epub.jpg

Inhaltsverzeichnis

Impressum 2

Kapitel 1 – Der Ort 3

Kapitel 2 – Dann sagen wir mal Hallo 5

Kapitel 3 – Die Idee 12

Kapitel 4 – Neue Freunde 19

Kapitel 5 – Das Fest 23

Kapitel 6 – Verschwunden 37

Kapitel 7 – Rechtfertigung 46

Kapitel 8 – Gefunden 50

Kapitel 9 – Die Verabschiedung 58

Kapitel 10 – Wie soll es weitergehen? 63

Kapitel 11 – Enthüllung 72

Kapitel 12 – Alles wird gut 86

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2020 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99010-914-4

ISBN e-book: 978-3-99010-915-1

Lektorat: Heinz G. Herbst

Umschlagfoto: Nicole Bachtrod

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Kapitel 1 – Der Ort

Ibil – ein kleines, feines Dorf inmitten der schönen, österreichischen Berge. Nicht mehr als sechzig Personen aller Altersgruppen vegetieren hier seit Jahrzehnten und mehr dahin. Eigenartig, skurril, anders, so wird die Bevölkerung von Ibil und deren Dasein, von außerhalb, beschrieben. Auch viele kuriose Gerüchte werden von den Bewohnern erzählt. Jedoch sind die Einwohner in ihrem kleinen Dorf sehr zufrieden und verstehen sich untereinander bestens. Vier Straßen, aus allen Himmelsrichtungen, führen hinauf auf einen Berg in dieses idyllische Dorf. Von der Vogelperspektive betrachtet sieht es fast so aus, als bildeten sie einen Stern, in deren Zentrum Ibil, in seiner ganzen Pracht, erscheint. Schöne, große Häuser wurden dort erbaut, äußerst gepflegt und mit viel Liebe zum Detail dekoriert. Auch einige Bauernhöfe prägen das Bild des Dorfes. Fast könnte man meinen, in Ibil gibt es nur Einwohner, die sehr viel Geld besitzen. Wobei sich von außerhalb niemand erklären kann, von wo es kommt, denn man weiß auch nicht, wo die Ibiler arbeiten oder ihre Kinder in die Schule gehen. Vielleicht sind sie Selbstversorger? Keiner hat eine Ahnung, und daher ranken sich auch Gerüchte um dieses Dorf. Mit Argussaugen wird jeder beobachtet, der sich dorthin verirrt. Man könnte fast meinen, die Bäume entlang den Straßen haben Augen. Geredet wird über jeden, der es wagt, hindurchzufahren oder sich dorthin zu verirren. Eine Dorfgemeinschaft, wie man sie noch nie gesehen hat, so sagt man es den Ibilern nach. Kontakt mit dem nahegelegenen Dorf St. Michael haben sie nicht. Wie Einsiedler leben die Ibiler, zurückgezogen und nur unter sich. Doch der Schein trügt, nicht alles, was Gold ist, glänzt auch. „Das Leben in Ibil ist nicht mehr das, was es einmal war“, so die Alteingesessenen. Tatsächlich haben es in den letzten beiden Jahren zwei Pärchen gewagt, sich in Ibil einen Baugrund zu kaufen und ein Haus zu bauen. Grundsätzlich, von der Ferne betrachtet, eine schöne Gegend, gute Infrastruktur, in ein paar Kilometern, mit dem Auto oder dem Bus, kann man einkaufen, gibt es Schulen und Kindergärten. Ein Ort, an dem man sich gern niederlässt und auch Erholung findet, inmitten der wunderschöne Berge rundherum. Eine tolle Aussicht, ein ruhiger Ort, wäre da nicht die Bevölkerung und deren alt eingefleischte Dorfgemeinschaft, über die so viel erzählt wird.

