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Über dieses Buch:

Der Schriftsteller Neil hat eine Schreibblockade. Um sich abzulenken, fickt er durch die Gegend – und lässt sich ausgerechnet mit der blutjungen Bella ein. Das kleine Luder liebt es hart und dreckig und verlangt seinem Prügel Höchstleistung ab. Neil bumst die kleine Schlampe zwar gerne, doch dann wird sie zu frech: Neil erwischt sie in flagranti mit seiner Tochter! Er beschließt, ihr eine Lektion zu erteilen – und erlebt eine tabulose Überraschung.

Eric Hallissey veröffentlicht bei venusbooks außerdem die folgenden Romane:

Damenrunde extraheiß – Verruchte Geheimnisse reifer Ehefrauen / Schmutziges Verlangen / Femme fatale / Lusttaumel: Schamlose Nachbarn / Tokyo Heat / Meiner Mutter verfallen / Jugendspiel / Liebesdiener / Die heiße Muschi einer erfahrenen Frau / Auf die Knie! Sie will es härter / Die Teufelsbraut – Vom Verlangen getrieben / Heiße Spiele zwei schamlose Freundinnen / Das Liebesnest – Tabulose Sexspiele / Das Pornoluder / Die tabulose Göttin der Lust / Meine völlig schamlose Familie / Heißes Luder/ Die geile Voyeurin – Sie will gevögelt werden

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eBook-Lizenzausgabe Dezember 2017

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Dieses Buch erschien bereits 2016 unter dem Titel Stadt der Engel bei Edition Combes im Verlag Frank de la Porte

Copyright © der Originalausgabe 2016 Edition Combes im Verlag Frank de la Porte, 96328 Küps

Copyright © der eBook-Lizenzausgabe 2017 venusbooks GmbH, München

Copyright © der aktuellen eBook-Lizenzausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Svyatoslava Vladizimirska

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (er)

ISBN 978-3-95885-838-1

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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Eric Hallissey

Ungezähmt – Meine total versauten Engel

Erotischer Roman

venusbooks

Prolog

FUCK

Nach vier Jahren Schreibblockade war das das erste Wort, das ich wieder in die Tasten meiner Schreibmaschine klopfte.

FUCK

Und weil es das einzig passende Wort für das Leben und das ganze Drumherum war und weil ich es genoss, es zu tippen, setzte ich gleich noch drei Ausrufezeichen hintendran:

FUCK!!!

Jetzt sah es wichtiger aus, gewaltiger – und irgendwie wütender.

Ja, ich benutze immer noch meine gute alte Schreibmaschine zum Schreiben. Die ist zuverlässiger als jeder Computer. Sie ist besser, und sie ist eine Maschine. Ich habe das Gefühl, dass ich daran arbeiten kann wie an einer richtigen Frau, die ich rumkriegen will und schließlich flachlege. Auf einer Computertastatur zu tippen, das ist eher wie ungeschicktes Petting in der Schulzeit.

FUCK!!!

Zur Melodie von Bob Dylans »Love is just a four letter word« trällerte ich, dass auch »Fuck« nur ein Wort mit vier Buchstaben sei – nicht mehr und nicht weniger. So einfach konnte das Leben manchmal sein.

Manchmal.

In meinem Fall meistens dann, wenn ich genug Whisky getrunken hatte. Dann konnte ich über alles lachen und musste nichts mehr ernst nehmen. All der Dreck und der Müll verschwanden zusammen mit den ganzen ­Demütigungen und Niederlagen hinter einem sanften Schleier.

FUCK!!!

Dieses Wort war ein guter Anfang für ein Buch und ein wunderbarer Neubeginn für mein Leben. Schlechter konnte es nicht werden, aber vielleicht besser. Ich zog den Papierbogen aus der Maschine heraus und schob einen neuen hinein wie meinen Schwanz in eine willig wartende Möse. Dann streichelte ich sanft und beinahe zärtlich über die Tasten der Maschine.

