Willi Darr

Ein Mord auf unserer Piazza Carli

Commissario Gino ermittelt in seinem
ersten Fall zwischen handwerklicher
Tradition und digitaler Zukunft

Willi Darr

Ein Mord auf unserer Piazza Carli

Commissario Gino ermittelt in seinem
ersten Fall zwischen handwerklicher
Tradition und digitaler Zukunft

***

Kriminalroman

 

mit 9 Bildern

tredition Verlag

Hamburg

Für meine Familie

Einige Hinweise für die Leser

Es werden Ihnen in diesem Kriminalroman drei miteinander verwobene Geschichten erzählt.| Die erste ist der unverzichtbare Bestandteil eines jeden Krimis: ein Mord und seine Aufklärung. Zwei weitere Handlungen bilden den Hintergrund und den Nährboden für die kriminalistische Geschichte. Sie lassen sich mit „Digitalisierung“ und „gesellschaftliche Nachhaltigkeit“ betiteln. Die Einzelheiten und Zusammenhänge hierzu erfahren Sie beim Lesen.

Alle Handlungen und alle auftretenden Personen in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen, Unternehmen, Vereinigungen oder Geschichten sind nicht beabsichtigt und sind rein zufällig entstanden.

Im Anschluss an einzelne Abschnitte sind neun selbst „geschossene“ und selbst bearbeitete Bilder des Autors eingefügt worden. Sie stellen als Bildaussagen Zusammenhänge zum Ablauf der Ermittlungen und den auftretenden (erfundenen) Charakteren her. Sie können und sollen zum Nach-Denken anregen.

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Lesen.

Willi Darr

Inhalt

(1) Ein früher Morgen in der Stadt

(2) Viel Arbeit für den Commissario

(3) Seine ersten Gedanken

(4) Wer war der Tote?

(5) Nur Fragen und noch keine Antworten

(6) Das erste Licht im Dunkeln

(7) Die Obduktion

(8) Fior d’Arancio

(9) Der Tote und die Vergangenheit

(10) Die Motive sind keine Unbekannten

(11) Das Gespräch bei Vittorio

(12) Die Vorgehensweise kommt ans Licht

(13) Es wird heller

(14) Die Welt der Edda

(15) Jetzt besteht Klarheit

(16) Die Verhaftung

(17) Die Ermittlungen können abgeschlossen werden

(18) Die Verteidigung der Angeklagten

(19) Der finale Beweis

(20) Zum Abschluss des ersten Mordes

(21) Der zweite Tod

(22) Der Commissario und die Zukunft

* * * *

Verzeichnis der Bilder

(1) Ein früher Morgen in der Stadt

Capitano Alberto hat eine sehr kurze Nacht verlebt. Seine Ehefrau Carla bekam plötzlich hohes Fieber und konnte deshalb nur sehr schlecht schlafen. So beginnt der Morgen für ihn schon kurz vor dem Sonnenaufgang. Er ist jetzt glücklich, dass seine Frau nun endlich zur Ruhe gekommen ist und er beschließt, kurz einen Sprung in seine Lieblingsbar zu machen, obwohl es noch sehr früh am Sonntagmorgen ist. Er weiß, dass im Casa del Dolce sein Freund Lucio die mit Abstand besten Brioches der Stadt und dazu einen vorzüglichen Cappuccino serviert. Es sind nur wenige Schritte bis dorthin. Nichts ist zu hören und Asiago liegt noch sehr tief im Schlaf. Capitano Alberto ist sich irgendwie sicher, dass alle anderen in der Stadt gesund sein müssen und deshalb gut schlafen können. Die Parkplätze sind leer und eine Totenstille verhüllt die ganze Stadt. In der Ferne kann er schon das schwache Licht im Casa del Dolce sehen. Dieses köstliche Frühstück ist einer seiner schönsten Momente am Tag. Doch ein ganz leiser dumpfer Schlag unterbricht für einen kurzen Moment diese morgendliche Stille. Anscheinend geht es auch anderen so wie ihm, denkt er für eine kleine Sekunde. Nun, das warme Gefühl der Vorfreude nach einer solchen Nacht beflügelt ihn, schnell den schönen und kleinen Kirchenvorplatz, die Piazzetta, zu überqueren, die Tür zur Bar zu öffnen und Lucio freudig zu begrüßen.

