Senkrechtstarter
Wer wird denn gleich in die Luft gehen? Ein bisschen mehr Distanz tut gut, vor allem wenn es da unten im Park Lower Gardens im Seebad Bournemouth vor Menschen nur so wimmelt. Eine gewisse Leichtigkeit vermittelt so ein Ballon auch. Manchmal ist es unerlässlich, über den Dingen zu stehen und die Bodendecker von oben zu sehen. Oder man gesellt sich unten einfach dazu – mit einer Picknickdecke und kleinen Leckereien im Korb – und genießt die Leichtigkeit des Müßiggangs.
© Schapowalow, Hamburg: Cozzi
Überflieger
Cornwall & Südwestengland — viel Ebbe, viel Flut, viel Möwengeschrei, viel Urlaub. Oder mal ins Moor? Durch Schafweiden, Landschaftsgärten und rätselhafte Kultplätze von Steinzeitmenschen laufen?
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Querfeldein
Reise in die Zeitlosigkeit — wo das Leben im Takt von Ebbe und Flut abläuft, bleibt Raum für Muße, ungewöhnliche Entdeckungen, Abenteuer … Lust auf mehr?
Cornwall – schon der Name klingt wie Sehnsucht: nach Urlaub am Meer, einem kleinen Cottage in einem malerischen Fischerort oder Wanderungen auf dem Küstenpfad. Bis ans Ende der Welt, Land’s End, und noch weiter reichen die Urlaubsträume, vielleicht bis zu den Felsriffen der Isles of Scilly mit ihren subtropischen Gärten, weißen Stränden und winzigen Häfen. Spätestens wenn eine Tour durch das neblige Dartmoor wie bei Agatha Christie am Kaminfeuer im Pub endet, gelingt es, sich das gemächliche Tempo im West Country zu eigen zu machen. Oder bei den uralten Steinkreisen, in den Parklandschaften in Dorset oder Somerset, vielleicht sogar bei der Spurensuche nach König Artus ...
Zwischen Küste und Moor
Agatha Christies Dartmoor, die nebligen Höhen des Exmoor, Cornwalls Bodmin Moor – erleben Sie die schroffe Schönheit der Moore im Südwesten. Graue Granitkanzeln, Vorzeitmonumente, wild grasende Ponys und überall Schafe. Einspurig sind die Straßen hier und enden bisweilen im Nichts. Welcher Gegensatz zur exotischen Vielfalt der vom milden Küstenklima verwöhnten, liebevoll gestalteten Gärten: Farnkrautdschungel, Rhododendronhaine und Lorbeerlabyrinthe warten auf Entdeckung.
© laif, Köln: Allsopp/Loop Images
Magische Orte
Der gigantische, von Erdwällen umgebene Hügel Maiden Castle bei Dorchester war vor 2000 Jahren die größte Keltenstadt in Europa. Doppelt so alt sind die vielen Steinzeit-Dolmen und Menhire, ob im Dartmoor, auf der Halbinsel Penwith in Westcornwall oder in Somerset – überall stolpert man über sehr, sehr alte Steine.
Englische Klassik
Bath – diese Stadt begeistert alle Ästheten, ein perfektes Ensemble des 18. Jh. Ein Meisterwerk wie der Garten von Stourhead, Vorbild für den englischen Landschaftsgarten schlechthin.
© Mauritius Images, Mittenwald: Urban Images/Alamy
Die Romantik der verträumten, gemütlich-englischen Bilderbuchlandschaft lockt ins Landesinnere, mitten hinein ins Gewirr schmaler Sträßchen abseits der Hauptrouten, ins schöne Niemandsland ›in the middle of nowhere‹ zwischen hohen grünen Hecken, in dem urplötzlich ein einladendes Pub oder ein reetgedecktes Cottage auftaucht.
Fish’n’Chips vom Meisterkoch
Es gibt nichts Schöneres, als nach einem kräftezehrenden Spaziergang auf dem Klippenpfad eine ordentliche Portion Fish’n’Chips oder einen Cream Tea mit Scones zu genießen. Besonders wer Fisch und Meeresfrüchte schätzt, ist in Englands Südwesten und Cornwall richtig. Viele berühmte Küchenchefs haben hier ihre Lokale und zaubern aus frischen Zutaten direkt vom Hafen Gourmetkost. Voll im Trend liegen Regionales und Bio-Lebensmittel. Bauernmärkte, Farmers’ Markets, bringen ihre Produkte vom Erzeuger direkt zum Kunden – an den Ständen kann man auch leckere Souvenirs aus der Bauernhofküche einkaufen, wie Marmelade oder Chutneys. Immer mehr Pubs schenken Craft Beer, Spezialbiere von Mikrobrauereien oder vor Ort gekelterten Apfelwein aus.
Und durchatmen …
Stufen rauf, Stufen runter, klippauf, klippab, über Stock und Stein, durch Viehgatter, über Weiden und Koppeln. Zwischendurch anhalten, Atem holen und den atemberaubenden Blick einsaugen auf senkrecht abstürzende Klippen. Selbst geübte Wanderer kommen ins Schnaufen auf dem Küstenpfad. Fangen Sie lieber mit kurzen Etappen an. Machen Sie Pausen unten in einer Bucht. Kühlen Sie die Füße in der Brandung – ganz Beherzte nehmen ein Bad in den glasklaren Fluten. Erkunden Sie Höhlen, Felsentore und Wasserfälle – jeden Moment verändert sich die Landschaft mit dem Wechsel der Gezeiten. Am schönsten ist es aber, einfach nur dazusitzen und die einlaufende Flut zu betrachten oder den Sonnenuntergang …
© Look, München: age fotostock
© Mauritius Images, Mittenwald: Daley/Alamy
Neuster Trend ist Glamping. Ob in der Jurte, im Bauwagen oder im Campingbus aus den Siebzigern, man übernachtet draußen und dennoch komfortabel. Es ist für alles gesorgt und keine Campingausrüstung nötig.
Diese Exzentrik! Skurriles, wohin man blickt. Im Pub? Nein, in Stein gemeißelt in der alten Dorfkirche.
© Mauritius Images, Mittenwald: Bildarchiv Monheim/Alamy
© Mauritius Images, Mittenwald: picture/Alamy
Wohin soll’s gehen? In Lanhydrock, Cornwall, sind die Optionen ziemlich eindeutig ...
Inhalt
Senkrechtstarter
Überflieger
Querfeldein
Vor Ort
Bristol und Bath
Bristol
Tour Jugendprotest, Konsumkritik – und buntes Lokalkolorit
Lieblingsort Tobacco Factory
Bath
Tour Perspektivwechsel bitte
Umgebung von Bath
Zugabe Abtauchen mit Aussicht
Wiltshire und Somerset
Salisbury
Stonehenge
Frome
Lieblingsort Avebury
Tour Das Meisterwerk eines Dilettanten
Shepton Mallet
Glastonbury
Tour Auf der Suche nach dem Gral
Wells
Mendip Hills
Lieblingsort Deer Leap
Taunton
Quantock Hills
Exmoor National Park
Tour Immer das Meer im Blick
Zugabe Hier spukt’s
Dorset
Bournemouth
Poole
Halbinsel Purbeck
Tour Schwimmen und Wandern im Wechsel
Lieblingsort Pub The Square and Compass, Worth Matravers
Wareham
Wimborne Minster
Ins Blackmore Vale
Sherborne
Dorchester
Umgebung von Dorchester
Beaminster
Umgebung von Beaminster
Weymouth
Jurassic Coast
Tour Höhenrausch am Klippenrand
Tour Geologie zum Anfassen
Zugabe Meryl Streep war schon …
Süddevon
Exeter
Tour Mit dem Fahrrad durchs Vogelparadies
Umgebung von Exeter
Devons Jurassic Coast
Torbay
Totnes
Lieblingsort Sharpham Vineyard and Creamery bei Ashprington
Dartmouth
South Hams
Tour Einsame Buchten, bizarre Felsen
Burgh Island
Plymouth
Tour Grenzerfahrungen auf dem Wasser
Umgebung von Plymouth
Dartmoor
Tavistock
Zugabe Very British!
