Vorwort
1. Textkorrekturen beim Redigieren
Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen der Textredaktion am Bildschirm. Als Lektor werden Sie in der Regel ein vorhandenes Manuskript bearbeiten, d. h. Sie beseitigen einfache Tippfehler, löschen und ersetzen vorhandene Textpassagen bzw. verschieben sie unter Umständen an eine andere Stelle. Die Word-Techniken, die Sie dazu brauchen, werden ausführlich dargestellt. Sie lernen darüber hinaus, wie Sie die Rechtschreib- und Grammatikprüfung einsetzen.
2. Änderungen nachverfolgen
Manchmal müssen Korrekturen im Manuskript sichtbar bleiben: Neben der Kennzeichnung von Änderungen im Dokument haben Sie im Überarbeiten-Modus auch die Möglichkeit, zusätzliche Kommentare einzufügen. In der Word-eigenen Sprache wird das Aufzeichnen der einzelnen Bearbeitungsschritte mit Änderungen nachverfolgen oder als Nachverfolgung bezeichnetWichtig ist allerdings, dass Sie Manuskripte nicht in dieser Form weitergeben. Denn in den gängigen Satzprogrammen bereiten nicht bearbeitete Korrekturen in der Regel erhebliche Probleme.Sie erfahren auch, wie mit den eingefügten Änderungsvorschlägen im letzten Schritt der Manuskriptbearbeitung umgegangen werden kann.
3. Grundlagen der formalen Auszeichnung: Dokument- und Formatvorlagen
Formatieren bedeutet ganz allgemein: das Erscheinungsbild eines Texts gestalten. In Word können Sie das Aussehen eines Dokuments beeinflussen, indem Sie zum einen Formatierungen für eine markierte Textpassage direkt über die Schaltflächen oder Dialogfelder zuweisen, die Sie in der Regel auf der Start-Registerkarte in den Gruppen Schriftart und Absatz finden. In diesem Fall spricht man von harter bzw. manueller Formatierung. In der Standardeinstellung von Word 2010 steht Ihnen aber auch eine Reihe von Formatvorlagen zur Verfügung. Diese finden Sie auf der Start-Registerkarte in der Gruppe Formatvorlagen.Bei der Formatierung eines Buch- oder E-Book-Manuskripts werden Sie vorrangig mit Dokument- und Formatvorlagen arbeiten: Die jeweiligen strukturellen Bestandteile des Texts (Überschriften, Hervorhebungen, Bildunterschriften, Zitate etc.) werden mithilfe von Formatvorlagen eindeutig gekennzeichnet.
4. Arbeiten mit umfangreichen Dokumenten
In Word können einzelne Dateien in einem Zentraldokument zusammengestellt werden. Da längere Dokumente am besten nicht in einem Stück, d. h. in einem einzigen Dokument, bearbeitet werden sollten, sind Zentraldokumente insbesondere für größere Werke und Bücher zu empfehlen.Bei einem Zentraldokument haben Sie die volle Funktionalität eines Word-Dokuments – Änderungen werden auch in der Ausgangsdatei ausgeführt. Gleichzeitig können Sie sich einen guten Überblick über das ganze Manuskript verschaffen, z. B. über Seitenzahlen, Inhaltsverzeichnis oder Registereinträge.
5. Feldfunktionen: Inhaltsverzeichnis, Register, Einfügen von Bildern
Eine wichtige Hilfestellung bei der Manuskriptbearbeitung mit Word bieten die so genannten Felder. Genau genommen wird in einem Feld eine Reihenfolge von Bearbeitungsschritten zusammengefasst. Ein großer Vorteil von Feldern ist, dass sie sehr einfach an die Veränderungen im Lauf der Textbearbeitung angepasst und aktualisiert werden können.Bei der Manuskriptbearbeitung spielen Felder vor allem beim Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses bzw. des Registers eine Rolle. Diese werden zwar beim Satz neu erstellt, für die Kontrolle der Dokumentstruktur bzw. der Indexeinträge sind diese Funktionen aber wichtig.Beim Einfügen von Bildern können Sie ebenfalls mit Feldern arbeiten: Bilddaten werden in der Regel nicht fest in das Dokument eingefügt, sondern verknüpft.
