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Übersichtskarte Vietnam

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Preiskategorien & Legende

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€€€€ über 20 €
€€€ 11 – 20 €
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Top-Reiseziele

      Herausragende Reiseziele

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen Bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Vietnam möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Wenn es einmal zu viel wird mit dem Trubel, dem Gehupe im Ohr und der brütenden Hitze, suchen Sie die angenehme Ruhe in den kühlen Tempeln und Pagoden auf: endlich Luft holen und die malträtierten Sinne ausruhen. Vielleicht bei einem Geplänkel mit einem Mönch oder gar einem kurzen Zwiegespräch mit Buddha. ... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Der Klassiker unter den Mitbringseln ein Kegelhut aus Palmblättern, verziert mit Seidenfäden und Posiesprüchen

2.

Für die Dame darf es auch ein eleganter farbenprächtiger Ao Dai sein, zum Beispiel maßgescheidert in Hoi An.

3.

Den Wunsch (oder auch festen Plan) bald wiederzukommen, denn Vietnam ist viel zu groß und mit 54 Ethnien zu vielfältig für nur eine einzige Reise!

4.

»Ho-Ho-Ho-Chi-Minh«: ein knallbuntes Propaganda-Poster, von dem der alte »Onkel Ho« daheim auf Sie herabschaut?!

5.

Wo sonst kann man so preiswert einen (täuschend echten) Meister erstehen – etwa einen Picasso für ganze 50 US$!

6.

Eine Packung Räucherstäbchen bringt einen Hauch von Vietnam in Ihr Zuhause.

7.

Und das passt immer noch ins Gepäck: Essstäbchen gibt es in vielen Farben und Materialien.

8.

Den Geschmack der exotischen Kräuter wie Koriander (auf Märkten eingeschweißt) und all der Rezepte, die man zu Hause sofort selbst ausprobieren kann

9.

Staunen und Respekt, wie sich das kriegszerstörte Land innerhalb kurzer Zeit zu einem der erfolgreichsten »Tiger«-Staaten Asiens mausern konnte

10.

Ein hübscher Lampion für die gute Stube, am besten selbstgebastelt

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Typisch:

Dafür fährt man nach Vietnam > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Gute Laune:

Das hebt die Stimmung! > > >

6 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

© istock/hadynyah

Recht entspannt: Fahrten mit Rikshas, die in Vietnam Cyclos genannt werden

D

Das ist…

Vietnam

Die großen Themen rund um die Reiskammer Asiens. Lassen Sie sich inspirieren!

© istock/MasterLu

Atemberaubend: Sonnenaufgang in der Ha-Long-Bucht

Alles im Fluss

Der Kontrast im Mekong-Delta könnte nicht größer sein: Einerseits die quirligen Schwimmenden Märkte und überfüllten Flussarme, andererseits die menschenleere und stille Sumpflandschaft. Kaum größere Städte, aber üppige Vegetation in tropischer Kulisse aus Reis-feldern und Bambuswäldern, Obstplantagen und Kokospalmen.

© shutterstock/Imaginative Gifts

Unterwegs in einem der kleinen Nebenarme des Mekong

EIN Flussgigant. Zwei Ströme. Acht Arme. Neun Drachen. 1001 Kanäle. 5000 km Wasserwege! Das ist das Mekong-Delta. Der Mekong ist einer der größten Ströme Asiens, der Südvietnam auf den letzten 200 km seines 4800 km langen Laufes durch Südostasien durchfließt. Er entspringt im tibetischen Hochland, fließt durch Südwestchina, bildet die Grenze zwischen Burma und Laos, zwischen Laos und Thailand. Bei Phnom Penh in Kambodscha schließlich teilt er sich in zwei Ströme, den Tien Giang (Oberer Mekong) und den Hau Giang (Unterer Mekong, kambodschanisch: Bassac), bevor er Südvietnam erreicht. Im 70 000 km² großen Mekong-Delta fächern sich diese beiden Flüsse in acht Hauptarme, einen Schifffahrtskanal und zahlreiche Nebenarme auf, die an verschiedenen Stellen ins Meer münden. Obwohl er nur acht Mündungsarme hat, wird der Mekong in Vietnam auch als Song Cuu Long bezeichnet: »Neun-Drachen-Fluss«, nach der in der chinesischen Mythologie heiligen Zahl 9.

Fortbewegungsmittel Boot

In Can Tho erwarten den Besucher nicht nur angenehme Hotels und Restaurants, sondern auch Obstplantagen und Schwimmende Märkte. Auf Booten wird hier allerlei Obst verkauft. Wie kommt man hin? Auf einem Boot! Hier spielt sich alles auf den Booten ab. Von My Tho lohnt sich eine Bootsfahrt auf dem nördlichsten Mekong-Arm, dem Tien Giang, zu den üppigen Obstgärten bei Ben Tre. Das urtümliche Sumpfland von Cau Mau – ein Paradies für Vögel und Vogelkundler – erkundet man auch am besten über die Wasserwege. Und vom Küstenort Rach Gia erreicht man die einmaligen Strände der Insel Phu Quoc auch mit dem Boot. Wer noch weiter in den westlichen Teil des Deltas vordringen möchte, sollte Ha Tien und Chau Doc nahe der kambodschanischen Grenze besuchen.

Sonnen- und Schattenseiten

Die Wasserwelt des Deltas ist für die 20 Mio. Bewohner Fluch und Segen zugleich. Alle 2 bis 5 Jahre kommt es im Delta zu schweren Überschwemmungen mit vielen Toten, v. a. Kindern. Doch dank der vom Mekong und seinen Nebenflüssen auf seinem langen Weg mitgeführten Sand- und Schlammfracht bleibt die Bodenfruchtbarkeit erhalten und macht das Delta zur größten Reiskammer des Landes mit 2 bis 3 Ernten pro Jahr. Mit dem Delta des Roten Flusses im Norden gehört Vietnam neben Thailand und Indien zu den größten Reisexporteuren der Welt. Immer öfter machen jedoch Dürre, versalzte Böden und sinkender Wasserstand den Reisbauern im Delta zu schaffen – ein Grund sind die riesigen Staudämme am nörd-lichen Mekong-Verlauf in China. Viele Landwirte weichen aus auf den Anbau von Zuckerrohr, Obstbäumen und Kokospalmen sowie die Krabben- und Fischzucht. Insbesondere die riesigen Shrimpsfarmen und Aquakulturen (z. B. der Billigfisch Pangasius) bedrohen allerdings durch Kahlschlag und Chemikalien das ökologisch empfindliche Biotop. Wiederaufforstungen mit Mangroven sollen die gefährliche Entwicklung aufhalten, denn die weitverzweigten Mangrovenwurzeln >>> schützen die Küste vor Erosion und Sturmfluten.

