sagte man mir. Ich verstand nur Bahnhof. Aber so war es. Als ich nach langem hin und her dann eine Versicherung gefunden hatte, lag der Monatsbeitrag für mich bei 600 Euro. Unglaublich! Ein zu großes Risiko würde das darstellen. Und schon stand ich da, ohne Krankenversicherung. Das war mir dann aber auch egal und so zahlte ich die Arztrechnungen eben selber, ich verdiente doch genug. Dass die Gesetze sich aber ändern könnten und dass es nach meinem Ausstieg ein so großes Theater geben würde, weil ich keine Versicherung hatte, wer konnte das ahnen? Ich fühlte mich so leicht, niemand konnte mir was. An die Zukunft dachte ich nicht. Ein großer Fehler. Aber ich genoss erst mal mein neues Leben als Hure.

Zu wissen, alles richtig zu machen und alles im Griff zu haben, wog mich in Sicherheit. So konnte ich mich in Ruhe um meine Freier kümmern und schön viel Taschengeld hamstern. Ich wollte sparen und viel Geld zur Seite legen. Dass ich den Versuchungen da draußen nicht standhalten konnte, verdrängte ich. Kam ja jeden Tag genug Geld rein. Aber dass die gefühlte Sicherheit sich im Puff von einer Minute auf die andere ändern konnte, erfuhr ich auf sehr schmerzhafte Weise.

Maria rief mich an und teilte mir mit, dass meine Internetwerbung mitsamt den klasse Bildern freigeschaltet wurde. Ich bekam von Claudia mein eigenes Handy. Es stand nicht mehr still. Anrufer über Anrufer: wann ich zu besuchen wäre, was ich für einen Service anböte, ob mein Busen echt wäre? Seltsame Frage, natürlich ist der echt. Ein Kunde klärte mich darüber auf, dass mein Busen so aussähe, als hätte ich Silikon drin. Ah ja? Man lernt nie aus. Termine ohne Ende kamen für mich herein. In den folgenden Wochen schien ich fast ausgebucht. Darüber freute ich mich total. Maria und Claudia freuten sich mit mir, die anderen Mädchen nicht so. Das verstand ich nicht, weil doch genug Kunden für jedes Mädchen da waren. Keine kam zu kurz. Wir waren doch alle Freundinnen, oder? So dachte ich jedenfalls …

Ich ging ins Bad und machte mich für einen Termin fertig. Schwarze, halterlose Strümpfe, Pumps und einen schwarzen Stringbody zog ich mir an. Das sah sehr sexy aus und schlug sich auf meine Ausstrahlung nieder. Mein Termin sah das aber anders.

Er klingelte, ich öffnete die Tür und begrüßte ihn, er sah mich an und meinte: „Nee, bist nicht mein Typ.“

Dann verschwand er wieder. Meinen Mund bekam ich so schnell nicht mehr zu.

Claudia und die Mädchen lachten sich kaputt und sagten: „Das passiert schon mal, er hat halt den Mut verloren. Du brauchst das nicht persönlich nehmen, die Männer haben schon mal einen an der Klatsche.“

Das fand ich ganz schön dreist von dem. Mich fragte auch kein Freier, ob er mein Typ ist. Hinterher musste aber auch ich schmunzeln.

Mein nächster Termin ließ nicht lange auf sich warten. Eine Stunde blieb er bei mir. Er war Autoverkäufer und erzählte mir, dass er sehr glücklich verheiratet sei und dass der Besuch bei einer Hure für ihn Luxus darstelle. Und Luxus brauche der Mann eben. Geheimnisse und so. Seine Frau liebe er sehr, aber sein Schwanz, der liebe eben alle Frauen. In meiner Hurenzeit bestätigten mir viele Kunden, dass sie ihre Frauen sehr lieben würden. Aber der Trieb, sich weiter fortpflanzen zu müssen, sitzt beim Mann zu tief. Er ist eben ein Jäger und Sammler. Daran werden wir Frauen nie etwas ändern können. Wir müssen lernen, dem Mann die Freiheit zu lassen, fremdzugehen. Ich weiß, das klingt hart und ist für viele Frauen unvorstellbar und schmerzhaft. Aber es ist kein Betrug des Herzens, sondern eine Gabe der Natur des Mannes. Der Mann geht fremd, um seinen Trieb ausleben zu können. Wie kann Frau am besten lernen damit umzugehen? Mir sagte einmal ein Freier einen Satz, für den ich ihm immer dankbar sein werde: „Ich habe die eine Frau, die ich liebe und ich habe viele Frauen für den Schwanz.“

Freier empfinden keine Liebe für die Frau, mit der sie fremdgehen. Das ist nur körperlich. Sie haben auch gelernt, sich keine Geliebte mehr anzuschaffen. „Das bringt nur Ärger und die wollen, dass ich mich von meiner Frau trenne“, klagten sie. In den ganz seltenen Fällen wird die Geliebte siegen. Das ist aber nicht im Sinne des Mannes.

