IMPRESSUM: Nelles Pocket: Rom

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ISBN 978-3-86574-601-6

- F0920 -

HÖHEPUNKTE

xxKapitol: Den von Michelangelo gestalteten Kapitolsplatz umrahmen die xxKapitolinischen Museen mit ihren Antikensammlungen (S. 20).

xxForum Romanum: Das kultu-relle und politische Zentrum des Im-perium Romanum, mit Triumphbögen, Basiliken und Tempeln (S. 26).

xxKolosseum und xxKonstan-tins-Bogen: Gigantismus und harmo-nisch ausgewogene Proportionen kon-trastieren bei diesen beiden berühm-ten antiken Bauwerken (S. 32).

xxVatikan: Das Machtzentrum des Katholizismus, mit dem xxPeters-platz, dem gigantischen xxPeters-dom und den viel besuchten xxVati-kanischen Museen mit der xxSixtini-schen Kapelle (S. 34).

xxAra Pacis Augustae: Der Frie-densaltar des Augustus, in einem um-strittenen Neubau (S. 41).

xxPiazza di Spagna: Einer der be-liebtesten Treffpunkte der Römer ist dieser schöne Platz mit der xxSpani-schen Treppe (S. 45).

xxFontana di Trevi: Der berühm-teste Brunnen der Stadt (S. 47).

xxMuseo Nazionale Romano: Eines der besten Museen griechisch- römischer Kunst – Highlights sind der xxThermenherrscher und der xx-Ruhende Faustkämpfer (S. 49).

xxPiazza Navona: Einer der stim-mungsvollsten Plätze Roms mit dem xVierströmebrunnen (S. 53).

xxPantheon: Ein Juwel der Archi-tekturgeschichte (S. 57).

xxS. Maria Maggiore: Die xxMosaiken im Hauptschiff zählen zu den Schätzen frühchristlicher Kunst (S. 73).

xxMoses-Statue: Die Figur Miche-langelos in S. Pietro in Vincoli – ein Höhepunkt abendländischer Bildhau-erei (S. 77).

xxVia Appia Antica: Die berühm-teste antike Gräberstraße Roms mit mehreren xKatakomben (S. 81).

xxVilla Adriana und xxVilla d’Este: Die weitläufigen Villenkomple-xe aus Antike und Barock in xTivoli sind ein Gesamtkunstwerk von Natur und Architektur (S. 87).

xxOstia Antica: Tempel, Thermen, Mietshäuser und Mosaiken prägen die gut erhaltene Hafenstadt des antiken Rom (S. 89).

xKaiserforen: xTrajans-Märkte und xxTrajans-Säule sind beeindru-ckende Zeugnisse der römischen Kai-serzeit (S. 25).

xPalatin: Die weitläufigen Paläste der römischen Kaiser mit xWandma-lereien im Haus der Livia (S. 30).

xVilla Borghese: Der große Park lädt zum Spazieren oder zum Kunst-genuss in der xxGalleria Borghese (Gemälde) und Villa Giulia (xxMuseo Nazionale Etrusco) ein (S. 43).

xEngelsburg: Das Mausoleum Kai-ser Hadrians wurde im Mittelalter zu einer Festung ausgebaut (S. 52).

xCampo dei Fiori: Ein Bummel über den von Cafés gesäumten Markt gehört zu den schönsten Erlebnissen eines Rom-Besuchs (S. 61).

xTrastevere und xGianicolo: Jen-seits des Tibers laden verwinkelte Gas-sen und grüne Hügel zum Essen- und Spazierengehen ein (S. 67).

xS. Giovanni in Laterano: Eine der vier Patriarchalkirchen Roms, barock ausgestaltet (S. 72).

xS. Paolo fuori le mura: Eine der sieben Pilgerkirchen Roms mit wun-derschönem xKreuzgang (S. 83).

xAlbaner Berge: Der Weinort xFrascati und der Papstpalast in xCastel Gandolfo (S. 86) sind sehr beliebte Ausflugsziele.

EINSTIMMUNG

Durch das Rom des dritten Jahrtau-sends knattern anarchische Vespafah-rer wie durch ein Freilichtmuseum der Antike – das Kolosseum, Tempel und Triumphbögen ziehen vorbei. „Ewige Stadt“, „Nabel der Welt“ – seit um 500 v. Chr. ein kleiner, auf sieben Hügeln am Tiber erbauter Stadtstaat zur Groß-macht heranwuchs, hat die quirlige – heute über 2,75 Mio. Einwohner zäh-lende – italienische Hauptstadt Welt-geschichte geschrieben. Und der Va-tikan besitzt heute als kleinster Staat der Welt (44 ha, 572 Staatsbürger) mit dem Petersdom eine der weltgrößten Kirchen und stellt enorme Kunstschät-ze zur Schau; auf die Stimme des Paps-tes hört eine Milliarde Katholiken.

Abwechslung vom Genuss antiker, sakraler, Renaissance- und Barockkunst gibt es genug: Stilvolle Parks laden zum Spaziergehen ein. Große Flohmärk-te, Designer-Boutiquen und elegante Einkaufsstraßen wie die Via Condotti,

wo sich die schicken Römerinnen fürs „Bella-Figura-Machen“ ausstaffieren, verlocken zum Einkaufsbummel.

