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Über dieses Buch:

Viel zu lange hat Stefanie ihre betörenden weiblichen Reize unter der züchtigen Küchenschürze versteckt. Ohne es zu wollen, hat sie dadurch die Gelüste ihres Ehemannes sträflich vernachlässigt. Wen wundert’s, dass er sein Verlangen inzwischen bei irgendwelchen Schlampen stillt? Damit ist jetzt Schluss: Stefanie will Thomas zurück in ihrem Bett! Deswegen verwandelt sich die brave Küchenfee über Nacht in einen sexbesessenen Vamp – und mit einem heißen Trick gelingt es ihr, die Aufmerksamkeit ihres umtriebigen Mannes wieder voll und ganz auf sich zu lenken …

Walter von Steinen veröffentlicht bei venusbooks außerdem die folgenden Romane:

Heißes Pflaster Amsterdam – Wenn Mädchen Pornos drehen
Gefesselt – Erotische Spiele in Japan
Geile Abenteuer eines Sexsüchtigen
Sex an Bord – Das tabulose Traumschiff
Die Sex-Reise – Eine geile Frau in jedem Land
Geile Vorstadtschlampen – Gierig nach Sex

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eBook-Neuausgabe August 2016

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Dieses Buch erschien bereits 1982 unter dem Titel Tagebuch einer Liebestollen bei Carl Stephenson Verlag, Flensburg.

Copyright © der Originalausgabe 1982 Carl Stephenson Verlag, Flensburg

Copyright © der eBook-Neuausgabe 2016 venusbooks GmbH, München

Copyright © der aktuellen eBook-Neuausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung eines Bildmotivs von shutterstock/Denis Petrov

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH

ISBN 978-3-95885-995-1

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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Ein Hoch auf die freie Liebe! Die Jahre nach der „Sexuellen Revolution“ der freizügigen Siebziger können wir uns kaum noch vorstellen – keine Handys, kein „Brazilian Waxing“, kein Aids … Die Menschen haben damals unbeschwert gelebt, gelacht und Liebe gemacht, und in jener wilden Zeit spielt dieser Roman.

Walter von Steinen

Das tabulose Tagebuch einer gierigen Frau

Erotischer Roman

venusbooks

Kapitel 1

Es war einfach herrlich.

Seit Monaten, seit Jahren hatte ich mich danach gesehnt, daß Stefanie mich wieder so heiß lieben würde wie am Anfang unserer Ehe, wild und zügellos. Und heute …

Aber von Anfang an. Ich kam aus dem Büro, müde und erschöpft wie immer. Es war ein besonders heißer Tag gewesen, ich hatte Ärger mit dem Abteilungsleiter, dem blonden Schmitz, der mir immer in mein Sachgebiet hineinredet, obwohl ich von der Materie praktisch mehr Ahnung habe als er. Und diesen Ärger habe ich an meine Sekretärin weitergegeben, Karola, ausgerechnet Karola. Ich hätte mich ohrfeigen können, denn mir lag eine Menge daran, daß Karola viel von mir hielt. Wenn ich je vorhätte, Stefanie zu betrügen, dann zuerst mit ihr, denn sie ist jung, gut gebaut, rothaarig, keß – alles, was einen kleinen grauen Sachbearbeiter wie mich verrückt machen könnte.

Ich stellte den Wagen in die Garage, schlug die Tür ein wenig zu heftig zu und rechnete damit, daß die Kinder nun auf mich zugestürmt kämen. Ich habe zwei. Silke ist elf, blond, ein bißchen frech und bald ebenso hübsch, wie Stefanie früher einmal war. In ein paar Jahren muß ich höllisch aufpassen, daß ich mich nicht in meine eigene Tochter verliebe und eifersüchtig all ihre Freunde vergraule.

Ralf ist der Jüngere, neun Jahre alt. Er kommt nach mir: krauses, dunkelblondes Haar, rundliches Gesicht, stämmige, muskulöse Figur.

