Jeannette Bucheli

Hilf dir selbst

Jeannette Bucheli

Hilf dir selbst

Traditionelle Hausmittel und ihre Anwendung

Appenzeller Verlag

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Symptome

Abszesse

Akne

Allergien, Unverträglichkeiten

Angina (Mandelentzündung)

Appetitlosigkeit

Arthritis, Arthrose

Asthma

Augenentzündung

Beinbeschwerden

Bettnässen

Blähungen

Blasenentzündungen

Blutarmut (Anämie), Eisenmangel

Bluterguss

Bluthochdruck (Hypertonie)

Bluthusten, Bluterbrechen

Bronchitis

Darmparasiten

Depressionen

Durchfall

Ekzeme

Elektrosmog

Entzündungen der Mundschleimhaut

Entzündungen generell

Erbrechen

Erkältungskrankheiten

Fieber

Frieren

Furunkel, Karbunkel

Fusspilz

Fussschweiss

Gallenblasenentzündung akut

Gallenblasenentzündung chronisch

Gallensteine

Gallenwegentzündungen

Gicht – akut und chronisch

Grippe

Gürtelrose

Haarausfall

Hämorrhoiden

Heiserkeit

Herpes-simplex-Infektion

Herzjagen

Herzschwäche

Heuschnupfen

Hexenschuss, Ischiasschmerzen

Immunschwäche

Impotenz

Insektenstiche

Juckreiz

Kalte Füsse

Kiefer- und Stirnhöhlenentzündungen

Kinderkrankheiten

Knochenbrüche

Koliken, schmerzhafte Krämpfe

Kopfschmerzen, Migräne

Krampfadern, venöse Stauungen

Kreislaufschwäche

Leberbeschwerden

Lungenentzündungen

Lymphknotenentzündungen und -schwellungen

Magengeschwüre, Magenschleimhautdefekte

Magenübersäuerung

Magenuntersäuerung, Mangel an Magensäften

Menstruationsbeschwerden

Muskelverspannungen, Muskelkrämpfe

Nasenbluten

Neuralgien

Neurodermitis

Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

Nierenkörperchen- und Nierenbeckenentzündungen

Nierenkörperchenentzündungen

Nierenbeckenentzündung

Nierensteine und Blasensteine

Ohrenschmerzen

Pilzerkrankungen

Prellungen, Schwellungen, Verstauchungen

Schlafstörungen

Schwangerschaftsbeschwerden

Schwindel

Stillen, Impfen, Abstillen

Stress

Übergewicht

Umläufe

Venenentzündungen

Verbrennungen

Verdauungsbeschwerden

Verstopfung

Warzen

Wechseljahrbeschwerden

Weissfluss

Wundbehandlungen

Wundliegen

Anleitungen

Einläufe

Kneipptherapie

Wickel

Auflagen

Wassertreten

Taulaufen

Schneelaufen

Luftbad

Sonnenbad

Trockenbürsten

Kalte Waschungen

Bäder

Inhalationen

Rezepte

Anisguetzli (Chräbeli)

Apfelrezept

Bananenbrei

Beinwellsalbe

Bergkristall- und Diamantwasser

Dinkelschrotbrei

Dörrpflaumen, Dörrfeigen, Leinsamen

Engelwurzlikör

Fruchtpaste mit Sennesschotenblättern

Getränke für Fieberkranke

Haarwasser

Haferschleimsuppe

Hustenbalsam

Isotonische Lösung

Johannisöl

Karottensuppe

Kokosöl-Therapie

Leberreinigung nach Dr. Hulda Clark

Nervenkekse nach Hildegard von Bingen

Ölziehkur

Petersilienwein nach Hildegard von Bingen

Ringelblumensalbe

Schüsslersalzsalben

Wermutwein

Wirzsalbe

Wollblumen- oder Königsöl

Zwiebelsirup

Anhang

Abkürzungen

Hinweise und Adressen

Vorwort

Vorliegendes Buch will Ihnen helfen, kleinere Störungen Ihrer Gesundheit mit bewährten Hausmitteln zu kurieren und grössere Gesundheitsprobleme mit Hinweisen auf eine gesunde Lebensweise zu verhindern. Es freut mich, wenn mein Buch dazu beiträgt, dass von Generation zu Generation weitergegebenes Wissen nicht in Vergessenheit gerät. Denn die Kenntnisse und Methoden, mit denen unsere Mütter und Grossmütter bei Krankheiten und Blessuren halfen, sind auch in unserer modernen Welt durchaus sinnvoll. Es sind Mittel, die von allen angewendet werden können und die wenig Geld kosten. Und es sind Hausmittel, die wirken und auf die man sich verlassen kann. Das weiss ich aus eigener Erfahrung und von den Erfahrungen vieler Patientinnen und Patienten in meiner naturärztlichen Praxis. Ich wünsche Ihnen eine gute Gesundheit und viel Erfolg in der Anwendung der traditionellen Heilmethoden.