Norddevon & Nordcornwall
Ilfracombe
Barnstaple
Clovelly
Tour Die donnernde Brandung im Ohr
Hartland
Morwenstow
Bude
Boscastle
Tintagel
Camelford
Tour Das Werk von Riesen oder Hochstaplern?
Port Isaac
Padstow
Tour Ein schöner Platz über dem Meer
Bodmin Moor
Tour Müheloses Bahntrassenradeln
Launceston
Tour Mystische Wegmarken
Lieblingsort St Clether’s Holy Well
Newquay
St Agnes
Redruth
Zugabe Eine Pastete eroberte die Welt
Westcornwall & Scilly-Inseln
St Ives
Lieblingsort Godrevy Cove
Penwith Peninsula
Westliche Mount’s Bay
Tour Die magischen Orte von Penwith
Penzance
St Michael’s Mount
Isles of Scilly
Tour Jede Insel ein Paradies
Zugabe Untergang mit Mann und Maus
Südcornwall
The Lizard
Tour Am südlichsten Punkt Britanniens
Am Helford River
Tour Ein Spaziergang für die frühen Morgenstunden
Falmouth
Truro
Veryan Bay
Mevagissey
Lieblingsort The Lost Gardens of Heligan
St Austell
Am River Fowey
Tour Altes Minenland
Polperro
Tour Märchenhaft, wild, unwiderstehlich
West und East Looe
Rame Peninsula
Zugabe Eis aus Cornwall
Das Kleingedruckte
Reiseinfos von A bis Z
Sprachführer
Kulinarisches Lexikon
Das Magazin
Wildnis von Menschenhand
Grüne Symphonie
Ein Mix, der süchtig macht
Faszination Maschine
»Cornwall ist nicht England«
Reise durch Zeit & Raum
Die Kunst des Niederlegens
Schönes neues Wohnen
Himmelsstürmer mit Bodenhaftung
Das zählt
Wind, Sonne, Wellen
Ein Luxusproblem?
Bristols bunte Wände
Einmal Hangman und zurück
Gut essen im Südwesten
Autorin & Impressum
Offene Fragen
Karte
Vor Ort
© Mauritius Images, Mittenwald: Wood/Alamy
Bei den World Bellyboarding Championships in Chapel Porth, Cornwall, geht es noch zu wie in der Anfangszeit des Sports im frühen 20. Jh.: kein Wetsuit, keine Flossen, keine Sicherheitsleine. Nur ein altes Holzbrett, das Meer und du. Der Nostalgie-Event ist ein Riesenspaß.
Eintauchen & erleben
Schon mal was gehört vom Bristol Sound und seinen Bands?
Bristol und Bath
Hier Boheme, dort Bürgerlichkeit — Bristol, die größte Stadt im Westen, ist voller Individualisten, sprüht vor Ideen und pflegt einen entspannten Lebensstil, während die kleine Kurstadt Bath ihre bürgerliche Eleganz kultiviert.
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Bristol
Die meisten kommen wegen Bristols Ikone, der Clifton Suspension Bridge, die sich anmutig über die Schlucht des River Avon schwingt, oder wegen der SS Great Britain, einem echten alten Dampfschiff.
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Harbourside
Die Flussfähre tuckert über den Avon, vorbei an Schiffen und der neuen Hafenfront. Vom Wasser hat man den besten Blick auf die Kulisse des ehemaligen Hafen- und Industrieviertels, Bristols neue Schokoladenseite.
© Mauritius Images, Mittenwald: Sherr
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St Mary Redcliffe
Die Kirche der Seefahrer und Kaufleute ist in Bristols Skyline nicht zu übersehen und steckt voller schöner Details.
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Szeneviertel
Bristols Boheme wohnt hoch über dem Avon-Tal in den bunten Häusern von Clifton Village.
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Zu Fuß durch Stokes Croft
Nördlich von Bristols Zentrum taucht man ein in eine authentische Multikulti-Subkultur.
© Mauritius Images, Mittenwald: Hyde/Alamy
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Bath
Wenn eine Stadt Bath heißt, weil hier bereits in der Antike gekurt wurde, und wenn sie dann auch noch die Eleganz eines Stadtbilds aus dem 18. Jh. erhalten konnte, dann steht sie natürlich auf der Liste des Welterbes der Menschheit. Zu Recht.
© Mauritius Images, Mittenwald: Hancock/Alamy
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Bath Skyline Walk
Eine Runde über die Hügel auf der Wanderstrecke ab Bathwick Hill oder Prior Park eröffnet herrliche Panoramen auf die Stadt.
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The Salamander
Auch wer keine Reptilien mag, fühlt sich hier schnell zu Hause. Ein frisch gezapftes Bath Ale, dazu die Zeitung – das Wohlfühl-Pub nicht nur für Regenstunden.
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Thermae Bath Spa
Das Bad in den Thermen über den Dächern der römischen Bäderstadt hat Prestige. Ein volles Wellness-Programm erwartet Sie.
© laif, Köln: Häberle
Bath oder Bristol? Das ist gar keine Frage. Denn beide Städte lassen sich perfekt kombinieren, auch dank häufiger Bahnverbindungen.
© Mauritius Images, Mittenwald: Hennell/Alamy
Bei der Bristol Balloon Fiesta steigen im August Hunderte Heißluftballons in den Himmel.
Zwei ungleiche Schwestern
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Nur 15 Minuten Zugfahrt trennen sie, doch Bath und Bristol sind zwei sehr unterschiedliche Städte, nicht nur weil Bristol fünfmal so viele Einwohner hat wie Bath.
Bristol: bunt, laut, geschäftig
Das Faszinierende an Bristol ist seine Atmosphäre, die aus dem intensiven Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und der Überwindung sozialer Kontraste entstand. In Bristol weiß man zu leben – 2017 kürte die Wochenzeitung »The Independent« die Stadt zur Best City to Live in Britain, 2015 erhielt sie von der Europäischen Kommission den Titel »Umwelthauptstadt Europas«.
Bristol und sein Hafen – untrennbar ist die Entwicklung zur reichen Handelsstadt mit dem Ausbau des küstennahen Flusshafens am Avon bereits im Mittelalter verknüpft. Reiche selbstbewusste Kaufleute dominierten die Stadt. Sie bauten die größten Kirchen, sorgten für Arme, sponserten Spitäler. Bristols Kaufleute handelten mit allem, womit sich Geld verdienen ließ: Holz aus dem Ostseeraum, Zucker aus der Karibik, Sklaven aus Afrika. Bis Ende des 19. Jh. blieb Bristol nach London der zweitwichtigste Hafen für den Fernhandel.
Wer der Hektik in Bristols mit Hochhäusern gepflastertem City Centre entkommen möchte, braucht nur die autofreie Harbourside anzusteuern oder den Stadtteil Clifton. Mit seiner planvollen, georgianischen Architektur des 18. Jh., mit seinen an der klassischen Antike orientierten eleganten Crescents und Squares, aber auch den Parks und Grünflächen gleicht er äußerlich der Nachbarstadt Bath.