„Ciao Lucio, wie geht’s? Ich muss dich, glaube ich, nicht fragen, wie du die Nacht verbracht hast, oder?“, beginnt Capitano Alberto das Gespräch mit seinem Freund. „Ich freue mich ganz besonders heute, für einen Moment hier zu sein.“

„Es ist alles eine Frage der Gewohnheit“, antwortet er. „Du weißt, dass wir eigentlich nie eine ruhige Nacht haben. Und was ist mit dir? Wie hast du die Nacht verbracht?“, fragt er interessiert zurück.

„Carla war heute nicht gut drauf. Der Magen, ein bisschen Fieber, eine unruhige Nacht. Du kannst dir das sicherlich vorstellen, oder? Doch nun ist sie eingeschlafen und ich nutze die einmalige Gelegenheit, schnell einen Sprung zu dir zu machen. Gib mir heute deine besten Brioches und den besten Cappuccino, den du je gemacht hast. Ich will nicht sagen, dass ich es mir verdient habe. Aber es wird mir guttun. Schau Lucio, um die Uhrzeit ist noch alles leer: die Stadt, die Plätze, die Straßen, die Gedanken und auch der Magen.“

Lucio muss ein bisschen lachen und gibt ihm natürlich recht. Schnell nimmt er einen kleinen weißen Teller und legt gekonnt eine Papierserviette darauf. Mit einer Zange holt er zwei frische Brioches aus seinem Korb und schiebt sie Capitano Alberto hinüber.

„Dein Cappuccino kommt sofort. Ich hoffe, ich kann deinen Wunsch nach meinen besten Brioches auch heute erfüllen.“

Wie einen kurzen Urlaub genießt Capitano Alberto diesen morgendlichen Moment. Alle Gedanken der Nacht und die Müdigkeit lösen sich in Wohlgefallen auf. Eine mentale Wärme erfüllt ihn. Es geht ihm nun sichtlich besser.

„Das hat gutgetan. Du hast mir ein Stück vom heutigen Morgen gerettet. Ich gehe nun kurz bei der Kirche vorbei und schaue dann nach meiner Frau. Gib mir bitte noch zwei Brioches für sie mit, damit auch sie ein Stück am morgendlichen Glück teilhaben kann.“

„Das mache ich gerne“, freut sich Lucio und gibt ihm eine kleine Tüte.

Capitano Alberto bezahlt, bedankt sich für den schönen Start in den sonntäglichen Morgen und geht in Richtung Kirche. Auch jetzt sieht er immer noch keinen Menschen auf der Straße. Er denkt an den dumpfen Knall und ist sich sicher, dass er zumindest in diesem Moment nicht alleine war. Doch all die Schaufenster und die Auslagen warten noch auf die ersten Kunden. Und ohne Licht, ohne Verkäuferinnen, ohne Verkäufer und ohne schlendernde interessierte Passanten ist es wie eine tote Gasse. Er geht links herum über einen kleinen Vorplatz am Zeitschriftenkiosk und am Bürgeramt vorbei. Am Sonntagmorgen um diese Zeit möchte irgendwie kein Mensch auf der Straße sein. Er kommt an der Piazza Carli vor der großen Kirche an und sieht eine männliche Person auf der Parkbank sitzen. Das kann doch nicht wahr sein, denkt sich Capitano Alberto. Er hat es doch gewusst, dass er nicht alleine war. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht geht er mit frischen Schritten auf die Parkbank zu und freut sich schon auf das zweite sonntägliche Gespräch. Noch ein paar Momente und er überlegt sich schon, wie er den Plausch beginnen möchte. Sein möglicher Gesprächspartner ist hingegen noch sehr verhalten und hat sich noch nicht einmal bewegt. In eine Decke eingehüllt sitzt er bequem angelehnt auf der Parkbank. Die Stadtverwaltung hatte im letzten Jahr neue Bänke mit einem extra hohen Rückenteil aufbauen lassen, sodass ein bequemes Sitzen jederzeit möglich ist.