Ein grosser Dank gilt meinen Kindern. Zusammen durften wir viele positive Erfahrungen mit Hausmitteln erleben. Sie haben meine Anwendungen bestens und zu unser aller Zufriedenheit erlebt. Und dies obschon sie vor allem Darmeinläufe gar nicht liebten. Ein grosses Dankeschön gilt meinem Partner, der meine Unterlagen, die ständig auf dem Klavier herumlagen, klaglos erduldete, weil ich in Folge eines Rückenleidens nur noch stehend schreiben konnte. Ein weiterer Dank gilt Christine Schädler, die mein Manuskript mit ihren Deutschkenntnissen verfeinerte. Ich danke Josef Karl, der das Manuskript Korrektur gelesen hat, und Ursula von Heimendahl für ihre tatkräftige Unterstützung. Ein herzliches Vergelts Gott gilt allen meinen Patientinnen und Patienten, die mir alte Hausmittel aus ihren Familien weitergegeben haben. Diese habe ich gerne erprobt, denn ich habe nie ausgelernt und bin dankbar, immer wieder Neues dazulernen zu dürfen.

Herisau, im Januar 2014 Jeannette Bucheli

SYMPTOME

Abszesse

SYMPTOME

Örtliche Entzündungen, die gerötet, verhärtet, geschwollen, schmerzhaft und überwärmt sein können. Sie müssen sich öffnen und den Eiter entleeren, damit sie abheilen können.

BEHANDLUNG SOFORT

Blutreinigungstee // Je 15 g Brennnesselblätter und Erdrauchkraut, je 10 g Sennesfrüchte und Holunderblüten, je 20 g Ringelblumenblüten, Klettenwurzel und Walnussblätter in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 1 gehäuften TL in einer Tasse mit heissem Wasser aufgiessen und 10 Min. ziehen lassen. Am Morgen und am Abend 1 Tasse trinken. Er regt den Stoffwechsel an, hilft Giftstoffe über Niere, Darm und Leber auszuscheiden, entwässert, regt die Gallentätigkeit an und wirkt leicht abführend. Achtung: Sennesfrüchte können zu Durchfall führen; man kann sie weglassen. Bis zum Abklingen der Symptome einnehmen.

BEHANDLUNG VOR AUFBRUCH DER WUNDE

Bockshornkleesamen // Zum Aufbrechen und Weichmachen von Abszessen und Furunkeln und zur Schmerzlinderung. 1 EL Bockshornkleesamen mit etwas abgekochtem Wasser oder Essig zu einem Brei verrühren. Brei auf ein Mulltuch streichen und so warm wie möglich auf die Wunde legen. Über das Mulltuch eine Plastikfolie zum Abdecken legen und mit warmem Tuch decken. Einwirkzeit: bis der Umschlag kalt ist. 2 – 3 x täglich wiederholen, bis die Haut am Rand des Abszesses wieder ihre normale Farbe hat und weich ist.

Leinsamen // Zum Aufbrechen und Weichmachen von Abszessen und Furunkeln und zur Schmerzlinderung. Ein Mull- oder Leinensäckchen wird mit den Leinsamen gefüllt und für 10 Min. ins kochende Wasser gehängt. Abkühlen lassen und so heiss wie möglich auf den Abszess legen. Mit warmem Wolltuch abdecken. Bis zur Abkühlung einwirken lassen oder über Nacht auflegen. 2 – 3 x täglich wiederholen, bis die Haut am Rand des Abszesses wieder ihre normale Farbe hat und weich ist.

Eibisch oder Malve (Käslikraut) oder Sanikel // Zum Aufbrechen und Weichmachen von Abszessen und Furunkeln und zur Schmerzlinderung. Kräuter mit wenig Wasser aufkochen, zugedeckt 5 Min. ziehen lassen. Die kurz ausgepressten Kräuter auf eine Gaze und diese auf den Abszess legen. Mit Baumwoll- und Wolltuch abdecken. 2 – 3 x täglich wiederholen, bis die Haut am Rand des Abszesses wieder ihre normale Farbe hat und weich ist.

Leucen-Zugsalbe // Basiert auf Fichtenharz und Perubalsam. Zum Aufbrechen und Weichmachen von Abszessen und Furunkeln und zur Schmerzlinderung. 1 – 2 x täglich 1 cm dick auf Gaze auftragen und über Nacht einwirken lassen, wenn nötig auch tagsüber anwenden. Mit einer Gazebinde oder mit einem Pflaster befestigen.

BEHANDLUNG NACH AUFBRUCH DER WUNDE

Nach Aufbruch und Entleerung des Abszesses // Wunde mit lauwarmem Wasser spülen, bei grösseren Wunden unter der Dusche. Der Wasserstrahl fördert die Durchblutung und damit die Heilung der Wunde. Täglich wiederholen, am besten vor der Wundbehandlung.

Schafgarbenkraut // Die Menge richtet sich nach der Grösse der Wunde: Je EL Schafgarbe pro 2.5 dl heisses Wasser 2 – 3 Min. köcheln lassen. Das leicht ausgepresste Kraut auf eine sterile Kompresse geben und so heiss wie möglich direkt auf die Wunde legen. Mit Mullbinde fixieren. 3 – 10 x täglich wiederholen, je nach Grösse und Zustand der Wunde.

Kamillenbad // Warmes Hand-, Fuss- oder Vollbad: 1 EL Kamillenextrakt oder frischen Kamillentee auf 1 l Badewasser, für Vollbad 1 - 2 dl verwenden.

Schafgarbenpulver // 2 x täglich 1 Msp. Pulver in einem Likörglas mit warmem Wasser anrühren und trinken. Fördert die Wundheilung von innen. Bis zum Abheilen des Abszesses anwenden.

ERNÄHRUNG NAHRUNGSERGÄNZUNG

Vitamin A, D, E, F zuführen // 1 – 2 Kapseln pro Tag bis zum Abklingen der Symptome einnehmen.