Bath: Kurstadt mit Italienflair
Bath und Italien – das ist eine sehr lange Geschichte. Schließlich haben die Römer schon vor rund 1800 Jahren in den heißen Quellen gebadet. Die Thermen sind noch immer Zentrum der Stadt und Ziel für Heerscharen von Besuchern.
Orientierung
Internet: www.visitbristol.co.uk, www.visitbath.co.uk, offizielle Websites der Touristeninformationen
Verkehr: Zwischen Bristol und Bath verkehren Züge der GWR (www.gwr.com).
Bristol >>> G 18
In Bristol weiß man zu leben – die Essenz des Stadtlebens ist Ausgehen, Kommunikation und Kulturgeschehen. Die Stadt ist jung und dynamisch: Leute aus der Medien- und Kulturindustrie, vor allem aber die Studenten prägen das Nachtleben. Dabei ist Bristol auch ein Hort der Gegenkultur, die allerdings inzwischen auch die etablierte Kunstszene bereichert. Bristol bietet nicht die Glanz-und-Gloria-Kulisse eines vergangenen Imperiums, sondern lebendige Urbanität in einer Stadt voller Individualisten.
Faktencheck Bristol
Einwohner: über 450 000 Einwohner
Bedeutung: größte Stadt im Südwesten und zugleich City, County und Städteregion (Unitary Authority)
Stimmung auf den ersten Blick: Großstadthektik zwischen modernen Hochhäusern aus Stahl und Glas, Großbaustellen im Zentrum
Stimmung auf den zweiten Blick: Lässiges, kreatives Flair. Bekannt ist Bristol als Kultur- und Medienmetropole, Standort der Aardman Studios, bekannt für die berühmten Knetfiguren Wallace & Gromit, lebendige Universitätsstadt (ca. 22 000 Studenten). Schöne Ecken sind die autofreien Zonen am Wasser, fahrrad- und fußgängerfreundlich vor allem Old City und Harbourside.
Besonderheiten: 16 % der Bristolians sind afrikanischer und/oder asiatischer Herkunft, sie leben überwiegend im Stadtviertel St Paul’s, wo Anfang Juli der berühmte Afrikan Caribbean Carnival gefeiert wird.
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Bristol
Ansehen
SS Great Britain
Underfall Dockyard
Pero’s Bridge
Queen Square
St Nicholas with Burton’s Almshouses
Corn Exchange
St Mary Redcliffe
Bristol Cathedral
Well-Hung Man
Georgian House
Wills Memorial Tower
Cabot Tower
Victoria Rooms
Royal York Crescent
Clifton Suspension Bridge
Observatory Tower
Leigh Woods
Bristol Zoo Gardens
Arnolfini Arts Centre
Bristol Museum – M Shed
Bristol Museum & Art Gallery
Royal West of England Academy (RWA)
We The Curious
Aerospace Bristol
– s. Karte s. >>>>
Schlafen
Bristol Harbour Hotel
Brooks Guest House
The Bristol Wing
YHA Bristol
Essen
Mud Dock Café
The Cottage Inn
Caribbean Croft
The Lion
The Grain Barge
Einkaufen
St Nicholas Markets
Rough Trade
Bristol Blue Glass
Clifton Arcade
Bewegen
Bristol Steam Packet
Street Art Walking Tours
Cycle the City
Bristol Bike Hire
Ausgehen
Thekla Social Boat
The Old Duke
The Louisiana
Lakota
Watershed & Pervasive Media Studio
Tobacco Factory
St George’s
Bristol Old Vic
Harbourside
Die alte neue Waterfront
Der Fluss Avon schlängelt sich durch die Stadt und Bristol ist rund um seinen Flusshafen gewachsen. Die heftigen Gezeitenströmungen glich der Floating Harbour aus. Historisch bedeutend wurde der Hafen in der Kolonialzeit: Rum, Tabak und Sklaven wurden hier einst umgeschlagen. Bis Mitte des 20. Jh. war Bristol mit den vorgelagerten Tiefseehäfen Avonmouth und Portishead einer der wichtigsten Ausfuhrhäfen für Autos. Wie andere europäische Hafenstädte auch musste Bristol den Strukturwandel bewältigen, und aus schmuddeligen Docks entstanden schicke Wohnviertel an der Waterfront. Krass fällt der Kontrast nur dann noch aus, wenn die rußgeschwängerten Kohlerauchschwaden der Museumsdampflok vorübergehend die blitzenden Glas- und Stahlfassaden der Neubauten verhüllen.
Ozeanriese mit Geschichte
Entlang der schicken neuen Apartmenthäuser an der Waterfront promenieren Sie zwischen Stadtzentrum und der Sehenswürdigkeit Nummer eins, der SS Great Britain (> zur Karte). Oder Sie nehmen die Fähre zum westlichen Ende der Harbourside.
Die SS Great Britain, für viele Briten das Highlight der Stadt, ist durch ihren hohen Erlebnisfaktor mit allen Sinnen zu erfahren: Gerüche und Geräusche einer Atlantikreise oder ganz handfest beim Klettern in der Takelage. Das Schiff machte Geschichte: Als die SS Great Britain 1845 ihre Jungfernfahrt nach New York unternahm, war sie der größte Segler aller Zeiten, ein Pionierwerk des Ingenieurs und Architekten Isambard Kingdom Brunel (1836–59). Da das Segelschiff zusätzlich mit Dampf angetrieben wurde, reduzierte sich die Reisezeit über den Atlantik erheblich. Anfangs trauten aber viele Passagiere dem Ozeanriesen aus Gusseisenplatten wegen seines Gewichts keine Atlantikreise zu und zogen ihre Buchungen zurück. Doch 32-mal umsegelte die SS Great Britain die Erde – bis ein Sturm bei Kap Horn sie zum Kentern brachte. Nach hundert Jahren auf dem Meeresgrund zog man das Schiff 1968 wieder in das Trockendock, in dem es gebaut worden war. Inzwischen restauriert, kann es in aller Pracht besichtigt werden.
Great Western Dockyard, Gas Ferry Road, www.ssgreatbritain.org, April–Okt. tgl. 10–17.30, Nov.–März 10–16.30 Uhr, letzter Einlass 1 Std. vor Schließung, £ 16,50, über 65 J. £ 14,50
Farbgeruch und Maschinenlärm
Ganz am Ende des Hafens wartet noch eine Attraktion: Schleusenraum, Hallen, Werkstätten. Im Underfall Dockyard (> zur Karte) (Underfall Yard, Cumberland Road, Di–So 10–17 Uhr, Eintritt frei) werden historische Schiffe restauriert – überall liegen alte Boote auf dem Trockenen, es riecht nach Teer und Farbe, es wird gearbeitet. Besonders beliebt bei Kindern: An Erlebnisstationen in der Werkhalle können sie versuchen, ein Schiff durch die Schleuse zu manövrieren u. a. – ein lebendes Schifffahrtsmuseum, benannt nach den gleichnamigen Schleusen, mit kleinem Café.