Die beiden überfallen mich immer gleich an der Haustür mit ihren Wehwehchen und Problemen, noch bevor ich meinen eigenen Büroalltag und Verkehrsstreß ganz hinter mir gelassen habe. Und dann kommt Stefanie, mit einem mürrischen, fast griesgrämigen Gesicht, sagt »Wieder so spät« oder »Das Essen ist schon fast kalt« oder »Die Waschmaschine ist kaputt«. Und dann gibt es ein allseits verstimmtes Abendessen, weil ich angeblich »ungenießbar« bin, und wenn ich dann bei der Tagesschau mein erstes, wohlverdientes Bierchen öffne – dann ist Feierabend.

Nicht so heute.

Wer mich an der Tür begrüßte, war Stefanie. Sie lächelte, wodurch ihr Gesicht besonders jung wirkte, trotz ihrer fünfunddreißig Jahre. Ja, Lächeln machte sie immer um volle zehn Jahre jünger, dachte ich. »Komm rein, Schatz«, begrüßte sie mich.

»Du bist sicher müde nach einem heißen Tag. Hattest du Ärger?«

»Ja«, erwiderte ich und spürte gleichzeitig ihren warmen Kuß auf der Wange. »Kann man wohl sagen. Der Schmitz mal wieder. Hat Angst, daß ich mich auf seinen Posten schwingen will, und muß mir dauernd beweisen, daß er besser ist als ich. Dieser gelackte Heini!«

»Nun komm, reagier’ dich ab«, sagte sie und führte mich ins Wohnzimmer. »Die Kinder sind schwimmen gefahren, hinaus zum Baggersee. Vor neun werden sie nicht hier sein, also habe ich viel Zeit für dich.«

Und ehe ich mich groß darüber wundern konnte, hatte sie mich in den kühlen Ledersessel, meinen Lieblingsplatz, gedrückt und eine eiskalte Flasche Bier vor mich hingestellt. Das Glas war beschlagen.

Ich beobachtete mit schlechtem Gewissen, wie sie mir vorsichtig eingoß, das Glas geschickt schräg hielt, damit es nicht zuviel Schaum gab.

»Habe ich etwas angestellt?« fragte ich argwöhnisch.

»Etwa den Hochzeitstag wieder vergessen, oder gar deinen Geburtstag? Ich … äh …«

Sie lachte über meine Verlegenheit.

»Gar nichts, mein lieber Schatz«, sagte sie. »Ich hatte nur solche Sehnsucht nach dir heute, und da dachte ich, ich bereite dir einen schönen Empfang, damit du dich zu Hause wohl fühlst – bei mir.« In ihr Gesicht trat ein schelmischer Ausdruck. Gerührt nahm ich ihre Hand, die noch kühl von der Bierflasche war, und drückte einen weichen Kuß auf die von Hausarbeit schlaffe Haut.

»Ich liebe dich«, flüsterte ich mit etwas belegter Stimme.

Sie hockte sich auf die Armlehne des Sessels und gab mir einen langen, warmen Kuß. In diesem Kuß lag ein Hauch von der Frische unserer ersten Ehejahre und zugleich die Hitze und Glut einer erfahrenen Frau.

»Du schwitzt ja«, sagte sie, als sie sich ein wenig atemlos von mir löste. »Ich mache dir ein Bad fertig.«

Bevor ich sie festhalten konnte, war sie weg. Ein Bad! Das erste Mal seit unseren Flitterwochen vor – Moment mal – vor fünfzehn Jahren ließ sie mir das Badewasser ein! Da mußte doch etwas los sein! So etwas kam doch nicht aus heiterem Himmel! Aber wenn ich mir nichts vorzuwerfen hatte… dann vielleicht sie? Ob sie mich wohl betrogen hatte und jetzt Gewissensbisse bekam?

Ich verwarf diesen Gedanken wieder. Stefanie und mich betrügen? Lächerlich. Sie schlief ja nicht einmal mit ihrem Mann, von dem sie es täglich besorgt haben könnte, wenn sie wollte. Für meine vierzig Jahre bin ich nämlich noch ganz schön auf der Höhe. In der Blüte meiner Jahre, sozusagen.

