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Lieblingsplätze von Koblenz zu Rhein und Mosel

Jörg Schmitt-Kilian

Inhalt

Impressum

  Stadt zwischen zwei Flüssen

Vorwort: Eine Einladung

Stadt Koblenz

  1 Ein Schloss öffnet seine Pforten

Koblenz: Kurfürstliches Schloss

  2 Mit den Füßen im Fluss entspannen

Koblenz: Schlosstreppe am Rhein

  3 Rheinische Fröhlichkeit

Koblenz: Weindorf am Rhein

  4 Verliebt in die Stadt

Koblenz: Kaiserin-Augusta-Anlagen am Rhein

  5 Im Glashaus den Rhein genießen

Koblenz: Pegelhaus und Alter Rheinkran

  6 Orte der Stille und inneren Einkehr

Koblenz: Basilika St. Kastor und Paradiesgarten

  7 Zeig mir den großen Daumen

Koblenz: Ludwig-Museum im Blumenhof

  8 Die Rückkehr des Kaisers

Koblenz: Deutsches Eck zwischen Rhein und Mosel

  9 Nicht von der Stange

Koblenz: Wasserspielplatz am Deutschen Eck

  10 Wer streckt da die Zunge raus?

Koblenz: Florinsmarkt

  11 Wer die Wahl hat, hat die …?

Koblenz: Mitten in der Altstadt

  12 Die Huckeweiber vom Markt

Koblenz: Münzplatz

  13 Als »Butze« noch in Die Kneipe ginge

Koblenz: Schutzmann Otto an der Davidswache

  14 Küsschen für die ganze Welt

Koblenz: Koblenzer Schokoladen

  15 Ob dat wirklich alles wohr iss?

Koblenz: Originale in Bronze und Stein

  16 Sehen und gesehen werden

Koblenz: Am Plan

  17 Altes Brauhaus neu eröffnet

Koblenz: Altes Brauhaus

  18 Südliches Flair in der Altstadt

Koblenz: Jesuitenplatz und Glockenspiel

  19 Wer spuckt denn da?

Koblenz: Schängelbrunnen und Schängellied

  20 Ein Brunnen erinnert an 2.000 Jahre

Koblenz: Görresplatz und Historiensäule

  21 Wo sich Prominente verewigen

Koblenz: Restaurants zwischen Görresplatz und Rheinufer

  22 Hier gibt’s was auf die Ohren

Koblenz: Circus Maximus

  23 Pasta, Bücher und Erinnerungen

Koblenz: Obere Löhr

  24 Eine der ältesten Bühnen im Land

Koblenz: Deinhard-Kellermuseum und Stadttheater

  25 Kreuz und quer durch schmale Gassen

Koblenz: Organisierte Stadtführungen

  26 Die Nase im Wind

Koblenz: Stadterkundung auf dem Segway

  27 Spektakuläres Sightseeing

Koblenz: Stadterkundung per Hotrod-Tour

  28 Mit Volldampf in die Vergangenheit

Koblenz: DB-Museum

  29 Ein Museum (nicht) nur für Jecke

Koblenz: Rheinisches Fastnachtsmuseum

  30 Wenn der Himmel über Koblenz brennt

Koblenz: Feuerwerk Rhein in Flammen

  31 Musikalische Rheinromantik

Koblenz: Mittelrhein Musik-Festival

  32 Eine Stadt ganz Ohr

Koblenz: Koblenzer Literaturtage

  33 Kuriose Gestalten und Artisten

Koblenz: Internationales Gaukler- und Kleinkunstfestival

  34 Bühnenkunst für Jung und Alt

Koblenz: Kulturfabrik und Jugendtheater

  35 Eine Oase der Ruhe hoch über der Stadt

Koblenz: Naherholungsgebiet und Wildpark Remstecken

  36 Mit der Goethe nach Rüdesheim

Koblenz: Mit dem Schiff auf dem Rhein

Auf und um Ehrenbreitstein

  37 5.000 Jahre lebendige Geschichte

Koblenz: Festung Ehrenbreitstein

  38 Eine spannende Zeitreise

Koblenz: Führungen auf Festung Ehrenbreitstein

  39 Dem Himmel ein Stückchen näher

Koblenz: Aussichtsplattform und Seilbahn auf Festung Ehrenbreitstein