© istock/hadynyah

Schwimmende Märkte

Boot Oder Rad? >>>

Bootstouren durch das Delta sind wundervoll, aber Vorsicht vor spottbilligen Angeboten, die sich oft als vietnamesische »Kaffeefahrt« mit diversen Einkaufsmöglichkeiten herausstellen! Eine schöne Alternative: auf einer Radtour über Tausende von Brücken rollen.

Einfach Nur Lecker!

Vietnam mit allen Sinnen erfahren … Dazu gehört unbedingt ein Kochkurs! Schon beim Rollen von »goi cuon« ist Fingerfertigkeit gefragt: Denn die leckeren Frühlingsrollen sind mit lauter Köstlichkeiten gefüllt – Garnelen, Gemüse, Glasnudeln, Sojabohnensprossen und Minze müssen wie ein kleines Paket in das hauchdünne, transparente Reispapier gewickelt werden. Kein leichtes Unterfangen, aber Übung macht den Meister!

© istock/joannathaczuk

»Pho« gehört bei den Vietnamesen zu einem guten Frühstück dazu, doch v. a. in größeren Städten wird die Suppe den ganzren Tag über im Straßenverkauf angeboten.

WIE die »Glücksrollen« kennt jeder Vietnamreisende bald auch die würzige Suppe namens Pho (sprich: Fö): die Reis- oder Weizennudeln, die mit hauchdünnen Rindfleisch-Scheiben (pho bo) oder Huhn (pho ga) und ein paar Sojabohnensprossen gekrönt werden, übergossen mit einer deftigen heißen Fleischbrühe. Schon diese einfache Suppe ist voller Aroma mit Pfeffer, Ingwer, Sternanis, Minze, Koriander, im Süden etwas schärfer mit zerstoßenem Chili und Limettensaft. Auf dem Tisch steht meist zum Nachwürzen noch die salzige Fisch- oder Sojasauce und jede Menge Kräuter. Ob nun in der Pho oder im Hot Pot, Gewürze und frische Kräuter beherrschen die Küche Vietnams!

Nichts für den Suppenkasper

Die Pho ist der bekannteste Export aus dem Norden Vietnams, heute quasi die Nationalspeise. Aufgrund der geogra-fischen Länge Vietnams haben sich regionale Eigenarten entwickelt: Wegen des kühleren Klimas kommen im Norden eher Geschmortes, Frittiertes, Pfannengerichte und Reisbrei auf den Tisch.

Die mehr als 500 Gerichte sind auch beeinflusst durch die Nachbarländer oder die Kolonialmächte wie China (angrenzend im Norden) und Frankreich (die raffinierte kaiserliche Küche im Zentrum) und die beiden schärfsten Koch-Nationen Asiens wie Thailand und Indien (im Süden). In Hue kann man sich außer in Kochkursen in der künstlerischen Präsentation der Speisen üben, und so lernt man hier auch die Kunst des Gemüse- und Obstschnitzens – echte kleine Kunstwerke, aber leider vergänglich.

Do it yourself

Die Kochschulen sind im Trend, nicht nur in Hoi An, wo fast jedes Hotel und Touristenlokal seine eigenen Kurse im Wokschwingen und Pfannkuchenwerfen anbietet. Am Anfang fast jedes Kochkurses steht das gemeinsame Einkaufen auf dem Markt, denn die Ingredienzen müssen immer frisch sein. Ein Marktbesuch unter Anleitung ist auch ein »Schnupperkurs«, denn hier wird erst einmal hingeschnuppert in all die Körbe mit Kräutern, Frühlingszwiebeln, Chilischoten, pinkfarbenen Drachenfrüchten, Sternäpfeln (Mangosteen) und grünen Mangos, zwischen Plastikschüsseln mit Wachteleiern, Fröschen oder Fischen und Käfigen voller piepsender Küken. Im Dorf Tra Que bei Hoi An lernen die Urlauber die Geheimnisse der Küche Vietnams in der Kochschule gleich neben den weiten Feldern, wo Gemüse und Kräuter wie Koriander, Basilikum und Zitronengras angebaut und per Hand gewässert werden.

Was wird gekocht?

Auf dem Kochprogramm stehen meist die vier Klassiker: Frühlingsrollen (»goi cuon«, im Norden: »nem cuon«) und Pho, die gelben Pfannkuchen »banh xeo« aus Reismehl und Kokosmilch und »bun bo nam bo«, der Rindfleisch-Nudelsalat, wo die zarten Fleischscheiben scharf und kurz in der Pfanne sautiert werden bis es Flammen schlägt, qualmt und zischt. Streetfood-Snacks wie die proteinreichen frittierten Mehlwürmer und Grillen kann man sich ja für die nächste Reise aufheben …»Chuc ngon mieng«! Guten Appetit!

Mitkochen! >>>

Wer Frühlingsrolle oder Feuertopf (Hot Pot) auch zu Hause gekonnt zubereiten will, kann das flinke asiatische Kochen in Vietnam lernen. Die Kochkurse finden mal open-air, mal in der klimatisierten Küche statt – und natürlich verspeist man gemeinsam das Resultat.

© istock/GMZVozd

Das muss gelernt sein: Die vietnamesischen Frühlingsrollen rollen sich nur mit viel Übung.

Zu Besuch Bei Den Berg-Stämmen

Immerhin 27 Bergstämme bevölkern den Norden Vietnams in teils weit abgelegenen Bergweilern. Die Welt hier ist voller Geister. Man sieht sie nicht, sie sitzen in der Erde, in den Bäumen, im Reisfeld, in der Küche. Nur Eingeweihte, die Schamanen, haben Kontakt zu ihnen …

© shutterstock/thi

In luftiger Höhe über den Reisfeldern verzieren diese Damen Stoffe mit feinen Kreuzstich.