Nein, Stefanie hätte es nie nötig, mich zu betrügen. Außerdem hat sie an Sex so gut wie gar kein Interesse. Sie macht es mit mir, als eheliche Pflichtübung sozusagen, einmal im Monat, meistens am Sonntagmorgen. Sie ist ziemlich lässig dabei, und ich kann mich nicht erinnern, wann sie zuletzt zum Höhepunkt gekommen ist. Und sie wagt es sicher nicht einmal, heimlich zu onanieren. Dazu hat ihre Mutter sie zu sittsam erzogen. Also nein, betrogen hat sie mich gewiß nicht. Aber was dann?

Ich gab es auf, darüber nachzugrübeln, als sie gutgelaunt wieder hereinkam.

»Bad ist fertig!« rief sie.

Ich leerte mein Bierglas, gab ihr einen Kuß, ganz flüchtig nur, und trabte dann die Treppe hinauf ins Badezimmer.

Ein angenehmer Duft schlug mir entgegen. Statt der Berge von billigem Badeschaum (einsachtundneunzig im Großmarkt) lächelte mir eine glatte, bläuliche Wasserfläche entgegen. Der warme Dampf trug einen Hauch von – ich weiß nicht. Jedenfalls war es ein herrlicher Duft von irgendeinem teuren Badesalz. Seit wann gab Stefanie dafür Geld aus, wo sie doch sonst jeden Pfennig dreimal umdrehte und dann im Haushaltsbuch nachrechnete, ob wir uns die Ausgabe überhaupt leisten konnten?

Langsam senkte ich meinen müden Körper in die heißen Fluten. Mir öffneten sich sämtliche Poren.

Der Ärger des Tages strömte aus mir heraus. Ich fühlte mich wohl wie schon lange nicht mehr, streckte mich im heißen Wasser aus und begann langsam, mich zu reinigen.

Wenn ich im Bad bin und das Wasser meinen Körper umspült, bekomme ich immer eine Erektion, und deshalb ist es schon beinahe eine feste Gewohnheit, daß ich mich zum Abschluß der Waschprozedur selbst befriedige. Es ist herrlich, sein Glied im warmen Wasser zu reiben, seine schwerelosen Hoden durch das warme Naß gleiten zu fühlen. Auch heute hatte ich gerade damit begonnen, da fühlte ich eine Berührung an meinem Arm. Ich schrak zusammen.

»Laß das heute mal«, hörte ich Stefanies Stimme. »Ich habe noch etwas vor.«

Ich sah erstaunt zu ihr auf und wäre vor Schreck beinahe untergetaucht.

Neben der Wanne stand eine völlig neue Stefanie. Etwas schlanker als gewöhnlich – das lag wohl an dem atemberaubenden Mieder, das sie trug. Ganz eng. Schneeweiß. Mit Spitzen besetzt. Darunter ein passendes, schneeweißes Spitzenhöschen, durch das ihre Scham als dunkler Schatten verführerisch schimmerte.

»Beeil’ dich!« sagte sie kichernd und rannte, verschämt wie ein kleines Mädchen, aus dem Bad. Noch nie hatte ich mich so schnell abgetrocknet. Zum Schneiden der Fußnägel war jetzt keine Zeit.

Ich stürmte ins Schlafzimmer und blieb an der Tür wie festgenagelt stehen. Ich wagte kaum, Luft zu holen.

Sie lag mit geschlossenen Augen und halboffenem Mund da. Das weiße Mieder stach blendend von einem schwarzglänzenden Satinlaken ab, das aus einer teuren Boutique stammen mußte. Bestimmt hatten wir im Lotto gewonnen; aber darüber nachzudenken, war jetzt wirklich keine Zeit. Ich stürzte mich auf das Bett, küßte diese herrliche Frau, meine Frau, meine Stefanie, Mutter zweier Kinder, die jetzt in Unschuldsweiß vor mir lag!

Heiß erwiderte sie meinen Kuß, begann sofort, mich mit ihren Händen fordernd zu streicheln. Meine Lippen nahmen sich ihren Körper, ihren herrlichen Leib, in dem eine nie geahnte Hitze steckte.

»Oh, Thomas!« hauchte sie. »Nimm mich, nimm mich sofort! Ach, mein Liebster – ich habe dich immer so vernachlässigt, obwohl ich dich doch so liebe! Küß mich, küß mich, und erfülle dir all deine geheimen Wünsche mit mir! Ich liebe dich!«

Wir umschlangen uns wie im Rausch. Ich zog ihr das Höschen aus, verkraulte meine Hand im struppigen Haar ihrer Scham.