Nahrungsmittel essen, die diese Vitamine enthalten:

Vitamin A: Huhn, Hühnerleber, Rind, Hammel, Feldsalat, Löwenzahnblätter, Spinat, Karotten, Kartoffeln, Broccoli, Grünkohl, Peperoni, Portulak, Mangold, Fenchel, Papaya, Kaki, Aprikosen.

Vitamin D: Steinpilze, Morcheln, geräucherter Aal, Hering, Lachs, Bücklinge, Sardinen, Hühnerleber, Schaffleisch, Kalbfleisch, Pfifferlinge, Champignon.

Vitamin E: Distelöl, Sojaöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, Truthahn, Sojabohnen, Haselnüsse, Mandeln, Leinsamen, Vollkorn, Brombeeren, Himbeeren, Avocado, Spargel, Knollensellerie, Lauch, Spargel, Wirsing, Peperoni, Schwarzwurzeln.

Vitamin F (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren): Fische, Muscheln, Pflanzenöle wie Mais-, Distel-, Sesam- und Sonnenblumenöl, Nachtkerzen- und Borretschöl, Öl aus schwarzen Johannisbeeren.

Lebertrankapseln // Erwachsene 2 Kapseln, Kinder 1 Kapsel pro Tag bis zur Ausheilung der Wunde.

Akne

SYMPTOME

Akne ist eine Hautunreinheit, welche gerne im Gesicht oder auf Rücken, Schultern und Brust auftritt. Verstopfte Hautporen (Mitesser) entzünden sich und bilden schmerzhafte, eitrige Pusteln und Pickel auf der Haut. Die Pusteln brechen auf und entleeren ihren Eiter. Nach der Krustenbildung heilt die Haut meist ohne Narbenbildung ab. Bei tiefer Knotenbildung können Narben zurückbleiben. Betroffen sind weibliche und männliche Jugendliche in der Pubertät. Bei den jungen Frauen verstärkt sich die Akne oft vor oder während der Menstruation. Oft lösen individuell unverträgliche Nahrungsmittel einen Akneschub aus.

BEHANDLUNG

Blutreinigungstee Nr. 1 // Je 10 g Sennesblätter, Holunderblüten und Honigklee (Rotklee), je 15 g Brennnesselblätter und Erdrauchkraut, je 20 g Ringelblumenblüten und Klettenwurzel in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 1 TL in einer Tasse mit heissem Wasser aufgiessen und 10 Min. ziehen lassen, mit 1 TL Honig süssen und morgens und abends während mindestens 3 Monaten eine Tasse trinken.

Blutreinigungstee Nr. 2 // 10 g Ringelblumenkraut, je 20 g Stiefmütterchenkraut, Löwenzahnwurzel, Erdrauchkraut und Brennnesselblätter, 30 g Walnussblätter in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 1 TL in einer Tasse mit heissem Wasser aufgiessen und 10 Min. ziehen lassen, mit 1 TL Honig süssen und morgens und abends während mindestens 3 Monaten eine Tasse trinken.

Aknetee // Je 25 g Braunwurz- und Stiefmütterchenkraut mischen lassen. 1 TL mit 2.5 dl gekochtem Wasser übergiessen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen. 2 x täglich während 4 - 12 Wochen eine Tasse trinken.

Karottensaft // 1 – 2 x pro Tag 1/2 Glas frisch gepressten Karottensaft trinken.

Gesichtsdampf // Täglich mit Walnussblättern, Kamillenblüten, Rosmarinnadeln, Lavendelblüten zu je gleichen Teilen gemischt eine Dampfanwendung machen: 1 gehäufter EL in 1 l Wasser aufkochen und das Gesicht in den Dampf halten.

Honig und Milch // 1/2 dl Milch und 1/2 dl Honig mit dem Saft einer 1/2 Zitrone gut mischen und in eine Flasche abfüllen. Im Kühlschrank aufbewahren. Jeden Abend die betroffenen Hautpartien einstreichen und über Nacht einwirken lassen. Am Morgen mit lauwarmem Wasser abwaschen.

Lavendel-Arnika-Essig // 1 l Apfelessig mit 20 g Arnikablüten, 10 g Lavendelblüten und 10 g Kamillenblüten mischen und 2 Wochen an die Sonne stellen, täglich gut durchschütteln. Nach 2 Wochen abseihen und in eine gut verschliessbare Flasche füllen.

Anwendung: 2 EL Essig in 1 l Wasser geben und die betroffenen Stellen täglich damit waschen oder unverdünnt auf einen Wattebausch geben und die betroffenen Stellen betupfen.

Breitwegerichteeumschlag // 1 TL des Krautes in einer Tasse heissen Wassers 5 Min. ziehen lassen. Kompresse damit tränken und 20 – 30 Min. auf die betroffene Stelle legen. Auch bei Insektenstichen anwendbar: stillt den Juckreiz.

Ölziehkur // Über einen längeren Zeitraum, bis zu 1 Jahr, durchführen. Anleitung Seite 251.

ERNÄHRUNG

Meiden // Schweinefleisch, Schokolade, Süssigkeiten, scharfe Gewürze (Chili, Peperoncini, Wasabi usw.), hochprozentiger Alkohol (Spirituosen wie Cognac, Whisky usw.).

In geringen Mengen geniessen // Milch und Milchprodukte, Fette, Rotwein.

Beachten // Nur eine Eiweissart pro Mahlzeit zu sich nehmen: entweder Eier oder Milch beziehungsweise Milchprodukte oder Fisch oder Fleisch.