DIE Minderheitenstämme in der Gegend um Sa Pa befinden sich mitten in der Zeitmaschine zwischen jahrtausendealter Tradition und modernem Leben. Dazu gehört der Schamanismus genauso wie die Satellitenschüsseln, billige Kunstfasertextilien aus China statt mit Indigo handgefärbter Kleidung, für die Homestay-Gäste Banana-Pancake statt Nudelsuppe zum Frühstück. Dieses Leben zieht an, deshalb finden sich auf einigen berühmten »Sonntagsmärkten« heute mehr Touristen als farbenfroh gekleidete »Blumen-Hmong«, etwa in Bac Ha. Besonders sehenswert sind auch die Textilmärkte auf denen allerei Stoffe angeboten werden.

Kunst auf dem Kopf

Zu erkennen sind die unterschiedlichen Völker am besten an den Frauen und ihren Kopfbedeckungen. Darunter gibt es bunte Tücher, Hauben, Turbane, Puschelmützen und kissenartigemnKopfschmuck mit Stickereien und Silberschmuck. Auch wenn nicht mehr alle ihre Trachten tragen oder nur noch zu Feiertagen, so pflegen doch viele der fünf Millionen Bergstammangehörigen weiterhin zu Hause die alten Sitten mit viel Aberglauben und teils befremdlich wirkenden Ritualen. Auch die Frisuren sind reinste Kunstwerke, etwa die pompösen Haartrachten der Roten Hmong, in die nicht selten ein paar Strähnen der Ahnen eingeflochten sind, wie bei den Schwarzen Dao.

Alte Traditionen

Andere Sitten sterben allmählich aus. Rasierte Augenbrauen bei den Dao und geschwärzte Zähne galten beispielsweise bei den Muong und Lu als traditionelles Schönheitssymbol, das vor allem bei jungen Frauen praktiziert wurde – als Übergang zum Erwachsenwerden und Zeichen der Heiratsfähigkeit. Die dazu verwendete Tinktur aus Bambus- und Bananenblättern, Mottenflügeln und Honig soll sogar die Zähne länger erhalten, so sagt man hier. Heute sieht man es noch bei manchen älteren Frauen (nicht zu verwechseln mit den rötlichbraun verfärbten Zähnen und Mündern durch das Betelnusskauen!). Manchmal wird nach altem Brauchtum noch die Plazenta einer jungen Mutter wie einst in der Wohnstube am Ahnenaltar vergraben. Oder man fragt einfach den Schamanen, der hat ohnehin den besseren Draht zu den Geistern.

© istock/hadynyah

Die Frauen der Red Dao erkennt man schon von weitem an ihrem roten Kopfschmuck.

Mitwohnen! >>>

Wollen Sie bei den Bergstämmen wohnen und authentischen Dorfalltag erleben ohne Klimaanlage, Pommes und Nescafé? Dazu muss man allerdings vom touristischen Trampelpfad etwas abbiegen, am besten bei einer (mehrtägigen) geführten Wandertour in etwas weniger touristische Gegenden. Einige Worte, etwa in Dao, können Türen in einem Homestay öffnen: »puong tay« (Hallo), »duan o« (sprich: san oh; auf Wiedersehen), »to ting« (danke)!

Pilgern Zur Parfüm-Pagode

Der Yen-Vi-Fluss ist eine geradezu mystische Kulisse, wenn in den Wintermonaten der Nebel die Landschaft verschleiert: Am Ufer erheben sich die steilen und legendenumwobenen Karstberge wie der Huong Tich Son, der »Berg der duftenden Spuren«. Hier wartet ein wichtiger buddhistischer Wallfahrtsort mit mehreren kleinen Heiligtümern am Wegesrand: die Chua Huong.

© shutterstock/NguyenQuocTrang

Auf dem Wasserweg genießt man traumhafte Ausblicke auf Karstberge, Reisfelder und Lotosseen.

ABER lassen Sie sich nicht abschrecken: Der Weg ist das Ziel, wenn man in einer der malerischsten Kulissen im Hanoier Umland unterwegs ist, und so fahren die zahllosen Pilger gemächlich in Ruderbooten zur »Parfümpagode« mit ihren 38 Schreinen, Pavillons und Tempelchen. Romantisch versteckt liegt die Pagode seit dem 17. Jahrhundert in der tiefen Huong-Tich-Höhle.

© Dumont Bildarchiv/Sasse

Tatsächlich handelt es sich bei der Parfüm-Pagode um eine ganze Anlage mit Pagoden, Tempeln und Höhlen inmitten einer poetischen Berglandschaft.

Göttin der Barmherzigkeit

Doch zuerst gleitet das Boot durch die traumschöne Landschaft entlang von Reisfeldern auf dem Yen-Vi-Fluss – dabei kann man sich die herzzerreißende buddhistische Legende vor Augen halten, die hier angesiedelt ist: Prinzessin Dieu Thien versteckte sich in den Höhlen auf der Flucht vor ihrem tyrannischen Vater. Der hatte sie standesgemäß vermählen wollen, doch sie weigerte sich und zog sich wie ein Buddha in die Einöde zurück, denn der Vater wollte sie zur Strafe enthaupten lassen. Doch dann erkrankte der König an Lepra, verlor Augen und Hände, und die Tochter rettete ihn, indem sie ihre Augen und Hände für ihn opferte. Der König, gerührt von so viel Mitgefühl, wurde daraufhin selbst zum Buddhisten und seine Tochter zum Bodhisattva – somit ist der Tempel seit Jahrhunderten der Quan Am gewidmet, der Göttin der Barmherzigkeit.

Zu den Tempeln

Auf den Spuren der barmherzigen Königstochter erreicht man während der anderthalbstündigen Bootsfahrt und bei einem zweistündigen anstrengenden Aufstieg durch den Wald die oberste Tempelstätte. Am Wegesrand der Tagestour liegen der Den-Trinh-Schrein, die Thien-Tru-Pagode und die Höhlenpagoden Tien Son und Giai Oan, wo man der Göttin in verschiedenen Darstellungsformen und anderen Granitstatuen begegnet. Wie durch ein weit geöffnetes Drachenmaul gelangt man schließlich durch einen Felsenloch in die Hauptgrotte, wo die verehrte Göttin die Gläubigen empfängt.