Alle deine geheimen Wünsche … hallte es in mir nach. Diese Gelegenheit würde ich mir nicht entgehen lassen! Zum erstenmal in unserer Ehe war sie bereit, von der gewohnten Ich-oben-sie-unten-Stellung abzugehen! Nun würde ich ihr zeigen, daß es viel schönere Dinge gab!

Ich hockte mich vor sie, bewunderte wieder ihren weiß verhüllten Leib, ihr schamlos hochgerecktes Geschlecht. So kannte ich Stefanie noch nicht, aber so gefiel sie mir! Behutsam beugte ich mich hinab und küßte ihren Venushügel, während ich mit beiden Händen die Innenseiten ihrer Oberschenkel streichelte.

Immer näher kam ich ihren heißen, duftenden Schamlippen, die ich nun zum allererstenmal küssen durfte! Ich fühlte einen erregten Schauer durch sie hindurchgehen, als ich mit der Zungenspitze ihren Kitzler berührte, und dann vergaß ich alle Bedenken, saugte mich an ihr fest, küßte, leckte und lutschte, kaute und knabberte, bis ich sie vor Lust schreien hörte.

»Oh, Thomas, du bist großartig!« stöhnte sie mit verklärtem Blick, zog mich in ihre Arme und küßte mich. »Du machst das herrlich!«

Ich küßte sie.

»Dreh’ dich mal um«, flüsterte ich. »Ich … ich würde dich gern mal von hinten nehmen!«

Sie lächelte mich lieb an und erfüllte wortlos meinen Wunsch. Was für ein Hinterteil, was für herrliche, runde Backen! Ich konnte nicht glauben, daß ich sie nun, nach so vielen Ehejahren, endlich im vollen Lampenlicht sehen und mir sogar nehmen durfte!

Mit einem Finger strich ich langsam ihr Rückgrat hinunter, über die kreuzweise Verschnürung des Mieders bis zur Poritze, fand weiter unten die fleischige Wölbung ihrer äußeren Schamlippen, den nassen, haarumkränzten Spalt und schob ganz, ganz langsam meinen harten Stab hinein, das weiche Gleiten ihrer heißen Haut auf meinem pochenden Schaft genießend.

Als ich vollends in ihr war, so tief, daß es nicht mehr weiterging, mußte ich einfach innehalten, um mein wertvolles Pulver nicht sofort zu verschießen. Behutsam tastete ich nach der Oberkante unseres Bettes und zog mich daran hoch, ohne mein Glied aus ihrer heißen Scheide rutschen zu lassen. Sie folgte mir willig mit ihrem Hintern, bis ich beinahe wie auf einem unsichtbaren Stuhl saß, nur mit meinem wertvollsten Körperteil mit Stefanie verbunden.

Ich begann leicht zu wippen, ganz wenig nur, denn diese Stellung erlaubte keine weiten Bewegungen. Bei jedem Stoß fühlte ich den festen Druck ihres Fleisches, der mein Glied nach unten drückte, und bei jedem Stoß pendelten meine Hoden frei in der Luft, stießen gelegentlich gegen das warme Fleisch ihrer Pobacken! Stefanie stöhnte.

»Ich komme bald … oh, das ist so herrlich …« ächzte ich.

Mit einem Ruck entzog Stefanie sich mir.

»Nein«, keuchte sie. »Du hast noch einen Wunsch frei … und ich weiß schon einen, den du bestimmt nicht auszusprechen wagst!«

Sie warf sich herum. Ich fiel auf das kühle Satinlaken. Stefanie nahm meine Hoden in beide Hände, richtete meine Gerte auf, schob glühendheiße Lippen über meine Eichel. Ich spürte die Riffelung ihres Gaumens, ihren heißen, gierigen Rachen. Ihre Zungenbewegungen machten mich wahnsinnig. Ich bäumte mich auf, schrie vor Lust, und dann konnte ich nicht anders, ich entlud mich mit einer nie gekannten Heftigkeit.

… Und spritzte noch, als ich aufwachte.

Das Zimmer war dunkel. Leise drang ein leichtes Schnarchen an mein Ohr. Stefanie.

