Andreas Jaun, Sabine Joss

Auf der Wiese

Andreas Jaun, Sabine Joss

Auf der Wiese

Natur erleben – beobachten – verstehen

www.naturerleben.net

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Vorbereitung für den Wiesenausflug

Wiesen, Weiden und Hecken: Eine Einleitung

Aus Wäldern wurden Weiden und Wiesen

Lebensraum Wiese

Wiesenboden

Wiesenklima

Wiese ist nicht gleich Wiese

Wachsen und Kämpfen

Lebensraum Hecke

Artenvielfalt und ökologische Nische

Frühling

Einleitung

Die Feldlerche und andere Wiesenbrüter

Wer hat in die Wiese gespuckt?

Die Zauneidechse

Die Feldgrille

Kurzinformationen Frühling

Sommer

Einleitung

Bunte Wiesenbesucher mit klangvollen Namen

Werbung, Täuschung und Betrug

Wildbienen

Der Neuntöter

Blumenuhr

Warnen, Tarnen und Täuschen

Schmarotzer und Halbschmarotzer

Parasiten

Heuschrecken

Zwei verschiedene Blattlausjäger – oder doch nicht?

Die Nacht – die dunkle unbekannte Welt

Kleine nächtliche Sänger

Kurzinformationen Sommer

Herbst

Einleitung

Gräser

Schnecken – langsame Wiesen- und Heckenbewohner

Spinnen und Altweibersommer

Kurzinformationen Herbst

Winter

Einleitung

Überlebensstrategien im Winter

Der Feldhase

Wer hat hier gegraben?

Tierspuren

Kurzinformationen Winter

Artenvielfalt fördern

Anhang

Fragen und Antworten

Dank

Bildnachweis

Vorwort

Obwohl Wiesen und Felder «vor der Haustüre» liegen, sind deren Geheimnisse den meisten von uns doch weitgehend unbekannt. Oft ist uns kaum bewusst, dass die Wiese nicht nur eine Ansammlung von mehr oder weniger ordentlich wachsenden Gräsern und Blumen ist, sondern jeder Quadratmeter ein wahres Netz von Beziehungen beinhaltet: die Spinne mit der Fliege mit der Blüte mit dem Boden mit dem Gras mit der Maus mit dem Wurm. Und wenn wir doch das eine oder andere darüber wissen – Hand aufs Herz: Wie viel davon stammt aus eigenen Beobachtungen? Ist nicht vieles eher angelesen oder aus Dokumentarfilmen und Fernsehsendungen?

Runter vom Sessel, hinein in die Natur! Erleben Sie die unbekannte Natur vor der Haustür, spüren Sie den Zusammenhängen nach und entdecken Sie, wie raffiniert sich die Natur auch auf kleinem Raum eingerichtet hat. Dafür werden keine besonderen biologischen Kenntnisse vorausgesetzt – was Sie für Ihre Erkundungen benötigen, wird durch das vorliegende Buch (und dessen Folgebände) vermittelt. Besonders hilfreich sind dabei die Beobachtungstipps, die Sie stets am Ende der einzelnen Kapitel finden.

Und weil die Natur nichts Statisches ist, sondern das Resultat von Vernetzungen und gegenseitigen Abhängigkeiten und weil das Erkunden ja auch Spaß machen soll, finden Sie überall Verweise auf andere, verwandte Themen im Buch, auf Geräusche, Filme und zusätzliche Bilder auf der Website www.naturerleben.net. Beispielsweise ist das Weinhähnchen selten zu beobachten, obwohl es zu den lautesten Sängern auf der Wiese gehört. Hören Sie seine Stimme auf der Website. Nachdem Sie den attraktiven Rotmilan beim Kreisen über der Wiese beobachtet haben, werfen Sie mit dem Film auf der Website einen Blick in seine Kinderstube. Wenn Sie eigene Beobachtungen oder Fotos mit anderen teilen möchten, können Sie dies dank unserer Partnerschaft mit www.naturgucker.net auch ganz einfach über unsere Website tun.