Boot & Bahn für lauffaule
Den ermüdenden Fußweg am Floating Harbour entlang ersparen die blau-gelben Boote der Bristol Ferry, die zwischen Bahnhof Temple Meads und SS Great Britain bis zur Schleuse im Westen (Nova Scotia) pendeln. Vom Wasser aus bietet sich der schönste Überblick über die Kulisse der Wohn- und Geschäftsgebäude im ehemaligen Hafen- und Industrieviertel, heute Bristols Schokoladenseite. Der Blick geht hinauf zu den bunt gestrichenen Häusern von Clifton Wood, schweift über blinkende Glas- und Stahlfassaden, zwischen denen Restaurants und Pubs mit ihren Sonnenschirmen und Tischen die Lage am Wasser ausgezeichnet zu nutzen wissen (www.bristolferry.com, ganzj. tgl. 10–18 Uhr etwa alle 40 Min., Tagesticket £ 6,60, £ 10,20/3 Tage). Allen Dampfzeitalterfans zu empfehlen ist die Bristol Harbour Railway, ein Dampfzug, der fast das ganze Jahr am Wochenende zwischen dem M Shed (s. >>>>) und dem Liegeplatz der SS Great Britain pendelt (Termine und Zeiten s. www.bristolmuseums.org.uk/m-shed/whats-on/train-rides/).
Old City
Bristol-Promis
Die futuristische Fußgängerbrücke mit den Trichtern, Pero’s Bridge (> zur Karte), verbindet den Floating Harbour mit der Old City – und mit einem dunklen Kapitel der Stadtgeschichte. Denn die Brücke trägt den Namen des Sklaven Pero Jones. Er kam 1783 als ›Eigentum‹ des Zuckerplantagenbesitzers und Kaufmanns John Pinney (1740–1818) von der Karibikinsel Nevis in das Haus 7 Great George Street (s. >>>>). Die Trichter oder »Hörner« haben übrigens einen sehr praktischen Zweck: Sie fungieren als Gegengewichte, wenn die Klappbrücke geöffnet wird.
In nachdenklicher Pose sitzt der Mann aus Bronze auf dem breiten Bürgersteig vor dem Arnolfini Arts Centre (> zur Karte) (s. >>>>): Der große John Cabot, der Vorzeige-Seefahrer Bristols, der aus Venedig nach England kam, um ›Sponsoren‹ für eine Reise in den Fernen Osten zu finden. Im Mai 1497 lief er mit dem Schiff »Matthew« aus dem Hafen Bristols aus. Fünf Wochen später landete er auf ›neu gefundenem Land‹, Neufundland. Im Floating Harbour liegt der Nachbau der »Matthew«, und wenn das Schiff nicht gerade auf Tour ist, kann man an Bord gehen (Di–So 10–16 Uhr, Spende erbeten).
© Mauritius Images, Mittenwald: Sherr
Ein Nadelöhr auf der Joggingmeile durch Bristols Harbourside ist Pero’s Bridge.
In der Kaufmannsstadt
Der große Queen Square (> zur Karte) mit der Reiterstatue von Oranierkönig William III. war einst die erste Adresse für Kaufleute, die von hier aus ihre Geschäfte betrieben – stolze Stadtarchitektur aus dem frühen 18. Jh. Hafengerüche trieben die wohlhabenden Kaufleute aber später ins vornehme Clifton (s. >>>>).
In den Straßen der Altstadt finden sich Bristols älteste Bauten. Die King Street wurde im Jahr 1633 angelegt. Einige Gebäude aus dem 17. Jh. haben überlebt. Prachtstück der historischen Straße ist das Theatre Royal oder Bristol Old Vic (> zur Karte) (Eingang Queen Charlotte St), wo das renommierte Theaterensemble Bristol Old Vic zu Hause ist. 1766 wurde das Theater eröffnet, das prächtige Äußere in georgianischem Stil ist weitgehend erhalten. Allerdings wurden Bestuhlung und Bühnentechnik den Bedürfnissen des 21. Jh. angepasst für die Neueröffnung 2016. Typisch angelsächsisch war die Baufinanzierung im 18. Jh.: Mit 50 Pfund pro Nase teilten sich 49 erfolgreiche Kaufleute die Kosten und erhielten dafür eine Silbermedaille, mit der sie selbst oder ihre Erben jede beliebige Vorstellung besuchen konnten. Einige der silbernen Freikarten haben überlebt und sind bis zum heutigen Tag gültig. Auch das Sponsoring-Prinzip ist der englischen Kulturszene erhalten geblieben.
Gleich nebenan stehen die Reihenhäuser der St Nicholas with Burton’s Almshouses (> zur Karte). 1656 errichtet, boten die Häuser betagten Seeleuten eine bescheidene Unterkunft im Alter. Wo die King Street zur Fußgängerzone wird, lag ihr damaliges Stammlokal, das Fachwerk-Pub Llandoger Trow (Mo–Sa 12–23, So 12–22.30 Uhr). Hier begegnete Daniel Defoe dem Matrosen Alexander Selkirk, Vorbild für seine Figur des Robinson Crusoe.
Lebensmittel im großen Stil
Durch das alte Stadttor City Gate betritt man die Broad Street, von der die Corn Street abzweigt. Hier steht die alte Kornbörse, Corn Exchange (> zur Karte). Die Uhr sollte man genauer betrachten: Sie hat zwei Minutenzeiger – wichtig für die stets eiligen Kaufleute, die den Zug nach London erreichen mussten. Der eine Zeiger gab Bristol Time an, der andere Londoner Zeit. Erst 1852, mit der Einführung der Greenwich Mean Time (GMT), entfiel der Zeitunterschied von immerhin elf Minuten zwischen Bristol im Westen und London im Osten. Vor dem Corn Exchange stehen die vier ›Nägel‹, The Nails, auf denen das Korn geprüft wurde: Die vier hüfthohen Messingsäulen haben oben einen Teller für das Getreide. Die prompte Bezahlung nannte man deshalb »to pay on the nail«.
Um die Ecke kann man alle Wohlgerüche des Multikulti-Bristol erschnuppern und natürlich auch Kostproben nehmen. Die Markthalle St Nicholas Markets (> zur Karte) (www.stnicholasmarkets.co.uk, Mo–Sa 9.30–17 Uhr, s. >>>>) breitet ein buntes Angebot aus, Cafés und Takeaways sorgen dafür, dass der geweckte Appetit auch gestillt wird.
© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): andyparker72
Bunt und aus aller Welt ist das Street Food, das in den St Nicholas Markets in der Altstadt angeboten wird. Es macht dem Multikulti-Image Bristols alle Ehre.
Redcliffe und Temple
Ein Hauch von Ferne
Vom gegenüberliegenden Ufer, The Grove, ist das Kliff aus rotem Sandstein besonders gut zu erkennen, das der Kirche und dem Stadtviertel den Namen Redcliffe bescherte. Darunter liegt der Eingang zu einem Tunnelsystem, das bis heute nicht ganz freigelegt wurde. Dicht an dicht stehen alte pastellfarben gestrichene Reihenhäuser auf dem Kliff.
Der Kirchturm von St Mary Redcliffe (> zur Karte) (Redcliffe Way, www.stmaryredcliffe.co.uk, Mo–Sa 8.30–17 Uhr, Sozialprojekt Cafe ARC im Untergeschoss) bildet noch immer einen markanten Orientierungspunkt in der Skyline von Bristol. Nicht die große Kathedrale, sondern St Mary Redcliffe war die Kirche der Seefahrer und Kaufleute. Hier beteten sie für eine sichere Überfahrt. St Mary Redcliffe ist eine der schönsten englischen Kirchen, deren Bau im 13. Jh. begann. Besonders sehenswert sind das orientalisch anmutende Nordportal von 1325 und das Fächergewölbe im Langschiff aus dem 15. Jh. mit 1200 vergoldeten Schlusssteinen. William Penn, Admiral und Koloniegründer, hat in der Kirche seine Grabplatte rechts der Vierung. Links hinter dem Chor erinnert ein Fenster an Georg Friedrich Händel, der hier oft Orgel spielte. Die 100 Jahre nach seinem Tod gestifteten Glasmalereien zeigen musizierende Engel.
