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Annette Fox-Boyer / Inula Groos Kerstin Schauß-Golecki

Kindliche
Aussprachestörungen

Ein Ratgeber für Eltern,
Erzieher, Therapeuten und Ärzte

 

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Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die Informationen in diesem Ratgeber sind von den Verfasserinnen und dem Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Verfasserinnen bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Besuchen Sie uns im Internet: www.schulz-kirchner.de

3., überarb. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8248-1198-4

ISBN (PDF): 978-3-8248-0985-1
ISBN (ePub): 978-3-8248-1054-3

 

Die 1. Auflage 2005 und die 2. Auflage 2009 sind unter den ISBN 978-3-8248-0383-5 (kartoniert) und 978-3-8248-0664-5 (PDF) erschienen.

Alle Rechte vorbehalten
© Schulz-Kirchner Verlag GmbH, 2015
Mollweg 2, D-65510 Idstein
Vertretungsberechtigte Geschäftsführer:

Dr. Ullrich Schulz-Kirchner, Nicole Haberkamm
Umschlagfoto: www.photocase.de
Comic-Illustrationen: Susanne Schoop
Zeichnung Lautsymbole: Bettina Fox
Lektorat: Doris Zimmermann
Umschlagentwurf und Layout: Petra Jeck
Druck und Bindung:

TZ-Verlag & Print GmbH, Bruchwiesenweg 19, 64380 Roßdorf
Printed in Germany

| Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur 1. Auflage

Einleitung

Wie funktioniert „Aussprache“?

Grundlagen der Sprachlautbildung (Phonetik)

Der Gebrauch von Sprachlauten (Phonologie)

Wie wird aus Sprachlauten Sprechen?

Wie entwickelt sich die „Aussprache“?

Vom ersten Schrei zum Lautieren: das Lallen

Vom Lallen zum ersten Wort

Vom ersten Wort zur Geschichte

Inkonsequente Wortproduktionen

Phonologische Prozesse

Das Lispeln/der Sigmatismus

Wie kommt es zu Aussprachestörungen?
Ursachen - Risikofaktoren - Schuld

Ursachen

Risikofaktoren

Schuld

Wie sieht eine Aussprachestörung aus?

Aussprachestörungen aufgrund organischer Ursache

Aussprachestörungen aufgrund funktioneller Ursache

Kinder mit rein artikulatorischer Fehlbildung
(„Artikulationsstörung/Phonetische Störung“)

Kinder mit einer zeitlich verzögerten Ausspracheentwicklung
(„Phonologische Verzögerung“)

Kinder mit einer nicht regelrechten Ausspracheentwicklung
(„Konsequente phonologische Störung“)

Kinder mit einer verschiedenen Aussprache für identische Wörter
(„Inkonsequente phonologische Störung“)

Wie wird eine Aussprachestörung festgestellt und
wann sollten Sie sich beraten lassen?

Wann sollten Sie als Eltern handeln?

Wer diagnostiziert Aussprachestörungen?

Die Diagnostik in der logopädischen Praxis

Wie wird eine Aussprachestörung behandelt?

Behandlung der Artikulationsstörung/Phonetischen Störung

Phonologische Therapie

Ablauf der Therapie

Behandlung der phonologischen Verzögerung

Behandlung der konsequenten phonologischen Störung

Behandlung der inkonsequenten phonologischen Störung

Wie können Eltern die Behandlung einer Aussprachestörung
unterstützen?

Gehen Aussprachestörungen von alleine weg?

Gibt es mögliche Folgen von Aussprachestörungen?

Wo finde ich Rat und Therapeuten

Weitere Ratgeber und Bücher zum Thema

Die Autorinnen

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Annette Fox-Boyer ist Professorin für Theoriebildung in der Logopädie an der Europäischen Fachhochschule Rostock. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich Kindersprache, insbesondere der Ausspracheentwicklung und deren Störungen. Zusätzlich ist sie als freie Dozentin und Autorin tätig.

Prof. Annette Fox-Boyer PhD
EUFH-med Rostock, Studiengang Logopädie
Werftstraße 5, 18057 Rostock
a.fox@eufh.de

Inula Groos ist als Logopädin und klinische Phonetikerin in eigener Praxis und als freie Dozentin tätig. Zusätzlich arbeitet sie als HP für Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bzw. Familien im Bereich von Entwicklungs- und Lernauffälligkeiten.

Inula Groos M.A.

