IMPRESSUM: Nelles Pocket: Mailand

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ISBN 978-3-86574-590-3

- F0520 -

HÖHEPUNKTE

Mailand

xxDom Santa Maria Nascente: Highlights der drittgrößten Kathedra-le Europas sind die prächtigen Grab-mäler, die riesigen Buntglasfenster und die fantastische Aussicht auf die Stadt von der Dachterrasse (S. 33).

xxGalleria Vittorio Emanuele II: Bei der stimmungsvollen Flaniermei-le vereinen sich Shopping-Vergnügen und prächtige Architektur (S. 41).

xxTeatro alla Scala: Unvergess-lich ist ein Abend im wohl berühmtes-ten Opernhaus der Welt (S. 42).

xxPinacoteca Ambrosiana: High-light der Sammlung sind die venezia-nischen und lombardischen Meister, u. a. Caravaggio (S. 44).

xxCastello Sforzesco: Die prunk-volle Festung und Residenz der Sforza mit mehreren Museen (S. 45).

xxPinacoteca di Brera: Meister-werke der europäischen Malerei in ei-ner der exklusivsten Gemäldegalerien Europas im Brera-Viertel (S. 51).

xxGoldenes Viereck: Im teuers-ten und schicksten Viertel Mailands mit der Via Monte Napoleone kleiden sich Betuchte ein (S. 54).

xxMuseo Poldi-Pezzoli: Gemäl-de, Waffen und andere Kunstschätze bietet die bedeutendste ehemalige Privatsammlung Mailands (S. 55).

xxSant’Ambrogio: Ein Juwel un-ter den romanischen Kirchen Italiens aus dem 9.-11. Jh. (S. 58).

xxSanta Maria delle Grazie: Leo-nardo da Vinci machte mit dem Letzten Abendmahl die Kirche – und sich selbst – weltberühmt (S. 60).

xxSan Lorenzo Maggiore: Kup-pel, Kapellen und Mosaiken machen die Kirche zu einer der sehenswertes-ten Mailands (S. 63).

xxSant’Eustorgio: Eine der wich-tigsten Pilgerkirchen Norditaliens mit dem höchsten Campanile der Stadt (S. 64).

xxCimitero Monumentale: Mehr ein ungewöhnlicher extravaganter Skulpturenpark als eine Totenstadt ist dieser riesige Friedhof (S. 72).

xParco Sempione: Die beliebteste Grünanlage Mailands wurde im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt (S. 49).

xMuseo Nazionale della Scien-za e della Tecnologia „Leonardo da Vinci“: Hier kann man dem Erfin-dergeist des Universalgenies anhand zahlreicher Holzmodelle und Zeich-nungen nachspüren (S. 62).

xNavigli und Darsena: Beschau-lich ist ein Spaziergang entlang der al-ten, von Restaurants und Trödelläden gesäumten Kanäle (S. 67).

Ausflüge von Mailand

xxBergamo: Ein Kleinod unter den norditalienischen Städten ist das malerische historische Zentrum von Bergamo (S. 81).

xxVigevano: Die Piazza Ducale gilt als der älteste und schönste Re-naissance-Platz Italiens (S. 82).

xxCertosa di Pavia: Das einstige Kartäuser-Kloster ist eines der großar-tigsten Kulturdenkmäler der Lombar-dei (S. 82).

xxLago di Como: Die Perle unter den norditalienischen Seen, mit Gär-ten, Villen und malerischen Kleinstäd-ten (S. 84).

xxLago Maggiore: Botanische Gärten, Paläste und Bootsfahrten zu den Borromäischen Inseln (u. a. Isola Bella) zählen zu den Attraktionen die-ses berühmten Sees (S. 85).

EINSTIMMUNG

Benvenuti a Milano – Willkommen in Mailand, dieser topmodischen, dyna-mischen, weltoffenen, aber zugleich auch wertkonservativ-katholischen Stadt, die stolz darauf ist, die größte gotische Kirche südlich der Alpen zu besitzen.

Die meisten Touristen kommen nach Mailand des Kunstgenusses, des Doms, der Werke da Vincis, der Oper oder der Mode wegen – hier locken große Namen, edler Zwirn, tolle Show-rooms und erstaunliche Kreativität – oder um sich am italienischen Design zu ergötzen, etwa auf der trendigen Mailänder Möbelmesse. Fare bella figura lautet das ungeschriebene Ge-setz – in jeder Lebenslage eine „gute Figur machen“. Stilbewusst, dezent und immer vom Feinsten; dieses Re-zept ist einfach, aber nicht billig – und alle Zutaten gibt es in Mailand!