  40 Sport, Spiel, Spaß für Jung und Alt

Koblenz: Adventure-Golf und Spielplatz auf Festung Ehrenbreitstein

  41 Ludwig van Beethoven war nie im Tal

Koblenz: Mühlental und Mutter-Beethoven-Haus in Ehrenbreitenstein

  42 Taurusrinder und Konikpferde

Bei Koblenz: Weidelandschaft Schmidtenhöhe

Am Rhein entlang

  43 Kindheitserinnerungen

Urbar: Hofgut Besselich

  44 Sundowner-Stimmung wie am Meer

Urbar/Vallendar: Restaurants mit Terrassen am Rheinufer

  45 Eine kleines Eiland als Domizil

Niederwerth: Dorfgemeinde auf der Rheininsel

  46 Erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Bendorf-Sayn: Schloss und Burg Sayn

  47 Wer tanzt mir auf der Nase rum?

Bendorf-Sayn: Garten der Schmetterlinge

  48 Mit Prominenten in einem Raum

Bendorf-Sayn: »Mamarazza«-Fotos im Schloss Sayn

  49 Im Kannenbäckerland der Euler

Höhr-Grenzhausen: Keramikstadt, Hotel Heinz und Hüttenmühle

  50 Serengeti Jenseits von Afrika

Heimbach-Weis: Zoo Neuwied

  51 Jeder Stein ist Andenken

Andernach: Literarische Stadterkundung

  52 Spüren Sie die Urgewalt der Natur!

Andernach: Kaltwasser-Geysir

  53 Kulturelle Begegnungsstätte mit Flair

Andernach: Burg Namedy

  54 Sind Blubberbläschen gefährlich?

Glees: Laacher See

  55 Eyplosive Vergangenheit

Plaidt/Mendig: Vulkanmuseum Lava-Dome und Vulkanpark

Weltkulturerbe oberes Mittelrheintal

  56 Wo der Adel verwöhnt wurde

Bad Ems: Kurstadt an der Lahn und auf der Höhe

  57 Flusswandern wie Lederstrumpf

Bad Ems: Im Kanu auf der Lahn

  58 Nie erobert – immer besucht

Braubach: Marksburg

  59 nicht nur des Müllers Lust

Braubach: Wanderung Rheinsteig und Ruppertsklamm

  60 edle Ritter und gesellige Politiker

Kamp-Bornhofen: Burg Sterrenberg und Burg Liebenstein

 61 In vino veritas

Spay: Weingut Matthias Müller

  62 Der Inbegriff der Rheinromantik

Koblenz: Schloss Stolzenfels

  63 Per pedes die Rheinburgen erobern

St. Goar: Rheinburgenweg nach Oberwesel

Entlang der Mosel

  64 Urlaubsidylle mitten in der Stadt

Koblenz: Stadtstrand stattStrand in Metternich

  65 Lieblingsplatz eines Weltmeisters

Koblenz: Moselstausee in Metternich

  66 Am Wasser die Seele baumeln lassen

Koblenz: Hotel-Restaurant Fährhaus

  67 Kultur und prämierte Weine

Koblenz: Café Hahn und Weingut Toni Müller in Güls

  68 ältestes Winzerfeste

Winningen: Das schönste Weindorf

  69 Griechischer Sekt von der Mosel?

Winningen: Weingut von Canal

  70 Schmetterlinge auf Bergterrassen

Winningen: Terrassenmosel und Weingut Heymann-Löwenstein

  71 mystischer Ort mit Aussicht

Kobern-Gondorf: Wanderung zur Matthiaskapelle

  72 Hier ist die Zeit stehen geblieben

Münstermaifeld: Schrumpftal ab Metternich

  73 Ein WASSERFALL UND eine ALTE MÜHLE

Roes: Burg Pyrmont

  74 Der Inbegriff einer Märchenburg

Münstermaifeld: Burg Eltz

  75 FEURIG Kämpfe und ZARTE KLÄNGE

Brodenbach: Ehrenburg und Ehrbachklamm

  76 EIN FERIENHAUS an der Burgmauer

Alken: Burg Thurant und Ort Alken

  77 Beim Kellermeister von Günther Jauch

Niederfell: Weingut Lubentiushof

  Wördaboch für Hergeloffene

Koblenz-ABC: Wörterbuch für Zugereiste

Karte 1

Karte 2