Manche Frauen handeln dann vielleicht zu schnell, indem sie sagen: „Du bist fremdgegangen, ich lasse mich scheiden.“

In meiner heutigen Beziehung ist es so, dass ich zu Christian gesagt habe: „Wenn du mit einer anderen Frau schlafen möchtest, dann tu es.“ Wir gehen sehr offen mit diesem Thema um und damit kann ich sehr gut leben, Christian sicher auch. Vielleicht kann ich es, weil ich mal eine Hure war und die Männer mir viel über sich und ihre Gefühle erzählt haben.

Möglicherweise ist es Aufgabe der Frau, den Mann so zu verstehen und zu nehmen mit seinem Trieb wie er ist. Ich glaube, dass es Beziehungen, oder besser gesagt Ehen, so einfacher hätten. Dazu gehört viel Stärke von einer Frau. Ich kann aber besser damit leben, dass mein Mann mir sagt: „Ich hatte Sex mit einer Anderen“, als monate- oder jahrelang belogen und betrogen zu werden. Manche wollen es auch gar nicht wissen und sich damit auseinandersetzen. Auch verständlich. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es steckt natürlich auch ein bisschen weibliche Psychologie darin, dem Mann zu erlauben, fremd zu gehen. Es ist dann nicht mehr so interessant für ihn. Verbietest du dem Affen Zucker, wird er heiß drauf, legst du ihm den Zucker vor die Nase und er kann jederzeit selbst zugreifen, macht das die Sache schon uninteressant. Dieses Thema könnte man endlos diskutieren.

Es sind natürlich auch einige Frauen, die sexuell überhaupt nicht offen sind. Genügend Freier klagten mir ihr Leid. „Meine Frau trägt keine Dessous, meine Frau lässt sich nicht lecken.“

Die eine bläst nicht, wieder andere lassen sich nur sonntagmorgens vögeln. Und die Freier, die etwas ausprobieren wollen, sind zu gehemmt, um mit ihrer eigenen Partnerin darüber zu sprechen. Dafür muss man als Frau viel Verständnis aufbringen. Ich kann das schon verstehen, ich bin ja vom Fach. Welche Ehefrau oder Freundin will sich vom Mann schon sagen lassen:

„Ich würde dich gerne mal in den Arsch ficken, nur mal so ausprobieren.“

So sind Männer und bei uns Huren können sie so sein. Frei Schnauze, raus damit. Warum ist es überhaupt für manche Frauen so ein Problem Dessous anzuziehen, zu blasen, sich lecken zu lassen? Es gibt nichts Schöneres als die Zunge meines Partners an meinem Kitzler zu spüren. Es ist doch wunderschön, sich in der Vertrautheit mit dem Liebsten sexuell fallen lassen zu können, oder? Andere Sachen auszuprobieren.

Diesen Frauen rate ich, versucht es doch einmal, für eure Ehe, für eure Männer und sie werden euch aus der Hand fressen. Probiert doch mal, dass der eigene Mann seinen Trieb bei euch ausleben kann. Und keine Scheu. Das wünschen sie sich, so haben es mir die Freier oft genug gesagt. Natürlich gibt es auch sehr offene Frauen.

Jedenfalls war die Stunde mit dem Autoverkäufer sehr unterhaltsam. Ein bisschen knutschen, fummeln und ficken. Er war sehr sauber und gepflegt und wollte mir doch tatsächlich ein Auto aufschwatzen. Ich stehe aber nur auf BMW und leider kam er von einem anderen Autohaus, dessen Marke mir nicht so zusagt. Danach hatte ich noch einen Termin, mein erster Freier, der Pilot, war wieder da. Ich freute mich, schon einen Stammkunden zu haben. Das machte mich stolz. Allerdings erfuhr ich auch, dass er öfter in der Woche in den Puff kam und dann das Mädchen fickte, das gerade frei war. Zu früh gefreut, aber egal, 30 Euro verdient und Tschüss. Dieses Mal wollte er kein Rollenspiel. Er warf mich aufs Bett, Klamotten runter, Gummi drüber und rein in die Möse.

„Heute nur mal einen Quicky“, stöhnte er.

Ich stöhnte munter mit.

Es machte mir Spaß mit ihm. Zwar hatte ich bei ihm keinen Orgasmus, aber darum geht es ja nicht. Der Kunde soll Spaß haben. Die beste Hure ist die, die auch Spaß dran hat oder diejenige, die gut schauspielern kann. Ich kann nicht gut schauspielern, ich hatte Spaß — noch.

