Martin Menzel-Bösing
Das Kindeswohl schützen
Eine Aufgabe für Ärzte, Angehörige der Medizinalfachberufe und Lehrer
Das Kindeswohl schützen
Eine Aufgabe für Ärzte, Angehörige der Medizinalfachberufe und Lehrer
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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1. Auflage 2015
ISBN 978-3-8248-1147-2
eISBN 978-3-8248-1057-4
© Schulz-Kirchner Verlag GmbH, 2015
Mollweg 2, D-65510 Idstein
Vertretungsberechtigte Geschäftsführer:
Dr. Ullrich Schulz-Kirchner, Nicole Haberkamm
Titelfoto: © skatzenberger · fotolia.com
Fachlektorat: Reinhild Ferber
Lektorat: Doris Zimmermann
Umschlagentwurf und Layout: Petra Jeck
Druck und Bindung:
medienHaus Plump GmbH, Rolandsecker Weg 33, 53619 Rheinbreitbach
Printed in Germany
| Was haben Ärzte, Angehörige der Medizinalfachberufe und Lehrer mit dem Thema „Kinderschutz“ zu tun?
Sicherlich haben Ärzte, Angehörige der Medizinalfachberufe (Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden/Sprachtherapeuten) und Lehrer schon immer einen fachlichen, berufsethischen und teilweise auch rechtlichen Auftrag, das Wohl der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu schützen.
Und in ganz vielen Fällen in der Praxis funktioniert das schon immer wunderbar.
Jedoch spätestens mit dem Inkrafttreten des neuen Bundeskinderschutzgesetzes, das seit dem 01.01.2012 gilt, ist das Thema „Kinderschutz“ für Ärzte, die therapeutischen Berufe und für Lehrer auch im Sinne einer dezidierten rechtlichen Verpflichtung hochaktuell, weil damit eine gesetzliche Verpflichtung zum Kinderschutz incl. der zugehörigen Verfahrensabläufe geregelt wurde.
Das führt zu Verunsicherungen und großen Herausforderungen bei den Fachkräften.
■ Was ist überhaupt eine Kindeswohlgefährdung?
■ Ab wann darf ich handeln?
■ Ab wann muss ich handeln?
■ Wie verhalte ich mich fachlich richtig, um dem Kind oder Jugendlichen zu helfen?
■ Welche Hilfen sind für betroffene Familien geeignet?
■ Wie verhalte ich mich, um den rechtlichen Anforderungen des Bundeskinderschutzgesetzes zu entsprechen?
■ Wann darf ich wen über was informieren?
■ Wie gehe ich mit den Familien und Kindern und Jugendlichen um, bei denen ich eine Kindeswohlgefährdung vermute?
■ Wie kann ich mich und meine eigene psychische Gesundheit in diesen manchmal hochgradig belastenden Fällen schützen?
Diese Fragen, die sich Fachkräfte möglicherweise stellen, sollen auf den folgenden Seiten beantwortet werden.
Dabei ist aber völlig klar, dass die Theorie das eine, die vertrackten Situationen der Einzelfälle das andere sind. Trotzdem ist ein fundiertes fachtheoretisches und rechtliches Wissen die unabdingbare Grundlage, um wirksam im Kinderschutz handeln zu können.
Nur so können Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden/Sprachtherapeuten und Lehrer der ihnen mit dem Bundeskinderschutzgesetz übertragenen erweiterten Verantwortung, eine wichtige Rolle im Kinderschutz zu spielen, gerecht werden.
Dieses Buch soll Sie in allererster Linie kompetent und unaufgeregt informieren und ermutigen, couragiert zu handeln – abseits medialer Diskussionen und viel Polemik in diesem Themengebiet.
Die neuen Verantwortlichkeiten bieten den betroffenen Kindern und Jugendlichen eine zentrale Chance, denn gerade Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden/Sprachtherapeuten und Lehrer
■ haben eine gute Beziehung zu ihren kindlichen Patienten,
■ kennen oft die familiären Hintergründe der Kinder und Jugendlichen,
■ erleben Kinder und Jugendliche in direkter Interaktion, was diagnostische Möglichkeiten bietet,
■ verfügen über medizinisches Fachwissen und/oder Wissen über die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Diese Chancen gilt es zu nutzen, um den Kinderschutz in Deutschland zu verbessern, der angesichts von vermutlich Hunderttausenden Fällen, die unerkannt bleiben, eine solche Weiterentwicklung dringend gebrauchen kann.