Kapitel 2 – Dann sagen wir mal Hallo

Familie Bira – genau gesagt, Valentina Bira, gelernte Buchhalterin, Manuel Bira, von Beruf und Berufung Zimmermann, und deren 5-jährige Tochter Isabella zogen in besagtes Dorf Ibil. Ein schönes Haus erbauten sie in mühevoller Handarbeit, nur das Beste sollte es sein, man wollte ja auch mit den Nachbarn standhalten. Mit einem Wort: eine normale österreichische Familie. Die kleine Isabella wurde täglich von ihrer Mutter in den nahegelegenen Kindergarten chauffiert, bevor diese in ihr Büro einige Kilometer entfernt fuhr, zu Mittag holte sie die Kleine wieder ab und fuhr mit ihr die schmale Straße hinauf nach Ibil zum neuen Zuhause. Manuel verließ immer schon vor Sonnenaufgang das Haus, damit er am Abend rechtzeitig um 17 Uhr zum Abendessen zu Hause sein konnte. So war es tägliche Tradition bei Familie Bira. Abendessen musste zusammen eingenommen werden, darauf bestand Valentina. So war es schon bei ihren Eltern zu Hause und bei deren Eltern und so weiter. Einen Monat wohnten sie schon in Ibil, aber gesehen haben sie noch nie jemanden in diesem Dorf, nicht einmal, als sie am Sonntag der Vorwoche einen Spaziergang unternahmen. Auch in der Bauphase war kein Kontakt entstanden. „Hast du eigentlich unsere Nachbarn schon kennengelernt?“, fragt Manuel seine Frau Valentina beim täglichen Abendessen.

„Nein, ich hab hier noch nie jemanden gesehen, am Abend sieht man immer Licht in den Häusern brennen, aber niemand ist hier unterwegs, auch die Straßen sind immer leer. Die dürften nicht wirklich fortfahren! Wobei ich mir das nicht erklären kann, die haben ja auch Kinder hier, glaube ich zumindest, müssen die nicht zur Schule oder in den Kindergarten? Und arbeiten, arbeiten die hier nichts? Oder nur von zu Hause aus, ich verstehe das nicht! Es dürfte ja auch keinen öffentlichen Verkehr hier geben. Da habe ich mich noch nicht erkundigt auf der Gemeinde, aber ich habe noch keinen Bus oder dergleichen gesehen“, antwortete sie ihrem Mann. „Vielleicht ist es ihnen momentan auch zu kalt, wir haben schließlich November, und mich fröstelt es schon, wenn ich an draußen nur denke“, sagte Valentina noch, bevor sie ein weiteres Stück Holz in den Schwedenofen schob. Sie heizte täglich den Ofen ein, da sie momentan Probleme mit der neuen Heizung hatten. Diese war noch nicht so richtig eingestellt. Laut Manuel waren das Startschwierigkeiten und ganz normal in einem neuen Haus, obwohl sich Valentina täglich darüber bei ihm beschwerte. Aber es wurde doch von Tag zu Tag wärmer im Haus. „Wie wäre es, wenn wir nach dem Essen einfach bei unseren Nachbarn anläuten? Ich habe Kuchen gemacht, den könnten wir mitnehmen und Hallo sagen. Einfach so spontan. Anrufen können wir ja nicht, da wir keine Telefonnummer haben und uns anmelden.“ „Gute Idee, und ich werde Bier aus dem Keller holen und welches mitnehmen, vielleicht sind es ja nette Leute, und wir kommen ins Gespräch. Wahrscheinlich wollen sie, dass wir den ersten Kontakt herstellen“, vermutete Manuel. Gesagt, getan, um 17.45 standen Valentina, Manuel und die kleine Isabella komplett angezogen mit Mütze, Schal, Handschuhen und dicker Winterjacke im Vorraum ihres Hauses, schließlich war es ja ziemlich kalt draußen. Gefühlte minus 15 Grad, so die Aussage von Valentina zu Manuel. „Musst halt öfter tagsüber raus, dann ist dir nicht immer so kalt, und den Ofen früher einheizen. Das mit unserer Heizung wird schon werden.“ Diesen Satz konnte sie nicht mehr hören, schließlich kochte und putze sie nach der Arbeit und beschäftigte das gemeinsame Kind, es war auch einiges vom Umzug noch zu verstauen. Da war nicht allzu viel Zeit zum Rausgehen. Nur weil Manuel täglich mehrere Stunden arbeitsbedingt draußen verweilte, dafür konnte sie nichts. „Gehen wir, schauen wir uns die mal an“, sagte Manuel bestimmend zu seiner Familie. Kurz darauf standen die drei vor der Haustür des Nachbarn. Es war ein sehr großes Haus mit vielen Fenstern, schwere Gardinen sah man darin hängen. Drei Stufen musste man zu besagter Tür hinaufgehen, diese waren von einem etwas älteren Geländer geprägt. Valentina zitterte am ganzen