„Guten Morgen! Wie geht es ihnen? Auch schon so früh auf?“, beginnt Capitano Alberto das Gespräch.

Doch sein Gesprächspartner bleibt sichtlich unberührt sitzen. Er setzt sich neben ihn und in diesem Moment fährt ein Blitz durch seinen Körper: Der Mann ist leblos, die Augen schauen ins Leere, die Haut ist fahl und als er die Decke aufschlägt sieht er, dass sein Gesprächspartner blutüberströmt ist. Er ist tot.

„Oh, mein Gott!“, fährt es aus ihm heraus. „Ich kann es nicht glauben. Ein Mord auf unserer Piazza Carli.“

Er will die Polizei anrufen, doch er hat sein Handy zu Hause gelassen. Für ein paar Schritte in seine Lieblingsbar und für die Ruhe seiner schlafenden Frau braucht man kein Handy. Weit und breit sieht er keinen Menschen. Da bleibt nur der Weg in die nächste Polizeistation. Er rennt über den Platz und huscht dann über eine kleine Stichstraße hinauf zur städtischen Polizeistation. Er hatte erst überlegt zu den Carabinieri zu rennen, doch der Weg schien ihm zu weit. Er klingelt an der verschlossenen Eingangstür und als nach ein paar Sekunden noch niemand öffnet, klingelt er stürmisch weiter. Michele hatte die Nacht über Dienst und dies sieht man ihm auch an. Er sieht ein bisschen verschlafen aus. Klar, denn es ist noch sehr früh am Sonntagmorgen.

„Michele, komm schnell. Ein Toter auf der Piazza!“, schreit er den Polizisten direkt an. „Komm mit und ruf die Spurensicherung. Ich denke, es wird ein unruhiger und arbeitsreicher Sonntagmorgen.“

„Nun mal ganz langsam, Capitano Alberto. Was ist passiert?“, fragt der etwas irritierte Michele zurück. Er nennt Alberto noch aus Gewohnheit mit seinem Titel ‚Capitano‘, obwohl er schon ein paar Monate in Pension ist.

„Soll ich‘s noch einmal wiederholen? Ein Toter auf unserer Piazza Carli!“

„Ich komme sofort!“, bricht es aus dem nun hellwachen Michele heraus.

Beide rennen auf die Piazza, wo noch immer kein einziger Mensch zu sehen ist. Selbst für die Hunde scheint es noch zu früh zu sein.

„Es ist schon hell und immer noch sehr früh am Sonntagmorgen“, murmelt Capitano Alberto leise vor sich hin.

Michele weiß, was zu tun ist. Es gibt einen polizeilichen Notdienst für solche Fälle und dieser war auch sofort erreichbar. Fabio hat heute Dienst und er hat seine Kollegen irgendwie zusammengetrommelt. Nach einer knappen halben Stunde treffen sie mit einem Einsatzfahrzeug an der Piazza ein. Michele und Capitano Alberto haben versucht, nach ersten Spuren zu suchen, doch sie haben nichts entdeckt. Es sind Fabio und sein Team, die jetzt die Arbeit sehr professionell aufnehmen. Das Krankenhaus ist auch informiert worden und Dottor Lino, der Stationsarzt, kommt kurz darauf zur Piazza. In dürren Worten stellt er den Tod des Mannes fest.

„Den habe ich hier noch nie gesehen“, sagt der Arzt.

„Ich auch nicht. Seltsam! Er hat auch keine Papiere bei sich. Keinen Ausweis, keinen Führerschein, keine Sozialversicherungskarte, kein Handy. Noch nicht einmal einen Kassenzettel oder eine Kinokarte. Einfach nichts!“, fasst Fabio trocken zusammen. „Der ist ganz bestimmt keines natürlichen Todes gestorben. Dieses kann ich euch jetzt schon mit absoluter Sicherheit sagen“, fasst er seine ersten Beobachtungen zusammen.