West End
Romanik und Gotik im Detail
Makellos steht die Bristol Cathedral (> zur Karte) am Rand der grünen Fläche des College Green, als wolle sie den vielen Besuchern und Studenten, die sich bei Sonnenschein dort niederlassen, Platz machen. Im 12. Jh. als Kirche eines Augustinerklosters erbaut, wurde sie bei Auflösung der Klöster durch Heinrich VIII. zur Bischofskirche. Der Chor gehört in seiner Dekorationsfülle zu den schönsten Beispielen englischer Gotik. In der Elder Lady Chapel aus dem frühen 13. Jh. findet man an den Kapitellen mittelalterliche Tierreliefs: z. B. einen pfiffigen Affen am Dudelsack in Begleitung eines Ziegenbocks an der Geige. Die Grabmäler der Äbte befinden sich im Südschiff. Durch eine Tür betritt man von hier das Chapter House, den Kapitelsaal aus dem 12. Jh. Ihn schmücken normannische (d. h. romanische) Ornamente, schlichte Zickzackfriese und andere geometrische Formen.
Kunst oder Vandalismus?
Der berühmteste Street-Art-Künstler Bristols ist Banksy, für dessen Werke inzwischen auf dem internationalen Kunstmarkt hohe Summen bezahlt werden. Jeder Bristol-Tourist lernt bei einer Stadtführung Banksys »Well-Hung Man« (> zur Karte) kennen, der zentral gegenüber dem College Green an der Hauswand des Viadukts der Park Street über die Frogmore Street ans Fenstersims geklammert hängt und inzwischen einige Farbbeutel abbekommen hat – tatsächlich ist Street Art nicht vor Vandalismus dieser Art geschützt. Tour s. >>>> und s. >>>>.
Hausbesuch bei einem Millionär
John Pinney, der das Georgian House (> zur Karte) (7 Great George Street, www.bristolmuseums.org.uk/georgian-house-museum, Ostern–Dez. Sa–Di 11–16 Uhr, Eintritt frei) 1788–91 im georgianischen Stil errichten ließ, gehörte zu den reichsten Männern im Bristol seiner Zeit. Auf der Karibikinsel Nevis besaß er riesige Zuckerrohrplantagen und mehrere Hundert Sklaven (s. >>>>). Sein Vermögen soll £ 17 Mio. nach heutigen Schätzungen betragen haben – ein Multimillionär. Jeden Morgen, heißt es, pflegte er ein kühles Bad zu nehmen. Auf dem Weg zur vollständig im Stil der Zeit eingerichteten Küche im Untergeschoss kann man einen Blick in das tiefe Wasserbecken werfen.
Blick vom Elfenbeinturm
Der Turm des Wills Memorial Tower (> zur Karte) (www.bristol.ac.uk/university/visit/tower-tours, 1. Mi im Monat um 12.30, jeden Sa 13 Uhr, 1. Sa im Monat zusätzlich 11 Uhr, £ 5), das neugotische Wahrzeichen der Universität an der Queen’s Road, ist eine ausgezeichnete Orientierungshilfe im Straßengewirr. Der Turm wurde der Universität von ihren großzügigen Gönnern, der Wills-Familie, geschenkt und 1925 von König Georg V. und Queen Mary eröffnet. Die Familie machte ihr Vermögen mit Tabakhandel und -verarbeitung. Zu besichtigen sind die Innenräume, und vor allem den Blick von dem 68 m hohen Turm sollte man nicht verpassen. Im Zweiten Weltkrieg 1940 von deutschen Bombern schwer beschädigt, wurde alles originalgetreu wiederaufgebaut. Heute besuchen hier Juristen und Geografen ihre Seminare.
Stadt, Land, Fluss im Überblick
Als grüne Oase ragt zwischen Zentrum, Hotwells und Clifton Brandon Hill aus dem Häusermeer. Der beste Weg zum Cabot Tower (> zur Karte) führt vom Verkehrsgebraus der Park Street über den stillen Berkeley Square oder Upper Byron Lane. Den 32 m hohen Turm zu besteigen erfordert etwas Puste. Die Stufen mögen schmal und zahlreich sein, aber die Aussicht ist einfach grandios. Der Wendelgang ist so eng, dass kaum zwei Personen aneinander vorbei passen.Ursprünglich war übrigens ein Lift geplant. Die £ 3250 für den Bau brachte eine öffentliche Subskription auf; der Turm sollte 1890 an das 400-jährige Jubiläum der Entdeckung Kanadas durch John Cabot erinnern, der von Bristol aus mit der »Matthew« dorthin gesegelt war.
Kunterbunte Reihenhausparade
Gleich unterhalb des Cabot Tower (s. >>>>) entdeckt man die ersten bunten Häuser von Clifton Wood, die einem permanent verheißungsvoll bei einem Spaziergang entlang des Hafens oder bei der Fährfahrt aufgefallen sind: Clifton Wood Crescent zieht sich hangparallel und besticht nicht nur durch bunte Pastellfarben der Häuser selbst, sondern auch durch bunte Türen und andere Details, Church Lane und Argyle Place sind weitere bunte Straßenzüge, das Local Pub an der Ecke ist einen Abstecher zum Lunch wert: The Lion (s. >>>>). Über Ambrose Road und Ambra Vale East geht die bunte Reihenhausparade weiter, bis zur Ambra Vale South. Wer hier wohnt, ist zu beneiden!
Clifton
Gebildeter Auftakt
Clifton beginnt westlich des Triangle kurz hinter der Landmarke des Wills Memorial Tower an der Ecke Queens Road und Whiteladies Road mit ein paar eindrucksvollen Universitätsgebäuden: Victoria Rooms (> zur Karte) wurde in prächtigstem Klassizismus 1838–42 gebaut – der Brunnen davor ist ebenfalls ein Hingucker … ebenso wie gegenüber die Kunstakademie Royal West of England Academy (s. >>>>).
Nobel lebt sich’s ruhiger
Die Lebensqualität im Nobelstadtteil Clifton trägt bedeutend zum positiven Image Bristols bei. Hier leben hinter edel-klassizistischen Häuserzeilen heute Promis und eine linksliberale politisch korrekte obere Mittelschicht – Lifestyle-Boutiquen, Edelrestaurants und Cocktailbars zuhauf. Kunststudenten und Medienleute sorgen für eine lockere Atmosphäre. Ein bisschen classy und hochnäsig ist es schon immer gewesen in Clifton. Aber es ist wohl das schönste Stadtviertel von Bristol, wenn man Wert auf gepflegte Ruhe legt. Zwar schallt der Verkehrslärm je nach Windrichtung kräftig aus dem Tal herauf, aber … manchmal ist es so still, dass man die Eulenrufe im Wald auf der anderen Seite der Avon-Schlucht hören kann.