Ein besonderer Termin

So verging die Zeit für mich im Puff. Ich verdiente mein Geld, ging abends zum Sport und schlief viel. Schon nach sechs Wochen Puff kaufte ich mir mein erstes kleines Cabrio. Das war ein tolles Gefühl. Den Gedanken, mir Geld zur Seite zu legen, oder zu sparen, schob ich immer wieder von mir weg. Ich wollte leben. Nicht mehr aufs Geld achten und meinen Erfolg genießen. Die Freier begehrten und achteten mich. Dieser Höhenflug blieb auch nicht den anderen Mädchen verborgen. Und so erntete ich schon mal giftige Blicke, wenn ich von Termin Nummer Sechs am Tag vom Zimmer kam. Mein Plan schien aufzugehen, den Freier so zu behandeln, dass er vergaß, gezahlt zu haben. Ich befand mich meines Erachtens nach auf der Sonnenseite und da wollte ich auch bleiben. Für mich war es toll, eine Hure zu sein. Deshalb zog ich auch die tollsten Termine an Land.

Der nächste Kunde rief mich an, er hätte mich im Internet gefunden, ob er einen Termin haben könne, erst mal nur zum Reden.

„Sehr gerne“, sagte ich und so stand er zwei Stunden später vor mir.

Ein sehr schlanker Mann um die 30 Jahre, für mich sah er krank aus, war mir aber sympathisch. Ich klärte ihn darüber auf, dass er trotzdem die halbe Stunde bezahlen müsse, auch wenn er keine sexuellen Handlungen möchte. Für ihn kein Problem. Auch mal nett, einer der nur Reden will, dachte ich.

Er schaute mich von Kopf bis Fuß an und nickte, was wohl so viel heißen sollte wie „geiles Fahrgestell.“

„Natürlich BMW“, erwiderte ich und wir lachten.

„Ist es möglich, mich, meinen besten Freund und seinen Bruder morgen nach Holland zu begleiten?“

Ich war erstaunt. „Ja, das wäre möglich“, versicherte ich ihm.

Wir unterhielten uns, doch erst mal nannte er mir seinen Namen, Michael. Er erzählte, dass die drei sich eine geile Nacht gönnen wollten. Im Center Park, in einem Bungalow direkt am Meer. Dort sollte ich ein bisschen Tanzen, sexy Dessous tragen und alle drei nacheinander verwöhnen. Wir würden zusammen fahren, ich aber mit meinem eigenen Auto. Am nächsten Morgen sollte ich dann wieder zurück fahren. Das hörte sich easy an und auf meine Frage, warum sie mich ausgewählt hatten, antwortete er:

„Weil du blond bist und sehr natürlich auf den Fotos rüberkommst. Wie das nette Mädchen von nebenan.“ Ich bedankte mich für das Kompliment und wollte auf jeden Fall mitfahren. Michael fragte nach dem Preis für einen Tag und eine Nacht. Mit drei Männern, das käme ja noch hinzu.

Die Suche nach einer Antwort führte mich zu Claudia und ich bat ihn, doch bitte einen Moment zu warten. Aufgeregt und völlig aus dem Häuschen erzählte ich ihr alles und fragte sie nach dem Preis. Ihr fielen bald die Augen aus dem Kopf und auch die Mädchen konnten es nicht fassen. Noch nie hatte jemand so einen dicken Fisch an der Angel gehabt wie ich. Claudia rief Maria an und fragte nach dem Preis. Maria wollte selbst mit mir sprechen und so erklärte ich ihr, worum es genau ging. Sie überschüttete mich mit Lob.

„Du bist der Hammer, das beste Pferd in meinem Stall.“

Dann brummelte sie laut vor sich hin, rechnete und kam schließlich auf einen Preis von circa 2.000 Euro. Mir stockte der Atem. Das würde Michael zu teuer sein.

Und tatsächlich, damit hätte er nicht gerechnet. Ich wollte jetzt aber unbedingt mitfahren und spielte mit meinen Reizen, küsste ihn und erlaubte ihm, meine Brüste anzufassen. Die wären wohl ein Argument, sind die Brüste doch wie gemalt. Ich sah mich schon mitfahren und am Meer sitzen. Zum Schluss ließ ich mich ohne Erlaubnis und ohne Marias Wissen auf circa 1.700 Euro herunter handeln. Wie auf dem Viehmarkt kam ich mir vor und dachte, das könnte Ärger mit Maria geben. Doch Michael war von mir überzeugt und wir vereinbarten, dass er mit den beiden anderen drüber sprechen und später mit mir telefonieren würde. Ich willigte ein und musste es nun Maria beichten. Nur noch 1.700 Euro.

