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Usch Luhn

Ponyherz, Band 19: Gefahr für die Wildpferde

 

Ein Mädchen. Ein Wildpferd. Eine unglaubliche Freundschaft.

 

Oh Schreck! Der Bach im Wald ist fast ausgetrocknet und die Wildpferde finden nicht mehr genug zu fressen. Nun soll die ganze Herde weit weg in einen Wildpark umgesiedelt werden. Doch Anni und Ponyherz lassen sich nicht trennen. Sie müssen unbedingt das Wasser zurückholen.

Wohin soll es gehen?

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Das ist Ponyherz.

Ponyherz ist ein Wildpferd. Er lebt mit seiner Herde im Wald. Eigentlich. Denn seit er ein ganz besonderes Mädchen getroffen hat, ist alles anders…

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Das ist Pieter.

Er hat einen Pferdehof und flüstert rund um die Uhr mit Pferden. Auch sonst ist er Geheimnissen auf der Spur.

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Das ist Lorenz.

Er geht in Annis Klasse, kennt sich super mit Pferden aus und spielt sehr gut Fußball. Er wohnt bei seinem Onkel Pieter.

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Das ist Herr Franz.

Er ist ein Stubenhocker-Mops, wie er im Buche steht. Die vielen Fliegen auf Pieters Hof machen ihn verrückt.

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Das sind die Eltern von Anni und Lars. Sie sind Gärtner und züchten Orchideen. Da kommt ihnen das Haus auf dem Lande gerade recht.

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Das ist Lars.

Er ist Annis kleiner Bruder. Er buddelt am allerliebsten Löcher. Lars kann eine echte Nervensäge sein. Trotzdem möchte Anni ihren Bruder gegen keinen anderen auf der Welt eintauschen.

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Das ist Pia.

Sie geht in Annis Klasse und wohnt auf dem vornehmen Gutshof Hottenhöh. Hier treffen sich begabte Reiterinnen und echte Stallziegen.

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Und das ist Anni.

Sie mag Mamas Himbeereis und ihren Bruder Lars. Heimlich träumt sie von einem ganz besonderen Pony …

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„Hitzefrei, juchhu!“ Anni macht einen Luftsprung und umarmt ihre Freundin Lynn begeistert. Lorenz trommelt mit den Fäusten einen Tusch auf sein Pult und Bine stopft ihr Matheheft achtlos in ihren Schulrucksack.

„Das wurde echt Zeit“, stöhnt Pia. „Diese Höllenhitze ist nicht auszuhalten.“

Sie schaltet ihren solarbetriebenen Ventilator ein und verschafft sich etwas Luft. Auch die Lehrerin Frau Grünklee guckt erleichtert. Unter ihren Armen zeichnen sich riesige Schwitzflecken ab.

„Hitzefrei bedeutet aber nicht lernfrei!“, belehrt sie ihre Klasse. „Ich erwarte von euch, dass ihr die restlichen Textaufgaben bis morgen zu Ende rechnet.“

Niemand hört ihr zu. Frau Grünklee holt Luft, als wolle sie noch mehr sagen, aber dann trinkt sie lieber einen tiefen Schluck aus ihrer Wasserflasche.

„Schönen kinderfreien Tag noch, Frau Grünklee“, grinst Anni, bevor sie mit den anderen aus dem stickigen Klassenraum auf den Schulhof flieht.

„Treffpunkt an der Rotbuche“, ruft Lynn und saust schon mal vor.

Selbst unter dem alten Baum mit seinen ausladenden Ästen ist es nicht viel kühler. Als Anni ein Blatt anfasst, zerbröselt es zwischen ihren Fingern. Dabei hat sie morgens gesehen, wie der Hausmeister die dicken Wurzeln der Buche mit dem Gartenschlauch getränkt hat.

„Was machen wir mit dem geschenkten Vormittag?“, fragt Lynn. „Wollen wir zum Waldteich fahren und eine Runde schwimmen?“

Lorenz nickt. „Gute Idee. Dort ist es schön schattig.“

Pia rümpft die Nase. „Pfui Deibel. In der ollen Pfütze. Und ständig muss man aufpassen, dass einem kein Frosch auf den Kopf hüpft. Ich tauche lieber in unseren Pool ein.“

Anni kichert. „Du kannst sie ja wegküssen. Vielleicht ist Shrek unter ihnen.“

Pia rollt genervt die Augen. „Du bist so kindisch. Ich mach mich vom Acker.“

„Pool klingt cool. Darf ich mitkommen?“, bettelt Bine.

„Vor mir aus. Aber nicht die ganze Meute“, sagt Pia in Annis Richtung.

„Ich hätte sowieso keine Lust auf deine Angeber-Pfütze“, faucht Anni.

„Voll die Wasserverschwendung“, gibt Lynn Anni recht.

„Allerdings. Ich schätze, ihr pumpt zehntausend Liter Wasser in den Pool“, sagt Lorenz. „Bei der Wassernot sollte das eigentlich verboten werden.“

Pia schüttelt unwillig den Kopf. „Quatsch. Meine Mutter sagt, es gibt noch ausreichend Wasser und wir zahlen genug Geld dafür. Außerdem steht der Schuppen voll mit Mineralwasser.“

Lynn tippt sich gegen die Stirn. „Ich sag jetzt lieber nichts mehr, sonst heulst du gleich.“ Pia presst beleidigt die Lippen aufeinander und verzieht sich mit Bine im Schlepptau.

Lorenz guckt ernst. „Pia kapiert leider wieder gar nichts. Sie plappert einfach nach, was ihre Mutter sagt. Wenn das Wasser knapp ist, hilft ihr das Geld auch nichts.“

„Nee“, sagt Anni. „Sie wird ihren Luxusgäulern kaum Mineralwasser zu trinken geben.“

„Wer weiß …“, Lorenz verzieht das Gesicht. „Das Wasser, das Onkel Pieter heute Morgen aus unserem Brunnen gepumpt hat, war ganz schlammig. Es hat ja auch schon eine halbe Ewigkeit nicht geregnet.“

Die drei Freunde schweigen einen Moment bedrückt.

„Okay, Leute“, sagt Lynn schließlich. „Trotzdem eine Runde schwimmen?“

Anni zuckt mit den Achseln. „Von mir aus. Ich muss aber noch meinen Badeanzug von zu Hause holen.“

Lynn klopft auf ihren Rucksack. „Ich habe heute morgen zwei eingepackt, einen zum Wechseln. Den kannst du gerne anziehen. Ich war nämlich sicher, dass wir heute hitzefrei kriegen.“

Sie schnappen sich ihre Fahrräder und strampeln los.

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„Echt mühsam, bei der Hitze Fahrrad zu fahren“, keucht Anni. Sie biegt als Letzte in den Waldweg ein und atmet schwer vor Anstrengung.

Es wäre viel schöner, sich auf dem Rücken von Ponyherz tragen zu lassen, anstatt sich auf ihrem Drahtesel abzustrampeln. Anni liebt es, auf ihrem geheimen Wildpferd über die Wiesen zu jagen und die Nase in den Wind zu stecken. Immer noch weiß nur Lorenz, dass Anni und das Wildpferd beste Freunde sind. Der Hengst wohnt mit seiner Herde auf der Blumenwiese und im angrenzenden Wald. Die Tiere leben dort frei und ungebunden und gehören nur sich selbst. Das findet Anni großartig.

Obwohl Ponyherz den Menschen gegenüber aus guten Gründen scheu und misstrauisch ist, hat er mit Anni Freundschaft geschlossen und sie hat auf seinem Rücken ganz ohne Sattel reiten gelernt.

Sie streckt ihren Arm nach hinten aus, aber sie kommt an ihre Trinkflasche nicht heran.

„Gleich sind wir da“, sagt Lynn, die sich gerade nach Anni umdreht. „Und dann ab in die Fluten.“ Die Freundin hat recht. Nur noch ein paar Meter.

Anni ist sogar schon zusammen mit Ponyherz im Teich geschwommen.

Das war so lustig!

„Oh nein“, ruft Lorenz in diesem Augenblick entsetzt. „Ich fasse es nicht.“

Er springt vom Sattel und läuft auf den Teich zu. „Das Wasser ist versackt.“

Anni steigen vor Schreck Tränen in die Augen. „Was passiert dann mit den armen Tieren? Guckt mal, die Fische sammeln sich da hinten in dem restlichen Wasser.“

Lynn lässt sich erschüttert auf den Erdboden plumpsen. „Was für ein Mist. Bald gibt es nur noch Matschepampe.“

Lorenz zieht sein Handy aus dem Rucksack. „Ich rufe Onkel Pieter an. Er muss den Tierschutz verständigen. Vielleicht kann man die Fische retten.“

Wenig später taucht Pieter mit Helfern der freiwilligen Feuerwehr und einer Frau vom Tierschutz auf.

 

Ich habe gerade keine Ahnung, wo das alles noch hinführen soll.“