396 Meter Eleganz
Ein Spaziergang auf dem Royal York Crescent (> zur Karte), dem längsten Crescent der Welt, ist ein besonderes Erlebnis: Die architektonische Eleganz, Weitblick in die Natur sowie die Infrastruktur von Clifton Village machen diesen Ort zu einer begehrten Adresse. Die pastellfarbenen Fassaden mit ihren kleinen überdachten Balkonen verströmen die Atmosphäre gepflegter Bürgerlichkeit, und die Immobilienpreise sprechen für sich (s. >>>>). Der Royal York Crescent bringt die Balance zwischen Individualität und Gemeinsinn auf den Punkt: Seine identischen Teile bilden ein Ganzes. Gleichzeitig finden sich an den Häusern individuelle Details: Balkone und Dächer unterscheiden sich voneinander, die Fenster sind unterschiedlich gestaltet. In der Nummer 1 wohnte übrigens eine Kaiserin – Eugénie (1826–1920), spätere Gattin des französischen Kaisers Napoleon III., ging in Clifton als Zehnjährige zur Schule.
Schwingender Drahtseilakt
Clifton und die Parklandschaften der Leigh Woods werden durch die Hängebrücke Clifton Suspension Bridge (> zur Karte) (www.clifton-suspension-bridge.org.uk, Fußgänger/Radfahrer frei, Auto £ 1) miteinander verbunden, neben dem Schiff SS Great Britain das zweite Pionierwerk des Ingenieurs und Architekten Isambard Kingdom Brunel in Bristol. An eine Vollendung der kühnen Hängebrücke über die Avon-Schlucht in Clifton hatten ebenfalls nur wenige geglaubt. Der ursprüngliche Entwurf der Brücke war extravaganter als die Ausführung. Die Brücke – sie misst zwischen den Brückenpfeilern 215 m – schwebt 75 m über der tief eingeschnittenen Schlucht des River Avon. Den Viktorianern ging mitten im ohnehin schon zögerlich vorankommenden Bau auch noch das Geld aus, doch die Konstruktion reichte aus, um die Brückenbegeisterten in Körben über die Schlucht zu transportieren. Ihr Schöpfer kam nicht mehr in den Genuss, sie in fertigem Zustand zu sehen: Er starb bereits im Jahr 1859, fünf Jahre vor ihrer Vollendung.
Wer die Brücke zu Fuß überquert, überblickt nicht nur die Stadt, sondern auch die Steilhänge der Schlucht Avon Gorge. Am Brückenkopf auf der anderen Seite kann man in einem Infozentrum eine interessante Ausstellung zur Geschichte der Brücke sehen (Eintritt frei).
Lebende Bilder vom Turm
Den ungewöhnlichsten Blick auf die Brücke hat man vom Observatory Tower (> zur Karte), denn in seiner Spitze verbirgt sich eine viktorianische Camera obscura – wie eine WebCam gibt sie den Rundumblick vom Turm live, aber komplett analog wieder, eines der wenigen erhaltenen Exemplare dieses Vorläufers moderner Film- und Fototechnik – nicht verpassen! Der ursprünglich als Windmühle gebaute Turm gewährt auch Zutritt zu einer Höhle (Giant’s Cave) mit atemberaubendem Schlucht-Blick.
April–Okt. tgl. 10–17, Nov.–März 10–16 Uhr, Camera obscura £ 2,50, inkl. Höhle £ 4
Viel Auslauf
Jenseits der Clifton Suspension Bridge erstreckt sich das herrliche Waldgebiet der Leigh Woods (> zur Karte), von wo der Blick ins Tal auf den Prachtbau des Ashton Court fällt. In den ausgedehnten Wiesen starten bei der Bristol Balloon Fiesta im Sommer die bunten Heißluftballons. Beste Aussicht auf Bristol und die berühmte Brücke hat man von den Höhen der Leigh Woods; sie sind beliebtes Naherholungsziel der Bristolians, mittendrin die Reste des eisenzeitlichen hill forts Stokeleigh Camp und wunderbare Waldwege. Der beste Zugang führt über die Clifton Suspension Bridge, auch der River Avon Trail verläuft hier entlang und durch das malerische Nightingale Valley vom Tal des Avon herauf (www.riveravontrail.co.uk).
Nicht nur große Tiere
Eine Riesenattraktion nicht nur für Familien sind die Bristol Zoo Gardens (> zur Karte) im Norden von Clifton. Durchdacht gestaltete Gehege zeigen die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Im Affendschungel (Monkey Jungle) ist es möglich, mit der weiteren Verwandtschaft in näheren Kontakt zu treten. Außer einem Tierpark ist der Zoo zugleich ein Refugium für Pflanzenfreunde, mit wunderschön angelegten Blumenrabatten und grünen Oasen.
Guthrie Road, Clifton, www.bristolzoo.org.uk, Nov.–März tgl. 9–17 Uhr, £ 14,09 (Tickets online 10 % billiger)
Bedminster und Southville
Relaxed im Süden
Von Spike Island mit der SS Great Britain (s. >>>>) ist es nur ein Katzensprung auf der Fußgängerbrücke Vauxhall Bridge nach Southville, wo Tobacco Factory (s. >>>>) für kulturelle und gastronomische Genusserfahrungen sorgt. Die Atmosphäre in den beiden Stadtteilen südlich des River Avon ist gemütlich, fast kleinstädtisch: Viele kleine Shops, ein Bio-Laden mit Imbiss, Märkte, Cafés und nette Restaurants bestimmen das Bild der Hauptverkehrsader North Street. Sie ist dank der Upfest-Events der vergangenen Jahre Bristols zweite Street Art Gallery geworden (s. >>>>). Wer Street Art mit nach Hause nehmen will, sollte die Upfest Gallery ansteuern, ein kleiner Laden, wo nicht nur Spraydosen und Skizzenblöcke, sondern auch Kunstwerke, Bücher und Postkarten zum Thema Street Art zu haben sind (Nr. 198 North Street, www.upfest.co.uk).
Museen
Rund um die Gegenwartskunst
Arnolfini Arts Centre: In einem ehemaligen viktorianischen Teelagerhaus ist einer der Brennpunkte von Bristols lebhafter Kulturszene untergebracht: Das Arnolfini Arts Centre veranstaltet Ausstellungen, Workshops und allerhand hochkarätige Events. Mit seiner ausgezeichneten Bibliothek zur Gegenwartskunst ist es beliebter Anlaufpunkt für viele Studenten. Fürs Leibliche ist auch gesorgt: Die Bristol Beer Factory betreibt die Café-Bar.
16 Narrow Quay, www.arnolfini.org.uk, Di–So 11–18 Uhr, Eintritt frei
Industriekultur hautnah
Bristol Museum – M Shed: Auf zwei Etagen präsentiert das moderne Erlebniszentrum im ehemaligen Industriegelände am Hafen kurzweilig und multimedial die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. Die größten und spannendsten Exponate befinden sich aber außerhalb des Museums: Dampfloks, Kräne aus den 1950er-Jahren und historische Schiffe, die im Hafenbecken vor Anker liegen oder in der angrenzenden L-Shed-Maschinenhalle stehen. Alle sind voll funktionsfähig – auf der Website kann man die Termine für Livevorführungen und Eisenbahn- oder Bootsfahrten finden, meist Sa/So fährt der Dampfzug – insgesamt eine sehr familienfreundliche Attraktion.
Princes Wharf, Wapping Road, www.bristolmuseums.org.uk/m-shed/, Di–So 10–17 Uhr, Eintritt frei
© Mauritius Images, Mittenwald: Vidler
Bristols Geschichte von Nahem betrachtet: Im Bristol Museum M Shed am Hafen stehen berühmte und weniger berühmte Menschen im Mittelpunkt, die die Stadt geprägt haben.