6. Word 2010 und XML
In diesem Kapitel lernen Sie, wie aus Word 2010-Dokumenten XML-Dokumente werden können und was es bedeutet, dass das Word-eigene Dateiformat docx selbst ein XML-basiertes Format ist.
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In Word können einzelne Dateien in einem Zentraldokument zusammengestellt werden. Da längere Dokumente am besten nicht in einem Stück, d. h. in einem einzigen Dokument, bearbeitet werden sollten, sind Zentraldokumente insbesondere für größere Werke und Bücher zu empfehlen.
Bei einem Zentraldokument haben Sie die volle Funktionalität eines Word-Dokuments – Änderungen werden auch in der Ausgangsdatei ausgeführt. Gleichzeitig können Sie sich einen guten Überblick über das ganze Manuskript verschaffen, z. B. über Seitenzahlen, Inhaltsverzeichnis oder Registereinträge.
Wichtigstes Werkzeug für Zentraldokumente ist die RegisterkarteGliederung, auf ihr finden Sie alle wichtigen Funktionen. Neben den Schaltflächen zum Einrichten und Verwalten eines Zentraldokuments können Sie über die Gliederungsansicht eines Dokuments auch dessen Struktur, d. h. die Hierarchie der einzelnen Absätze bearbeiten.
Damit in der Gliederungsfunktion die einzelnen Ebenen und Abschnitte hierarchisch angezeigt werden können, müssen die verschiedenen Ebenen über Formatvorlagen gekennzeichnet sein. Ansonsten interpretiert Word die Gliederung anhand der benutzten Schriftformatierungen (Schriftgröße, Schriftschnitt) – Fehler aufgrund von Fehlinterpretationen der Typographie inbegriffen.
Abb. 84: Gliederungsansicht mit Registerkarte »Gliederung«
Die Schaltflächen auf dem Menüband bedeuten im Einzelnen:
Abb. 85: Schaltflächen zum Bearbeiten der Hierarchien
Abb. 86: Schaltflächen zur Steuerung der Anzeige
Es gibt in der Symbolleiste Gliederung auch Schaltflächen, mit denen Sie die Anzeige steuern; diese finden Sie im rechten Bereich der Gruppe Gliederungstools:
Dieser kurze Überblick soll Ihnen helfen, die Hierarchien innerhalb eines Dokuments festzulegen und die Anzeige zu steuern.
In einem Zentraldokument verknüpfen Sie mehrere einzelne Word-Dateien zu einem Gesamtdokument. Dies funktioniert über Verweise auf die Filialdokumente. Über diese Links haben Sie dann direkten Zugriff auf alle zugeordneten Filialdokumente.
Wichtig dabei: Wird ein Zentraldokument geöffnet, wird immer die aktuell gespeicherte Variante des Filialdokuments angezeigt. Das sichert den aktuellen Stand des Dokuments.
Das Zusammenführen mehrerer Dateien in einem Zentraldokument besteht in einem Aneinanderreihen von Dateipfaden. Dazu ist der dritte Bereich des Registers Gliederung erforderlich. Meist werden Sie jedes Kapitel eines Manuskripts in einer eigenen Word-Datei gespeichert haben. Beim Anlegen eines Zentraldokuments gehen Sie folgendermaßen vor:
Abb. 87: Schaltflächen zum Arbeiten mit Zentraldokumenten
Blenden Sie in der Gliederungsansicht höchstens zwei Ebenen des Zentraldokuments ein (d. h. Sie sehen in der Regel nur die ersten beiden Überschriftenebenen), dann behalten Sie beim Aneinanderreihen der einzelnen Buchkapitel den Überblick.
Sie müssen das Zentraldokument im selben Ordner abspeichern, in dem auch die Einzeldateien liegen. Sind Zentral- und Filialdokumente nicht im selben Ordner verzeichnet, sehen Sie beim erneuten Öffnen des Zentraldokuments zwar die Pfade für die einzelnen eingebundenen Dokumente, Word kann auf diese aber nicht zugreifen.
Die einzige Möglichkeit, die Sie dann haben: Im Kontextmenü können Sie über Link öffnen die Datei öffnen. Die Funktionalität des Zentraldokuments ist allerdings für diese Dateien nicht zugänglich.
Übrigens: Die Pfade der verknüpften Dateien zeigen Sie über die Schaltfläche Filialdokumente reduzieren an. Im Gegenzug können Sie über Filialdokumente erweitern wieder die komplette Ansicht des Zentraldokuments einblenden.
Weitere Filialdokumente einfügen können Sie nur in der erweiterten Ansicht des Zentraldokuments. Sobald Sie auf Filialdokumente reduzieren geklickt haben, kann die Schaltfläche Einfügen nicht eingesetzt werden.
In der Gliederungsansicht werden Filialdokumente durch ein kleines viereckiges Symbol kenntlich gemacht, das Sie links oben nach dem betreffenden Abschnittswechsel sehen. Erscheint zusätzlich ein Schlosssymbol in dieser Ansicht, ist das Dokument im Augenblick für die Bearbeitung gesperrt. Dies zeigt in der Regel an, dass auch die Ausgangsdatei geöffnet ist und bearbeitet werden kann. Word sorgt also dafür, dass jeweils nur eine geöffnete Datei verändert wird. Haben Sie die reduzierte Ansicht eingeblendet, erscheint ebenfalls das Schlosssymbol, da Sie in dieser Ansicht ohnehin keine Bearbeitungen vornehmen können.
Abb. 88: Drei Dateien sind in diesem Zentraldokument zusammengefasst
Wenn Sie ein langes Manuskript erhalten, das in einer einzigen Datei gespeichert ist, können Sie es zur leichteren Bearbeitung in einzelne Dateien aufteilen. Dabei ist das Vorgehen von Word so, dass Ihre Ausgangsdatei automatisch in ein Zentraldokument umgewandelt wird und Sie die einzelnen Abschnitte in separate Word-Dateien auslagern können.
Abb. 89: Erstellen eines Filialdokuments – der Inhalt ist markiert
Sie können im Windows Explorer in dem Ordner, in dem Sie das Zentraldokument gespeichert haben, kontrollieren, ob die ausgelagerten Dateien, die sogenannten Filialdokumente, mit den Namen der Kapitelüberschriften vorhanden sind. Diese sind als Word-Dokumente gespeichert und können ganz normal bearbeitet werden.
Ist eine sehr große Datei auf diese Art verteilt worden, vermeiden Sie, dass Ihr System sich an der zu großen Datenmenge verschluckt, da Sie auf diese Weise die Dateigröße erheblich reduzieren können, die bei umfangreichen Eingriffen in das Manuskript vom Arbeitsspeicher des Computers verarbeitet werden muss.
In einem Zentraldokument lassen sich nicht nur einzelne Filialdokumente einfügen. Das Zentraldokument ist ein ganz normales Word-Dokument: Ihnen stehen somit alle Möglichkeiten der Eingabe und Bearbeitung offen. Wenn Sie in die Seitenlayout-Ansicht schalten, bemerken Sie nicht, dass es sich um eine zusammengefügte Reihe von Filialdokumenten handelt. Einzig an der Anzeige des Abschnittswechsels erkennen Sie den Unterschied.
Manchmal ist es – vor allem bei der Weitergabe der Daten – notwendig, das Zentraldokument in ein normales Word-Dokument umzuwandeln. Oder der Aufbau des Manuskriptes hat sich verändert und Sie müssen Ihr Zentraldokument etwas umbauen. Setzen Sie dazu die weiteren Schaltflächen auf der Registerkarte Gliederung ein:
Darüber hinaus können Sie auch ein Filialdokument aus dem Zentraldokument löschen: Markieren Sie es durch Anklicken des Filialdokument-Symbols und klicken anschließend auf [Entf]. Das Filialdokument ist anschließend im Zentraldokument nicht mehr enthalten. Die Ursprungsdatei selbst bleibt aber unverändert bestehen.
Übrigens: Die Gliederungsansicht schließen Sie durch Klicken auf die Schaltfläche Gliederungsansicht schließen auf der Registerkarte Gliederung oder Sie wechseln die Ansicht durch Klicken auf eines der Ansichts-Symbole in der Statusleiste von Word.
Vorgehen identisch