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Stadtstrand Koblenz

312918.png  Stadt zwischen zwei Flüssen

Vorwort: Eine Einladung

Mehr als 3,5 Millionen Menschen besuchten 2011 die Bundesgartenschau in Koblenz und waren von der Stadt zwischen den zwei Flüssen begeistert. 69 Prozent wollen wiederkommen – irgendwann, mit mehr Zeit, spätestens 2029 zur BUGA im Mittelrheintal.

Ich möchte Ihre Neugierde wecken, Koblenz, das Mittelrheintal und die Terrassenmosel näher kennenzulernen. Ich habe Orte meiner Erinnerungen ausgewählt, Orte, an denen wir gefeiert und gelacht haben, aber auch Plätze der Stille, an denen ich entspannen konnte und die ich immer wieder gerne aufsuche. Da es persönliche Lieblingsplätze sind, erhebt das Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. »Neu entdecken, erinnern und noch einmal bewusst erleben«, war mein Motto bei der Zusammenstellung. Ich würde mich freuen, wenn Sie (und Ihre Kinder) sich auch an diesen Plätzen wohlfühlen.

Erleben Sie jahrtausendealte Geschichte auf dem Ehrenbreitstein, und wenn der Festungssoldat bei einer szenischen Führung schreit: »Ich habe geschworen, dass nichts vergessen wird«, läuft Ihnen mit Sicherheit ein Schauer über den Rücken. Auf den Schlossstufen können Sie am Lieblingsplatz von Thomas Anders entspannen und den Blick auf die Festung genießen. Lassen Sie im Schmetterlingsgarten von Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein die Seele baumeln, besuchen Sie Prinzessin Heide von Hohenzollern auf Burg Namedy oder Deutschlands Märchenburg Eltz. Probieren Sie Rheinwein bei Matthias Müller, dem Winzer des Jahres 2011, oder Moselweine im Weingut Toni Müller und beim Kellermeister von Günther Jauch. Entspannen Sie auf der Terrasse im Fährhaus am Stausee oder dem Sonnendeck eines Ausflugsdampfers. Wer es sportlich mag, wandert auf Schusters Rappen über einen Traumpfad oder tritt in die Pedale auf den Radwegen an Rhein, Mosel und Lahn.

Wer in die jüngere Vergangenheit Koblenz eintauchen möchte, dem empfehle ich begleitend den historischen Kriminalroman Rheinlandbastard von Dieter Aurass über die Situation nach dem Ersten Weltkrieg unter französischer Besatzung. Mich können Sie wiederum für eine »kriminelle Wanderung« zu einigen meiner Lieblingsplätze buchen (schmitt-kilian@onlinehome.de), und ich werde Ihnen an realen Tatorten einige Stories erzählen. Dramatisch. Manchmal lustig. Meist unglaublich, aber wahr!

Das Buch ist in fünf Regionen gegliedert und möchte eine erste Planung für den Besuch Ihrer persönlichen Lieblingsplätze erleichtern. Im ersten Kapitel führe ich Sie durch die schmalen Gassen der Altstadt mit liebevoll restaurierten historischen Gebäuden und lauschigen Plätzen. Flanieren Sie durch die Rheinanlagen oder wandern Sie durch das Wildfreigehege am Forsthaus Remstecken.

Im zweiten Kapitel (ent-)führe ich Sie auf die gegenüberliegende Rheinseite. Fahren Sie mit der Seilbahn hoch zur Festung Ehrenbreitstein und genießen vom Plateau den atemberaubenden Blick. Wandern Sie in das Mühlental und zum Naturschutzgebiet Schmidtenhöhe, wo Konikpferde und Taurusrinder in freier Wildbahn leben.