Ich tastete nach der Nachttischlampe und spürte dabei etwas Feuchtes in meiner Schlafanzughose. Das Licht blendete.

Da lag sie, wie immer. Mit Lockenwicklern. Der Mund war halb geöffnet, hatte aber nichts Verführerisches an sich. Da ihre Bettdecke ein wenig zurückgeschlagen war, konnte ich durch die Knopfleiste ihres Nachthemds ein Stück von ihrem Busen sehen, den Rand der großen, braunen Brustwarze mit dem weiten Vorhof.

Ich war noch immer recht lüstern, die Selbstentladung im Traum hatte mir nichts von meiner Gier genommen. Vorsichtig öffnete ich einen Knopf von Stefanies Nachthemd. Sie murmelte etwas Unverständliches.

Als ich meine Hand auf ihre warme Brust legte, fuhr sie mit einem Ruck hoch.

»Was soll das?« knurrte sie verschlafen.

»Ich liebe dich«, flüsterte ich. Der Traum hatte so etwas wie zärtliches Empfinden in mir geweckt. »Und dafür weckst du mich mitten in der Nacht?« Sie griff blinzelnd nach dem Wecker. »Halb vier!« Plötzlich war Wut in mir.

»Jawohl!« sagte ich, lauter als ich vorgehabt hatte. »Ich liebe dich. Es ist mir gerade eingefallen. Ich habe es lange nicht mehr zu dir gesagt, und ich dachte, du freust dich, wenn ich es dir sage! Hörst du?«

»Ja, ja«, stöhnte sie und zog die Decke wieder über sich. »Aber jetzt laß mich schlafen. Ich bin müde.«

»Müde! Vor fünfzehn Jahren wärst du in einem solchen Augenblick hellwach gewesen!«

Mein Magen wurde zur Faust, die sich in meinem Innern langsam drehte.

»Weißt du überhaupt, wann wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben? Hä? Wann haben wir uns zuletzt eigentlich richtig geliebt? Ich will es. Jetzt. Ich begehre dich. Du bist meine Frau, und ich liebe dich.«

»Schlaf lieber. Du mußt morgen ins Büro.«

Das hätte nicht kommen dürfen. Ich sprang auf und schaltete die große Deckenbeleuchtung ein.

Alle sechs Glühbirnen strahlten Stefanie voll in das graue Hausfrauengesicht.

»Liebst du mich nicht mehr?« fragte ich, etwas zu dramatisch.

Sie schien nicht ganz zu begreifen.

»Was ist eigentlich mit dir los?« fragte sie. »Warst du am Kühlschrank? Hast du etwas getrunken?« Ich antwortete mit einem verächtlichen Schnauben: »Quatsch. Ich wollte mit dir schlafen. Du hast alles kaputtgemacht.«

Sie war jetzt auch ganz wach.

»Klar«, sagte sie einfach. »Du machst es dir leicht. Sitzt den ganzen Tag auf dem fetten Hintern im Büro und ruhst dich aus, kommst abends nach Hause und jammerst immer dasselbe, während ich mich den ganzen Tag abrackere, die Kinder versorge, Essen koche, dreckige Wäsche wasche, putze und aufräume.

Wenn mich die Kinder den ganzen Tag fertiggemacht haben, kommst du nach Hause und stöhnst mir was vor. Aber für mich bist du nie da. Und nun soll ich dir auch noch mitten in der Nacht zur Verfügung stehen für deine Gelüste. Danke! Bin doch nicht deine Nutte!«

»Das mit der Nutte ist ein guter Gedanke«, sagte ich boshaft.

»Wenn du nicht mit meinem Geld so knauserig wärst, hätte ich schon längst mal genug abgezweigt, um zu einer hinzugehen.«

Im gleichen Moment tat dieser Ausspruch mir leid, aber ich konnte ihn in der augenblicklichen Situation nicht zurücknehmen. Es ging alles zu schnell, die Worte fielen Schlag auf Schlag.

»Dann geh’ doch!« hörte ich. »Ich habe nichts dagegen. Im Gegenteil! Dann läßt du mich wenigstens nachts schlafen! Ich brauche nämlich meinen Schlaf, im Gegensatz zu dir. Du hast ja genug Ruhe im Büro.«

Sie hätte nicht so viel auf dem Büro herumhacken sollen. Wirklich nicht.