Mitpilgern! >>>

Der organisierte Tagesausflug mit Bootstour zur »Parfüm-Pagode« (ca. 60 km südwestlich von Hanoi, über die N21 bei Ha Tay) sollte nicht unbedingt zu Feiertagen, von Januar bis April oder an einem sommerlichen Pilger-Wochenende geplant werden. Dann herrscht hier typisch vietnamesischer Jahrmarktstrubel, es wird laut, voll und eng. Der Oktober ist ein weniger überlaufener Monat. Wer den 4 km langen Aufstieg zu Fuß auf sich nimmt, sollte feste Schuhe anziehen. Einfacher und schneller geht’s mit der modernen Seilbahn.

Als Sozius Durch Vietnam

Vietnam ohne seine Mofa-Karawanen wäre wie Nudelsuppe ohne Stäbchen. Bei einer Soziustour durch die Nacht nehmen Mofa-Taxifahrer die Touristen huckepack – raus aus dem Taxi und dem Sightseeing-Bus, aus dem klimagekühlten Wohlbefinden und mitten rein ins Chaos. Zwischendurch gibt es immer was zu Futtern – auf Plastikschemeln, wie sich das in einer ordentlichen Suppenküche gehört.

© istock/Stefanie Degner

Und immer schön in die Kamera schaue …

ABER zuerst rollt die Scooter-Karawane durch Saigons Hai Thuong Lan Ong in Chinatown, vorbei an roten Lampions, Girlanden und glücksbringenden Spruchbändern für Hochzeiten. Einige Shophouses am Straßenrand konnten sich gegen die spiegelverglasten Neubauten behaupten. Es riecht medizinisch aus Säcken voller Kräuter, Wurzeln, Blätter, Rinden und undefinierbaren Ingredienzen. Dann geht es durch die Bui Vien im Backpacker-Viertel, entlang von Kebab-Läden, Massage-Salons und Tattoo-Shops. Kontrastprogramm in der »Skyscrapercity«: Der neue Stadtteil Phu My Hung ist klinisch sauber und schick, eher eine Geisterstadt mit lauter 20-stöckigen Appartementhäusern, Town Houses und weiten Parks inklusive Jogging-Bahnen.

Mit der Nase voran

Zurück in der lebhaft-chaotischen Innenstadt, gleitet der Zweirad-Schwarm weiter durch die Einkaufsmeile Ngyuen Trai mit ihren Neonreklamen und Kleiderständen. Der 8. Bezirk empfängt mit einer Geruchswolke, und was für eine, atemberaubend: Pfeffer, Chili und andere die Nasenschleimhaut reizende Gewürze. In der Trung Son reiht sich ein Barbecue- und Hot-Pot-Lokal ans nächste, Plätze unter einem Blechdach und jede Menge Bahnhofshallen-Charme. Hier landet bevorzugt Ziegenfleisch auf dem Kohle-Tischgrill, das Nachbarlokal ist auf Frosch-BBQ spezialisiert.

Modenschau auf zwei Rädern

Doch bevor sich die Saigoner abends zum Schmausen in zig Garküchen und Open-Air-Lokalen einfinden, reiht man sich erst einmal unter Dauerhupen ein in die Endloskarawane: Sehen-und-Gesehen-Werden auf zwei Rädern bei 30 km/h und den neuesten Helmkreationen für die ganze Familie auf dem Zweirad: für den Kleinsten der Marienkäfer mitsamt Fühlern, für Papa den Militärhelm und verziert mit Kussmund oder Herzen für die Tochter und Mutter. Manch einer trägt dazu einen lustig bedruckten Mundschutz gegen Staub und Abgase. Bei der Choreografie im Rhythmus der Viertakter schwärmen alle Mofas dicht an dicht, nur eine Handbreit passt dazwischen. Kommt der Schwarm ausnahmsweise mal zwangsweise zum Stehen an einer roten Ampel, dann hat man bei Grün das Gefühl, dass alle sieben oder zehn (wer weiß das schon …) Millionen Zweiräder Saigons gleichzeitig wieder losbrausen, fröhlich und sinnlos hupend: ein einziger knatternder Irrsinn!

Ohne geht nicht!

Die Fortbewegungsart auf den zig Tausenden Mofataxis (xe om) hat nicht nur zur Rushhour einige entscheidende Vorteile. Aber die Vietnamesen steigen selbst auf dem Markt beim Einkaufen nicht mehr vom Zweirad ab, sondern schlängeln sich mit ihren Mopeds durch die engen Gassen voller Obst und Gemüse. Ein Leben ohne ihr brummendes Zweirad und möglichst lauter Hupe wäre für viele Stadtbewohner wohl kaum mehr vorstellbar.

Mitcruisen >>>

Lust auf ein kleines Abenteuer? »Di thoi«, los geht’s! Helm auf, aufsitzen, festhalten, Augen zu und ab geht’s ins motorbrummende Gewimmel in Vietnams Städten. Tauchen Sie auf einer geführten Moped-Tour ein ins nächtliche Gewusel aus Myriaden von Mofas und motorisierten Rollern.

© istock/Nikada

Die Nachtmärkte bieten tolle Fotomotive: Auch wenn viele Stände Ramsch und Trödel anbieten, findet man hier authentisches Streetfood und das eine oder andere Souvenir für die Liebsten daheim.

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Vietnams beste Seiten kennen.

© istock/efired

Auf dem Weg zur Bich-Dong-Pagode in der Trockenen Ha-Long-Bucht

Unterwegs in Vietnam

Die Erlebnisse und Attraktionen sind an Abwechslung kaum zu überbieten: Vietnam besitzt als Reiseland vier faszinierende Gesichter. Mindestens.