„Den Anschein eines natürlichen Todes hat es auch von Anfang an nicht gemacht. Das war Mord!“, kontert Capitano Alberto trocken. „Und hast du gesehen, wie sorgsam er in die Decke eingeschlagen wurde? Fast so wie bei einer Mumie aus Ägypten. Als wollte der Mörder sein Opfer für seine letzte Reise richtig schön vorbereiten.“

„Und du hast ihn gefunden, Alberto?“, fragt Fabio. „Gibt es sonst noch Zeugen?“

„Guck dich doch mal um. Alles war menschenleer und erst langsam füllen sich die Straßen. Ganz alleine war ich heute Morgen auf den Straßen. Und den Schuss habe ich als dumpfen Knall gehört, ohne zu wissen, was es war. Fabio, ich denke, es ist notwendig, das Opfer mit einem Tuch vor den Blicken der Neugierigen zu schützen. Zumindest so lange bis der Leichenwagen den Toten abgeholt hat.“

„Es ist alles schon eingeleitet“, rechtfertigt sich Michele. „Es dauert nur noch ein paar Minuten. Dann kommt Davide, du weißt, unser örtlicher Leichenbestatter.“

„Gut so! Ich gehe erst einmal nach Hause und schaue nach meiner Frau. Für euch ist, glaube ich, an einem solchen Sonntagmorgen jetzt genug zu tun. Wenn ich euch irgendwie helfen kann, ihr wisst, wo ihr mich findet. Haltet mich bitte immer auf dem Laufenden“, verabschiedet sich der Capitano von den Kollegen wie in alten Zeiten.

Er verlässt den Tatort und geht langsam mit seiner Tüte mit den zwei Brioches nach Hause. Er hofft, dass seine Frau noch schläft. Ganz leise öffnet er die Tür, doch ein warmer Geruch nach Kamillentee gibt ihm das sichere Gefühl, dass seine Frau schon aufgestanden ist.

„Alles in Ordnung, Schatz?“, fragt sie besorgt, obwohl diese Frage besser von ihm hätte kommen sollen.

„Ein Toter auf unserer großen Piazza vor der Kirche. Erschossen. Und ich habe ihn gefunden. Doch Fabio kümmert sich schon darum“, eröffnet Alberto die traurige Neuigkeit des Tages.

„Nein! Was? Das kann doch nicht wahr sein. Ein Toter. Wer ist es? Und warum nur? Weißt du schon mehr?“

„Nein. Absolut nichts. Fabio fängt ja gerade erst an.“

„Ich kann es nicht glauben. Genau vor der Kirche. Und keiner hat etwas mitbekommen? Seltsam. Wer kann eine solch grausame Tat nur begehen? Und solch eine Person lebt unter uns. Unvorstellbar! “

„Doch schau mal, was ich dir zum Frühstück mitgebracht habe. Lucio hat sich wie immer ins Zeug gelegt und hier sind die besten Brioches der Welt. Nur für dich. Mit Kamillentee kommen sie allerdings nicht ganz zur Geltung, doch angesichts der Lage wird es ein guter Start in den Sonntagmorgen auch für dich sein.“

„Danke, dass du an mich gedacht hast. Du bist einfach der Beste!“, lächelt ihn seine Frau dankbar an. Dennoch ist sie immer noch geschockt vom grausigen Mord.

„Alberto, ich mag mir gar nicht vorstellen, dass ich beim Metzger oder beim Bäcker neben einem Mörder stehen könnte. Jeder unserer Mitbürger könnte es getan haben. Doch ich möchte mir erst einmal keinen unserer Bürger als Mörder vorstellen. Nun, es scheint leider so zu sein. Weißt du, was dies bedeutet? Ich habe irgendwie Angst, auf die Straße zu gehen. Alberto, du musst den Mörder sehr schnell finden! Kannst du dir mein unsicheres Gefühl vorstellen? Und denke bitte an die Familien mit ihren Kindern. Ich glaube fest, dass es allen so geht wie mir. Alberto, was so eine einzelne Tat von einem Moment auf den anderen verändert hat. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Schrecklich! Ein Mord in unserer Stadt. Ein Mord auf unserer Piazza Carli!“, wiederholt sie am Ende und ist immer noch fassungslos.

