Vor dem Sammeln – Gedanken zur Vorbereitung
Wann, wo und wie?
Orte zum Sammeln
Mediterranes Gänsedistel-Gemüse
Nachtkerzen-Pastinaken- Wurzelgemüse
Melonen-Sushi mit Steinklee-Öl und wildem Meerrettich
Melde-Taubnessel-Tortilla mit Hokkaido-Kürbis
Wildkräuterempanadas
Gefüllte Rondini
Gefüllte Champignons
Kürbis-Bärenklau-Gratin
Joghurt-Sauce mit Minze
Pizza mit Dost, Bärlauch und wilder Rauke
Pizzette mit Ziegenkäse, Brennnessel- Samen und Honig
Ebereschen-Gelee
Eingelegte Wildknospen
Kräutersalz
Selbstgemachtes Spülmittel
Knoblauchsrauke-Pesto
Wildpf lanzenessig
Wildkräutersalat (unser Vorschlag)
Wildkräuter – Salatdressing
Topinambur-Süppchen mit Franzosenkrauteinlage
Löwenzahnkaffee
Grundrezept: Kräuter-Pasta (mit Ei)
Grundrezept: Kräuter-Pasta (ohne Ei)
Wilde-Möhre-Pappardelle mit Kirschtomaten und Vogelmiere
Blüten-Brennnessel- Pappardelle mit Löwenzahn- Spitzwegerich-Sugo
Brennnessel-Spinat einfach und pur
Knospen-Potpourri
Rührei mit Löwenzahn und Sauerampfer
Giersch-Bärenklau- Stielgemüse
Vegane Wiesen- Bärenklau-Tortilla
Masala-Gewürzmischung aus heimischen Wildpflanzen
Pfeffer-Ersatz
Wild-Senf aus Knoblauchsrauke-Samen - eine ganz besondere Delikatesse
Frischkäse- Würzmischung
Tomaten-Gewürzsalz
Haselnuss-Schokoladen- Creme mit MädesüSS
Röstkaffee aus Kornelkirschkernen
Räuchern mit Kräutern
Bärlauch
Behaartes Franzosenkraut
Gewöhnlicher Dost
Eberesche
Echte Kamille
Echtes Mädesüss
Gemeine Hasel
Gemeine Nachtkerze
Gemeiner Wasserdarm
Gewöhnliche Fichte
Gewöhnliche Knoblauchsrauke
Gewöhnliche Mahonie
Gewöhnliche Vogelmiere
Gewöhnlicher Giersch
Gewöhnlicher Gundermann, Gundelrebe
Gewöhnlicher Hopfen
Gewöhnlicher Steinklee
Gewöhnliches Hirtentäschel
Gewöhnliches Seifenkraut
Hundsrose
Grosse Brennnessel
Indisches Springkraut
Japanischer Flügelknöterich
Kanadische Goldrute
Kornelkirsche
Meerrettich
Löwenzahn
Moschus- Malve
Raue Gänsedistel
Pastinak
Rund- blättrige Minze
Schmalblättriger Doppelsame (wilde Rauke)
Spitzwegerich
Topinambur
WeiSSe Taubnessel
Weisser Gänsefuss
Wiesen- Bärenklau
Wiesen- Schaumkraut
Wiesen- SauerampfeR
Wilde Möhre
Wir möchten unseren Leserinnen und Lesern mit diesem Buch einen Einblick in die Schönheit und das vielseitige Potential unserer heimischen essbaren Wildpflanzen geben. In erster Linie soll es Lust machen, sich Zeit für die Natur zu nehmen und erhebt nicht den Anspruch, ein allumfassendes Nachschlagewerk zu sein.
Es sind Kräuter wie Giersch, Brennnessel, Knoblauchsrauke, Melde, Dost oder Taubnessel, die wir gesammelt und verarbeitet haben – allesamt Pflanzen, die heute oft in Vergessenheit geraten oder als „Unkraut” verpönt sind und kaum mehr verwendet werden. Sie enthalten aber viel mehr wertvolle Inhaltsstoffe als Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft.