»Gut«, sagte ich. »Dann wird sich künftig alles ändern. Ich werde dich betrügen, mit einer anderen Frau, darauf kannst du dich verlassen. Ab sofort verwalte ich unser Konto. Du bekommst genug Haushaltsgeld und Taschengeld. Die laufenden Rechnungen zahle ich. Was darüber hinausgeht, ist meine Sache. So, jetzt kannst du schlafen.«

Sie schlief natürlich nicht. Nachdem ich das Licht ausgemacht hatte, hörte ich sie noch eine ganze Weile rumoren. Sie drehte sich von einer Seite auf die andere und konnte genausowenig schlafen wie ich.

»Du«, sagte sie schließlich im Dunkel des Schlafzimmers. An ihrer Stimme hörte ich, daß sie geweint hatte.

»Was?«

»Meintest du das ernst?«

»Weiß nicht.« Mein Achselzucken konnte sie nicht sehen. »Tut mir leid. Ich war sauer. Ich liebe dich.« Ihre warme Hand tastete sich über die Besuchsritze zu meiner vor.

»Aber ich«, sagte sie. »Ich kann dir nicht geben, was du brauchst. Ich weiß das schon lange, und es bedrückt mich. Ich bin einfach anders erzogen, habe ganz andere Bedürfnisse als du. Ich … ich mag keinen Sex. Nicht mehr. Ich bin schließlich zu alt.«

Ich war zwar nicht ihrer Meinung bei diesem letzten Ausspruch, entgegnete aber nichts, weil ich ahnte, daß sich hier eine Chance bot, unausgesprochene, heimliche Wünsche zu erfüllen.

»Such’ dir eine Freundin«, hörte ich aus dem Dunkel unseres Ehebettes. »Geh’ nicht zu einer Nutte, dazu bist du mir zu schade. Komm bitte erst abends spät nach Hause, dafür aber guter Laune, ja? Ich werde nicht wissen, was du tust.

Komm pünktlich um neun oder um zehn, und ich stelle mir vor, du machst Überstunden oder gehst auswärts essen. Erzähle mir nichts von irgendwelchen Erlebnissen, das würde mir weh tun. Für die Kinder wird mir schon eine Ausrede einfallen. Schön, daß wir die beiden haben.«

Über die Besuchsritze hinweg zog ich Stefanie an mich und küßte sie. Heiß wie in meinem Traum. Zum erstenmal seit langer Zeit schliefen wir wieder auf einer Seite des Doppelbetts zusammen.

So abrupt wie am folgenden Morgen war ich noch nie geweckt worden. Dazu noch eine Stunde früher als sonst. Stefanie zog mich einfach an den Armen hoch und ließ mich ins grelle Licht blinzeln. »Du besorgst heute die Kinder in die Schule«, erklärte sie. »Ich kann nicht. Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen. Wegen dir.«

»Wa…was?« fragte ich hellwach.

»Kerl!« herrschte sie mich an. »Wenn du nicht kapierst, will ich Klartext mit dir reden: Du hast mir heute nacht Vorwürfe gemacht und mich damit beunruhigt. Von jetzt an streike ich jeden zweiten Tag. Klar?«

»Aber – aber ich muß doch ins Büro«, wandte ich ein.

»Gleitzeit!« rief sie in melodischem, übersüßem Ton. »Du brauchst erst um halb neun da zu sein!«

Das stimmte. Ich kam zwar stets um sieben, weil man sich als kleiner Sachbearbeiter immer strebsam zeigen muß und weil ich am Morgen am besten arbeiten konnte. Außerdem bekam man um diese Uhrzeit auch noch einen Parkplatz in Firmennähe. Aber im Grunde konnte ich irgendwann zwischen sieben und halb neun kommen und konnte nachmittags entsprechend früh oder spät nach Hause gehen. Kontrolliert wurde mit einer Uhr, für die jeder Mitarbeiter einen eigenen Zähler besaß. Da ich einmal wach war, raffte ich mich auf. Als ich ins Bad ging, löschte Stefanie das Licht.