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Viele Möglichkeiten

Für Kulturreisende, Strandurlauber, Naturliebhaber und Abenteurer

Das Land ist riesig. Wer das Beste von Vietnam erleben möchte und nicht viel Zeit hat: Von der Hafenstadt Da Nang in Zentralvietnam aus kann man gleich drei UNESCO-Weltkulturerbestätten besuchen: die Tempelstadt My Son, die Kaiserstadt Hue und die Altstadt von Hoi An. Auf den Spuren der Kolonialherren pilgern die Anhänger von berühmten Schriftstellern wie Graham Greene oder Marguerite Duras durch herrliche Kolonialbauten und verwitterte Villen, wo die Dielen knarren und die Badewannen auf Löwenpranken stehen. Die Auswirkungen des Krieges, der freilich auch vor den altehrwürdigen Stätten nicht haltgemacht hat, sind heute zwar oft nicht mehr zu sehen. Allerdings hat Vietnam seit den 1990er-Jahren seine Kriegsschauplätze zu lukrativen Touristenattraktionen gemacht: Eintritt nur gegen Bares für das Kriechen durch die legendären Vietcong-Tunnel in Cu Chi, Veteranentreffen an der früheren Demarkationslinie, Motorrallye auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad, Bootsfahrten in den Mangroven des einst von Napalm völlig kahl gebrannten Mekong-Deltas. Doch so harmlos die Reisfeldkulisse auch aussieht: Ein Drittel aller abgeworfenen Bomben ist bis heute nicht explodiert, daher sind seit Kriegsende 1975 laut UN mehr als 100 000 Vietnamesen, v. a. Bauern, von noch intakten Minen und Bomben getötet worden. Verlockend sind die zahlreichen Strände und Küstenabschnitte. Die mehr als 3000 Kilometer lange Küste verheißt ein unglaubliches Potenzial. Die vietnamesischen Strände werden erst seit rund drei Jahrzehnten für den ausländischen Tourismus erschlossen – beachtlich ist die rasant gestiegene Zahl der luxuriösen und originellen Strandresorts in den jüngsten Jahren, selbst an den abgelegensten Ecken und Inseln.

Und noch eine vierte Urlaubsvariante bietet sich in Vietnam an: Wanderurlaub in den Bergen. Der »Öko-Tourismus« treibt allerdings bisweilen merkwürdige Blüten. Man sollte sich nicht wundern, wenn bei einem mehrtägigen Trekkingausflug in Bergdörfer rund um Sa Pa abends im Homestay das Neonlicht mit dem Sternenhimmel konkurriert und von den Gastgebern Nescafé statt eines vietnamesi-schen Kaffees serviert wird. Die bergige Gegend um Sa Pa mit dem höchsten Berg Vietnams (Fan Si Pan, 3143 m), das Hochplateau Tam Dao sowie die Gegend bei Mai Chau und Cao Bang im Norden sind die beliebtesten Wanderregionen in Vietnam. Weitere Trekkingzentren sind das Hochland bei Da Lat und Dak Lak, die Nationalparks Yok Don, Bach Ma, Cuc Phuong und Cat Ba Island.

Per Auto, Bus oder Fahrrad?

Sich fahren lassen …

Ein Mietwagen mit Chauffeur ist die beste Möglichkeit, das Land auf eigene Faust kennenzulernen, aber natürlich auch die teuerste. Fast das gesamte Land ist jedoch mit organisierten Minibus-Touren von Touristenorten aus relativ bequem zu bereisen: Man erreicht so alle Badeorte, Kultur-Highlights und Städte, alle Nationalparks usw. Es gibt spezielle, spottbillige Open-Tour-Tickets, wo man die Strecke an diversen Orten unterbrechen kann. Der Kontakt zu Vietnamesen ergibt sich allerdings eher bei der Reise in den öffentlichen Bussen oder auch in privaten, nicht auf Touristen spezialisierten Minibus-Unternehmen, für die man jedoch etwas mehr Zeit einplanen sollte.

…oder selbst in die Pedale treten

Wer mit dem Fahrrad durch sein Reiseland fährt, bekommt oft einen besonders intensiven Eindruck von Land und Leuten. Allerdings gibt es in Vietnam keine richtigen Fahrradwege wie in Europa, man fährt also immer auf den Straßen, wo auch die Autos, Busse, Laster und Ochsengespanne usw. unterwegs sind. Das kann sehr nervenaufreibend sein, bedenkt man den oft abenteuerlichen asiatischen Fahrstil. Auf ruhigeren Nebenstrecken ist eine Reise per Fahrrad durch Vietnam dagegen empfehlenswert, etwa im Mekong-Delta. Wer sich mit dem Fahrrad durch die großen Städte wie Hanoi und Saigon wagt, der sollte ausgesprochen nervenstark, routiniert und trainiert sein. Eine gute Alternative zur Individualreise per Drahtesel sind die geführten Radtouren in der Gruppe ohne Gepäck, das im Begleitbus transportiert wird. In Deutschland gibt es etliche Anbieter solcher Touren, meistens durch das Mekong-Delta oder die Trockene Ha-Long-Bucht.

© shutterstock/MetasZBABLU

Wie kann man drei Schweine auf einem Mofa transportieren?

Der Klassiker

Start und Ziel: Von Saigon nach Hanoi

Tourlänge: ca. 1900 km | Tourdauer: 2 bis 3 Wochen

Tour 1

Die wohl klassischste Variante – man muss nur etwas Zeit mitbringen! Keine andere Tour als die von Süd nach Nord oder umgekehrt bietet so viele Highlights: Sie erleben die lebendige Metropole Saigon im schwülen Süden und die Hauptstadt und Verwaltungszentrale Hanoi im kühleren Norden. Den Fischern über die Schulter schauen, das geht an allen Stränden und Küstenorten. Sie tauchen ein ins touristische Treiben des uralten charmanten asiatischen Handelsstädtchens Hoi An. Der krönende Badeabschluss bietet sich im wärmeren Süden an, im Norden eher ein Abstecher in die Berge zu den Bergvölkern.

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Entlang der spektakulären Küste Vietnams

Der erste Teil der Tour führt von Saigon nach vier bis fünf Stunden Fahrt vorbei an Reis- und Zuckerrohrfeldern, Obstständen und Rinderherden an die lange Küste Vietnams – zum Baden. Ungefähr Etwa 20 km von der Fischer- und Hafenstadt Phan Thiet entfernt wurden sehr gute Hotel- und Bungalowanlagen am Strand der Halbinsel Mui Ne errichtet, wo man auch die berühmten fotogenen Sanddünen bestaunen kann. Auf dem Weg nach Norden empfiehlt sich nun bei Phan Rang ein Besuch der sehenswerten Cham-Türme (Po Ro Me, Po Klong Garai).