Im dritten Kapitel (rheinaufwärts bis Neuwied und Andernach) empfehle ich eine Rundwanderung auf der Insel Niederwerth und einen Sundowner in Gretchens Garten. Besuchen Sie den Neuwieder Zoo, bestaunen Sie in Andernach ein Weltwunder und machen Sie einen Abstecher zum Laacher See und in den Vulkanpark.

Das vierte Kapitel führt Sie ins Obere Mittelrheintal. Erleben Sie den Grand Canyon der Rheinromantik, wenn bei einer Schifffahrt mächtige Höhenburgen und romantische Winzerorte vorbeiziehen.

Im fünften Kapitel lernen Sie schließlich die Terrassenmosel und das unbekannte Maifeld kennen. Wandern Sie durch das Schrumpftal und bummeln Sie durch einen der idyllischen Winzerorte.

Ich würde mich freuen, wenn dieser Reisebegleiter Ihre Neugierde weckt und auch »Kowelenzer« die Plätze aufsuchen und Erinnerungen auffrischen. Der Koblenzer an sich ist ein geselliger Mensch. Lassen Sie den Tag nach dem Besuch Ihrer Lieblingsplätze in einer der Weinstuben, Bierlokale, Kneipen oder Gaststätten in der Altstadt ausklingen. Wenn Sie mit Einheimischen ins Gespräch kommen, wird ein Funke der sprichwörtlich bekannten »rhein-moselländischen Fröhlichkeit« überspringen.

Doch wenn Sie es lieber ruhig mögen, noch ein Tipp: in der Abenddämmerung eines lauen Sommerabends am Stadtstrand auf einem Liegestuhl eine Auszeit genießen … Lassen Sie sich von dem Foto auf der vorhergehenden Seite inspirieren.

Jörg Schmitt-Kilian

Stadt Koblenz

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312924.png  1 Ein Schloss öffnet seine Pforten

Koblenz: Kurfürstliches Schloss

Bis April 2011 war das Kurfürstliche Schloss ein schmuckloser Behördensitz. Erst seit der BUGA können Besucher das Gebäude auch von innen besichtigen. Jetzt freuen sich Koblenzer und Touristen über die direkte Verbindung vom Schloss zum Rhein, wo man auf der Flusstreppe einen Hauch von Rheinromantik genießen kann. Der ehemals verwilderte Bereich wurde nach Plänen von Peter Lenné in eine traumhafte Gartenanlage verwandelt.

Die ehemalige Residenz des letzten Erzbischofs und Kurfürsten von Trier, Clemens Wenzeslaus, wurde von 1777 bis 1786 erbaut und gehört heute zu den bedeutendsten Schlössern des französischen Frühklassizismus in Südwestdeutschland. Das Schloss mit seinen Zirkularbauten wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, die Außenmauern sind jedoch historisch.

Hier beginnt auch unsere Erkundung des »magischen Dreiecks« zwischen den zwei Flüssen. Von der Neustadt (Tiefgarage am Schloss) wandern Sie durch die Grünanlagen, gehen durch das Schloss und schlendern nach einer kurzen Besichtigung weiter Richtung Rhein. Verweilen Sie am berühmten Denkmal von Vater Rhein und Mutter Mosel. Beim Blick zum Rhein erkennen Sie ein Monument, das 1928 zu Ehren des Koblenzer Publizisten Joseph Görres errichtet wurde, der 1776 in der Rheinstraße geboren wurde. Er war einer der führenden Köpfe der revolutionären Jugend. Der Jüngling auf dem Sockel zeigt alle Finger seiner erhobenen Hand und soll das deutsche Volk zum Kampfe für Freiheit und Recht mahnen. Koblenzer Gymnasiasten kämpfen heute eher um gute Noten. Einige sollen sich am Denkmal treffen, wenn mal wieder eine Klassenarbeit mit Fünf bewertet wurde. Anderen wiede­rum hat man als Kind erklärt, der Mann auf dem Sockel bestelle auf der gegenüberliegenden Rheinseite fünf Bier. Stadtführer Manfred Gniffke hat mit Hinweis auf die Beamtenstadt eine weitere Erklärung parat: Die ausgestreckten Finger der rechten Hand stellen den deutschen Beamtengruß dar: »Heute noch keinen Finger krumm gemacht.«