Filme

Tonspuren

Fotos

Ab all dem Kreuz und Quer und Hin und Her zwischen Buchkapiteln und Website soll auch etwas hängen bleiben – mit den Quizfragen können Sie locker prüfen, wie viele Geheimnisse nun schon gelüftet worden sind.

Ab September 2011 gibt’s noch eine weitere Dimension zu entdecken: mit der iPhone-App zur Buchreihe können zum Beispiel die häufigsten Tier- und Pflanzenarten unserer Wiesen, Felder und Hecken bestimmt werden und das Beantworten der Quizfragen direkt in der Natur schärft Augen und Ohren.

Viel Spaß beim Beobachten, Entdecken und Erleben der Natur wünschen der Autor, die Autorin und Ihr Haupt Verlag!

Vorbereitung für den Wiesenausflug

Wiesen

Die meisten Naturbeobachtungen auf Wiesen, Weiden und Hecken lassen sich vom Weg oder der Straße aus machen, sodass es nicht nötig ist, mitten in die Habitate zu treten. Wiesen, Weiden und Hecken sind Nutzland und haben stets einen Besitzer. Wenn Ihnen das Gras auf halbe Kniehöhe reicht oder eine Grünfläche eingezäunt ist, so sieht es der Bauer nicht gerne, wenn Sie sein Land betreten und Spuren hinterlassen. Bevor Sie eine Wiese betreten, lohnt es sich, den Besitzer um Erlaubnis zu fragen. Bitte beachten Sie auch, dass artenreiche Magerwiesen oft Naturschutzgebiete sind, in denen Sie die Wege nicht verlassen dürfen und das Pflücken von Blumen verboten ist.

Pflanzen

Für zahlreiche Beobachtungen ist es nicht nötig, Pflanzenteile oder ganze Pflanzen abzureißen. Wer die Wiese oder Hecke nach Ihnen besucht, möchte sich ebenfalls an den Blüten am Wegrand freuen und ist Ihnen dankbar, wenn Sie möglichst wenige Pflanzen ausreißen.

Meistens ist es nicht weit bis zur nächsten Wiese – interessante Naturbeobachtungen kann man aber oft sogar schon im Stadtpark machen.

Tiere

Behandeln Sie Insekten, Schnecken und andere Bewohner von Wiesen, Weiden und Hecken sorgfältig und mit Respekt. Lassen Sie Käfer und andere Tiere, die Sie sich aus der Nähe anschauen, an derselben Stelle wieder frei, an der Sie sie gefangen haben: Viele Arten sind nicht in der Lage, den Weg in ihre ursprüngliche Umgebung wieder zu finden oder laufen Gefahr, auf dem Rückweg von Feinden oder im Verkehr getötet zu werden.

Abfälle

Hinterlassen Sie keine Abfälle. Und warum nicht auch einmal störenden Abfall von anderen mitnehmen? In einen zusätzlichen Plastiksack verpackt, machen Abfälle die Tasche nicht schmutzig.

Hunde

Wenn Wildtiere in der Nähe sind, ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund an die Leine nehmen: Von wildernden Hunden werden jährlich Tausende von Wildtieren verletzt, und viele gehen dadurch qualvoll zugrunde. Bitte beachten Sie, dass in vielen Naturschutzgebieten strikter Leinenzwang gilt. Bitte lassen Sie Ihren Hund nicht in Wiesen sein Geschäft verrichten. Kühe fressen lieber sauberes Gras und bekommen von Hundekot Verdauungsprobleme.

Ausrüstungsliste

Natürlich sind Beobachtungen auch ohne Spezialausrüstung möglich, doch mit ein paar Hilfsmitteln machen Naturbeobachtungen noch mehr Spaß. Besonders hilfreich sind:

Notizbuch und Schreibzeug

Lupe

Fernglas

Kamera

Pflanzen- und Tierbestimmungsbücher

Taschenmesser

Apotheke mit Desinfektions- und Insektenschutzmittel

Sonnenschutz (Hut, Brille, Crème)

Zwischenverpflegung