Kunst & Natur querbeet
(> zur Karte) Bristol Museum & Art Gallery: Das Gebäude in überbordendem edwardianischem Barock, 1905 eröffnet, ist mit großzügigem Treppenhaus und dem riesigen gläsernen Tonnengewölbe der Halle ein ehrfurchtgebietender Wissenspalast. Nach einem durch deutsche Bombenangriffe verursachten Brand 1940 ging der Sammlung vieles verloren. Das City Museum & Art Gallery vermittelt Archäologie, Geologie, Naturgeschichte und die Geschichte der Industriegesellschaft. Der weit gefasste Rahmen der wechselnden Ausstellungen ist erstaunlich. Zum Besitz des Museums zählen ein Luther-Porträt (1525) von Lucas Cranach d. Ä. und chinesische Keramik der Sung-Zeit. Die bisher größte, in aller Stille und ohne Aufsehen vorbereitete Ausstellung 2009 zeigte 70 Werke des Street-Art-Künstlers Banksy, dessen Identität bis heute ein streng gehütetes Geheimnis ist.
Queens Road, www.bristolmuseums.org.uk/bristol-museum-and-art-gallery, Di–So 10–17 Uhr, Eintritt frei
Kunstgenuss zeitgenössisch
(> zur Karte) Royal West of England Academy (RWA): Der prächtige, 1858 errichtete dreigeschossige Bau der unter königlicher Patronage stehenden Akademie am Triangle entpuppt sich optisch auf den ersten Blick als Tempel der Kunst und wird als Galerie für wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst genutzt. Mit nettem Café Epiphany.
Queens Road, Ecke Whiteladies Road (Triangle), Clifton, www.rwa.org.uk, Di–Sa 10–18, So 11–17 Uhr, £ 6,25, über 65 J. £ 4,45, Busse 8 u. 9
Bitte anfassen!
(> zur Karte) We The Curious: Das Wissenschaftsmuseum ist eigentlich ein riesiges Erlebniszentrum – »wir (sind) die Neugierigen«, so lautet das Motto (bis 2017 hieß es »At-Bristol«) –, familienfreundlich, interaktiv und innovativ auf zwei Etagen. Experimente zu naturwissenschaftlichen Phänomenen führen zu unmittelbarer Erkenntnis – learning by doing im wahrsten Wortsinn. Man wird ausdrücklich gebeten, anzufassen, Knöpfe zu drücken oder Touchscreens zu berühren, um dabei Ungeahntes über die Artenvielfalt der Erde zu erfahren, sich mit dem menschlichen Gehirn zu beschäftigen oder die neueste Kommunikationstechnologie auszuprobieren. Das als erstes in Großbritannien 2015 eingeweihte 3-D-Planetarium eröffnet zudem den Blick in den Weltraum (£ 3,50 extra). Tipp: Wer meint, so viel gar nicht auf einmal verarbeiten zu können, kann den Besuch begrenzen und zugleich Geld sparen mit dem late-entry-ticket (£ 5,25, ab 1,5 Std. vor Schließung).
Anchor Road, www.wethecurious.org, Mo–Fr 10–17, Sa/So und Schulferien 10–18 Uhr, Erw. ab £ 13,90, über 60 J. £ 11,75, unter 16 J. £ 9,90
Mit Überschallknall ins Museum
(> zur Karte) Aerospace Bristol: Hauptausstellungsstück des Wissenschaftsmuseums ist die Concorde 216, das letzte (von 20) Überschallflugzeugen, das je gebaut wurde und im Jahr 2017 seine letzte Reise auf das Flugfeld von Filton bei Bristol antrat. Für Flugzeugenthusiasten und Technikinteressierte ein echter Leckerbissen, mit Flugsimulatoren und allem Drum und Dran.
Hayes Way, Patchway (Filton Airfield, an der M5, Nähe Cribbs Causeway), T 01179 31 53 15, http://aerospacebristol.org, tgl. 10–17 Uhr, Erw. ab 18 J. £ 15, Kinder 4–17 J. £ 8
Tour
Jugendprotest, Konsumkritik – und buntes Lokalkolorit
Spurensuche in Bristols Szeneviertel Stokes Croft
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Bristols Street-Art-Superstar Banksy auf die Schliche zu kommen ist ziemlich aussichtslos. Der Name: ein Pseudonym, seine Identität: geheim. Aber seine Werke in Bristol aufzuspüren ist nicht so schwer. Die Hotspots der Street-Art-Szene liegen nicht weit vom Zentrum, z. B. entlang der Straße Stokes Croft. Sie gibt einem ganzen Viertel den Namen, das eine Art ›Kreuzberg von Bristol‹ ist. Ich mache mich auf den Weg.
Mit der Buslinie 71 fahre ich die Straße Stokes Croft (> zur Karte) hoch. Vor allem ab den späten 1980ern war hier eine Domäne der Hausbesetzer und Konsumkritiker. Von oben im Doppeldeckerbus habe ich beste Aussicht.
Was haben Fußball und Street Art gemeinsam? Die Beinarbeit! Im Takt der Ampelphasen springt der Sprayer zur Fahrbahnmitte der verkehrsreichen Stokes Croft, hält inne, um sein Werk aus dem richtigen Abstand zu betrachten, flitzt wieder hin, zu seinem Arsenal von Spraydosen, Farbeimern und Farbrollern an der Mauer der ehemaligen Carriage Works (> zur Karte). Es wird kein Werk für die Ewigkeit sein: Die denkmalgeschützten viktorianischen Fabrikgebäude werden zu einem Einkaufszentrum umgebaut.
Entlang Stokes Croft spaziere ich zurück Richtung Stadtzentrum, vorbei an jamaikanischen Restaurants, kleinen Läden, Pubs und Cafés. Neben dem Hamilton House (> zur Karte) prangt »The Mild Mild West …« – ein typischer Banksy: der Teddybär, der einen Molotow-Cocktail wirft. Es braucht viel, um einen knuffig-harmlosen Bären so zu reizen, dass er zur Waffe greift. Der Anlass für »The Mild Mild West« soll eine Razzia gewesen sein, die in Gewalt eskalierte. Die Polizei hatte Ende der 1990er-Jahre eine freie Party in einem leerstehenden Haus gestürmt. Inzwischen ist Stokes Croft bei Investoren begehrt und es gibt Pläne, das von der freien Kulturszene genutzte Hamilton House zu Apartments umzubauen. Nebenstraßen wie Jamaica oder Hillgrove Street (> zur Karte) lohnen, um nach Wandbildern Ausschau zu halten, darunter eine umwerfende Tsunami-Welle, inspiriert vom japanischen Holzschnittkünstler Hokusai.
© Mauritius Images, Mittenwald: Hyde/Alamy
Politische Kunst, immer aktuell: Banksys »Mild Mild West« an der Wand neben Hamilton House ist 2018 zur Ikone der Proteste gegen die Schließung des Hauses geworden.
Mein Weg von Stokes Croft stadteinwärts bringt mich zu einer surrealen Bärenfigur in Schwarz-Weiß. Sie markiert den Bear Pit (> zur Karte) am Busbahnhof. Unablässig kreuzen Passanten den Platz, der eigentlich St James Barton Roundabout heißt, vorbei an bunten schrägen witzigen, oder auch nachdenklichen Graffiti in den Unterführungen. Ich entdecke u. a. giftgrüne Mobile Phone Zombies, breit ausufernde knallbunte Freehand-Schriftzüge und allerhand freche Sprüche. Ich komme zur Nelson Street (> zur Karte).