Nur 100 m über dem Meeresspiegel in der heißen Poebene gelegen, be-

herbergt Mailand ca. 1,3 Mio. Einwoh-ner; im Großraum leben ca. 7,4 Mio. Menschen, von denen viele seit den 1960er-Jahren aus dem ärmeren Sü-den in die Industriemetropole, den „Motor Italiens“ kamen – Weltmarken wie Alfa Romeo, Pirelli und Armani sind mailändischen Ursprungs.

Italiens zweitgrößte Stadt wird gern als la città più città bezeichnet, die „städtischste Stadt“ Italiens, oder als „heimliche Hauptstadt“. Die Ka-pitale der Lombardei ist der Sitz der italienischen Börse, der wichtigsten italienischen Banken, Verlage und Medien, besitzt das größte Messege-lände und gleich zwei weltberühmte Fußballclubs. Und Mailand will auch in Zukunft auftrumpfen: mit den spek-takulären Wolkenkratzern von Daniel Libeskind, Zaha Hadid und Arata Iso-zaki auf dem alten Messegelände, der Città delle Culture von David Chipper-field, dem Palazzo della Regione von Ieoh Ming Pei oder dem Viertel Mila-no-Santa Giulia von Norman Foster.

Antike

5.-4 Jh. v. Chr. Die keltischen Insubrer verdrängen die Etrusker aus der Poebene.

222 v. Chr. Eroberung durch die Römer. An der Kreuzung verschiedener Verbindungsstraßen ent-steht Mediolanum („Ort der Mitte“).

49 v. Chr. Mediolanum ist nun Hauptstadt der rö-mischen Provinz Gallia cisalpina.

313 Kaiser Konstantin erteilt den Christen Religi-onsfreiheit (Mailänder Toleranzedikt).

373 Ambrosius wird Bischof von Mailand. Die Stadt erlebt ihre erste kulturelle Blütezeit.

452 Die Hunnen erobern und verwüsten unter der Führung Attilas die Stadt.

Mittelalter

568 Die Langobarden fallen in Oberitalien ein und machen Pavia zu ihrer Residenzstadt.

774 Karl der Große erlangt die Macht über Oberita-lien und wird König der Lombardei, die so unter die Herrschaft der Karolinger kommt.

800 Papst Leo III. krönt Karl den Großen in Rom zum (römischen) Kaiser.

888 Nach Zerfall der karolingischen Macht wird der Markgraf von Friaul König von Italien.

891 Guido von Spoleto, König von Italien, erklärt die Städte Mailand, Como, Pavia, Seprio, Bergamo, Lodi, Cremona, Brescia, Mantua, Piacenza, Parma, Reggio und Modena zur Mark Lombardei.

1155 Kaiser Friedrich Barbarossa wird in Pavia zum König Italiens gekrönt.

1162 Barbarossa erobert u. zerstört Mailand.

1167 Mailand übernimmt die Führung des Lom-bardischen Städtebundes (Lega Lombarda), zu dem noch Bergamo, Lecco, Cremona, Mantua und Brescia gehören.

1176 Die Lega Lombarda schlägt Friedrich I. Barba-rossa. Der Kaiser erkennt die Autonomie der Kom-munen im Friedensvertrag von Konstanz (1183) an.

12.-13. Jh. Der Naviglio Grande, der erste große Kanal zur Be- und Entwässerung der Lombardei, wird angelegt.

1277 Die Visconti übernehmen die Herrschaft in Mailand.

1386 Beginn der Bauarbeiten für den Dom.

1395 Gian Galeazzo Visconti wird Herzog der Lom-bardei.

Neuzeit

1450 Francesco Sforza, der Schwiegersohn des letz-ten Visconti, wird Herzog von Mailand. Mit der Herr-schaft der Sforza, vor allem unter Ludovico Sforza (Il Moro) beginnt wieder eine kulturelle Blütezeit. Sforza lässt Leonardo da Vinci und Bramante nach Mailand rufen.

1499-1500 Ludwig XII. von Frankreich besetzt Mai-land. Ludovico Sforza wird verschleppt.