»Weck’ zuerst die Kinder!« rief sie mir aus dem Dunkel zu. »Sie brauchen Anlaufzeit.«

»Klar«, sagte ich.

Verschlafen tappte ich zuerst in Ralfs Zimmer. An der Tür hielt ich an. Ich hatte meine Kinder noch nie geweckt. Wie macht man ein Kind wach? »Ralf?« rief ich behutsam ins dunkle Zimmer. »Bist du wach?«

Keine Reaktion.

»Ralf?«

Aus unserem Schlafzimmer hörte ich Stefanies Kichern.

Ich betrat Ralfs Zimmer. Ich setzte mich im Dunkeln auf die Bettkante und rüttelte an den schmalen Schultern meines Sohnes. »Wach auf!«

»Später …«, murmelte er. Es tat mir leid, aber um ihn wachzubekommen, mußte ich zu härteren Mitteln greifen. Ich packte ihn und setzte ihn hin. Müde ließ er den Kopf an meine Brust sinken … und war sofort hellwach.

»Papi!« rief er, als sein Kopf nicht auf die erwartete weiche Fülle traf.

»Psst!« machte ich. »Mami will noch schlafen. Wir frühstücken heute miteinander.«

Er knipste seine bunte Lampe über dem Bett an. Mein Blick fiel auf seine Motorradbilder an der Wand.

»Komme gleich«, murmelte er.

»Aber bestimmt«, sagte ich und ging wieder zur Tür.

»Ich habe nicht viel Zeit.«

»Klar doch.«

Das war leicht gewesen. Bei Silke würde es etwas schwerer sein, fürchtete ich. Ich öffnete die Tür ihres Zimmers. Das Licht der Korridorlampe schien auf die schlafende Gestalt meiner kleinen Tochter. Plötzlich kam ich mir in meinem gestreiften Schlafanzug albern vor. Was würde sie denken, wenn ihr »Alter«, wie sie mich wohl heimlich nannte, in diesem Aufzug ihr Zimmer betrat?

Sie war so süß, wie sie schlafend dalag. Ich setzte mich auf die Bettkante und küßte ihre geschlossenen Augen.

Sie murmelte etwas, wurde aber nicht wach.

Ich küßte sie noch einmal. Diesmal auf die Stirn. Ich umarmte ihre schmale Kindergestalt und hob sie ein wenig an. Im Halbschlaf schlang sie dann die Arme um meinen Hals.

»Wach auf, Schätzchen«, flüsterte ich.

»Oh, Papi, ich träume so schön!«

Ich war gerührt und hätte sie gern noch eine Weile schlafen lassen. Es tat mir leid, daß ich sie wecken und in die verhaßte Schule treiben mußte. »Komm«, flüsterte ich. »Ich mache dir das Frühstück.«

»Putz dir lieber erst die Zähne«, sagte sie trocken. »Du riechst noch nach dem Bier von vorgestern.« Dieses drastische »Kompliment« erschreckte mich ein wenig. Es gibt nichts Ehrlicheres als Kinder.

Ich schämte mich vor meiner eigenen Tochter, denn sie hatte recht. Ich hatte mich in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Für wen sollte ich mich besonders pflegen? Im Büro reichte es, wenn ich adrett aussah und täglich ein frisches, gebügeltes Hemd trug. Auf Tuchfühlung kam ohnehin niemand mit mir.

Ich tätschelte Silkes Wange.

»Ich war noch nicht im Bad. Wollte dir den Vortritt lassen. Ich mache inzwischen den Kaffee.«

»Kakao will ich«, sagte sie. »Nicht zu heiß. Und ein Toastbrot mit Hagebuttenmark. Und Joghurt.«

»Hui!« sagte ich. »Du hast aber Ansprüche am frühen Morgen.«

Sie grinste.

»Mutti hätte schon alles fertig«, sagte sie. »Aber ich trödele ein bißchen im Bad, um dir Zeit zu geben.«

Nett von meiner Tochter. Während ich den Kindern das Frühstück zubereitete, dachte ich über Mundgeruch nach. Klar, wenn ich meine Frau betrügen wollte, wozu ich ja jetzt die offizielle Erlaubnis besaß, dann würde ich mich pflegen müssen. Dreimal täglich Zähneputzen, mit Mundwasser spülen, irgendein Spray in die Achselhöhlen sprühen … und täglich ein frisches Hemd. Gebügelt natürlich.