Regelmässiger Stuhlgang hilft, Giftstoffe über den Darm und nicht über die Haut aus dem Körper auszuscheiden. Bei Unregelmässigkeiten des Stuhlganges siehe Kapitel Verstopfung Seite 195.

Die Haut soll oft massvoll der frischen Luft und der Sonne ausgesetzt werden, je nach Hauttyp 10 – 15 Min. täglich. Achtung: Gefahr von Sonnenbrand!

Allergien, Unverträglichkeiten

SYMPTOME

  1. Schwellung, Rötung, Juckreiz, Bläschen, schneller Puls, Atemnot und Ausschlag, der sich über den ganzen Körper verteilen kann. Betroffen sein können Haut, Bindehaut der Augen, Nasen-, Rachen-, Bronchialschleimhaut und die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts. Symptome treten innerhalb von Sekunden bis Minuten auf; nach 4 bis 6 Stunden kann es zu einer zweiten Reaktion kommen. In diesem Fall sofort zum Arzt oder in die Notaufnahme eines Spitals gehen.

  2. Ausschläge oder Ekzeme, Juckreiz, laufende Nase, Tränen, Rötung der Haut usw., ausgelöst durch Insektenstiche, Kosmetika, Arzneimittel, Metalle, Zementstaub, Haushaltchemikalien, chemische Lösungsmittel, Mehlstaub, ätherische Öle, Pollen usw. Auftreten 12 bis 72 Stunden nach dem Kontakt.

  3. Nahrungsmittelunverträglichkeiten äussern sich oft in trockenen oder nässenden Ekzemen, Juckreiz, Neurodermitis und Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, breiiger Stuhlgang bis Durchfall, Bauchschmerzen oder Asthma.

URSACHEN

Allergien sind Reaktionen des Immunsystems auf körperfremde Substanzen, die als Allergene erkannt werden. Das Immunsystem reagiert immer häufiger allergisch auf natürliche Substanzen und auf Nahrungsmittel. Als Allergene weit verbreitet sind Getreide (vor allem Weizen), Kuhmilch, Milchzucker, Früchte wie Äpfel, Erdbeeren, Ananas, Kiwi, Mango, Lychees, Zitrusfrüchte, Gemüse wie Tomaten, Sellerie und Kohlarten, Nüsse, Meeresfrüchte, Eier. Auch Stress kann allergische Reaktionen auslösen.

BEHANDLUNG

Unverträgliche Nahrungsmittel meiden // Beobachten Sie an sich selbst, was die Symptome verschlimmert. Lassen Sie dieses Nahrungsmittel konsequent weg und beobachten Sie, ob die Symptome verschwinden. Machen Sie die Gegenprobe: Essen Sie dieses Nahrungsmittel wieder. Wenn ein plötzlicher Schub von Symptomen erfolgt, haben Sie das für Ihre körperliche Reaktion verantwortliche Nahrungsmittel gefunden.

Bioresonanz // Bioresonanz wirkt oft erfolgreich gegen Allergien und Unverträglichkeiten. Die auslösenden Stoffe können inaktiviert werden. Bioresonanztherapie unterstützt den Körper bei der Selbstheilung.

ERNÄHRUNG NAHRUNGSERGÄNZUNG

Meiden // Schweinefleisch, Alkohol, Nikotin, Fertigprodukte und unverträgliche Nahrungsmittel.

Einnehmen // Vitamin C: natürliches Antihistaminikum, 2 – 4 g täglich einnehmen.

Vitamin-B-Komplex: bringt das Immunsystem wieder in Balance und reduziert allergische Symptome. Erwachsene 1 – 2 Kapseln, Kinder 1 Kapsel pro Tag.

Lebertrankapseln: 2 Kapseln täglich; Lebertran vermindert Entzündungen und bringt das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht.

Nachtkerzenöl: 2 – 4 Kapseln, vermindern Entzündungen und bringen das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht. Kalzium und Magnesium: reduzieren Allergiebereitschaft und mindern Symptome.

Zink: 30 – 45 mg täglich bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten einnehmen.

Spurenelemente: Einnahme über 1 bis 2 Jahre unterstützt das Auskurieren von Allergien.

STILLENDE MÜTTER

Stillen ist sinnvoll. Gestillte Kinder leiden weniger häufig an allergischen Reaktionen als ungestillte. Ideal ist eine Stillzeit von 1 Jahr. Wer nicht stillen kann oder will, ernährt sein Kind am besten mit Sojatrinkpulver für Säuglinge. Treten beim Kleinkind allergische Reaktionen wie Bauchkoliken, Milchschorf oder Neurodermitis auf, werden sie oft durch Lebensmittel, die die Mutter gegessen hat, ausgelöst. Meidet die Mutter Kuhmilch, Kuhmilchprodukte und Weizen können die Symptome in kurzer Zeit verschwinden.

Angina (Mandelentzündung)

SYMPTOME

Angina ist eine Entzündung der Rachenmandeln; sie befinden sich auf beiden Seiten des Rachens etwa auf Höhe des Halszäpfchens. In den Mandeln können sich Taschen, sogenannte Krypten, bilden, in denen sich Eiter festsetzen kann, was zu chronischen Halsschmerzen und Schluckbeschwerden führen kann. Angina zeigt sich durch geröteten Hals und Rachen, vergrösserte Mandeln, Eiterflecken oder -beläge auf den Mandeln, Schluckbeschwerden, geschwollene Lymphknoten am Hals unter dem Kiefer und vor beziehungsweise hinter den Ohren sowie oft an Fieber, das sehr hoch ansteigen kann.