Gigantische Wandgemälde machen die kalten abweisenden Hochhäuser zu Hinguckern. Entstanden sind sie 2011 bei einer von der Stadt unterstützten Street-Art-Aktion internationaler Künstler. Gänzlich überrascht bin ich von dem wie aus einem Fantasy-Film entsprungenen Löwen und dem Einhorn im Durchgang unter dem Turm der mittelalterlichen Kirche St John on the Wall (> zur Karte).
Vom City Centre bringt mich Bus 24 zur North Street (s. >>>>), Bristols südlicher Street-Art-Meile. Alljährlich lockt das Upfest internationale Künstler hierher – legal, gut organisiert und kuratiert, kinderfreundlich und bunt. Meilenweit entfernt von Banksys bissigen Satiren.
Sehr zu empfehlen sind die teils von Experten – sprich Sprayern – geführten Street Art Walking Tours (s. >>>>).
Einige der Wandmalereien, die in dieser Tour besprochen werden, haben sich vielleicht schon wieder verändert. Aber das gehört bei der Street Art dazu.
Infos
Start:
Bushaltestelle The Centre
Dauer/Länge:
ca. 1–2 Std. Spaziergang, ca. 3 km
Bus:
3A, 3B, 70, 71, 73, 75 u. a.bis Cheltenham Road, Ticket £ 2
Schlafen
Sichere Bank
(> zur Karte) Bristol Harbour Hotel: Die zwei zum Luxushotel vereinten Prachtbauten haben meistens noch ein Zimmer frei. Eines der ehemaligen Bankgebäude schuf der Architekt William Bruce Gingell als Lloyds Bank 1854, nach dem Vorbild der Bibliothek in Venedig von Sansovino (16 Jh.). 42 Luxuszimmer, teils mit Blick über St Nicholas Market und Bristol Crown Court und alle mit Kaffeemaschine. Mit Cocktailbar und Restaurant, wo man sich 14.30–17.30 Uhr zum Afternoon Tea einfinden kann kann (£ 15,95). Die Bankgewölbe lagern keine Schätze mehr in den Safes: Im ehemaligen Tresorraum ist jetzt die Spa-Abteilung mit Pool und Sauna.
55 Corn St., Old City, T 0117 203 44 45, www.bristol-harbour-hotel.co.uk. DZ ab £ 103–211
Mit Glamping-Charme
(> zur Karte) Brooks Guest House: Neben luxuriösen Doppelzimmern auch geräumige Dreibettzimmer und ›Retro Rockets‹ auf dem Dach: Wohnwagen im Retro-Look, aber mit Luxus und Blick über die Stadt.
St Nicholas Street, T 01179 30 00 66, www.brooksguesthousebristol.com, ca. £ 90–139
Soziales Ruhekissen
(> zur Karte) The Bristol Wing: Als Sozialprojekt des YMCA Bristol – der Erlös fließt der Obdachlosenhilfe zu – wurde das Hostel 2018 eröffnet, wenige Schritte von Nelson Street und Old City entfernt. Das frühere Polizeipräsidium in dem historischen Gebäude wurde nach Öko-Standards renoviert, und in den Schlafsälen sorgen Vorhänge an den Betten für eine gewisse Diskretion … Gästeküche und jederzeit Tee und Kaffee in der Lounge.
9 Bridewell Street, T 0117 428 61 99, http://thebristolwing.co.uk, DZ mit Bad/WC £ 85–90, Bett im 6-Bett-Zimmer £ 25
Toplage fürs schmale Budget
(> zur Karte) YHA Bristol: Die Herberge im ehemaligen Speicher in Spitzenlage mit Blick auf Harbourside bietet zumeist 4-Bett-Zimmer mit Bad/WC über den Flur.
Hayman House, 14 Narrow Quay, Harbourside, T 0845 371 97 26, www.yha.org.uk, Mehrbettzimmer ab £ 23 pro Person, DZ £ 54 ohne Frühstück (Mitglieder erhalten Rabatt)
Essen
Die Fülle an exzellenten und hochpreisigen Restaurants in Bristol ist unüberschaubar groß, allein vier Michelin-Stern-gekrönte sind darunter. Meine Auswahl beschränkt sich auf erschwinglich und gut – oder eben typisch Bristol.
Fahrradladen zum Auftanken
(> zur Karte) Mud Dock Café: Der Name des beliebten Restaurants stammt aus Zeiten, bevor es den Floating Harbour gab – er ist recht präzise; sanft sanken die Boote bei Ebbe in den weichen Schlamm des ›Matschdocks‹ und konnten hier und da ausgebessert werden, ohne Schaden zu nehmen. Heute ist im Untergeschoss ein trendiges Fahrradgeschäft, im Obergeschoss ein ebenso trendiges Restaurant mit bester anglo-mediterraner Küche mit vor allem vegetarischen Speisen. Von der Terrasse hat man einen herrlichen Blick über Bristols quirliges Zentrum.
40 The Grove, T 0117 934 97 34, www.muddock.co.uk/cafe, So/Mo 10–17, Di–Fr 10–22, Sa 9–22 Uhr, Gerichte £ 9–11
Direkt am Wasser sitzen
(> zur Karte) The Cottage Inn: Das Pub der Brauerei Butcombe ist einen Zwischenstopp wert, ein guter Ort für eine Stärkung nach dem Spaziergang bis fast ans Ende des Hafengebiets. Das Gebäude von 1863 diente ursprünglich als Lager für das Holz aus dem Ostseeraum, das damals an die Kais der Baltic Wharf geliefert wurde. Die traditionellen Pub-Gerichte und das Bier- und Cider-Angebot von Butcombe finden viele Liebhaber und auf der großen Terrasse am Wasser kann es richtig voll werden.
Baltic Wharf, Cumberland Road, www.butcombe.com, Mo–Sa 11–23, So 11–22.30 Uhr, Gerichte um £ 12–18
Bristol jamaikanisch
(> zur Karte) Caribbean Croft: Das Lokal für ein breites Publikum – hier trifft man locals mit Wurzeln in der Karibik, Studenten oder Spaziergänger auf der Straße der Street Art, Stokes Croft. Spezialitäten wie Fisch vom Holzkohlegrill (£ 13), Curried Goat (Ziegenfleisch-Curry £ 11) oder vegetarisches Okra-und-Kichererbsen-Curry (£ 10) wärmen Magen und Seele, ebenso die scharfe Hühnersuppe mit Bohnen für £ 4,50. Zu trinken gibt es Gratis-Leitungswasser, Bier aus Jamaika sowie eine Riesenauswahl Rum und Cocktails.
30 Stokes Croft, T 0117 330 52 98, www.caribbeancroft.co.uk, Mo–Sa 12–23, So 12–21 Uhr
Nachbarschaftstreff
(> zur Karte) The Lion: Ein nettes Pub, wo sich nicht nur die Leute aus den gutbürgerlichen Clifton-Wood-Straßen mit den bunten Häusern gern zum Feierabend-Pint oder Sonntagsmittagessen einfinden. Im Winter gibt es ein Kaminfeuer, im Sommer sitzt man im Biergarten. Die Speisekarte unternimmt einen Streifzug durch die Küchen der Welt – Risottos, hausgemachte Burger oder Hummus mit Brot.
19 Church Lane, T 07867 79 69 61, http://thelioncliftonwood.co.uk, um £ 10
Das besondere Real Ale
(> zur Karte) The Grain Barge: