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Nr. 1367

 

Brennpunkt Pinwheel

 

Atlan kehrt zurück – und eine Akonin erinnert sich

 

von H. G. Ewers

 

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Den Völkern der Galaxis ist nach der Zerschlagung des Kriegerkults und dem Tod des Sothos nur eine kurze Verschnaufpause vergönnt Die neue Bedrohung, die auf die Galaktiker zukommt, wird Anfang des Jahres 447 NGZ, das dem Jahr 4034 alter Zeitrechnung entspricht, erstmals erkennbar. Teile einer riesigen Galaxis aus dem sterbenden Universum Tarkan gelangen in unseren eigenen Kosmos, was wohl als Folge der verheerenden Paratau-Katastrophe im Tarkanium der Kartanin-Kolonisten von ESTARTU geschehen ist.

Bald wird klar, dass eine solche Deutung allein nicht genügt, zumal noch weitere Materiemassen in der Lokalen Gruppe auftauchen. Den wildesten Spekulationen sind Tür und Tor geöffnet, aber nur wenige Galaktiker können sich das ganze Ausmaß der Gefahr vorstellen.

Einer dieser Galaktiker ist Perry Rhodan. Der Terraner wurde nach Tarkan verschlagen, wo er sich auf die Suche nach einer Rückkehrmöglichkeit und nach der verschollenen Superintelligenz ESTARTU macht.

Ein anderer Galaktiker – Atlan kehrt im August 447 von ESTARTU in die Milchstraße zurück. Seine Mission duldet keinen Aufschub – und seine Hoffnungen und Wünsche konzentrieren sich auf den BRENNPUNKT PINWHEEL ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Tovari Lokoshan alias Tashit Lovelin – Der Kamashite will ein Versprechen erfüllen.

Atlan – Der Arkonide plant eine Rettungsexpedition.

Iruna von Bass-Teth – Die Akonin bei den Hauri.

Shazar tum Reel – Ein Kommandant der Hauri.

1.

 

Tovari Lokoshan war halb tot, als auf den Bildschirmen der Panoramagalerie seines Raumschiffs wieder Sterne zu sehen waren.

Der Cybermed seines SERUNS ließ jedoch nicht zu, dass er starb. Er entwickelte seine medizinischen Aktivitäten, stellte mit Hilfe seiner zahlreichen Sensoren eine Diagnose und leitete ohne Verzögerung die Behandlung ein.

Die türkisfarbene Statuette, die auf dem Hauptschaltpult vor dem Kamashiten stand, schien keinerlei Funktionen zu erfüllen. Sie stand einfach nur da und wirkte geheimnisvoll; vielleicht, weil ihre Formen leicht verschwommen aussahen und sich keine Einzelheiten des Gesichts sehen ließen.

Anders der zwei Meter große, hominid geformte Roboter, der rechts neben dem Kontursessel Lokoshans stand.

Seine Augenzellen glühten kirschrot, und die sehr gut beweglichen Finger der stählernen Hände tippten unablässig auf Sensorpunkte des Hauptschaltpults.

Die Folge davon war, dass die Ortungssysteme der BANSHEE zu hektischer Tätigkeit erwachten und ihre Messergebnisse der Hauptpositronik übermittelten, die sie auswertete und auf Daten- und Bildschirmen sichtbar machte.

Noch konnte Tovari aber nichts damit anfangen. Erst allmählich erholte sich sein Körper unter der Einwirkung von Medikamenten und der Reizung von Meridianpunkten so weit, dass die Bewusstlosigkeit wich und der Geist wieder aufnahmefähig wurde. Tovari Lokoshan öffnete die Augen und nahm das Abbild des Sternengewimmels in sich auf, das sich ihm auf dem Frontsektor der Panoramagalerie bot.

Er brachte ein schwaches Lächeln zuwege, als er vor sich die Statuette sah, die ihm den Rücken zuwandte und ebenfalls den Frontsektor der Panoramagalerie zu mustern schien.

Lullog!

Er dachte es nur, aber er sprach es nicht aus. Noch war er nicht bereit dazu, mit anderen Dingen zu kommunizieren. Erst wollte er richtig zur Besinnung kommen.