BEHANDLUNG

Am besten lassen sich Hals- und Mandelentzündungen kurieren, wenn beim ersten, kaum spürbaren Halskratzen mit einer Therapie begonnen wird. Manchmal entsteht allerdings innert weniger Stunden eine starke Entzündung mit Fieber. Bei einem akuten Verlauf sofort zum Arzt gehen; Ursache ist dann meist ein bakterieller Infekt, der einer Antibiotika-Behandlung bedarf, damit er sich nicht auf Herz, Nieren und Gelenke ausbreitet.

Echinacea (Sonnenhut) // Bei einem akuten Schub Kinder bis 12 Jahre 5 – 15 Tropfen, Erwachsene 20 – 30 Tropfen 3 x täglich vor den Mahlzeiten einnehmen.

Tropaeolum majus (Kapuzinerkresse-Urtinktur) // 2 – 4 mal täglich 2 – 5 Tropfen in etwas Wasser einnehmen, Kinder 1 – 2mal täglich 1 – 2 Tropfen, bis alle Symptome abgeklungen sind.

Wasserdostkraut (Eupatorium) // 1 TL in einer Tasse mit heissem Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen und 2 x täglich 1 Tasse morgens und abends trinken, bis alle Symptome abgeklungen sind.

Eupatorium C30 und Mercurius cyanatus C30 // 5 – 6 homöopathische Kügelchen aus der Apotheke alle 5 Std. 2 – 3 x hintereinander einnehmen. Die Wirkung sollte in 2 – 3 Stunden, spätestens in 12 Std., klar spürbar sein. Danach 1 x täglich bis zum Abklingen der Symptome einnehmen.

Lymphtee // Je 20 g Ringelblumenblüten, Brennnesselkraut, Grindeliakraut und Malvenblüten (Malvae sabdar), 25 g Holunderblüten und 35 g Hagenbuttenfrüchte in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 1 TL in einer Tasse mit heissem Wasser übergiessen und 5 Min. ziehen lassen. 2 – 4 Tassen über den Tag verteilt trinken bis zum Abklingen der Symptome. Wenn die Entzündungen immer wiederkehren, sollte die Immunabwehr gezielt gestärkt werden, siehe Immunschwäche Seite 109.

Salbeitee zum Gurgeln // 2 TL Salbei in einer Tasse mit heissem Wasser übergiessen und 5 – 10 Min. ziehen lassen. Mehrmals täglich gurgeln. Salbeiblätter entfalten die gleiche Wirkung, wenn sie lange gekaut werden. Junge, frische Blätter sind getrockneten vorzuziehen. Bis zum Abklingen der Symptome anwenden.

Teemischung zum Gurgeln // Je 20 g Blutwurz, Kamillenblüten, Ringelblumen und Salbeiblätter in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 3 TL mit 2.5 dl heissem Wasser übergiessen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen. Mehrmals täglich damit gurgeln, bis alle Symptome abgeklungen sind.

Mit kaltem Wasser gurgeln // Regt die Durchblutung des Nasen- und Rachenraums an. 3 – 4 x täglich zur Vorsorge durchführen.

Ölziehkur // Anleitung Seite 251. 1 x täglich durchführen, bis die Symptome weg sind. Zur Immunstärkung über mehrere Monate empfohlen.

Der kalte Halswickel // Mit kaltem Wasser oder mit Quark, Lehm oder Zwiebeln als kalte Auflage. 1 – 2 x täglich. Anleitung Seite 216.

Der heisse Halswickel // Mit gewärmter Zwiebel 1 – 2 x täglich. Anleitung Seite 216 und 220.

ERNÄHRUNG

Meiden // Milch- und Milchprodukte, um Schleimbildung zu reduzieren; Zitrussäfte, vor allem von Orangen und Grapefruit, können im Hals ein Brennen verursachen.

Beachten // Genügend trinken.

Eis // Schmerzen lindern durch Eiswürfel-Lutschen.

Appetitlosigkeit

SYMPTOME

Oft verliert man den Appetit durch Stress, psychische Belastungen oder Mangel an Verdauungssäften in Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse. Ist die Appetitlosigkeit durch Stress bedingt, steht die Beruhigung des Nervensystems im Vordergrund.

BEHANDLUNG

Bitterstoffe sind seit dem Altertum als verdauungsfördernd bekannt. Der Volksmund sagt: «Was bitter dem Mund, ist dem Magen gesund.»

Magentee // Je 50 g Tausendgüldenkraut und Wermutskraut mischen, 1 TL in einer Tasse mit heissem Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen und 2 Tassen schluckweise über den Tag verteilt trinken, wobei der Tee möglichst lange im Mund behalten wird.

Wermutwein // Während maximal 4 Wochen morgens nüchtern 1 Likörgläschen trinken. Herstellung:

1. Variante: 40 ml frischer Wermutfrühlingssaft, 150 g Honig, 1 l süsser Weisswein. Weisswein bis zum Siedepunkt erhitzen, Wermutsaft und Honig zugeben, Pfanne vom Herd nehmen, abseihen und heiss in saubere Flaschen abfüllen. 2. Variante: Eine Handvoll frisches Wermutkraut (Sammelzeit: Mai bis Juli) in 1 l süssen Weisswein einlegen, gelegentlich umrühren, nach 1 Woche abseihen, nach Belieben Honig beifügen.