»Daddy ist wieder da«, flüsterte ich dabei und kam mir vor wie ein notgeiler Idiot, der eine Nutte besuchte, die sich für ihn als Schulmädchen zurechtgemacht hatte und ihm mit ihrer Muschi das Geld aus den Knochen leierte. »Hast du mich vermisst?«

Natürlich hatte sie das. Wäre diese Maschine eine Frau gewesen, wäre sie spätestens jetzt feucht geworden. Ich spielte noch ein bisschen an ihren Tasten herum, befummelte den Wagenhebel, und dann legte ich los. Das Hämmern der Typen auf dem Papier war wie Musik in meinen Ohren. Ein geiles Geräusch.

Neil Farlowe war zurück.

Früher hatte ich meine Leserinnen mit vor Romantik triefenden, schnulzigen Liebesromanen zum Schmachten und Dahinschmelzen gebracht. Als ich nun wieder zu ­schreiben begann, erzählte ich von einem Kerl, der nach jahrelanger Schreibblockade als erstes Wort »FUCK« tippte. Und wie wir alle wissen, kann eine Story, die mit »Fuck« beginnt, nur mit dem Teufel enden.

Patricia …

… meinte auch, ich solle endlich wieder schreiben. Es könne doch nicht so schwer sein, mir eine Geschichte aus dem Ärmel zu schütteln. Das sei doch keine Arbeit. Dafür brauche man schließlich nur ein bisschen Phantasie.

»Und du lässt mich ja immer spüren, dass du verdammt viel Phantasie hast«, sagte sie mit einem ziemlich geilen Augenzwinkern, das ungefähr so viel sagte wie: »Ich wollte uns eigentlich gerade etwas Leckeres kochen, aber ich habe auch rein gar nichts dagegen, wenn du jetzt in die Küche kommst und mich auf der Arbeitsplatte durchvögelst, bis ich die ganze Nachbarschaft zusammenschreie.«

»Verdammt« war ein Wort, das nicht so recht zu ihr passte. Zumindest nicht zu der Patricia, wie die Allgemeinheit da draußen sie kannte. Für diese Allgemeinheit war sie die perfekte und saubere Hausfrau und Mutter – selbstbewusst, aber dennoch bieder, dazu stets adrett und perfekt gekleidet und geschminkt. Sie konnte so schön lächeln und so begeistert klingen, dass jede Frau vor den heimischen Fernsehbildschirmen ihr sofort glaubte, dass sie von den Sachen, die sie als Moderatorin dieses Shopping-Sender anpries, restlos überzeugt war. Nein, ein Wort wie »Verdammt« hätte sie da nie gesagt. Das hätte ihr lupenreines, perfektes und sauberes Image in Sekundenbruchteilen zerstört.

Nur bei mir zeigte sie ihr wahres Gesicht und ließ buchstäblich die Sau raus, die unter der glitzernd schönen Oberfläche lauerte. So hervorragend, wie sie voller Enthusiasmus den Leuten vor der Mattscheibe den allerletzten Schrott als den Stein der Weisen verkaufen konnte, so perfekt konnte sie auch einen Orgasmus vortäuschen. Aber das hatte ich ihr längst abgewöhnt. Ich war schon immer dafür, klare Grenzen zu setzen. Sie machte das nur noch bei ihrem Mann, weil es da nicht anders ging. Er brachte es einfach nicht, hatte sie mir mal erzählt. Entweder ging es bei ihm zu schnell, oder er kam nicht richtig zur Sache, und wenn sie sein nerviges Gestochere in ihrer Fotze (sie hatte tatsächlich »Fotze« gesagt!) nicht ewig ertragen wollte, spielte sie ihm einen Orgasmus vor und fingerte sich hinterher unter der Bettdecke, wenn ihr Gatte eingeschlafen war. Oder sie sparte sich ihre Geilheit bis zu unserem nächsten Date auf.

»Fällt dir denn wirklich gar nichts ein?«, fragte sie und schaute mich dabei aus ihren schönen, beinahe unschuldig wirkenden Rehaugen an, die so sehr das Zentrum ihres noch immer hübschen Gesichts bildeten, dass man die ersten Falten gar nicht richtig wahrnahm.