In dieser Beziehung machte er gute Fortschritte.

Er erinnerte sich daran, dass er mit seiner Kogge (er betrachtete sie in seiner unkomplizierten Art als seinen Besitz, obwohl sie rechtmäßig dem PIG-Außenposten Hitchi in M 33 gehörte) von dem Gigantschiff KLOTZ beziehungsweise NARGA PUUR gestartet war, um in Atlans Auftrag die Rückkehr aus dem Dunklen Himmel in der Mächtigkeitsballung ESTARTU zur Galaxis M 33 in der so genannten Lokalen Gruppe zu versuchen.

Mehr als ein Versuch hätte das normalerweise nicht sein können – und er wäre mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt gewesen, denn eine Kogge war kein intergalaktisches Verkehrsmittel, wenn die Trurthar-Kolonie der NARGA PUUR ihre Fähigkeiten nicht mit denen Lullogs verbunden hätte, um seine »Nussschale« über die Abgründe von Raum und Zeit zu katapultieren.

Der Kamashite empfand Bewunderung für die Leistung der Natur, eine solch außergewöhnliche Lebensform wie die Trurthar-Kolonie hervorgebracht zu haben. Er hatte auf der NARGA PUUR nur so etwas wie hauchdünne schwarze Schleier von ihr gesehen, aber sofort gespürt, dass hinter dieser Erscheinung ein Wesen steckte, das eine Art Kondensat war, entstanden bei der Berührung der immateriellen Schranken zwischen zwei Universen.

Er erschauderte, als er daran dachte, was Atlan ihm über das sterbende Universum Tarkan und über den Galaxientransfer von dort ins Standarduniversum erklärt hatte. Es war nur ein stichwortartiger Bericht gewesen, denn die turbulenten Ereignisse im Dunklen Himmel und im Garten ESTARTUS hatten keine Zeit für eine ausgiebige Kommunikation gelassen, aber Tovari begriff dennoch, dass eine Zeit ungeheuerlicher Vorgänge angebrochen war.

In der Mächtigkeitsballung von ESTARTU herrschte das Chaos, ausgelöst durch die explosive Deflagration gewaltiger Mengen von Paratau und durch die dadurch hervorgerufene Abwehrreaktion des Kosmonukleotids DORIFER. Die Destabilisierung des Psionischen Netzes hatte die in den zwölf Galaxien von ESTARTU auf Enerpsi basierende Raumfahrt unmittelbar zusammenbrechen lassen und damit den Kollaps aller raumfahrttreibenden Zivilisationen eingeleitet.

In der Lokalen Gruppe sollte sich das nicht so schlimm auswirken, denn dort war man nicht so absolut abhängig vom Enerpsi-Antrieb und vom Psikom. Dafür war dort etwas anderes geschehen, was ebenfalls nicht ohne schwerwiegende Folgen bleiben konnte. Teile der Galaxis Hangay waren aus dem Universum Tarkan ins Standarduniversum eingebrochen und im Bereich der Lokalen Gruppe materialisiert – und sie hatten ihre eigene Raumzeit mitgebracht und dadurch die Raum-Zeit-Struktur des betroffenen Raumsektors erschüttert.

Tovari hatte das schon damals zu spüren bekommen, bevor er mit der BANSHEE in den KLOTZ und damit in die Mächtigkeitsballung ESTARTU verschlagen worden war. Er fragte sich, ob die Zustände innerhalb von M 33 sich inzwischen gebessert hatten.

Falls er sich überhaupt in M 33 befand, denn noch wusste er nicht, ob der Versuch gelungen war.