Orangen-Sirup // Zutaten: 12 Orangen aus biologischem Anbau, 1 l trockener Weisswein, 12 EL brauner Vollrohrzucker bzw. für Diabetiker Fruchtzucker. Zubereitung: Die orange Haut so abschälen, dass die weisse Haut auf dem Fruchtfleisch bleibt. Orangenschale klein schneiden, in den Wein geben und 15 Min. kochen. Die weisse Haut von den Orangen entfernen, das Fruchtfleisch kleinschneiden und in den Wein geben. Zucker beifügen und 30 Min. köcheln.

Kinder-Sirup // 25 g Angelikatinktur, 25 g Kamillentinktur und 150 g Sirup Aurantii in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. In saubere Flaschen abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Einnahme: morgens und abends 1 EL vor dem Essen.

Heisse Auflage // 1/2 Std. vor jeder Mahlzeit, mit heissem Wasser: Anleitung Seite 220.

ERNÄHRUNG

Bittere Gemüse und Salate essen.

Ingwer als Gewürz oder Tee verwenden.

Thymian und Ysop als Gewürze verwenden und mit den Speisen mitkochen.

Arthritis, Arthrose

SYMPTOME

Arthrose ist eine Abnützung der Gelenke. Oft geht sie mit einer Entzündung der Gelenke einher. Die Knie sind am häufigsten betroffen, dann die Schultern, aber auch Hüfte, Wirbelsäule und Fingergelenke. Im Entzündungsstadium schwellen die betroffenen Stellen an, verursachen Schmerzen und sind druckempfindlich.

BEHANDLUNG

Rheumatee bei akuten Schmerzen // Je 30 g Weidenrinde, Brennnesselkraut, Bittersüss-Stiele, Birkenblätter und Hagebutten in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 1 EL mit 2 Tassen heissem Wasser aufgiessen, 15 Min. ziehen lassen, abseihen. Morgens und abends eine Tasse trinken. Bis Schmerzen nachgelassen haben anwenden.

Teufelskrallenwurzel-Tee // 1 EL mit 2 Tassen kochendem Wasser aufgiessen und über Nacht ziehen lassen. Auf 3 Portionen pro Tag verteilen, vor dem Trinken kurz aufkochen und vor dem Essen zu sich nehmen; bei empfindlichem Magen nach dem Essen trinken. Diese Kur mindestens 3 Wochen durchführen, da die Wirkung ab der 3. Woche eintritt.

Apfelessig // 1 EL Apfelessig mit 1 TL Honig in einem Glas mit heissem Wasser vermischen und morgens und abends während 2 – 3 Wochen vor oder während der Mahlzeiten trinken.

Ölziehkur // 20 Min. täglich während längerer Zeit. Anleitung Seite 251.

Kampfer-Cayennepfeffer-Öl // 2 g Cayennepfeffer, 16 g Kampferessenz aus der Apotheke, 8 g Olivenöl mischen und 3 Tage am Licht stehen lassen, um Reizungen der Haut zu verhindern. Im Wasserbad kurz erhitzen und durch ein Mull- oder Leinentuch abseihen. Die betroffenen Stellen mehrmals täglich einreiben.

Wirzsalbe // Rezept: Seite 256. Anwendung: Salbe 1 – 2 mal täglich, am besten morgens und abends 1 – 2 Min. an den betroffenen Stellen sanft einmassieren; nicht auf offene Wunden auftragen.

Kneipp-Anwendungen im akuten Zustand // Kalte Auflagen mit Lehm, Quark oder Kohl. Anleitung Seite 219.

Kneipp-Anwendungen im chronischen Zustand // Heisse Lehmauflage oder Heublumensack auf die betroffenen Stellen legen: Anleitung Seite 220. Warmes Bad: Seite 231.

ERNÄHRUNG

Meiden // Schweinefleisch: Es belastet den Stoffwechsel und steigert die Entzündungsbereitschaft.

NAHRUNGSERGÄNZUNG

Einnehmen // Genügend Vitamin E zuführen: Es schützt die Zellmembran vor freien Radikalen und vor Entzündungen und Versteifungen der Gelenke.

Spurenelemente helfen den Knorpel wiederaufbauen; Einnahme während 1 – 2 Jahren.

Asthma

SYMPTOME

Asthma ist Folge einer Verengung der Atemwege durch Entzündung, Krämpfe in der Atemmuskulatur und übermässige Schleimbildung. Es zeigt sich in anfallsweise auftretender Atemnot mit pfeifender Ausatmung. Der Kranke setzt sich auf, leidet unter Hustenreiz, zähem Mundschleim sowie erhöhtem Puls und Blutdruck. Kinder sind häufiger betroffen als Erwachsene. Man unterscheidet zwischen allergisch bedingten und nichtallergisch bedingten Asthmaanfällen.

URSACHEN

Allergisch bedingte Asthmaanfälle // können ausgelöst werden durch Blütenpollen, Tierhaare, Hausstaub, Milben, Mehlstaub, Schuppen, Federn, Schimmelpilzsporen, Fisch, Milch, Hühnereiweiss, Nüsse, Erdbeeren, Chemikalien usw.