Parken Sie in der großzügigen Tiefgarage unter dem Schloss: city­nah und 24 Stunden geöffnet. Skateranlage und Spielplatz für große und kleine Kinder vor dem Schloss.

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1

Kurfürstliches Schloss

Neustadt 24

56068 Koblenz

 

Koblenz-Touristik GmbH

Bahnhofplatz 7

56068 Koblenz

0261 303880

www.koblenz-touristik.de

312930.png  2 Mit den Füßen im Fluss entspannen

Koblenz: Schlosstreppe am Rhein

Er schreibt Songtexte, komponiert Lieder, moderiert Fernsehsendungen, ist Musikproduzent und mit 120 Millionen verkauften Tonträgern einer der erfolgreichsten deutschen Stars mit weltweitem Bekanntheitsgrad. Seine Leidenschaft für Koblenz spüre ich zum wiederholten Male, als ich mit dem berühmtesten lebenden Bürger unserer Stadt zu seinem persönlichen Lieblingsplatz spaziere, um von dort den Blick auf den Rhein, die Festung und den Stadtteil Ehrenbreitstein zu genießen.

Die 105 Meter lange, 13,90 Meter breite und 7 Meter hohe Schlosstreppe wurde erst 2011 gebaut und ist heute der begehrteste Lieblingsplatz der Koblenzer. Von den Rheinstufen schwärmt auch Thomas Anders, mit dem ich die Leidenschaft für diese Stadt uneingeschränkt teile:

»Als ich diese Treppe zum ersten Mal sah, war ich total fasziniert. Jetzt haben wir endlich eine direkte Verbindung vom Schloss an den Rhein. Koblenz begeistert mich immer wieder von Neuem und seit der BUGA kommen das Schloss und andere historische Gebäude noch mehr zur Geltung. Diese Stadt erdrückt dich nicht, denn sie bettet sich idyllisch in die herrliche Natur zwischen Rhein und Mosel ein. Früher konnte man auf dem Clemensplatz parken und direkt ins Theater gehen, aber wenn ich nun an dieser Stelle die Grünanlage und Bäume betrachte, benutze ich gerne die neue Tiefgarage und gehe die paar Meter zu Fuß. Bei der BUGA-Abschlussveranstaltung habe ich ge­sagt, dass es Autofahrer oft ärgert, wenn man an einer Ampel lange warten muss. Aber heute genieße ich in der Wartephase den Blick auf das renovierte Schloss. Koblenz ist meine Heimat, und nach meinen Welttourneen komme ich immer wieder gerne zurück. Ich werde hier auch nicht ständig angesprochen, denn für die Koblenzer bin ich einer von ihnen und sie respektieren mein Recht auf Privatsphäre. Das erlebe ich in anderen Städten nicht. Die Treppenanlage ist ein idyllischer Platz, wo man mit Blick auf den Fluss und die Festungsanlage nicht nur die Seele, sondern auch die Füße im Wasser baumeln lassen und richtig gut entspannen kann.«

Rollstuhlfahrer können auf ein Podest fahren und mit einer Doppelschiene am linken Treppengeländer bis zur mittleren Ebene gelangen.

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Mit Thomas Anders an den Schlossstufen

56068 Koblenz

 

Koblenz-Touristik GmbH

Bahnhofplatz 7

56068 Koblenz

0261 303880

www.koblenz-touristik.de

313401.png  3 Rheinische Fröhlichkeit

Koblenz: Weindorf am Rhein

Das Weindorf ist ein Treffpunkt für traditionsbewusste Einheimische und Touristen. Hier findet man sie noch manchmal, die sprichwörtlich bekannte rheinische Fröhlichkeit. Bei der Criminale 2006, dem größten deutschen Krimifestival, war das Weindorf die Zentrale des Syndikats. Das ist kein Mafia-Clan, sondern die Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren (Jacques Berndorf, Nina George, Ingrid Noll, Sebastian Fitzek, Frank Schätzing, Arno Strobel u. v. a.).