»Schreibblockade!«

Darunter konnte sie sich nichts vorstellen. Sie zuckte nur die Schultern und verstand nicht, wie der Mann, der es fertigbrachte, weltweit alle Frauen mit seinen Romanen zum Schmelzen und Schmachten zu bringen, so ausgebrannt sein konnte. Schließlich hatten wir uns durch meine Bücher kennengelernt, damals, als sie bei einer Signierstunde vor mir gestanden, mir ihr Exemplar von »Herzensglut« gereicht und mich mit diesen unglaublichen Augen angeschaut hatte, während ihre Zunge kurz wie die einer Schlange über ihre Lippen huschte, bevor sie sagte: »Schreiben Sie mir etwas, woran ich mich immer erinnern werde!«

»Herzensglut« … Damals haute ich die Manuskripte wie am Fließband in die Tasten und gab ihnen anschließend Titel, die so schmalzig und süßlich klangen, dass die Gefahr bestand, dass die Ladies beim Lesen dick werden konnten. Sex und Ficken mussten darin ebenso eine Rolle spielen wie die heftigsten Sauereien, aber die Kunst dabei war, all das so geschickt in Worte zu verpacken, dass es bei Andeutungen blieb. Und genau das machte Rasseweiber wie Patricia unglaublich an.

Ich schrieb ihr damals eine Widmung in ihr Buch, und keine zehn Minuten nach der Signierstunde verpasste ich ihr in einem Hinterzimmer der Buchhandlung eine weitere, sehr persönliche Widmung mit meinem Schwanz, und seitdem lief diese Sache zwischen uns.

Das ging nun schon ein paar Jahre so. Mal sahen wir uns öfter, mal sahen wir uns seltener. Das kam immer darauf an, ob ihr Mann zuhause war oder nicht. Und es kam darauf an, ob wir gerade einen Streit hatten, als wären wir selbst ein Ehepaar, das sich besser mal ein paar Tage lang aus dem Weg ging.

Obwohl sie mir ihr Alter nie verriet, schätzte ich sie auf etwa fünfzig, und sie hatte sich extrem gut gehalten. Ihre eigentlich braunen Haare färbte sie wegen erster auftretender Grautöne inzwischen blond, was ihr etwas Jugendliches und zugleich herrlich Schlampenhaftes gab. Ich liebte es, ihre lange Mähne zu packen und wie an den Zügeln eines Pferdes daran zu ziehen, während ich sie von hinten fickte. Es tat ihr weh und sie schrie und stöhnte, und sie genoss es. Manchmal, wenn sie moderierte, schaute ich mir die Sendung auf dem Shopping-Sender an und stellte mir dabei vor, dass niemand von den Leuten, die das Zeug dort kauften, ahnte, was wir so trieben und wie herrlich versaut diese Frau war. Und wenn sie gerade aus dem Fernsehstudio nach Hause kam, war sie stets geil bis zum Anschlag. Dann brauchte sie es immer hart und dreckig, als wollte sie all das Gute, Brave und Saubere von sich abwaschen.

»Weißt du, was richtig heiß wäre?«

Ich schüttelte den Kopf. »Was denn?«

»Stell dir mal vor, ich würde auf dem Sender eine Show moderieren, in der Dildos und andere geile Spielsachen verkauft werden.«

Sie hatte dieses ganz gewisse Grinsen auf dem Gesicht, das sie immer dann hatte, wenn sie langsam aber stetig scharf wurde. Wir lagen in meinem zerwühlten Bett und hatten schon eine hübsche Nummer hinter uns. Eigentlich hatte Patricia gesagt, sie müsse gleich gehen. Ihr Mann wollte an diesem Abend nach Hause kommen, und er würde Fragen stellen, wenn sie nicht da wäre. Aber dieses Grinsen ließ darauf schließen, dass sie es doch nicht so eilig hatte, mein Schlafzimmer zu verlassen.

»Kann ich mir reizvoll vorstellen«, sagte ich.

