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Fußnoten

Vom Staat 427e ff.; 442b–d; 504a; Phaidon 115a. Später die Kardinaltugenden genannt, wurden sie von den Römern übernommen (sapientia oder prudentia, iustitia, moderatio, fortitudo) und dann auch vom Christentum, ergänzt durch die speziell christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe.

So öfters bei Aristoteles (mit dem Wortspiel éthos, Gewohnheit, und êthos, Charakter, Sinnesweise), der die Bedingungen für das Erlernen der Künste und Wissenschaften auch auf die Aneignung der areté, der sittlichen Vollkommenheit, überträgt. Er fordert freilich die Absicherung durch eine Gesetzgebung, denn die Erziehung zur Tugend setze doch eine gewisse Einsicht und Bereitschaft voraus, die nicht immer gegeben sei (vgl. Nikomachische Ethik B. 2 und 10).

Auch Seneca geht am Anfang seiner Schrift Von der Ruhe des Gemüts vom griechischen Begriff der euthymía aus.

Galen, Gelassenheit, übers. und hrsg. von K. Brodersen, Stuttgart 2017 [Universal-Bibliothek. 19319.].

Xenophon, Erinnerungen an Sokrates 4,12; Diogenes Laertios 2,33. – Seneca diskutiert über ein Teilgebiet der Philosophie, das praecepta, Vorschriften für soziales Verhalten, gibt (Briefe an Lucilius 94; 95).

Vgl. Cicero, Gespräche in Tusculum 5,39: perfecta mens, absoluta ratio, quod est idem virtus – »ein vollkommen ausgebildeter Geist, die reine Vernunft, ebendies ist die Tugend«. Auch bei Seneca sind ratio und virtus verbunden.

Endnoten

Verszeilen aus verlorenen oder unbekannten Dichtungen (wie diese aus einer Tragödie des Euripides) werden nicht aufgeführt, sofern sie zum Verständnis nicht nötig sind.

Erziehung des Kyros 1,6,3.

Demokrit (vgl. Diogenes Laertios 9,3449) sagte, wer in Gemütsruhe leben wollte, solle sich von Vielgeschäftigkeit fernhalten und nur Aufgaben übernehmen, die seine Kräfte nicht übersteigen (Diels, Fragmente der Vorsokratiker II 3). Er rät also nicht grundsätzlich vom Tätigsein ab, ebenso wie Epikur (Diogenes Laertios 10), trotz seines Grundsatzes »Lebe im Verborgenen«, den Plutarch ablehnt.

Elektra spricht ihren Bruder Orest an, der nach dem Mord an seiner Mutter in Wahnsinn verfallen ist. (Euripides, Orest 258).

Hesiod, Werke und Tage 518.

Homer, Odyssee 1,191 (übers. R. Hampe). Der Vater des Odysseus hatte sich aus Kummer über die lange Abwesenheit seines Sohnes aufs Land zurückgezogen.

Aus gekränkter Ehre bleibt Achill in seinem Zelt. Homer, Ilias 1,488 ff., das Folgende: Ilias 18,104.

Vgl. Vergils Lob des Landlebens in Georgica 2,458 ff.

Menander aus Athen, um 342292 v. Chr., der bedeutendste Dichter der Neuen Komödie, von dem nur ein Stück ganz und andere in Teilen erhalten sind, dazu viele Zitate bei Schriftstellern wie Plutarch.

Schon Sokrates soll gesagt haben, ein Ortswechsel helfe nichts, denn man nimmt sich selbst immer mit. Vgl. Lukrez, Von der Natur der Dinge 3,1058 ff., Seneca, Von der Ruhe des Gemüts 2,13 ff.

Euripides, Orest 232.

Anaxarchos von Abdera, um 380320 v. Chr., vertrat die Prinzipien der Unempfindlichkeit und Leidenschaftslosigkeit (apátheia) und Zufriedenheit aufgrund von Anspruchslosigkeit (eukolía).

Homer, Ilias 10,88 f. So gibt sich Agamemnon, der sorgenvoll des Nachts durchs Griechenlager geht, gegenüber Nestor zu erkennen.

Diogenes von Sinope, um 390323 v. Chr., Begründer der Philosophie der Kyniker, lebte in äußerster Bedürfnislosigkeit und verachtete die bürgerlichen Konventionen. Sein Witz und seine Schlagfertigkeit waren berühmt. Vgl. Diogenes Laertios B. 6.

Der junge Phaëthon wollte Gewissheit darüber, ob er wirklich der Sohn des Sonnengottes Helios sei. Er gab sich mit dessen Beteuerung nicht zufrieden, sondern verlangte den Sonnenwagen seines Vaters fahren zu dürfen, mit dem er dann abstürzte.

Z. B. die Jünger des Pythagoras.

Aus einer verlorenen Tragödie des Euripides.

Vom Staat 604c.

Der Philosoph Theodoros von Kyrene, um 330270 v. Chr., vertrat aufklärerische Grundsätze und griff die traditionellen Gottesvorstellungen scharf an.

Zenon von Kition (auf Zypern), um 332262 v. Chr., begründete die stoische Philosophie, genannt nach der Säulenhalle (Stoa) in Athen, in der er lehrte (vgl. Diogenes Laertios B. 7,1160).

Euripides, Die Bakchen 66 f.

Dionysios I., um 430367 v. Chr., Herrscher von Syrakus (»Dionys der Tyrann«) hatte Platon an seinen Hof eingeladen, ihn dann aber feindlich behandelt, da er die Tyrannenwillkür tadelte.

Der Feldherr Epaminondas verschaffte Theben, der Hauptstadt von Böotien, die Vormachtstellung in Griechenland und war auch als charaktervolle Persönlichkeit geachtet; von Plutarch wurde er als Nationalheld seiner böotischen Heimat geehrt. C. Fabricius Luscinus, Konsul 282 und 278 v. Chr., Sieger über die Samniten, war eine der Symbolfiguren altrömischer Sittenstrenge und Tüchtigkeit. Wie es hieß, lebten beide höchst anspruchslos.

Agis II., König von Sparta 427/26400 v. Chr., errang bedeutende Siege gegen Athen.

Aus altadliger Familie in Athen, 450404 v. Chr.; im Hause seines Vormunds Perikles erzogen; zeitweise Schüler des Sokrates, aber eher den radikalen Lehren der Sophisten zugeneigt; ehrgeiziger Machtpolitiker; Anführer des unglücklichen Feldzugs der Athener gegen Sizilien; musste Athen verlassen. Als politischer Abenteurer in Sparta und bei den Persern, zeitweise wieder in Athen, wurde er schließlich auf Betreiben der Spartaner von den Persern ermordet.

Stilpon von Megara, um 380300 v. Chr., dem der Ausspruch zugeschrieben wird: »Alles Meinige trage ich bei mir«, vgl. Kap. 17. Hier widerlegt er den Kyniker Metrokles mit einem Argument aus dessen eigener Schule.

Die Stoiker der strengen Provenienz sahen alle Affekte als eine Art von Krankheiten an, die es auszumerzen galt.

Aristipp von Kyrene, um 430355 v. Chr., Schüler des Sokrates, Vertreter eines konsequenten Hedonismus (Schule der Kyrenaiker). Das Glück liege in der gegenwärtigen Lust, von der man sich freilich seiner Seelenruhe wegen nicht völlig beherrschen lassen dürfte, und jeder Lebenslage sei ein Glücksmoment abzugewinnen.

Leiter der stoischen Philosophenschule um 140 v. Chr. Seiner Haltung stellt Plutarch die des römischen Feldherrn Marius gegenüber, der, obwohl siebenmal Konsul und reich wie mehrere Könige zusammen, sich über sein Schicksal beklagte, als ob er zu kurz gekommen sei (Leben des Marius 46,2).

Weil andere es haben, z. B. kostbare Statuen. Hier werden die Neureichen angesprochen, vgl. Petrons Gastmahl des Trimalchio.

Gedichtfragment des Lyrikers Archilochos von Paros, um 650 v. Chr. (übers. K. Steinmann). Der Dichter soll diese Worte einem Zimmermann Charon von der Insel Thasos in den Mund gelegt haben, wo er auch selbst gelebt hatte.

Der Schutzgeist, daímon, daher eudaimonía als Bezeichnung des Glücks, vgl. aber Kap. 12: der böse daímon.

Herodot 7,56. Der Mann verglich den Perserkönig mit Zeus; die Machtdemonstration der Überschreitung des Hellesponts war jedoch ein mahnendes Zeichen, dass Hochmut vor dem Fall kommt. Am Berg Athos hatte die Perserflotte wegen heftiger Stürme schon große Verluste erlitten. Deshalb wollte man die Schiffe durch einen Kanal befördern (7,22 ff.).

Staatsmann auf Lesbos, um 650570 v. Chr., Zeitgenosse der Sappho und des Alkaios, wurde unter die Sieben Weisen gerechnet.