 

*

 

»Wie ich sehe, bist du schon fleißig gewesen«, bemerkte Tovari, an David gewandt, den Roboter, den er auf der NARGA PUUR erbeutet und sich untertan gemacht hatte. »Weißt du auch schon, zu welcher Galaxis das Sternengewimmel gehört, das auf der Panoramagalerie zu sehen ist?«

»Die Bordpositronik sagt aus, dass wir uns in der Galaxis Pinwheel befinden«, antwortete der Roboter. »Demnach ist unser Versuch fehlgeschlagen, denn wir wollten ja nach M 33.«

»Pinwheel und M 33 sind identisch, du taube Nuss!«, entgegnete der Kamashite vergnügt. »Es ist also gelungen!« Er rieb sich die Hände. »Jetzt brauche ich nur noch herauszubekommen, wo ich Iruna finden kann. Vielleicht wissen die Kartanin etwas über sie. Fliegen wir also nach Kartan, sobald wir herausgefunden haben, in welchem Raumsektor von Pinwheel wir uns befinden.«

»Es ist der Kugelsternhaufen Natuum«, ertönte eine Synthesizerstimme, die beinahe menschlich klang.

Das war allerdings nicht verwunderlich, denn sie wurde vom organisch gesteuerten Synthesizer der Hauptpositronik produziert. Das hieß, eigentlich war das Zentralgehirn der BANSHEE ein Syntron. Tovari Lokoshan nannte ihn nur aus alter Gewohnheit meistens Positronik.

Im Moment hatte er für solche Feinheiten jedoch keinen Sinn, denn die Auskunft des Syntrons hatte ihm bewiesen, dass er in denselben Raumsektor von Pinwheel geraten war, aus dem es ihn auf die NARGA PUUR in der Mächtigkeitsballung ESTARTU verschlagen hatte.

Denn Natuum war jener Kugelsternhaufen im Halo von M 33, in dem der Planet Hitchi als Zweiter die kleine rote Sonne Warwock umkreiste, jener Planet, auf dem sich der PIG-Außenposten Hitchi etabliert hatte.

Tovari war also fast wieder zu Hause.

Gerade überlegte er, ob er einen Hyperkomspruch an Hitchi absetzen und sich zurückmelden sollte, da schlugen die Ortungstaster Alarm. Auf einem Bildschirm wurde angezeigt, dass in wenigen Lichtsekunden Entfernung zwei unterschiedlich große Objekte in den Normalraum zurückgefallen waren.

Der Syntron identifizierte sie fast im gleichen Augenblick als Leichten Holk und als ein kugelförmiges Raumschiff von 200 Metern Durchmesser.

»Piggys oder Hanse, das ist hier die Frage«, sagte Tovari im Selbstgespräch. »Auf jeden Fall aber sind es Freunde.«

Fast im gleichen Moment signalisierte der Hyperkom, dass die BANSHEE von einem Hyperfunk-Richtstrahl getroffen wurde.

»Aktivieren!«, befahl Tovari dem Syntron.

Der Bildschirm des Hyperkoms leuchtete auf und gab das Abbild einer Person wieder, die er nicht so bald wiederzusehen erwartet hatte.

Phuma Gashdor, Kommandantin des PIG-Außenpostens Hitchi!

Jedenfalls war sie das vor einem halben Jahr gewesen, Ende Januar 447, bevor Tovari Lokoshan aus einer Raum-Zeit-Verwerfung Pinwheels in die Mächtigkeitsballung ESTARTU katapultiert worden war. Inzwischen zeigten die Chronographen der BANSHEE den 1. August 447 an.

»Hallo, Chefin!«, rief Tovari arglos.

»Tashit Lovelin!«, explodierte Phuma förmlich.

Sie kannte ihn nur unter diesem Namen, weil er damals, als er als Raumhavarist zum Außenposten Hitchi gekommen war, nur diesen Namen genannt hatte. Nicht, weil er Spaß daran gefunden hätte, die Leute von Hitchi an der Nase herumzuführen, sondern weil die Offenbarung seines richtigen Namens ihn gezwungen hätte, seine ganze Geschichte zu erzählen.

Die Geschichte des Kamashiten Tovari Lokoshan, der seine Heimatwelt und seine Heimatgalaxis verlassen hatte, um aus der Reichweite des Erbgotts seiner Familie zu kommen, der seit vielen Generationen jedes Mal dann, wenn Terraner in Bedrängnis waren, einen Lokoshan gezwungen hatte, ihnen mit seiner Hilfe beizustehen.

Doch obwohl Tovari Lokoshan sich einer partiellen Gedächtnislöschung, der Aufpfropfung einer anderen Persönlichkeit und mikrobiologischen Veränderungen unterzogen hatte, war er seinem Schicksal nicht entgangen.