Im Aufenthaltsraum redeten alle auf mich ein. Wie könnte ich da nur zustimmen, die würden mich umbringen, ob ich keine Angst hätte? So weit wegzufahren, mit drei fremden Männern. Angst hatte ich nicht.

„Warum? Wovor?“, fragte ich die Mädchen und erklärte ihnen, warum ich mir keine Sorgen machte.

„Keiner, der uns etwas antun möchte, investiert 1.700 Euro, um uns dann umzubringen. Oder?“

Alle waren still und schauten mich mit großen Augen an. Ich wusste nicht, ob das so richtig war, was ich von mir gab, aber sie ließen mich in Ruhe.

Claudia neckte „Die sind nur neidisch.“

Dafür hatte ich auch Verständnis. Dann griff ich zum Telefon und rief Maria an, um den Preis zu beichten.

„Das ist doch super“, posaunte sie und freute sich.

Nun hieß es warten, ob Michael anrufen würde. Claudia klärte mich darüber auf, dass Michael seine Handynummer und sein Autokennzeichen mitteilen müsse. Wegen der Sicherheit, falls mir etwas passieren würde. Dann rief er endlich an und stimmte zu. Ich machte Luftsprünge und bedankte mich. Dann ließ ich mir das Autokennzeichen durchgeben, die Handynummer und den Treffpunkt. Am Autobahnkreuz um zwölf Uhr.

Am nächsten Morgen lief ich wie ein aufgescheuchtes Huhn im Puff auf und ab, schaute ständig zur Uhr, wann es nun endlich losgehen würde. Claudia fieberte mit, aber die Mädchen redeten kein Wort mit mir. Dass sie sich nach meiner Abfahrt ihre Mäuler über mich zerreißen würden, erfuhr ich erst später. Gegen elf Uhr ging es los zum vereinbarten Treffpunkt am Autobahnkreuz. Ein Riesen-Schreck überkam mich, ich hatte mich doch tatsächlich total verfahren. So kam ich eine halbe Stunde zu spät am Treffpunkt an. Die Drei hatten aber brav auf mich gewartet und die Begrüßung war herzlich. Michael, sein Bruder Mike und der beste Freund Tim. Alle drei waren sehr nett. Michael und Tim fuhren vor und Mike und ich hinterher. Während der Fahrt unterhielten wir uns über alles Mögliche. Ich erfuhr, dass alle drei in einer Ehe oder in einer Beziehung lebten und dass sie sich einmal im Jahr so ein Abenteuer wie mich gönnten.

Nach knapp drei Stunden Fahrt kamen wir im Center Park an. Der Bungalow war zwei Etagen hoch und über eine Terrasse gelangte man direkt ans Meer. Es war wunderschön. Wir lachten, kochten, redeten miteinander. Ich bekam Komplimente, tanzte, zog verschiedene Outfits an und spielte mit meinen Reizen. Zu Tim fühlte ich mich besonders hingezogen. Das war schon sehr sinnlich. Immer mal wieder hielt ich telefonischen Kontakt zu Claudia, um mitzuteilen, dass alles in Ordnung sei. Das beruhigte sie zwar, aber sie machte mich darauf aufmerksam, das Geld gut zu verstecken, damit es mir nicht wieder weggenommen werden könne. Das Geld? Das hatte ich total vergessen. Ich hatte es noch nicht bekommen, was ich Claudia lieber verheimlichte.

Nach dem Telefonat sprach ich mit Tim und forderte ihn mit zuckersüßer Engelsmiene auf, mir bitte das Geld zu geben. Er entschuldigte sich, das vergessen zu haben, und gab mir die 1.700 Euro. Schnell versteckte ich das Geld in meiner Handtasche. Perfekt und der Abend konnte beginnen.

Jeder wollte mit mir allein seine Zeit verbringen. So ging ich mit Mike am Meer spazieren, unterhielt mich mit ihm, machte ihn an und verschwand mit ihm für 45 Minuten auf dem Zimmer. Steif wie ein Brett lag er da auf dem Bett und traute sich nicht, mich zu berühren. Er wollte nur einen geblasen haben. Mike war total verkrampft. Ich versuchte, das Beste daraus zu machen und befriedigte ihn mit dem Mund. Ich lutschte und saugte an seinem Schwanz, fuhr mit meiner Zunge über seine Eier — kaum Reaktion von ihm.

„Willst du die 69er Stellung?“, versuchte ich ihm schmackhaft zu machen. Er brauchte endlos, bis er seinen goldenen Saft über meine Brüste entlud.

Mike entschuldigte sich: „Ich bin heute nicht so gut drauf.“ Auch das gibt es.

„Kein Problem“, sagte ich und nahm ihm das Gefühl, ein Versager zu sein, indem ich mich liebevoll an ihn kuschelte.