»Und ich trage dabei rattenscharfe Reizwäsche. Strapse und Strümpfe und High Heels. Oder eine Corsage … wie findest du das?«

Ich musste nicht lange überlegen, wie ich das finden würde. Mein Schwanz, der die Bettdecke wie eine Zeltstange in die Höhe hob, war Antwort genug. Egal wie alt Patricia sein mochte: Mit ihrer Figur ließ sie noch immer jede Jüngere vor Neid blass werden, und eine solche Show würde dem Sender eine gewaltige Steigerung der Einschaltquoten bescheren, denn dann würden auch Männer zuschauen.

»Ziemlich geil, Patricia«, raunte ich. Dabei stellte ich mir vor, wie all die Kerle plötzlich ganz scharf darauf waren, den Shopping-Sender einzuschalten, den sonst nur Frauen bevorzugten. Und sie alle würden Patricia anglotzen und sich wünschen, die ganzen Spielsachen, die sie ihnen zeigte, mit ihr ausprobieren zu dürfen. Gleichzeitig würde ich mir die Sendung ansehen, an die armen Burschen vor den Fernsehgeräten denken und sagen: »Ätsch, ich ficke dieses Prachtweib regelmäßig!«

»Vielleicht sollte ich es mal vorschlagen«, sinnierte meine Bettgefährtin. »Der Programmchef will doch immer, dass wir Verbesserungen einbringen.«

»Das könnte dich den Job kosten.«

»Alles ein Frage der Argumente«, lachte Patricia. »Oder hast du etwa vergessen, dass ich mündlich sehr überzeugend sein kann?«

Ich legte die Stirn in Falten und tat so, als würde ich angestrengt nachdenken. »Hm, ich kann mich momentan nicht erinnern.«

Sie lachte wieder, leckte sich über die Lippen und verschwand flugs mit dem Kopf unter der Bettdecke, wo sie meiner Erinnerung tatkräftig auf die Sprünge half. Oh ja, sie hatte mündlich so einiges drauf und ließ mich schnurren wie ein Kater.

In meinem Kopfkino demonstrierte sie live auf der Mattscheibe, wie man den Doppeldildo richtig benutzte, um die größtmögliche Lust damit zu erleben.

»Eine Probeflasche Gleitgel bekommen Sie kostenlos dazu«, flötete sie, während die Kamera näher heranfuhr, um jedes Detail einzufangen. Die Zuschauer mussten ja informiert werden, was sie da kauften, und Patricia stöhnte lustvoll, während der eine Teil des Gummipimmels in ihre rasierte Möse glitt und der andere Teil ihre Rosette öffnete und sich seinen Weg in ihren Arsch bahnte. »Unvergessliche Gefühle erwarten Sie … oooh, aaah!«

Der Zähler, der die aktuellen Verkäufe anzeigte, tickte wie wahnsinnig in die Höhe, die Wartezeiten bei der telefonischen Bestellannahme waren enorm hoch, und Patricia fickte sich vor laufender Kamera einem Orgasmus entgegen, der ganz sicher nicht gespielt war. Die Verkaufsshow konnte ein absoluter Renner werden und …

»Oh verdammt«, knurrte ich. »Hör auf, sonst …!«

Patricia hatte mich gehört, aber sie wollte nicht reagieren. Statt ihre mündliche Überzeugungsarbeit zu stoppen, legte sie sich noch mehr ins Zeug und saugte mir den Saft aus den Eiern, bis ich hechelte wie ein Hund an einem brütend heißen Sommertag.

»Das war lecker«, gurrte sie und lächelte mich an, als ihr Kopf wieder unter der Decke hervorkam. Sie leckte sich die letzten Tropfen von den Lippen und führte sie im Mund spazieren, um den Geschmack voll und ganz auszukosten und ein bisschen davon aufzuheben für später, wenn sie ihren Mann zuhause empfangen und ihn küssen würde.

»Also, jetzt muss ich aber wirklich los«, sagte sie und kicherte dabei wie ein Teeniegirl, während sie ihre Sachen zusammensuchte und sich ebenso eilig anzog, wie sie sich zuvor ausgezogen hatte. Sie lächelte ihr Spiegelbild an und schminkte dabei ihre Lippen nach, brachte ihre Haare und ihr Augen-Make-up in Ordnung. Wenn sie ordentlich durchgefickt worden war, fühlte sie sich wie im siebten Himmel. Dann war sie so glücklich wie sie nur sein konnte.