Bei der Weiterfahrt passiert man den Hafen Cam Ranh, den die US-Marine im Vietnamkrieg als Stützpunkt benutzte. In der Nähe des Badeorts Nha Trang können weitere Cham-Bauwerke (Po Nagar) besichtigt werden. Das Ozeanische Institut mit seinem Aquarium, Fischzuchtanlagen oder auch Taucherausflüge auf die vorgelagerten Inseln gehören hier zum obligatorischen Besucherprogramm während eines mehrtägigen Aufenthalts.

Entlang der Küste fährt man über die spektakuläre Strand- und Passstraße: Etwa 80 km nördlich von Nha Trang überquert man auf holprigem Untergrund den Dai-Lanh-Pass oberhalb der Küste und hat von hier eine schöne Aussicht auf die bergige Halbinsel Hon Gom. Auf den nächsten 100 km rücken die Berge wieder näher an die Küste heran – ein wunderschöner Abschnitt der Strecke. Dann geht es weiter nach Quy Nhon, einer Küstenstadt mit einigen von der Khmer-Baukunst beeinflussten Cham-Türmen (Thap Doi; etwa 3 km außerhalb des Stadtzentrums gelegen) und einem der besten Wellness-Resorts im Land. Fischerhäfen und palmenbestandene Strände säumen die Nationalstraße 1, bis nach 170 km der Ort Quang Ngai erreicht ist.

Von hier aus wird hinter der Flussbrücke auf eine Landstraße Richtung Meer abgebogen, falls man den 14 km entfernten Ort Son My und die dortige Gedenkstätte für die Opfer des Massakers von My Lai besichtigen möchte.

Auf der Nationalstraße 1 bei Thanh Phuoc An zweigt rechts eine Landstraße nach Hoi An ab. Die kleine Stadt am Fluss Thu Bon hat bereits seit rund 1000 Jahren eine wichtige Bedeutung als asiatischer Handelshafen. Sie lohnt einen Abstecher wegen ihrer schönen Handelshäuser, der chinesischen Tempel und der überdachten Japanischen Brücke. Das weitere 30 km entfernt liegende Da Nang ist heute die viertgrößte Stadt Vietnams und kann auf eine jahrtausendealte Geschichte zurückblicken. Das weltweit einzigartige Cham-Museum, der kilometerlange China Beach und die Marmorberge lohnen einen Besuch. Von Da Nang geht es auf schlechten Straßen zu der Tempel- und Ruinenstadt der Cham My Son. Hier sollte man auf keinen Fall von den markierten Wegen abweichen – My Son wurde im Vietnamkrieg stark bombardiert!

Eine herrliche Panoramastrecke steht nun auf dem Programm: Die Küstenstraße verläuft zwischen Da Nang und der alten Kaiserstadt Hue über den Hai-Van-Pass (496 m)– bei gutem Wetter bietet sich vom Wolkenpass ein geradezu atemberaubender Blick auf die Halbinsel und Lagune Lang Co. Seit 2005 verkürzt der 6,3 km lange Hai-Van-Tunnel die Reisezeit zwischen Da Nang und Hue um etwa eine Stunde.

Die ehemalige Entmilitarisierte Zone (DMZ) liegt weiter nördlich am 17. Breitengrad um das Gebiet des Ben-Hai-Flusses. Beim Ort Ho Xa zweigt eine Landstraße nach Vinh Moc und zu den dortigen, im Originalzustand erhaltenen Vietcong-Tunneln ab. Im weiteren Verlauf der N 1 bietet sich ein Stopp in Dong Hoi mit einem Besuch der berühmten Phong-Nha-Höhlen an, einem wahrhaft atemberaubenden Höhlensystem. Dann sind es noch 197 km nach Vinh. 15 km westlich im Ort Kim Lien steht das restaurierte Haus, in dem Ho Chi Minh aufgewachsen ist. Bei der Weiterfahrt nach Hanoi erreicht die Nationalstraße das Delta des Roten Flusses (ebenfalls ein Highlight), eine fruchtbare und dicht bevölkerte Ebene, die seit Jahrtausenden von Überflutungen heimgesucht wird.

Doch zuvor durchquert die Straße die Trockene Ha-Long-Bucht, eine märchenhafte Landschaft mit steil aufragenden, wild bewachsenen Kalksteinriesen, die zwischen den Reisfeldern in der Umgebung der Stadt Ninh Binh (93 km südlich Hanois) liegen. In der Nähe kann man sich im Ruderboot durch die Kanäle fahren lassen, z. B. zu den Grotten von Tam Coc.

Etwa 50 km hinter Ninh Binh ist auf der Landstraße 12A aber auch ein Abstecher in den Cuc-Phuong-Nationalpark möglich, er ist der älteste und meistbesuchte in Vietnam. Dieses Naturschutzgebiet, in dem auch übernachtet werden kann, ist vor allem für seine Baumriesen, Höhlen und die Affen-Zuchtstation bekannt.

Elefanten und Kaffee

Start und Ziel: von Saigon nach Nha Trang

Tourlänge: ca. 600 km | Tourdauer: ca. 7 Tage

Tour 2

Wer Flora und Fauna liebt, dem wird diese »grüne« Route gefallen! Die abwechslungsreiche Fahrt zwischen Küste und Hochland führt von der südvietnamesischen Metropole Saigon zu einem der artenreichsten Nationalparks in Vietnam – Cat Tien – wo man Vögel und Gibbons beobachten kann. In den Bergen begegnet man Elefantenzüchtern und Kaffeebauern, staunt über Wasserfälle und übernachtet bei den Bergstämmen. Ein atemberaubender Bergpass bringt Sie zurück an die Küste nach Nha Trang oder nach Phan Thiet/Mui Ne zum Baden.

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Ein besonderes Naturerlebnis

Auf der Nationalstraße 1, etwa 30 km nordöstlich von Saigon, biegt man bei Km 69 hinter Bien Hoa in Dau Giay links auf die Nationalstraße 20 ab, die in die Berge führt. Hier geht es vorbei an Kautschukplantagen und weiten Feldern mit Obstbäumen. Am La-Nga-See (auch Tri-An-Stausee) gibt es noch einige Hausboote und schwimmende Dörfer zu sehen, in denen die Fischer leben. Will man den Cat-Tien-Nationalpark (ca. 150 km nördlich von Saigon) besuchen, muss man der Straße folgen, die in Phu Thanh links abzweigt. Man kann auch später die Schotterpiste im Ort Ma Da Gui nehmen; allerdings in der Regenzeit hier nur eine Fahrt mit Vierradantrieb möglich.