Außerdem haben viele Wildpflanzen eine heilende Wirkung auf unseren Organismus. Auch kulinarisch haben sie viel zu bieten. Wir stellen hier einige besonders schmackhafte Wildpflanzen vor, die in vielen Regionen zu finden sind. Mit praktischen Beispielen und Rezepten für unterwegs und zuhause, wollen wir dazu inspirieren, eigene Erfahrungen mit diesen besonders wertvollen Lebensmitteln zu machen. Es geht uns auch darum, zu zeigen wie einfach man Wildpflanzen in die eigene Kochpraxis integrieren kann.
Einige der Rezepte sind bei unseren Seminaren entstanden, manche sind Klassiker, die wir mit Wildpflanzen kombiniert haben und wieder andere haben wir auf unseren Streifzügen improvisiert. Die Pflanzenportraits im letzten Teil des Buches helfen beim Bestimmen und liefern wichtige Rahmeninformationen über die Pflanzen und deren Verwendung.
„Essbare Wildpflanzen. Erkennen, Sammeln, Genießen“ soll als Begleiter dienen – Zuhause zur Vorbereitung auf eine Kräuterwanderung, genauso wie unterwegs um Anregungen zu finden, wie die gesammelten Pflanzen bei der nächsten Rast zu einem Picknick veredelt werden können. Und für den Fall, dass etwas übriggeblieben ist, finden sich zahlreiche Tipps und Vorschläge wie man die Pflanzen weiterverarbeiten und haltbar machen kann.
Bevor man sich aufmacht um Wildpflanzen zu sammeln, sollte man sich einige wichtige Punkte bewusst machen.
Wichtig für das Sammeln von Pflanzen ist die richtige Ausrüstung:
Wildpflanzen sollte man, ähnlich wie auch zum Beispiel Pilze, mit großem Respekt und aller gebotenen Um- und Vorsicht sammeln, denn auch im Pflanzenreich gibt es einige, zum Teil sehr giftige Vertreter. Nicht selten sehen diese ihren essbaren Verwandten zum Verwechseln ähnlich. Ein zu argloser Umgang mit Wildpflanzen kann zu tragischen Unfällen führen! Daher empfiehlt es sich unbedingt, mit genügend Zeit und Achtsamkeit vorzugehen: Pflanzen für den Verzehr genau zu bestimmen, ist mitunter nicht ganz einfach.
Pflanzen derselben Art können, je nach Jahreszeit und Bedingungen des Standortes (Lichtsituation, Bodenbeschaffenheit, Wasser- und Nährstoffversorgung, geschützte oder exponierte Lage, Schädlinge, Krankheiten u.a.), im äußeren Erscheinungsbild und im gesamten Entwicklungszyklus sehr unterschiedlich ausfallen. Die unterschiedlichen Bedingungen haben Auswirkungen auf Größe, Form, Farbe, Geruch, Geschmack, Blütezeit, Fruchtbildung etc. Auch durch den Eingriff des Menschen, etwa durch Mahd, oder durch Fraß von Tieren können sich z. B. natürliche Entwicklungsrhythmen verschieben und verändern.
Daher ist es ratsam, die Pflanzen in ihren unterschiedlichen Variationen genau zu beobachten.
Es empfiehlt sich, zum Bestimmen möglichst mehrere verschiedene Referenzwerke zu verwenden, da in unterschiedlichen Nachschlagewerken die Pflanzen in verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung und in unterschiedlicher Erscheinungsform gezeigt werden.
Richtig sicher wird man erst, wenn man sich Informationen aus unterschiedlichen Quellen angeeignet, und diese in Natura mehrfach überprüft und wiederholt hat. Idealerweise sollte man sich zusätzlich bei geführten Kräuterwanderungen, Pflanzenausstellungen oder Seminaren solides Praxiswissen aneignen. Hier kann man Unsicherheiten durch direktes Fragen aus dem Weg räumen. Außerdem wird Wissen, das praxisbezogen vermittelt wird, besser und nachhaltiger gespeichert.