»Wir telefonieren«, sagte sie und hauchte ihrem noch im Bett liegenden Lover einen Luftkuss zu. Wenn sie befriedigt war und nach Hause gehen musste, hatte sie es immer besonders eilig. Dann hatte sie keine Zeit und keinen Sinn für romantische Zärtlichkeiten. Allerdings verursachte ihr der Gedanke an ihr wunderbar schmutziges Geheimnis ein Prickeln am ganzen Körper bis tief in ihr Innerstes hinein. Ein bisschen fühlte sie sich wie ein Nutte, die nach getaner Arbeit einen Freier verließ und nach Hause fuhr. Diese Momente waren Teil ihrer Flucht aus dem goldenen Käfig ihrer Ehe und ihres Lebens als Frau, die in der Öffentlichkeit stand.

Sie duschte nicht, als sie zuhause war, nein, sie zog sich nur um. Ihr Mann wäre misstrauisch geworden, hätte er sie um diese Zeit im Kleid, in Strümpfen, High Heels und Spitzenunterwäsche vorgefunden. Aber den Duft von Neil, den wollte sie unbedingt weiter an sich tragen und schnuppern können, solange es ging.

»Liebling, da bist du ja«, flötete sie mit so großem schauspielerischem Geschick, dass ihr Gatte gar keine Gelegenheit hatte, irgendeinen Verdacht zu hegen, während sie ihn – inzwischen im Jogginganzug – umarmte und küsste, als hätte sie ihn tatsächlich vermisst.

»Wow, was ist denn los?«

»Du glaubst ja gar nicht, wie sehr du mir gefehlt hast«, gurrte Patricia und schob ihrem verdutzten Ehemann ihre Zunge in den Mund, um ihn so wild und geil zu küssen, wie sie es sonst nur mit Neil tat. Mit einem fiesen innerlichen Grinsen genoss sie es, wie ihr Kuss erwidert wurde. Ihr Mann glaubte tatsächlich, sie sei so geil auf ihn, dass sie mit ihm knutschen musste, noch bevor er seine Jacke ausgezogen hatte. Hätte er gewusst, dass es Patricia lediglich geil machte, ihre Zunge, die kurz zuvor noch das Sperma ihres Liebhabers aufgeleckt hatte, in seinen Mund zu schieben, wäre er sicherlich weniger leidenschaftlich gewesen.

»Du machst mich ganz geil«, raunte er und warf seine Jacke achtlos in eine Ecke. »So wild warst du ja schon lange nicht mehr, Patricia!«

»Ja«, hauchte sie und gab ein perfekte gespieltes Stöhnen von sich, als er sie zwar plump, aber dennoch männlich hart und fest packte und ihr ins Ohr knurrte: »Ich werde dich jetzt ficken, dass dir Hören und Sehen vergeht!«

»Oh ja, bitte!«

Als er sie ins Schlafzimmer zerrte und sie in einem eher lächerlichen, dilettantischen Anflug von Männlichkeit auf das Bett schleuderte, musste sich Patricia ein Kichern verkneifen.

»Fick mich«, raunte sie und riss sich die Jogginghose und den Slip vom Körper. »Fick mich wie eine billige Hure.«

»Das kannst du haben!«

Er stürzte sich regelrecht auf sie und veranstaltete ein schier endloses, ungeschicktes Gefummel, bis er seinen Schwanz endlich in ihre Möse geschoben hatte.

»Oh jaaa«, seufzte Patricia, als er anfing, schnell und holprig zu rammeln. Dass nicht er es war, der ihre Feuchte verursacht hatte, sondern dass sie noch immer nass war vom Sex mit Neil, musste er ebenso wenig wissen wie die Tatsache, dass ihre Fotze noch immer von Neils Schwanzarbeit glühte.

»Wundervoll«, seufzte sie verzückt, meinte damit jedoch nicht die sexuelle Leistung ihres Mannes, sondern dieses herrliche Gefühl von Verdorbenheit und Niedertracht, das sie in sich spürte. Das war so viel besser als diese langweilige, sterile heile Welt, die sie zuhause und im Job vorzugaukeln hatte.