Als Giffi Marauder hatte er den Beruf eines Astral-Fischers im Wirtschaftsimperium von Perwela Grove Goor ausgeübt, war durch einen Unfall mit seinem Subtimer in eine Basis des Dekalogs der Elemente geraten und später ins Tiefenland. Doch schon in der Basis des Dekalogs war Lullog zu ihm gestoßen, wenn auch damals durch vielfältige Einflüsse einer entarteten Umwelt in einen eiförmigen »Gegenstand« verwandelt, der sich als »Zeitkind« verstand und auf der Suche nach seiner Identität war.

Das und noch viel mehr hätte Tovari den Leuten von Hitchi erzählen müssen, wenn er ihnen seinen richtigen Namen genannt hätte. Doch erstens scheute er als echter Kamashite vor jeder vermeidbaren Anstrengung zurück – und zweitens war er bemüht, seine Spur zu verwischen, um zu verhindern, dass seine Mutter-Bruder-Tochter Lelila Lokoshan ihn fand und dazu überredete, mit ihr und Lullog nach Kamash zurückzukehren, um Opa Shetvan ein friedvolles Sterben zu ermöglichen.

Als Phuma Gashdor seinen Aliasnamen in wildem Zorn hinausschrie, begriff er allerdings gar nichts, denn wenn Phuma seine wahre Identität nicht durchschaute, hatte sie ja keinen Grund, böse auf ihn zu sein.

Das bildete Tovari sich jedenfalls ein.

Bis Phuma deutlicher wurde.

»Du verdammter Dieb!«, brach es aus ihr heraus. »Mir nichts, dir nichts mit der GRUWEL zu desertieren und ein halbes Jahr lang nichts von sich hören zu lassen! Dafür wirst du den Rest deines Lebens in Eisen auf einem Strafplaneten büßen! Sofort stoppen! Wir schicken ein Enterkommando hinüber.«

Mit GRUWEL meinte sie natürlich die BANSHEE, denn die Kogge hieß ja offiziell GRUWEL, und Tovari hatte sie nur insgeheim und für sich allein in BANSHEE umgetauft.

»Aber ich war im Dunklen Himmel!«, protestierte er.

»Haha!«, unterbrach Phuma ihn wütend. »Vielleicht sogar in der Hellen Hölle. Niemals hätte ich einem verlotterten Raumtramp vertrauen dürfen.«

»Es gibt den Dunklen Himmel wirklich«, erklärte Tovari geduldig. »So wird die Überlappungszone der beiden Galaxien Absantha-Shad und Absantha-Gom genannt, in der der Planet Etustar mit dem Garten ESTARTUS existiert.«

»Das wissen wir auch«, gab Phuma zurück. »Deswegen behaupten wir aber nicht, dort gewesen zu sein – und du warst auch nicht dort, nicht mit dieser klapprigen Kogge.«

»Ich war sogar auf der NARGA PUUR und habe an Atlans Seite gegen die Pterus von Etustar gekämpft!«, trumpfte Tovari auf. »Und ich bin in Atlans Auftrag hierher zurückgekehrt!«

Phuma erwiderte nichts darauf.

Dafür trat ein Mann, wahrscheinlich ein Terraner, neben sie und erklärte:

»Das kannst du alles dem Gericht erzählen, wenn gegen dich verhandelt wird, Tashit Lovelin! Mein Name ist Sarzar Nunquist, und ich bin Kommandant der in Pinwheel stationierten Einheiten der GOI. Ich befehle dir, die Anweisungen von Kommandantin Gashdor augenblicklich zu befolgen. Andernfalls lasse ich das Feuer auf die GRUWEL eröffnen.«

»Aber sie ist das einzige Schiff meines Außenpostens!«, rief Phuma entrüstet. »Wir brauchen es noch.«

»Das stimmt nicht ganz«, widersprach ihr der Kommandant. »Die GRUWEL befindet sich im wenn auch widerrechtlichen Besitz Tashit Lovelins und steht damit deinem Außenposten gar nicht zur Verfügung. Folglich entziehe ich sie nicht deiner Verfügungsgewalt, wenn ich sie zusammenschießen lasse.«

Tovari Lokoshan grinste, denn er nahm als selbstverständlich an, dass Nunquist nur bluffte und keineswegs ein Raumschiff – und sei es nur eine Kogge – ohne Not zerstören lassen würde.