Pittoreske Plätze wie die berühmte Piazza Navona verführen Römer und Rombesucher zum „süßen Nichtstun“ bei einem caffè. Roms beliebteste Sitzgelegenheit ist und bleibt aber die Spanische Treppe.

Romantisch in verwinkelten Gas-sen gelegene Restaurants verwöhnen Gourmets mit den legendären Köst-lichkeiten der italienischen Küche – 2000 Jahre mediterrane Kochkunst lassen grüßen.

Rom kommt nie zur Ruhe – davon überzeugt man sich am besten selbst in einer der unzähligen Bars, Discos und Musikclubs, v. a. in Testaccio und auf dem Marsfeld; auch der Strand von Ostia ist wieder „in“.

Besonders attraktiv ist ein Besuch während der Estate Romana („Römi-scher Sommer“), wenn in der ganzen Altstadt hochkarätige Open-Air-Ver-anstaltungen stattfinden.

Antike

753 v. Chr. Am 21. April soll Rom der Legende nach von Romulus auf dem Palatin gegründet worden sein. Nach seinem Brudermord an Remus wird er der erste König der neuen Stadt.

Ab 575 v. Chr. Etruskische Fremdherrschaft: Rom gewinnt an Macht und Bedeutung.

Um 510 v. Chr. Der König Tarquinius Superbus wird gestürzt; damit beginnt das Zeitalter der Republik, die vom Senat regiert wird.

387 v. Chr. Die Kelten zerstören die Stadt, die je-doch wieder aufgebaut wird.

264-146 v. Chr. Rom weitet in den drei Punischen Kriegen seine Herrschaft über die italienische Halb-insel, Nordafrika und Spanien aus.

60 v. Chr. Gnaeus Pompeius, Gaius Julius Caesar und Marcus Licinius Crassus bilden das 1. Triumvirat.

44 v. Chr. Caesar fällt der Verschwörung des Cassius und des Brutus zum Opfer: Ende der Republik.

31/27 v. Chr. Beginn der Kaiserzeit mit Augustus. In der Folgezeit werden die Paläste auf dem Palatin ausgebaut.

Ende 1. und 2. Jh. n. Chr. Unter den „Adoptivkai-sern“ Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius und Marc Aurel erlebt Rom eine Zeit des Friedens und Wohlstands; größte Ausdehnung des Römischen Reichs unter Trajan. Rom hat 1,5 Mio. Einwohner; Trajans-Forum, Pantheon und Engelsburg entste-hen.

3. Jh. Unter den Soldatenkaisern kündigt sich der Niedergang des Imperiums an. Aurelian umgibt Rom mit einer 19 km langen Stadtmauer als Schutz vor Barbareneinfällen (272).

284 Diokletian ordnet die letzten großen Christen-verfolgungen im Reich an.

312/313 Konstantin I. der Große besiegt seinen Gegenspieler Maxentius und erkennt im „Mailänder Toleranzedikt“ das Christentum an.

324 Konstantin I. erklärt Byzanz (Konstantinopel) zur neuen Residenz. Rom und der westliche Teil des Reichs verlieren an Bedeutung.

Mittelalter

395 Theodosius I. teilt das Römische Reich in West- und Ostrom.

410 Rom wird von den Westgoten, 455 von den Vandalen geplündert.

535-553 Belagerungen und Plünderungen wäh-rend der Goten-Kriege.

773 Bedroht durch die Langobarden ruft Papst Had-rian I. den Franken-König Karl zu Hilfe.

800 Mit der Krönung Karls des Großen in Rom er-hält Papst Leo III. Schutz durch das wieder einge-führte Kaiserreich. Später Kompetenzstreitigkeiten zwischen Papst und Kaiser.

1000 Kaiser Otto III. residiert in Rom und will ein neues Römisches Reich, das Imperium Romano-rum et Francorum, etablieren. Doch scheitert er im Kampf gegen Byzanz. Das Papsttum erreicht einen moralischen und politischen Tiefpunkt. Erst mit Gregor VII. (1073-85) erhält es wieder weltpoliti-sche Bedeutung.

1077 Der Streit um das Mitspracherecht des Paps-tes bei der Investitur der Geistlichen außerhalb des Kirchenstaats gipfelt in Heinrichs IV. „Gang nach Canossa“.

1309-1376 Papstresidenz in Avignon (Südfrank-reich); Rom entvölkert sich zunehmend.

1378-1417 Während des Großen Schismas streiten bis zu drei Päpste um den Petrusstuhl.

Renaissance

1417-31 Unter dem Pontifikat Martins V. beginnt die Renaissance in Rom; die Bautätigkeit erlebt einen Aufschwung; der Papst residiert nun im Va-tikanspalast.

1503-13 Das Pontifikat Julius’ II. prägt nachhaltig das Stadtbild; der Neubau von St. Peter (1506) wird von Bramante begonnen; Michelangelo malt die Sixtini-sche Kapelle aus, Raffael die Gemächer im Vatikan; zu seinem Schutz stellt der Papst die Schweizer Garde auf.