Vom Nationalpark geht es zurück auf die Schotterpiste Richtung Nationalstraße 20. Langsam schraubt sich diese hoch auf 1500 m Höhe in die Provinz Lam Dong, wo dichter Dschungel die Passstraße umgibt. Am Wegrand sind einige pittoreske Tempelschreine und Wasserfälle zu sehen. Das Hochplateau erreicht man bei dem Städtchen Bao Loc, in dessen Umgebung Teefabriken und Seidenraupenfarmen zu besichtigen sind. Eine kleine Rast kann man am Lien-Khuong-Wasserfall einlegen. Haushohe Plakatwände kündigen schließlich die Bergstadt Da Lat an, deren Umgebung für Wanderungen bestens geeignet ist.

Ein mehrtägiger Abstecher führt von Da Lat über die N 27 nach Westen in die Provinzhauptstadt Buon Ma Thuot. Aus dieser Gegend soll der beste Kaffee Vietnams stammen. Besucher können hier in einfachen Unterkünften oder bei den Bergvölkern der Stieng, Ede und Mnong übernachten. Zudem bietet sich ein Besuch in dem Dorf Ban Don (Buon Don, ca. 45 km nordwestlich) an, in dem Elefanten gezüchtet werden. Über den gleichen Weg geht es wieder zurück nach Da Lat. Nun verlässt man Da Lat zunächst südostwärts auf der N 20 und biegt nach ca. 25 km bei der Gabelung auf die N 27 Richtung Küste und nach Phan Rang ab. Dabei führt die Fahrt am Don-Duong-Stausee (auch Da Nhim) und dem riesigen Wasserkraftwerk vorbei. Der landschaftlich faszinierende Ngoan-Muc-Pass, von dem bei gutem Wetter sogar die rund 60 km entfernte Küste zu erblicken ist, windet sich allmählich von rund 1000 m Höhe in die Küstenebene hinunter, bis wieder Palmen und Kakteen die Landschaft beherrschen. Etwa 6 km vor der Küstenstadt Phan Rang erblickt man die Cham-Heiligtümer Po Klong Garai und Po Ro Me aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Auf der Nationalstraße 1 geht es nun nordwärts dem Fischer- und Badeort Nha Trang entgegen. Dabei passiert man zunächst zwei weitere Türme der Cham (Hoa Lai) und weiter nördlich den Hafen Cam Ranh, der den Amerikanern zwischen 1964 und 1973 als Marinestützpunkt diente. Zur Pause laden auf dieser Strecke die auf Stelzen gebauten Restaurants am Meer ein.

Alternativ dazu könnte man von Phan Rang auch auf der N 1 an der Küste südlich Richtung Saigon zurückfahren und dabei unterwegs nach weiteren 150 km einen Badestopp in der Nähe von Phan Thiet/Mui Ne einlegen. Dünen, Salzberge und Fischerorte bestimmen hier die Küstenszenerie.

Im Mekong-Delta

Start und Ziel: von Saigon nach Ha Tien

Tourlänge: 200 (Tagesausflug) – 600km | Tourdauer: 1–7 Tage

Tour 3

Vom modernen hektischen Saigon mit seiner Wolkenkratzer-kulisse ist es ein Katzensprung in die amphibisch anmutende Welt des Mekong-Deltas – die »Reiskammer der Nation«. Zwischen den Städten Ben Tre, Can Tho und Chau Doc lässt man sich am besten ein paar Tage lang auf den neun Flussarmen des Mekong und den zahllosen Kanälen (mit-)treiben: Nicht nur auf den berühmten Schwimmenden Märkten bekommen Sie einen lebhaften Einblick in den Handel und Wandel dieser aufstrebenden Wirtschaftsregion.

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Reisfelder, Fischerdörfer und Palmenhaine

In das Mekong-Delta führt die Nationalstraße 1 in Richtung Süden. Hat man die schier endlos scheinenden Industrieanlagen und Tankstellen bei Saigon hinter sich, durchziehen bald Flussarme und Kanäle die Landschaft, die geprägt ist von Reisfeldern, Bambusdickichten, Obstplantagen, Orchideengärten sowie Aufzuchtfarmen für Fische und Shrimps. Erster Stopp auf dem Weg von Saigon ist die Provinzhauptstadt My Tho, in der beispielsweise die Vinh-Trang-Pagode und eine Schlangenfarm besichtigt werden können. Weiter geht es mit der Fähre nach Ben Tre, wo die berühmte Fischsauce hergestellt wird und Kokosnüsse verarbeitet werden. Nach einer Bootsfahrt durch die mangrovenbewachsenen Kanäle können die Tagesausflügler die Rückfahrt antreten.

Wer mehr Zeit hat, übernachtet in Vinh Long im Herzen des Mekong-Deltas – die kleine Stadt ist von zwei Armen des Mekong, dem Tien und dem Hau, umgeben. Von Vinh Long fährt man weiter ostwärts nach Tra Vinh, wo einige Khmer-Pagoden zu bewundern sind: Ba Om soll mehr als 1000 Jahre alt sein. In Cai Be ist der Schwimmende Markt, der auch mit einem Boot zu erreichen ist, eine farbenprächtige Attraktion. Drehscheibe des Mekong-Deltas ist die Universitätsstadt Can Tho mit ihrem berühmten, aber auch sehr touristischen Schwimmenden Markt von Cai Rang. Wem es hier zu voll ist: Ausweichen kann man per Boot oder Bus auf den rund 30 km entfernten Phung Hiep Floating Market.

Eine andere Alternative ist die Weiterfahrt Richtung Westen (mit dem Boot oder auf der Straße Nr. 91) nach Chau Doc, wo nahe der kambodschanischen Grenze der Sam-Berg, ein beliebtes Pilgerziel, emporragt. Die Rückfahrt erfolgt auf der gleichen Straße nach Long Xuyen.

Von Rach Gia bringt ein modernes Speedboot die Gäste in 2,5 Stunden zur größten Insel Vietnams, Phu Quoc – das Eiland ist die westlichste Region im Süden Vietnams und liegt bereits im Golf von Thailand. Noch schneller geht die Anreise per Flugzeug. Wer will, kann von Rach Gia über eine relativ schlechte Straße (N 80) weitere 90 km in den äußersten Südwesten bis zum Hafen von Ha Tien vorstoßen. Die Gegend ist bekannt für ihre Schildkröten-Zuchtstationen und die bizarren Felsformationen im Meer. Auch von hier kann man die modernen Boote nach Phu Quoc nehmen – oder man reist weiter Richtung Kambodscha (Grenzübergang Xa Xia/Prek Chak).