»Ich weiß, das gefällt dir, wenn ich dich so richtig durchvögele«, keuchte ihr Mann erschöpft und rollte von ihr herunter. Patricia antwortete nicht. Es war unnötig, ihm seine Illusionen zu rauben. Aber von »Durchvögeln« konnte keine Rede sein. Jeder unerfahrene Schuljunge hätte es ihr sicherlich besser besorgt … Himmel, warum hatte sie nur immer solche schmutzigen und verdorbenen Gedanken, wenn sie von Neil kam? Und warum genoss sie sie so sehr?

»Ich liebe dich, Patricia«, raunte ihr Gatte müde, bevor er in ein Nickerchen verfiel. So etwas sagte Neil nicht zu ihr. Er nannte sie seine kleine Hure, seine süße Schlampe, seine Lady und manchmal sogar seine Göttin. Aber er sagte nie »Ich liebe dich«. Sie hätte es ihm ohnehin nicht geglaubt. Nun, niemand war perfekt … aber immerhin schlief Neil nach dem Ficken nicht einfach ein.

Ich sah …

… meine Tochter Hanna nicht allzu oft. Etwa genauso häufig wie meine Frau, oder besser gesagt meine Ex-Frau Laura. Falls es Sie interessiert, wieso sie meine Ex ist: Sie war damals der Ansicht gewesen, dass die bei Trauungen übliche Formel »In guten wie in schlechten Zeiten« nur in einer Richtung gilt, nämlich von mir zu ihr. Konkret bedeutete das, dass ich in guten wie in schlechten Zeiten für sie da zu sein hatte – eine Pflicht, die ich gewissenhaft erfüllt hatte. Der Umkehrschluss war jedoch, dass sie mich in meinen schlechten Zeiten unter dem Vorwand, ich hätte eine Affäre, verlassen hatte. Als meine Schreibblockade begonnen hatte und sich so lange hinzog, dass das Geld immer knapper wurde, der Luxus eingeschränkt werden musste und dass keine Reporter mehr kamen, um Homestories zu machen, war Laura schnell dem Lockruf des Geldes und des süßen Lebens gefolgt, und dieser Weg hatte in die Arme und das Bett von Gerald geführt.

»Wir sind nur gute Freunde, wirklich«, hatte sie mir immer wieder versichert, und ich hatte ihr das geglaubt – zumindest anfangs. Nein, um ehrlich zu sein: Ich war blöd genug gewesen, eine ganze Weile darauf hereinzufallen. Ich hatte andere Probleme gehabt, und für einige davon hatte ich versucht, die Lösung auf dem Boden diverser Whiskyflaschen zu finden. Ja, okay, ich hatte einen Durchhänger gehabt, eine schlechte Phase, und ich war in dieser Zeit sicherlich kein mustergültiger Ehemann gewesen. Aber Laura scherte sich keinen Deut um die Sache mit »In guten wie in schlechten Zeiten«, sondern gab mir die Schuld dafür, dass sie eine Affäre mit »Wir-sind-nur-gute-Freunde«-Gerald angefangen hatte. Ich hätte sie vernachlässigt, sagte sie, und sie habe sich nicht mehr als Frau gefühlt und überhaupt …

»Da siehst du, was du mich hast anrichten lassen!«

Dieser Satz aus ihrem Mund klang mir seitdem jeden verfluchten Tag mindestens einmal im Ohr. Und jetzt kommt’s: Der gute Freund Gerald hatte damals natürlich in vielerlei Hinsicht viel mehr zu bieten als ich (vor allem Geld), und Laura war klug und clever genug, um zu wissen, dass unsere Scheidung (die sie unbedingt wollte) sofort wieder die heißersehnten Klatschreporter auf den Plan rufen und dass sie mit ihrer Affäre dabei in der Öffentlichkeit sehr schlecht aussehen würde. Und schwupps wurde stattdessen mir eine Affäre angedichtet, Freundchen Gerald kaufte irgendeine gescheiterte Schauspielerin, die jetzt als Begleitdame arbeitete und immerhin gut schluchzen und auf Kommando heulen konnte. Die Kleine jammerte medienwirksam herum, dass ich ihr sogar versprochen hätte, sie zu heiraten, wenn ich erst von Laura geschieden wäre und blablabla, der ganze altbekannte Schmonzes eben. Ich hatte die Kleine nie zuvor gesehen, aber sie hatte sicherlich eine Menge Geld dafür bekommen, zu meiner Vernichtung beizutragen. Tja, Weiber eben!