Praxis für Logopädie I. Groos und N. Kuhn-Wierzbinski
Jarrestraße 42, 22303 Hamburg,
kontakt@logopaedie-jarrestrasse.de

Kerstin Schauß-Golecki B.A. ist als Lehrlogopädin für Kindersprache, insbesondere Aussprachestörungen, an der Schule für Logopädie in Kiel, als Logopädin in einer Kinder- und Jugendarztpraxis in Kiel und als freie Dozentin tätig.

Kerstin Schauß-Golecki B.A.

Schule für Logopädie, Kieler Schloss
Burgstraße, 24103 Kiel
kerstin.schauss-golecki @ibaf.de

| Vorwort zur 1. Auflage

Die Ratgeber für „Angehörige, Betroffene und Fachleute“ vermitteln kurz und prägnant grundlegende Kenntnisse (auf wissenschaftlicher Basis) und Hilfestellungen zu ausgewählten Themen aus den Bereichen der Medizin, der Sprach- und der Ergotherapie. Die Autor(inn)en der Reihe sind ausgewiesene Fachleute mit langjähriger Erfahrung in Therapie, Beratung und Lehre.

Kindliche Aussprachestörungen gehören zu den häufigsten Problemen in der Sprachtherapie (Logopädie). Erfreulicherweise sind diese Aussprachestörungen therapeutisch beeinflussbar, und die letzten Jahre zeitigten einen großen Erkenntnisfortschritt. Drei erfahrene Therapeutinnen – meine Kollegin Annette Fox, Frau Groos und Frau Schauß-Golecki – fassen im vorliegenden Band wesentliche Erkenntnisse zur Thematik zusammen. Ich hoffe, dass der Band die Angesprochenen zum Wohle unserer Kinder erreicht, denn Probleme beim Sprechen und der Sprache haben oft unangenehme Folgen für die Betroffenen.

Prof. Dr. Jürgen Tesak †

(Juni 2005)

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| Einleitung

Kinder mit Aussprachestörungen stellen den Großteil der Patienten in einer logopädischen/sprachtherapeutischen Praxis dar. Ca. 5-10 % aller Kinder – unabhängig von ihrer Muttersprache, mit der sie aufwachsen – zeigen Probleme mit ihrer Ausspracheentwicklung. Einige Kinder haben dabei nur geringe Lautbildungsschwierigkeiten wie z. B. Zischlautstörungen (u.a. Lispeln), während andere Kinder fast unverständlich für ihre Umgebung sein können. Kinder mit Aussprachestörungen bilden keine einheitliche Gruppe. Im Gegensatz zu der langjährigen Annahme, dass eine muskuläre Schwäche als Ursache für Aussprachestörung gesehen werden kann, konnten zahlreiche Studien der letzten zwanzig Jahre nachweisen, dass verschiedene, insbesondere nicht-muskuläre Gründe eine Störung der Aussprache verursachen können. Dies hatte zur Folge, dass je nach Ursache unterschiedliche Therapieansätze entwickelt werden mussten. Ziel dieses Ratgebers ist es nun, Eltern, Erziehern und weiteren interessierten Personen Informationen über die grundlegenden Fähigkeiten des Sprechens, die Entwicklung der Aussprache, über verschiedene Ursachen und Formen von Ausspracheproblemen und -störungen sowie sinnvolle Maßnahmen für deren Behandlung zu vermitteln.

Forschungsentwicklung und unterschiedliche Sichtweisen zum Thema Aussprachestörungen führten in den letzten Jahren zu einem Gebrauch unterschiedlicher Begrifflichkeiten in diesem Gebiet. So werden die folgenden Begriffe teilweise synonym verwendet, um die Probleme eines Kindes mit der Aussprache (bzw. Lautbildung) zu beschreiben:

 

img  Stammeln (ältester Begriff des Deutschen)

img  Dyslalie

img  Artikulationsstörung

img  Phonetisch-phonologische Störung

Zusätzlich wird der betroffene Laut oft mit einem Fremdwort bezeichnet, z. B. Kappazismus (k), Sigmatismus (s), Rhotazismus (r), Schetismus (sch).

In diesem Ratgeber wird der Begriff Aussprachestörung als Oberbegriff für alle Formen der Lautbildungsschwierigkeiten verwendet. Die einzelnen Untergruppen werden im Kapitel Wie sieht eine Aussprachestörung aus? näher beschrieben.