Nichtallergische Asthmaanfälle // können ausgelöst werden durch Infektionen in Nase und Stirnhöhlen, chemische und physikalische Reizstoffe wie Zigarettenrauch, Gase, Kälte, Dämpfe, Nebel oder Temperaturschwankungen usw., körperliche Anstrengung beziehungsweise Überbelastung, Hyperventilation sowie psychische Belastungen usw.

BEHANDLUNG

Asthmatee nach Josef Karl // Je 30 g Meerträubchenkraut, Sonnentaukraut, Thymiankraut und evtl. Weissdornkraut, 70 g Süssholzwurzel in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 2 x täglich 1 TL in einer Tasse mit heissem Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen und trinken. Dieser Tee eignet sich bei Asthma ohne oder mit wenig Schleimbildung. Weissdornkraut unterstützt das Herz bei schnellem Puls und hohem Blutdruck.

Asthmatee bei deutlicher Schleimbildung // Je 25 g Malvenblätter, Huflattichblätter, Anisfrüchte und Süssholzwurzel und evtl. 30 g Weissdornkraut in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 1 EL mit 2 Tassen kaltem Wasser ansetzen, 4 – 6 Stunden oder über Nacht stehen lassen. Die Kräuter abseihen und leicht erwärmt 2 Tassen pro Tag trinken, bis die Schleimbildung ganz zurückgegangen ist. Falls die Asthmabeschwerden fortdauern, mit Asthmatee nach Josef Karl weiterbehandeln. Weissdornkraut unterstützt das Herz bei schnellem Puls und hohem Blutdruck.

Heisse Auflage mit Wasser oder Kartoffeln // Anleitung Seite 220. Wichtig: Während eines Asthmaanfalls Patienten nicht einwickeln, da dadurch das Engegefühl verstärkt wird.

Warmes Fussbad nach Kneipp // Anleitung Seite 232.

Ansteigendes Fussbad nach Kneipp // Anleitung Seite 233.

Kopfdampf nach Kneipp // 1 EL Fenchelsamen und Thymiankraut mit 1 l Wasser aufkochen, vom Herd nehmen und die Dämpfe einatmen. Mit Eukalyptusöl: 5 – 10 Tropfen in heisses Wasser geben und inhalieren. Bei akuter Atemnot 2 – 3 x täglich inhalieren.

Bioresonanz // Asthma auslösende Allergien lassen sich im Allgemeinen gut mit Bioresonanz behandeln.

ERNÄHRUNG

Salzkonsum // reduzieren.

Meiden // Lebensmittel, die Sulfite enthalten; Sulfite müssen auf der Zutatenliste deklariert werden; individuell unverträgliche Lebensmittel, E-Stoffe, Kuhmilch und Kuhmilchprodukte, Weizen.

NAHRUNGSERGÄNZUNG

Einnehmen // Magnesium, Vitamin-B-Komplex sowie Vitamine C und E.

Augenentzündung

SYMPTOME

Bindehaut, Hornhaut und Augenlider können sich entzünden. Ein Gerstenkorn – auch Gritli oder Wehrli usw. genannt – ist ein schmerzhafter Abszess am Augenlid. Ein Hagelkorn ist eine erbsengrosse, nicht schmerzende Zyste am Augenlid; eine Zyste ist ein Gewebe mit einem Hohlraum, der mit Wasser, Blut oder Eiter gefüllt sein kann.

Augen können brennen, jucken oder tränen. Es kann sich ein Gefühl entwickeln, dass sich ein Fremdkörper im Auge befindet. Lichtempfindlichkeit ist auf eine Reizung der Hornhaut zurückzuführen.

URSACHEN

Mögliche Ursachen einer Augenentzündung: Fremdkörper im Auge, Kontaktlinsen, Viren, Bakterien, Blütenpollen, Umweltverschmutzung, Verstopfung des Tränenkanals.

BEHANDLUNG

Allgemeine Regel // Wenn nach 3 bis 4 Tagen Selbstbehandlung keine Besserung eintritt, eine medizinische Fachperson beiziehen.

Bei Lichtempfindlichkeit // Raum, in dem sich der Patient befindet, abdunkeln, um die Augen zu schonen.

Fremdkörper entfernen // Bei einer Augenentzündung immer zuerst kontrollieren, ob sich nicht ein Fremdkörper im Auge befindet; kleinste Insekten können das Auge reizen. Vorgehen: Zuerst das Unterlid bzw. das Oberlid anheben und prüfen, ob sich ein Fremdkörper im Aug befindet. Das Oberlid über das Unterlid ziehen und kontrollieren, ob der Fremdkörper am Unterlid hängen bleibt. Falls das nicht der Fall ist, das Oberlid vom Augapfel abheben. Dazu nach unten schauen. Das Oberlid mit der einen Hand an den Wimpern nach unten ziehen. Mit der andern Hand ein Wattestäbchen oder ein Bleistift waagrecht auf die Mitte des Oberlides legen und dieses nach unten drücken. Gleichzeitig den unter dem Bleistift befindlichen Teil des oberen Augenlids vom Auge wegziehen und nach oben umstülpen. Nun liegt die Bindehaut frei, und der Fremdkörper kann mit einem feuchten Taschentuch oder einer feuchten Gaze entfernt werden. Wenn möglich im Anschluss eine Waschung des Auges durchführen, damit sich die Schleimhaut wieder beruhigt.