Besonders wichtig ist uns daran zu erinnern, die Natur zu achten und zu respektieren. Wir sind immerhin ein Teil davon, das hat also auch sehr viel mit Selbstachtung zu tun.
Bitte versucht, beim Aufenthalt in der Natur möglichst wenige Spuren zu hinterlassen.
Jede Pflanze hat ihre idealen Erntezeitpunkte, die sich nach komplexen individuellen Faktoren richtet.
Diese Sammeltipps sind also eher allgemeine Richtwerte:
Die wichtigste Regel ist, an möglichst gesunden Orten zu sammeln.
Das bedeutet:
Wie auf dem Wochenmarkt gibt es auch in der Natur bei den Pflanzen unterschiedliche Qualitäten.
Aus unserer praktischen Erfahrung wissen wir, dass es bestimmte Gebiete gibt, an denen man besonders gut essbare Wildpflanzen finden kann, da sie über eine große Artenvielfalt verfügen.
Natürlich sammeln wir besonders gern da, wo wir reichlich und unterschiedliche Pflanzen finden, zum Beispiel in der Nähe von Fließgewässern, auf nährstoffreichen Wiesen, an Waldrändern oder im Nahbereich von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Solche artenreiche Gebiete findet man im gesamten deutschsprachigen Raum, so dass jeder Interessierte in seiner näheren Umgebung ähnliche Orte mit ähnlichen Pflanzengesellschaften finden kann.
Einige dieser von uns gerne zum Sammeln aufgesuchten Orte werden wir im folgenden Teil vorstellen. Die essbaren Wildpflanzen die wir hier verwenden, sind vor allem Pflanzen, die sehr weit verbreitet und daher auch für Anfänger einfach zu finden sind. Die Orte, die wir zum Sammeln gewählt haben, verstehen sich quasi als pars pro toto – natürlich müsst ihr, um die angegebenen Pflanzen zu finden, nicht genau dort sammeln. Wir haben ganz bewusst Landschaften gewählt, die ihr mit ihren fürs Sammeln notwendigen Gegebenheiten und Charakteristika überall in Deutschland findet – auf unendlich vielen Wiesen, in Wäldern und an Gewässern.
Um ein möglichst breites Spektrum an Möglichkeiten zum Entdecken und Sammeln aufzuzeigen, stellen wir unterschiedliche Orte zu verschiedenen Jahreszeiten vor, nicht ohne auf einige gleichermaßen interessante wie auch einfache Zubereitungsmöglichkeiten einzugehen.
Mit unseren Seminaren möchten wir Menschen für die heimische Natur begeistern.
Durch das gemeinsame sinnliche Erleben beim Sammeln, Kochen, Probieren, Entdecken und Experimentieren wird ein praktischer Zugang zu unserer natürlichen Umgebung geschaffen.
Unsere Gäste erwerben Basiskenntnisse über das vielfältige Potential der heimischen Pflanzenwelt und werden angeregt, aktiv Zeit mit der Natur zu verbringen. Denn nur, wer die Natur kennt und schätzt, schützt sie auch.
Die Distelstiele schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Tomaten grob würfeln, die Bärlauchzwiebeln in Scheiben schneiden. Die Distelstiele und die Bärlauchzwiebeln in etwas Öl 1 Minute scharf anbraten, die Tomaten hinzufügen und kurz mitbraten. Vom Feuer nehmen und mit Salz, Bärlauch-Samen und sehr wenig Kräuteressig abschmecken.
Dazu passen zum Beispiel Gnocchi oder Weißbrot.
Die Wurzeln mit einer Wurzelbürste gründlich säubern und kleinschneiden. Die Zwiebel würfeln und mit den Wurzeln in einer Pfanne mit Olivenöl anbraten. Die Dostzweige hinzufügen und auf mittlerer Flamme weitergaren. Nach 5 Minuten etwas Zucker drüberstreuen und kurz karamellisieren lassen. Mit einem Spritzer Essig ablöschen und die Tomaten dazugeben. Weitere 5 Minuten köcheln lassen.
Zum Schluss die Dostzweige entfernen und alles mit Salz und Knoblauchsrauke-Samen abschmecken.