Iny Lorentz

Brautraub

Kurzgeschichte

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Über Iny Lorentz

Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman »Die Kastratin« die Leser auf Anhieb begeisterte. Mit »Die Wanderhure« gelang ihnen der Durchbruch; der Roman erreichte ein Millionenpublikum. Seither folgt Bestseller auf Bestseller. Die Romane von Iny Lorentz wurden in zahlreiche Länder verkauft. Die Verfilmungen ihrer »Wanderhuren«-Romane, der »Pilgerin« und zuletzt »Das goldene Ufer« haben Millionen Fernsehzuschauer begeistert. Im Frühjahr 2014 bekam Iny Lorentz für ihre besonderen Verdienste im Bereich des historischen Romans den »Ehrenhomerpreis« verliehen. Die Bühnenfassung der »Wanderhure« in Bad Hersfeld hat im Sommer 2014 Tausende von Besuchern begeistert und war ein Riesenerfolg.

Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren: www.inys-und-elmars-romane.de

Impressum

© 2015 der eBook-Ausgabe Knaur eBook.

Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit
Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung: © FinePic®, München

ISBN 978-3-426-43967-8

Hinweise des Verlags

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Marie von Kibitzstein beugte sich aus ihrer von zwei Pferden getragenen Sänfte und bedachte ihre Enkelin mit einem tadelnden Blick. »Das nächste Mal wirst du ein sanfteres Tier reiten! Deine Stute ist viel zu unruhig und wird dich noch abwerfen.«

Es war, als wolle das Pferd zeigen, dass die alte Frau recht hatte, denn es bäumte sich auf und bockte. Doch Maria Flavia hielt sich im Sattel und verbarg ihre Schwierigkeiten mit der Stute hinter einem übermütigen Lachen.

»Du brauchst keine Angst zu haben, Großmutter. Ich habe Sternchen gut im Griff.«

»Sie ist zu lebhaft für dich!«, erklärte Marie mahnend.

Maria Flavia schüttelte den Kopf. »Sternchen hat nur zu lange im Stall gestanden und will endlich wieder galoppieren. Ich werde ihr ein wenig die Zügel freigeben. Danach ist sie gewiss wieder brav.«

»Du wirst nicht vorausreiten!«, rief Marie, doch da kitzelte Maria Flavia die Stute bereits mit ihrer Reitgerte, und das Tier schoss wie ein Pfeil davon.

Zornig blickte Marie ihrer Enkelin nach, bis Bäume und Büsche sie ihrem Blick entzogen, und überlegte, ob sie einen Teil ihrer bewaffneten Begleiter hinter ihr herschicken sollte. Doch deren Gäule waren viel zu langsam. Daher biss sie die Zähne zusammen und wandte sich an Maria Flavias Zwillingsschwester. »Du wirst nicht dem Beispiel dieses verrückten Mädchens folgen, sondern bei mir bleiben!«

Michaela Maria zögerte. Zwar reizte sie es, ihrer Schwester zu folgen, andererseits wollte sie ihre Großmutter nicht verärgern. Nach einem letzten sehnsüchtigen Blick in die Richtung, in die ihre Schwester geritten war, senkte sie den Kopf mit den fast schneeweißen Zöpfen.

»Ich bleibe bei dir, Großmutter. Ich hoffe nur, dass Flavia nichts zustößt.«

»Wenn ihr etwas passiert, ist sie selbst schuld«, sagte die alte Frau grollend, obwohl sie sich innerlich um die kühne Reiterin sorgte.