Kapitel 2

»Da sind Sie ja«, sagte Karola. »Ich habe schon bei Ihnen zu Hause angerufen, aber Ihre Frau sagte, Sie seien unterwegs. Ich hatte erst gedacht, Sie wären krank.«

»Wir haben doch Gleitzeit«, sagte ich.

»Aber Sie haben sie nie ausgenutzt«, gab sie zurück.

»Klar«, antwortete ich. »Ich konnte es halt morgens nie abwarten, meine hübsche Sekretärin zu Gesicht zu bekommen.«

»Oh«, sagte sie und schaukelte mit den Hüften. »Streit zu Hause?«

Ehe ich antworten konnte, war sie aus dem Zimmer. Ich verbiß mich in meine Arbeit. Wie üblich kam Karola um zehn in mein Büro und fragte:

»Soll ich etwas aus der Kantine mitbringen? Ich gehe frühstücken.«

»Wie immer«, gab ich zurück. »Ein Käsebrötchen, ein Schinkenbrötchen. Oder … haben Sie etwas dagegen, wenn ich mit Ihnen gehe?«

»Absolut nicht«, lachte sie freundlich. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, daß sich an meinem Tisch immer die ganze Clique versammelt.« Nichtsahnend schüttelte ich den Kopf.

In der Kantine war es voll. Ich war immer nur zum Mittagessen hier, und dann reichlich spät, um dem Gedränge zu entgehen. Aber daß es morgens so voll wäre, hätte ich mir nie vorgestellt. An der Abholtheke hing eine Traube von Menschen. Ich war völlig verloren in der Drängelei, und immer wieder war jemand an der Reihe, wenn ich meine Bestellung schreien wollte. Die Frauen an der Theke nahmen immer einen von den paar Leuten dran, die vorn standen oder am lautesten brüllten. Schließlich setzte ich mich durch. Energisch.

»Ich warte schon lange«, fauchte ich.

»Wir können das nicht übersehen«, sagte die Kantinenfrau. »Sie müssen sich schon melden. Was soll’s denn sein?«

Als ich meine Brötchen und den Kaffee durch die vollbesetzte Kantine bugsierte, war Karola schon mit essen fertig. Ich nahm mir vor, nie mehr zu meckern, wenn sie zum Frühstück lange ausblieb. Meine Güte, ich hatte ja nicht geahnt, wie es morgens hier zuging!

Man mußte sich einmal Gedanken über eine Selbstbedienungstheke machen … Aber dagegen wäre sicher die Gewerkschaft, weil dann Arbeitsplätze frei würden. Und ebenso die Belegschaft, weil die Leute kein Alibi für eine lange Frühstückspause mehr hätten. Versöhnlich ließ ich die Sache auf sich beruhen und verzichtete auf die Prämie für Verbesserungsvorschläge. Statt dessen biß ich herzhaft in mein Käsebrötchen.

Das Gespräch um mich stockte. Ich merkte, daß ich der einzige Mann am Tisch war. Ich war auch der einzige aus der »älteren« Generation. Die Mädchen waren alle zwischen sechzehn und Mitte Zwanzig. Zum Teil Lehrkräfte, die mich wohl schon zur »Chefetage« rechneten, obwohl ich in meinen Augen noch weit davon entfernt war.

Ich machte einen Witz, weil mir die Situation verkrampft vorkam. Dadurch machte ich sie noch verkrampfter.

Während die ersten in ihre Abteilung zurückgingen, wo man angeblich dringend auf sie wartete, ging mir erst auf, daß hier die Mädchen saßen, die mich interessierten – die Mädchen, mit denen ich vielleicht meine Frau betrügen würde. Die hagere Blonde mir gegenüber – das war vielleicht mein Typ! Etwas cool vielleicht, aber bestimmt nicht unnahbar.

Ob sie wohl einen festen Freund hatte? Oder die Dunkelhaarige mit den großen Augen. Die stand bestimmt auf viel Zärtlichkeit. War bestimmt romantisch wie ich.