Die alte Bank

© Darr 2018

(2) Viel Arbeit für den Commissario

„Ich denke, die erste Arbeit ist gemacht“, resümiert Fabio die Arbeit seines Teams. Fußspuren waren allerdings nicht zu entdecken. So setzt er die ganze Hoffnung auf den Durchschuss durch den Brustkorb des Toten und natürlich die Spurensicherung der Decke, in die der Tote eingeschlagen war. Selbst war er wohl nicht mehr dazu in der Lage, sich so gekonnt einzupacken.

„Michele, wie sieht es aus? Habt ihr die Patrone gefunden? Irgendwo muss sie doch liegen!“, schallt es über die Piazza von Fabio.

„Leider nichts zu finden. Die Dinger sind irgendwie auch immer so klein. Natürlich haben wir erst mal die Schussrichtung nach der Sitzposition des Toten untersucht. Nichts, absolut nichts zu finden!“, erwidert Michele.

„Dann sperrt den ganzen Platz und wir suchen alles ab. Irgendwohin muss sie ja geflogen sein und wir werden sie finden!“, gibt Fabio die Order an das ganze Polizeiteam.

„Den ganzen Platz? Wie sollen wir das machen?“, fragt Michele.

„Ihr schafft das schon. Und wenn nicht, ihr schafft es trotzdem!“, wiederholt Fabio in strengem Ton.

Mittlerweile ist auch die Presse erschienen und die anfangs so menschenleere Piazza hat sich schnell gefüllt. Natürlich sind alle Kirchenbesucher auf dieses besonders traurige Ereignis aufmerksam geworden und auch der Pfarrer kommt vorbei, segnet den Leichnam und fragt Fabio, wie es nun weitergehen soll.

„Das weiß ich auch nicht, Herr Pfarrer. Wir wissen noch nicht einmal, wer es war und schon gar nicht, woher er kam. Wir werden nun die Ermittlungen beginnen und halten Sie natürlich auf dem Laufenden, Herr Pfarrer“, antwortet Fabio sehr sachlich. So klingt aus seiner Stimme auch ein kleines Stück Unsicherheit durch, weil er mit diesem einmaligen Ereignis nicht routinisiert genug umgehen kann. Es ist der erste Mordfall in dieser so beschaulichen kleinen Stadt in den Bergen.

„Wer übernimmt denn die Ermittlungen im Mordfall, Fabio?“, fragt Michele.

„Na, wer schon? Unser Commissario. Gino, unser Commissario. Konntet ihr ihn schon erreichen?“, will Fabio wissen.

„Ich habe schon versucht, ihn auf dem Handy zu erwischen. Hat auch irgendwie geklappt. Er sitzt zurzeit mit seiner Familie auf einer kleinen verträumten Piazza an der Küste und frühstückt. Begeistert war er nicht. Nun überlegt er, wie er sich organisieren soll. Er murmelte etwas vom abgebrochenen Kurzurlaub mit seiner Familie und vom Ankommen am Nachmittag oder so. Wir sollen schon mal alles vorbereiten und alle Unterlagen zusammentragen. Leichter gesagt als getan“, so die Antwort von Michele.

„Die Patrone würde dabei richtig helfen, Michele. Also strengt euch an! Wir sehen uns in der Polizeistation“, weist Fabio an und verlässt den Tatort.

„Da hat der Commissario noch eine Menge Arbeit vor sich. Ein Toter, aber kein Name, keine Tatwaffe, keine Pistolenkugel, kein Motiv und das alles an einem sonnigen Sonntagmorgen in Asiago“, denkt Michele laut vor sich hin.