Im Koblenzer Weindorf haben die Krimiautorinnen und Krimiautoren unter den alten Bäumen der Innenterrasse das besondere Flair und unsere heitere Lebensart genossen. Hier können Sie im Schatten der hohen Kastanien einen guten Riesling von Rhein oder Mosel trinken, und den Tag mit Musik und Tanz ausklingen lassen. Die Gebäude des Weindorfs wurden 1925 für die Reichsausstellung Deutscher Wein gebaut und weckten bereits damals das Interesse von Autoren und Journalisten an der Stadt und den an Rhein und Mosel angebauten Weinen. Reichspräsident von Hindenburg schickte ein Glückwunschtelegramm zur Eröffnung, und die Welt entdeckte damals die Koblenzer Kellereien. Da sich das Weindorf während der Ausstellung großer Beliebtheit erfreute, betrieb man die Gastronomie weiter. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die Häuser in den 50er-Jahren wiederaufgebaut.

Hinter dem Weindorf wird auf einem Schuttberg Wein angebaut, der sogenannte Schnorbach Riesling. Josef Schnorbach war der erste Oberbürgermeister von Koblenz. Der schattige Weindorf-Innenhof wird von vier typischen Winzerhäusern aus verschiedenen Weinanbauregionen eingegrenzt. Hier können Touristen als Abschluss eines Ko­blenz-Besuchs bei einem deftigen Abendessen (etwa einem Rheinischen Sauerbraten) einen guten Tropfen Wein genießen.

Auf der BUGA war die ständige Ausstellung mit ihren Gärten eine der Hauptattraktionen. Hinter dem Weindorf erhebt sich die Rhein-Mosel-Halle, die 2012 nach jahrelangen Bauarbeiten neu eröffnet wurde.

Ich empfehle Ihnen einen Spaziergang durch die Kaiserin-Augusta-Anlagen über die Mozartbrücke und einen Rundgang auf der Insel Oberwerth mit Freibad und alten Villen.

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3

Weindorf Koblenz

Julius-Wegeler-Straße 2

56068 Koblenz

0261 1337190

www.weindorf-koblenz.de

313271.png  4 Verliebt in die Stadt

Koblenz: Kaiserin-Augusta-Anlagen am Rhein

Die Koblenzer verdanken Kaiserin Augusta (1811–1890) den nach ihr benannten Abschnitt der Rheinanlagen, den viele als den schönsten zwischen Basel und Rotterdam bezeichnen. Zu Ehren der großzügigen Stifterin der Kaiserin-Augusta-Anlagen wurde bereits 1896 ein Marmor-Monument errichtet: ein großes Rondell, in dessen Mitte die Kaiserin thront, flankiert von Seitenpfeilern, auf denen sich Löwenköpfe und Vögel befinden.

Die etwa dreieinhalb Kilometer lange Promenade am linken Rheinufer unterteilt sich in das Konrad-Adenauer-Ufer (Richtung Deutsches Eck) und die Kaiserin-Augusta-Anlagen (Richtung Oberwerth). Der geniale preußische Gartenbaumeister Peter Lenné gestaltete im Auftrag der Gattin von Kaiser Wilhelm I. diese Anlagen. Die beliebte Regentin lebte von 1850 –1858 im Kurfürstlichen Schloss und »schenkte« der Koblenzer Bevölkerung das Rheinufer. »Es soll dem Volke […] geboten werden, ein Aufenthalt außerhalb der kleinen Wohnung und Gasse für Frau und Kind, des Wirtshauses für den Mann: als ›reine Luft‹ in jedem Sinne, Auf dass die gottgesegnete Gegend auch die Menschen zu erhöhtem und warmen Daseinsgefühle erhöbe.«

Im Süden