Lullog belehrte ihn eines Besseren.

»Nunquist meint es ernst, Gebieter«, teilte er Tovari in seiner für Unbefugte unhörbaren Art mit. »Die Geschütze des Kugelschiffs werden schon auf die BANSHEE gerichtet.«

»Sie sollen sich in Kanonen aus Blei verwandeln!«, entfuhr es dem Kamashiten im ersten Schreck.

Es blieb jedoch nicht bei diesem ersten Schreck.

Plötzlich glühten an der der BANSHEE zugewandten Seite des Kugelschiffs mehrere helle Punkte auf.

»Schutzschirme sofort aktivieren!«, schrie Tovari in dem Glauben, sein Schiff würde im nächsten Moment von Strahlbahnen getroffen.

Doch der Syntron gehorchte nicht. Jedenfalls nicht gleich. Allerdings schlugen auch keine Strahlbahnen in die BANSHEE ein. Stattdessen erloschen die glühenden Punkte in der Hülle des Kugelschiffs wieder.

»Die auf uns gerichteten Impulskanonen des Kugelschiffs sind geschmolzen und verdampft«, meldete der Syntron.

»Geschmolzen und verdampft?«, echote der Kamashite verständnislos, dann begriff er, was geschehen war.

Blei hatte einen sehr niedrigen Schmelzpunkt.

»Unterlass solche Übergriffe künftig, du Satanspuppe!«, fuhr er den Erbgott der Lokoshans an. »Ich hatte es nicht ernst gemeint. Dort drüben befinden sich unsere Freunde, auch wenn sie es zurzeit nicht wahrhaben wollen.«

»Sie wollen es ganz und gar nicht wahrhaben, Gebieter«, erwiderte Lullog. »Soeben haben sie ihre Paratronschirme aktiviert und die Transformkanonen voll Energie gepumpt. Soll ich sie nicht auch in Blei verwandeln, Gebieter?«

»Bist du wahnsinnig!«, entgegnete Tovari erschrocken. »Wenn die Transformkanonen verglühen, explodieren die Gigawattbomben an Ort und Stelle. Du hältst dich ab sofort aus allem heraus, was hier geschieht. Syntron, Schutzschirme aktivieren und Absetzmanöver einleiten, aber blitzartig!«

»Ausführung!«, antwortete der Syntron.

Die BANSHEE schien noch einen Moment lang im Raum stillzustehen, während ihr Metagrav-Antrieb jene hochenergetischen Prozesse »anwarf«, die zur Projizierung eines Schwerkraft-Zentrums in Flugrichtung führten und gleichzeitig die Verstärkung dieses Hamiller-Punkts bis zu seiner Umwandlung in ein Pseudo-Black-Hole einleiteten.

»Wir haben keine Chance, wenn ich nicht ein bisschen nachhelfe, Gebieter!«, warnte Lullog.

Tovari Lokoshan sah es ein. Wenn das Kugelschiff die BANSHEE mit Transformbomben des stärksten Energiekalibers eindeckte, schützte auch der Paratronschirm nicht.

»Aber wirklich nur ein bisschen!«, räumte er ein.

Unwillkürlich hielt er die Luft an, als zwischen der BANSHEE und den beiden anderen Schiffen drei grell leuchtende künstliche Sonnen aufgingen, sich rasend schnell ausdehnten und wieder erloschen.

»So war es gut«, lobte Tovari seinen Schutzengel und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

Der Beschuss mit Transformkanonen wiederholte sich noch zweimal – immer mit dem gleichen, Nunquist sicherlich frustrierenden Ergebnis. Danach hatte sich der Hamiller-Punkt in einen vektorierten Metagrav-Vortex verwandelt, die BANSHEE hüllte sich in die Grigoroff-Schicht und stürzte durch das künstliche Mini-Black-Hole in den Hyperraum ...

 

*