Ich habe Ihnen das nur erzählt, damit Sie wissen, warum ich hier nicht das Hohelied der wahren Liebe singe, wie Sie es vielleicht aus meinen früheren Büchern kennen. Sie werden sicherlich verzeihen (und verstehen), dass mein Bild von Frauen nur in sehr überschaubarem Maße das von Göttinnen ist.

Aber zurück zum Thema: Hanna war inzwischen sechzehn, und ich sah sie wirklich nicht allzu oft. Natürlich hatte Laura das Sorgerecht bekommen, und mein Töchterchen liebte und hasste mich gleichermaßen auf eine Art und Weise, wie nur Frauen es können. Wenn ich sie abholen durfte, um die mir zustehende Zeit mit ihr zu verbringen, konnte ich nie ganz sicher sein, ob sie mich nun küssen oder mir in die Eier treten wollte.

»Gerald kauft mir einen Scooter«, sagte sie an diesem Nachmittag, und ich wusste sofort, aus welcher Richtung die Nachtigall trapste – und wohin! Es dauerte zwar eine Weile, bis ich kapierte, dass sie nicht von einem Autoscooter, sondern von einem Motorroller sprach, aber ich spielte das Spielchen mit.

»Und dann?«

Sie zuckte die Schultern. »Dann kann ich damit rumfahren. Das ist cooler als mit dem Fahrrad.«

»Sprit und Versicherung zahlt er dir sicher auch?«

Hanna lehnte sich auf dem Beifahrersitz zurück und erinnerte mich dabei fatal an ihre Mutter in ihren Momenten des großen Triumphes über mich.

»Klar, Gerald übernimmt das alles.«

Wenigsten nannte sie ihn Gerald und nicht etwa Dad oder Paps. Ich war sogar schon dankbar für solche Kleinigkeiten.

»Super«, sagte ich und legte soviel gelangweilten Zynismus in meine Stimme, dass Hanna mich aus dem Augenwinkel musterte. Sie hatte etwas anderes erwartet. »Gerald ist schon ein toller Kerl, also wirklich.«

»Kann man so sagen.« Sie klang nicht mehr so überheblich und auch nicht mehr so überzeugt.

»Kauft er dir auch neue Knochen, wenn du mit dem Ding stürzt und dir alles bricht?«

»Oh Mann, Dad!«

»Nee, mal ernsthaft, das müsst ihr klären.«

»Dad!!!«

Sie schaffte es, drei Ausrufezeichen auszusprechen, so wie ich sie hinter »Fuck!!!« geschrieben hatte. Wahnsinn! Das war eindeutig meine Tochter. Da war kein Vaterschaftstest nötig.

»Und einen Freund? Hast du schon einen oder sucht ihr noch einen aus, den er dir kaufen kann?«

Sie schäumte vor Wut. Ich weiß, ich ließ sie für die Schmerzen büßen, die Laura mir zugefügt hatte, aber das war schon okay, denn Hanna war aus dem gleichen Holz geschnitzt wie meine Ex-Frau und stand außerdem voll und ganz unter ihrem Einfluss. Wer weiß, was Laura ihr alles über mich erzählte.

»Ich habe gerade keinen Freund«, murmelte sie missmutig. Volltreffer. Die Hanna, die so gerne verdammt erwachsen sein wollte, sank in sich zusammen wie ein Luftballon, aus dem Luft entwich. Das kleine Mädchen, das mal voll und ganz meine Tochter gewesen war, kam wieder zum Vorschein. »Jungs sind irgendwie total doof«, kam es noch hinterher.