Zu Dionys I. vgl. Anm. 22. Philoxenos von Kythera, um 435380 v. Chr., Dichter von Chorliedern (Dithyramben). Wegen seiner Kritik an den Versen des Herrschers wurde er in die berüchtigten Latomien bei Syrakus gebracht, Steinbrüche, die als Staatsgefängnis genutzt wurden, in denen die meisten kriegsgefangenen Athener nach ihrer Niederlage 413 v. Chr. zugrunde gingen. Man zeigt heute noch dort das sog. Ohr des Dionysios, wo der Tyrann durch einen Schacht seine Gefangenen belauscht haben soll. Dionysios ließ Philoxenos zurückholen und trug ihm eigene Verse vor. Daraufhin wandte sich der Dichter um und erklärte auf die Frage des Tyrannen, er ginge zurück in die Steinbrüche.

Ägina lag mit Platons Heimatstadt Athen im Krieg, daher wurden alle Athener, die in die Gewalt der Ägineten kamen, zu Sklaven gemacht. Der Philosoph Annikeris kaufte Platon frei und unterstützte ihn mit einer Geldsumme. Vgl. Kap. 6.

Homer, Ilias 18,105 f.

Eines der sog. Stoischen Paradoxa: Wenn die Tugend unteilbar ist und der Weise im Besitz der Tugend ist, muss er auch die einzelnen Tugenden und Fähigkeiten besitzen. Plutarch polemisiert in einigen seiner Schriften gegen den Rigorismus der Stoiker.

Homer, Ilias 5,428 ff.

Homer, Odyssee 6,130.

Oder: Halte es in Ordnung. Fragment aus der verlorenen Tragödie Telephos des Euripides, später sprichwörtlich gebraucht.

Solon, Eunomie 46 ff. (übers. H. Miltner).

Aristoteles: der Lehrer Alexanders; Antipater: Feldherr und hochrangiger Politiker unter und nach Alexander. Bei Plutarch, Moralia 545A spricht Aristoteles so zu Alexander selbst. Kaiser Julian Apostata zitiert diese Aussage zustimmend (Brief an Themistios 264D, 265A); er meint, Aristoteles nähme Bezug auf seine eigene Abhandlung über die Götter, mit der er sich dem Eroberer des Perserreiches gleichstelle.

Hesiod, Werke und Tage 25. Hesiod meint hier freilich den positiven Streit, den Wettbewerb (V. 24), Plutarch bezieht sich auf Platon, Lysis 215c.

Homer, Ilias 24,527. Zeus teilt aus diesen Fässern Gutes und Schlechtes aus.

Ein Ausschnitt aus einem berühmten Gemälde des Polygnot, in einer Halle in Delphi, der sog. Lesche der Knidier. Nach Pausanias 10,29,1 f. sei damit auf die Frau des Mannes, der Oknos, der Zauderer heißt, angespielt, die dessen mühsam erworbenes Gut sogleich wieder verschwendete. Es kann auch eine geheime Anspielung auf diejenigen sein, die während ihres Lebens gezögert haben, sich in die Mysterien einweihen zu lassen.

Vgl. Plutarch, Gegen die Stoiker: Moralia 1083 A–F.

Heraklit, um 540480, zu den vorsokratischen Philosophen gehörig. Seine tiefsinnige, oft aphoristische Sprache trug ihm den Beinamen »der Dunkle« ein. Berühmt ist sein Satz: Pántha rheî – »Alles fließt« – sowie »Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen« (d. h.: alles ist im Fluss, in ewigem Wechsel begriffen).

Fragment 714 Körte (übers. W. Kranz).

Empedokles von Akragas, um 492430 v. Chr., Naturphilosoph und Arzt, der sich in dichterischer Form über Entstehen, Werden und Vergehen des Seins äußerte. Dieses wird durch die Mischung der Grundkräfte Liebe und Streit, d. h. Anziehung und Abstoßung, im Gleichgewicht gehalten. Von seiner legendären Wirkung zeugt die Überlieferung, er habe sich in den Ätna gestürzt, wohl um sich mit einem der Urelemente, dem Feuer, zu vereinigen.

Fragment 122 Diels, nur hier bei Plutarch überliefert.

Fragment 490 Usener. Epikur 341270 v. Chr., gründete in Athen seine Schule, den »Garten« (Képos). Mittelpunkt seiner Lehre ist die eudaimoníaataraxíaláthe biósas