Waschung // 1 KL Augentrostkraut oder Fenchelsamen mit 3 dl Wasser heiss übergiessen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen, einen Wattebausch mit der lauwarmen Flüssigkeit tränken und von aussen nach innen waschen. 10 – 15 x wiederholen und dann den Wattebausch für 10 – 20 Min. auf das Auge legen. Bergkristallwasser verwenden. Zubereitung: Einen Bergkristall für 24 Std. in einen grossen, mit Wasser gefüllten Krug legen, an die Sonne stellen, kann auch zum Kochen verwendet werden. Bergkristall unterstützt den Körper beim Entschlacken und hilft bei Augenleiden.

Eichenrindenkompresse // 1 EL Eichenrinde kleingeschnitten in 5 dl Wasser 15 Min. kochen und abkühlen lassen. Gazekompresse mit der lauwarmen Flüssigkeit tränken, lauwarm auf das Auge legen, 10 – 15 Min. einwirken lassen. 3 – 5 x täglich anwenden. Achtung: Stoffe und Behälter können sich durch die Gerbstoffe der Eichenrinde braun verfärben.

Eiweiss-Kompresse // 1 Eiweiss steifschlagen und auf das Auge legen, mit einer Gaze zudecken, am Rand mit Pflaster abkleben und über Nacht einwirken lassen. Am Morgen die Gaze mit lauwarmem Wasser sorgfältig einweichen und vorsichtig ablösen.

Kalte Auflage nach Kneipp // Quarkauflage, Anleitung Seite 219, auflegen, bis der Quark getrocknet ist. 2 – 4 x täglich wiederholen, bis die Symptome abgeklungen sind.

Lauwarme Kräuter-Auflagen nach Kneipp // 1 EL Augentrost, Fenchelsamen oder Brennnesselblätter mit etwas Wasser aufkochen, 5 Min. ziehen lassen, abseihen und 2 – 4 x täglich lauwarm auflegen, bis Symptome abgeklungen sind.

Sonnenbrille tragen // Empfindliche Augen mit einer guten Sonnenbrille schützen, die undurchlässig für UV-Strahlen und dunkel gefärbt ist.

ERNÄHRUNG

Nährstoffe für die Augen // Vitamine A und C, Vitamin-B-Komplex, Zink; sie sind enthalten in Karotten, Melonen, Orangen, Erdbeeren, Broccoli und Leber.

Beinbeschwerden

SYMPTOME

Beinbeschwerden, schwere Beine und Stauungen in den Beinen liegt eine Venenschwäche zu Grunde. Die Folge können Krampfadern, Wassereinlagerungen in den Beinen, wunde, offene Beine (Geschwür) und Hämorrhoiden sein. Krampfadern entstehen durch eine Bindegewebsschwäche, die oft auf einen Kieselsäuremangel zurückgeführt werden kann.

BEHANDLUNG

Bambusblättertee // Bambusblätter enthalten viel Kieselsäure. Kann in unbeschränkter Menge als Getränk genossen werden, ist leicht wassertreibend, enthält kein Teein und wirkt darum nicht anregend.

Brennnesseltee // Enthält Kieselsäure und fördert den Stoffwechsel.

Tee bei Wassereinlagerungen nach Gerhard Madaus // Je 25 g Selleriewurzeln, Petersilienwurzeln, Spargelwurzeln und Mäusedornwurzelstock in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 3 TL mit 2 Tassen Wasser kalt ansetzen und über Nacht ziehen lassen, abseihen und den Tee vor dem Trinken leicht erwärmen. Wirkt harntreibend und schwemmt aus.

Tropfen bei Krampfadern // 20 ml Rosskastanie, 10 ml Schafgarbentinktur, 10 ml Mäusedorntinktur, 5 ml Arnicatinktur, 5 ml Hamamelistinktur in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 3 x täglich 20 Tropfen vor dem Essen in etwas Wasser während 2 – 3 Monaten einnehmen; bei anhaltenden Symptomen, Therapie verlängern.

Wundbehandlung // Beinwellsalbe aus der Drogerie oder Apotheke. Selber herstellen siehe Anleitung Seite 238. Salbe 2 x täglich auf die betroffenen Stellen auftragen.

Kalte Kneipp-Anwendungen // Wassertreten: Anleitung Seite 223, Knie- und Schenkelguss Seite 260, Unterkörperwaschung Seite 227, Fussbad Seite 230, Auflagen mit Quark, Lehm und Arnika Seite 218.

Bei müden schweren Beinen Schenkelguss Seite 260, Wassertreten Seite 223, Socken- oder Wadenwickel Seite 215.

ERNÄHRUNG

Bevorzugt essen // Fasernreiche Kost, Vollkornmehl, Salate, Gemüse, Obst.

Kieselsäurehaltige Pflanze: Brennnesselblätter; die jungen Blätter können als Salat zubereitet werden.

PRÄVENTION

Trainieren // Bewegung hilft die Venenmuskulatur stärken. Treppensteigen und Fusswippen unterstützen den Rückfluss des Blutes zum Herzen.

Übung im Stehen // Breitbeinig mit leicht gebeugten Knie stehen und die Zehen nach oben ziehen und wieder hinunterlassen. Übung 20 x wiederholen.

Übung im Sitzen // Ein Bein nach vorne strecken und mit dem Fuss nach rechts kreisen, anschliessend nach links, Bein wechseln. 20 x in jeder Richtung und mit beiden Füssen wiederholen.

Gute Verdauung // Starkes Pressen auf der Toilette vermeiden. Die Druckerhöhung fördert Krampfadern in den Beinen und im Analbereich. Auf regelmässigen und weichen Stuhlgang achten.