1525 Kaiser Karl V. besiegt Frankreich. Mailand wird Lehen der Habsburger.

1560-1631 Gegenreformation unter den Bischöfen Carlo und Federico Borromeo.

1714 Nach dem spanischen Erbfolgekrieg gehören Mailand und die Lombardei zu Österreich unter Kai-serin Maria Theresia.

1796 Nach der Schlacht von Lodi gegen Österreich besetzt Napoleon Mailand. Ausrufung der „Cisalpi-nischen Republik“ mit der Lombardei, dem Veltlin-tal sowie Bologna, Ferrara, Modena und Reggio; Hauptstadt wird Mailand.

1801-1802 Umwandlung der Cisalpinischen Repu-

blik in eine italienische Republik, deren Hauptstadt Mailand bleibt; Napoleon wird ihr Präsident.

1805 Napoleon krönt sich in Mailand mit der eiser-nen Langobardenkrone zum König.

1814-1815 Zusammenbruch der napoleonischen Herrschaft. Der Wiener Kongress gibt die Lombardei an Österreich zurück.

1815-1831 Die Geheimbünde der Carbonari und des Giovane Italia (unter G. Mazzini) entstehen, sie kämpfen für die italienische Freiheits- und Eini-gungsbewegung (Risorgimento).

1848 Aufstand gegen das österreichische Militär unter dem Guerillakämpfer und Nationalhelden Garibaldi im Zuge des Risorgimento.

1859 Vittorio Emanuele II. besiegt Österreich, und Mailand gehört bald zum neuen Nationalstaat Ita-lien mit konstitutioneller Monarchie.

1919 Italien annektiert nach dem 1. Weltkrieg das österreichische Südtirol. Mussolini gründet in Mai-land die Faschistische Partei.

1922 Der spätere Duce Mussolini verkündet den „Marsch auf Rom“; Emanuele III. übergibt Mussolini

am 31.10. die Regierungsmacht.

1936 Mussolini kündigt auf dem Domplatz von Mailand die Allianz mit Nazi-Deutschland an („Ach-se Rom – Berlin“).

1944 Die Alliierten bombardieren Mailand, große Teile werden zerstört.

1945 Mussolini wird von Partisanen erschossen, die Leiche in Mailand zur Schau gestellt.

1946 Volksentscheid für eine Republik Italien; der König dankt ab. Mailand und die Lombardei werden zum Wirtschaftszentrum Italiens.

1955 Bau des Pirelli-Hochhauses. Wirtschafts-boom, Zuzug vieler Süditaliener.

1968 Studentenunruhen, Arbeiterkämpfe und Ter-roranschläge erschüttern die Stadt.

1977 Die Region Lombardei wird autonom.

Jüngste Ereignisse

1990 Beginn der Ermittlungen gegen korrupte Richter, Parteien und Politiker. Erste Verhaftungen im „Mailänder Korruptionssumpf“.

1994 Der Mailänder Unternehmer und Präsident des Fußballvereins AC Mailand Silvio Berlusconi gründet die Partei Forza Italia.

2001 Berlusconi koaliert mit der Lega Nord und wird so wieder Regierungschef. Journalisten werfen ihm Mafianähe vor.

2004 Das Teatro alla Scala wird nach dreijähriger Renovierung wieder eröffnet.

2007 Mailands konservative katholische Bürger-meisterin Letizia Moratti zensiert eine Kunstaus-stellung zur Homosexualität.

2008 Der Mailänder Stadtrat führt wegen Verkehrs- und Smogproblemen die City-Maut für Autos ein (Mo-Fr von 7.30-19.30 Uhr).

2011 Mit einem Vermögen von rd. 6 Milliarden Euro ist der italienische Ministerpräsident, der Mai-länder Silvio Berlusconi, einer der reichsten Männer Italiens. Zugleich schwindet das Vertrauen der Fi-nanzmärkte in den Staat Italien. Auf der Mailänder Modewoche im September lässt Giorgio Armani seine neue Kollektion von Topmodel Coco Rocha präsentieren; es dominieren Aqua-Farben.

2014 Korruptionsskandal beim Aufbau der Expo.

2015 Expo in Mailand unter dem Motto „Den Plane-ten ernähren, Energie für das Leben“ eröffnet.

2018 Im Juni I Days Festival mit Indie, Rock und Pop

2019 Saisoneröffnung an der Mailänder Scala mit Puccinis „Tosca“ und Anna Netrebko.