1527 Plünderungen durch die Landsknechte Karls V. (sacco di Roma). Macht des Papsttums nimmt während der beginnenden Reformation ab.

Barock

1545 Papst Paul III. beruft das Konzil von Trient ein (1545-1563) und startet die Gegenreformation, die dem Papsttum wieder zu Ansehen verhelfen soll. Beginn des Barock.

1585-1590 Papst Sixtus V. lässt die Hauptkirchen Roms durch Straßenzüge verbinden.

1623 Papst Urban VIII. überschüttet den Architek-ten, Maler und Bildhauer Bernini mit Auftragsarbei-ten, die die Stadt bis heute prägen.

1650 Bauboom trotz des für das Papsttum katas-trophalen Westfälischen Friedens. Verschuldung u. allmählicher Niedergang Roms.

18. / 19. Jahrhundert

1798 Napoleon besetzt den Vatikan und Rom.

1870 Giuseppe Garibaldi nimmt für das Risorgi-mento (Einigungsbewegung) und König Vittorio Emanuele II. Rom ein.

1871 Rom wird Hauptstadt des Königreichs Italien, Kirchenstaat auf den Vatikan reduziert.

20. / 21. Jahrhundert

1922 Benito Mussolinis „Marsch auf Rom“; der Duce macht Rom zum Zentrum des italienischen Faschis-mus; Anlage der Prachtstraße Via dei Fori Imperiali.

1943 Nach dem verheerenden Luftangriff der Alliierten auf Rom wird Mussolini von Sicherheits-kräften des bis dahin neutralen Königs verhaftet. Am 3. September kapituliert Italien; die deutsche Wehrmacht besetzt Rom.

1944 Im Juni befreien die Alliierten die Stadt.

1946 Italien wird Republik.

1960 Olympische Sommerspiele in Rom.

1978 Der Pole Karol Józef Wojtyła wird Papst.

2000 Heiliges Jahr; vieles wird restauriert.

2003 Nach Jahrhunderten befahren wieder Aus-flugsboote den Tiber.

2005 Tod von Johannes Paul II.; der Deutsche Jo-seph Ratzinger wird als Benedikt XVI. Papst. Neuer Radweg am Tiberufer eröffnet.

2010 Neue Museen eröffnen: MAXXI – Museo Delle Arti Del XXI Secolo (Kunst des 21. Jh.) von Zaha Hadid im Flaminio-Viertel (Via Guido Reni 4) und MACRO – Museo d’Arte Contemporanea Roma (zeitgenöss. Kunst) östlich der Villa Borghese (Via Nizza 138).

2013 Papst Benedikt tritt zurück; Franziskus, ein Argentinier mit italienischen Wurzeln, wird Papst.

2014 Dritte U-Bahnlinie (C) in Rom eröffnet.

2015 Baubeginn des Shoah-Museums in der Villa Torlonia auf der Via Nomentana.

2020 Der öffentliche Nahverkehrsbetrieb Roms, Atac, ist hoch verschuldet, die Nutzer klagen über Verspätungen und Unzuverlässigkeit.

SHOPPING UND MÄRKTE

Ähnlich wie Mailand und Bolog-na ist auch Rom mit einer Vielzahl an Märkten, Flohmärkten und Boutiquen ein Shopping-Paradies. Beliebte Sou-venirs sind neben Lebensmitteln vor allem italienische Mode.

Märkte gibt es viele in Rom. Der kleine Markt in der Via della Croce, unweit der Piazza di Spagna, ist teurer als der (einst „proletarische“) Markt auf der Piazza Testaccio. Der typisch rö-mische Markt auf dem Campo dei Fi-ori ist zwar sehr malerisch, aber nicht gerade preisgünstig. Obst, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte etc. findet man, appetitlich präsentiert, im Mer-cato Esquilino, einer Markthalle an der Via Turati, im Multikulti-Viertel Es-quilin in der Nähe des Hauptbahnhofs.

Viele alteingesessene antiquarische Buchhandlungen und Handwerker-

läden sind nach und nach verschwun-den, auch die Textilgeschäfte, in de-nen Kamelhaarjacken, Seidenhemden oder andere hochwertige Kleidungs-stücke verkauft werden, finden sich immer seltener. Die Straße, die am meisten unter dieser Umwandlung gelitten hat, ist die Via del Corso: In-nerhalb der letzten 20 Jahre hat sie sich vom Laufsteg für die begüterten Bewohner der Gegend in eine lärmen-de Bühne verwandelt.

Das klassische Einkaufsviertel der fashion victims liegt rund um die Spa-nische Treppe. Vorzeigestraßen der Top-Designer sind die Via Condotti und Via Borgognona, Via Bocca di Leone und Via Frattina. Besonders empfiehlt sich ein Bummel zu den sal-di im Jan./Feb. und Juli/Aug.

Religiöse Artikel findet man rund um den Vatikan, v. a. in der Via della Con-ciliazione, oder um das Pantheon, wo neben Papstschneider Gammarelli (Via S. Chiara 34) weitere auf den Klerus spe-zialisierte Geschäfte angesiedelt sind.