Berge und Meer

Start und Ziel: von Hanoi nach Sa Pa und Cat Ba

Tourlänge: ca. 1100 km | Tourdauer: 6–10 Tage

Tour 4

Berge und Meer – beides kann man auf dieser herrlichen Tour miteinander verbinden: Zuerst geht es per Zug in die Gegend um das malerische Bergstädtchen Sa Pa, wo man entlang von Reisterrassen wandern und mit Angehörigen der Bergstämme um Souvenirs feilschen kann. Nach drei oder vier Tagen fährt man über Hanoi an die Küste zurück nach Ha Long City, wo schon die Ausflugsboote und Dschunken warten für den (Segel-)Törn in die Welt der Drachen.

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Bombastische Berg-panoramen und märchenhafte Kalkstein-szenerien

Um in das kleine Bergstädtchen Sa Pa nahe der chinesischen Grenze zu gelangen, kann man mit dem (Nacht-)Zug nach Lao Cai fahren (7–10 Std.) und von dort die restlichen 38 km mit dem Bus oder Taxi zurücklegen. Oder man nimmt die kurvenreiche Fahrt mit dem Bus von Hanoi auf sich (insgesamt 380 km, ca. 8–10 Std. inklusive aller Pannen), bei der man jedoch mehr von der herrlichen Landschaft sieht.

Man kann die Fahrt mit einem Abstecher zum Hung-Tempel nordwestlich von Hanoi verbinden (über die N 2 Richtung Industriestadt Viet Tri, wo nach weiteren 12 km ein Schild die Abzweigung zu den Heiligtümern der legendären Könige weist). Zurück auf der N 2, geht es weiter bis Doan Hung, dann biegt man links auf die Straße Nr. 70 ab und fährt vorbei am Thac-Ba-See. Langsam wird deutlich, wie die Landschaft sich verändert: Man sieht auf einmal terrassenförmige Anbauflächen, Palmen mit fast kreisrunden Wedeln und imposante Häuser auf Stelzen.

Die letzte Etappe vor Lao Cai (38 km nördlich von Sa Pa) verläuft entlang dem Roten Fluss, an dessen anderer Uferseite bereits China liegt. In südwestlicher Richtung fährt man dann auf den höchsten Berg Vietnams, Fan Si Pan (3143 m), zu, den direkten Nachbarn von Sa Pa. Hier kann man Bergwanderungen und Spaziergänge unternehmen oder den Markt besuchen, auf dem Hmong und Rote Dao ihre Waren anbieten.

Über die gleiche Strecke oder mit dem Zug geht es wieder zurück nach Hanoi, wo man auf der N 5 mit dem Auto oder Bus nach weiteren 100 km östlich Hai Phong erreicht. Viele Tourbusse stoppen auf der nördlichen, parallel zur Autobahn verlaufenden Straße an den vielen Kunsthandwerkszentren mit ihren gigantischen Einkaufshallen). Von hier sind es auf der neuen Autobahn noch ca. 60 km nach Ha Long City (die Doppelstadt Bai Chay und Hong Gai); man kann jedoch auch in Hai Phong einen Stopover einlegen oder von hier die Fähren bzw. den Katamaran nach Ha Long City oder Cat Ba nehmen. Von dort stechen die Ausflugsboote und Dschunken in See: vorbei an den rund 2000 bizarr zerklüfteten Felsinseln der Ha-Long-Bucht im Golf von Tonkin mit ihren Höhlen und schwimmenden Dörfern, und man erkundet die Insel Cat Ba, die größte Insel in der Ha-Long-Bucht, und ihren Nationalpark. Wer mehr Zeit hat und etwas weniger touristische Orte im Norden Vietnams sucht, kann einen Abstecher per Fähre auf die Insel Quan Lan und die Halbinsel Van Don in der benachbarten Bai-Tu-Long-Bucht einplanen.

6x Typisch

Dafür fährt man nach Vietnam.

1. Wasserpuppentheater >>>

Die Vietnamesen lassen seit mehr als tausend Jahren die Puppen tanzen – und zwar in einzig-artiger Weise: auf dem Wasser! Dieses feucht-fröhliche Spektakel kann man in speziellen Theatern mit Wasserbühne erleben, etwa in Saigon und Hanoi.

2. Ho-Chi-Minh >>>

Auf den Spuren des einstigen hochverehrten Landesvaters wandelt man in diversen Museen landesweit, darunter auch »Onkel Hos« Geburtshaus, bis hin zu seinem letzten Ruheort, dem Ho-Chi-Minh-Mausoleum in Hanoi.

3. Filmschauplätze >>>

Kaum ein Land in Asien taucht so oft in Kino-Klassikern und Roman-Verfilmungen auf: »Indochine« mit Cathérine Deneuve (Trockene Ha-Long-Bucht), Marguerite Duras »Der Liebhaber« (Mekong-Delta) oder Graham Greenes »Der stille Amerikaner« (Saigon).

4. Die Cao-Dai-Sekte >>>

Die Cao Dai sind eine weltweit einzigartige Mischreligion aus Buddhismus, Konfuzianismus, Taoismus, Christentum, Islam und einer Prise Okkultismus. DieGläubigen versammeln sich dreimal täglich zum gemeinsamen Gebet am Hauptsitz, dem herrlich kitschigen Gotteshaus in Tay Ninh.

5. Nation der 54 Ethnien! >>>

Viet, Rote Dao, Muong, Hmong, Cham, Thai, Khmer – dies sind nur einige der insgesamt 54 Volksgruppen, die das Land bevölkern – ganz friedlich mit eigenen Traditionen und Trachten.

6. Bunte Lampions >>>

Drei Dutzend Lampionmacher und kleine Lampion-Manufakturen soll es noch in Hoi An geben, einige exportieren bis nach Hollywood.

© Dumont Bildarchiv/Sasse

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Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

Alle Reiseziele sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung

Rot und Gelb sind die Farben in der Zeremonienhalle des Literaturtempels in Hanoi.