Bei dieser Steilvorlage konnte ich einfach nicht anders. Vielleicht wundern Sie sich, dass ich als pflichtbewusster Vater so mit meiner Tochter umsprang, aber das musste sein. Wie Sie vielleicht schon festgestellt haben, durfte ich ihr keine Schwäche zeigen, denn genau wie Laura zögerte Hanna nicht, mir sofort einen verbalen Dolch hineinzurammen. Also verwandelte ich diese Vorlage direkt:

»Ah, du stehst auf Mädchen? Magst du Mösen inzwischen lieber als Schwänze?«

»Dad, du bist so ein Arsch.«

»Und du hast einen, und zwar einen ziemlich geilen, liebes Töchterlein.« Das entsprach den Tatsachen. Im Ernst, Hanna sah für ihre sechzehn Jahre dermaßen rattenscharf und erwachsen aus, dass es mich wunderte, dass die Jungs nicht in Scharen vor ihrer Haustür rumlümmelten. Sie kam in dieser Hinsicht sehr nach ihrer Mutter, was ausnahmsweise mal nichts Schlechtes war: Bildhübsch und mit einem Luxusbody gesegnet. Wäre sie nicht mein eigen Fleisch und Blut gewesen, hätte ich sie flachgelegt.

»Ich steh doch nicht auf Mädchen!«

Im Ernst, das klang mir ein bisschen zu entrüstet, um echt zu sein. War da etwas, das ich wissen sollte? Für mich persönlich war es völlig okay, wenn mein Töchterlein lieber eine Möse leckte als sich von einem pickelgesichtigen Typen ficken zu lassen. Aber ich wusste, dass es für Laura der Untergang der westlichen Zivilisation sein würde. Ihre Tochter mit einem Mädchen? Undenkbar! Ich musste es herausfinden und bohrte deshalb munter weiter.

»Du kannst es ruhig sagen«, erklärte ich Hanna so milde, als wäre das der Auftakt zu einem ernsthaften Vater-Tochter-Gespräch. »Sowas ist doch heute nichts Schlimmes mehr. Vielleicht ist es ja nur eine Phase, oder vielleicht bist du auch nur bisexuell.«

»Hast du eigentlich nur Sex im Kopf, Dad?«, fuhr sie mich an. Sie war unglaublich schön, wenn sie so richtig wütend war. In diesen Momenten erinnerte sie mich enorm an ihre Mutter in der Zeit, als es zwischen uns noch gestimmt hatte. In ihrer Wut hatte Hanna große Ähnlichkeit mit Laura, wenn sie kurz vor dem Orgasmus gewesen war.

»Klar, du etwa nicht? In deinem Alter solltest du aber ziemlich viel Sex im Kopf haben. Das wäre normal. Allerdings weiß ich nicht, wie das bei Lesben so ist!«

»Ich bin keine Lesbe!«, schrie sie so laut, dass einige Passanten auf dem Bürgersteig die Köpfe drehten und uns anglotzten. Ein Cabrio ist eben kein schalldichter Raum. Hanna errötete und wollte am liebsten im Beifahrersitz versinken. Sie war ein junges Ding, das mit seinem knackigen Hintern auf einem Stacheldrahtzaun hockte: Auf der einen Seite des Zauns wartete das Leben als Frau auf sie, und auf der anderen Seite lockte die unbeschwerte ­Sicherheit des Mädchen-Seins. Hanna wollte Frau sein, ohne ihre Barbie-Puppen aufzugeben, sozusagen. Und weil man in ihrem Alter eben nicht mehr (oder nur noch heimlich) mit Puppen spielte, brezelte sie sich selbst auf wie eine Barbie. Sie hatte den Unterschied zwischen dem Look einer erwachsenen Frau und dem einer Bordsteinschwalbe noch nicht so recht begriffen, aber sie verstand es bereits, sich so ins Zeug zu legen, dass sie Schwänze in die Höhe schnellen ließ.

Meinen zum Beispiel!

Wieder und wieder musste ich mich dazu ermahnen, dass Hanna tabu war. Auch wenn ich sie so selten zu sehen bekam, dass ich kaum noch die Tochter in ihr sehen konnte, war ich doch ihr Vater und somit dem elften Gebot unterworfen: »Du sollst sie nicht ficken!«

»Verdammt, Dad, du bist sowas von peinlich.«