So orientieren Sie sich im Buch

Folgende Elemente erleichtern Ihnen die Orientierung in diesem Buch:

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In den grauen Kästen mit dem CD-Icon finden Sie Verweise auf Muster, die Ihnen auf Ihrer CD-ROM zur Verfügung stehen.

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Die mit der Lupe gekennzeichneten Kästen enthalten Beispiele, die das Gesagte illustrieren.

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Damit Sie das Gelesene sinnvoll umsetzen und Anfängerfehler vermeiden können, erhalten Sie zahlreiche Praxis-Hinweise.

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Das Merke-Icon ermöglicht es Ihnen, bei der Lektüre des Buches das Wichtigste stets im Hinterkopf zu behalten.

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Im Praxis-Buch finden Sie zahlreiche interessante Praxis-Tipps, die Sie bei der täglichen Praxis sofort umsetzen können und Ihnen viel Zeit sparen!

Inhalt

Vorwort von Jochen Mai, Gründer und Herausgeber von www.karrierebibel.de

Vorwort

Ideen für den Umgang mit diesem Buch

Dank

1 Der Anfang ist gemacht!

1.1 Wissenswertes zum Thema Ziele – und wann Ziele auch mal stören

1.2 Wo will ich hin?

1.3 Lebensvision – wofür brenne ich?

1.4 Ziel in zehn Jahren

1.5 Ziel in fünf Jahren

1.6 Ziel in einem Jahr

2 Erfolg ist …

2.1 Für meine Eltern: meine Mitgift/mein Erbe

2.2 Für Freunde und Bekannte: Feldstudien

2.3 Für mich: Definition und Vision

2.4 Erfolg kann alles sein!

3 Ihr Einsatz bitte! Potenzialanalyse

3.1 Meine Stärken

3.2 Meine Werte

3.3 Meine Qualifikationen und Erfahrungen – auch mal quergedacht!

3.4 Und was ist mit den Schwächen?

4 Auf geht’s – ran an die Bewerbung!

4.1 Das Anschreiben: Labern Sie nicht! Individuell, knackig und richtig geschrieben!

4.2 Das Foto – der gelungene erste Eindruck

4.3 Der Lebenslauf – das anpassungsfähige Herzstück der Bewerbung

4.4 Die Unterlagen – Vollständigkeit, Optik und Haptik

4.5 Onlinebewerbung: Vorteile und Tücken

5 Der faire Deal – was ist der bzw. Ihr Preis?

5.1 Was gibt der Markt gerade an Gehältern her?

5.2 Was haben Sie verdient? Was sind Sie (sich) wert?

5.3 Welchen Preis sind Sie bereit zu zahlen?

6 Zum Gespräch, bitte!

6.1 Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

6.2 Die richtigen Antworten und: Sie müssen nicht über alles reden!

6.3 Nicht nur Worte zählen – die richtige und stimmige Körpersprache

6.4 Haben Sie noch Fragen? Ja, klar!

6.5 Und dann? Die Warteschleife bewältigen

Dr. Nico Rose: Clever bewerben: 80/20 schlägt 08/15

1.1 Das Henne-Ei-Problem bei der Bewerbung

1.2 Sieben Bewerbungsmythen aus der Sicht eines Personalers

1.3 Das Letzte

7 Bye-bye Bescheidenheit – gelungene Eigen-PR

7.1 Warum Bescheidenheit keine Zier ist!

7.2 Das richtige Maß zwischen zu viel und zu wenig

7.3 Zutaten fürs richtige Marketing-Rezept

8 Vorsicht, Frauen – Stolperfallen und wie Sie damit umgehen

8.1 Entscheiden Sie selbst, was Erfolg für Sie als Frau bedeutet!

8.2 Gut reicht nicht – Stolperfalle Perfektionismus

8.3 Raus aus der Harmoniefalle!

8.4 „Ich muss der bessere Mann sein!“ – Falsches Nacheifern

8.5 „Machtspielchen sind doch albern – da mach ich nicht mit!“

8.6 Das Veilchen-Problem

9 Netzwerken Sie!

9.1 Was ist eigentlich Netzwerken – und was ist es nicht?

9.2 So finden Sie die richtigen Netzwerke

9.3 Daniel Rehn: Social Media – so bringts was!

10 Die ersten 100 Tage im Job

10.1 Vieles ist neu … und anders!

10.2 Fettnäpfchen und wie Sie sie umgehen können

10.3 Tipps für noch viel mehr als 100 Tage

Stichwortverzeichnis

“Your time is limited, so don’t waste it living someone else’s life. Don’t let the noise of other’s opinions drown out your own inner voice. And most important, have the courage to follow your heart and intuition. They somehow already know what you truly want to become. Everything else is secondary.” – Steve Jobs (1955–2011)

Vorwort von Jochen Mai, Gründer und Herausgeber von www.karrierebibel.de

Schwach anfangen – und dann stark nachlassen. So gewinnt man kein Rennen. Aber wenigstens bewegt man sich dabei schon mal etwas. Und das ist besser als gar nichts zu tun, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten. Das ist eine Binsenweisheit, gewiss. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Insbesondere bei Hochschulabsolventen? Tatsächlich beginnen gar nicht mal wenige genau so ihre berufliche Laufbahn: lässig, abwartend, reaktiv.

Der US-Unternehmensberater und Bestsellerautor Stephen R. Covey hat vor Jahren schon in einem seiner millionenfach gelesenen Bücher den Begriff „proaktiv“ geprägt. Heute ist das ein geflügeltes Wort und meint so viel wie: Ergreifen Sie die Initiative, bevor Ereignisse oder Umstände Sie dazu zwingen! Denn die Gefahr der Reaktion ist, dass wir hektisch werden, den kühlen Kopf verlieren und die falschen Entscheidungen treffen, weil die Zeit fehlt, diese in Ruhe zu überdenken. Wir kontrollieren dann nicht mehr die Umstände – sie kontrollieren uns. Wer aber durch das Leben treibt und sich ständig von seiner Umwelt gegängelt fühlt, wird automatisch zum Opfer. Er ist im Wortsinn manövrierunfähig, verliert Antrieb und Energie und dümpelt durchs Leben. Schade.

Denn auch später, wenn man im Job schon etwas weiter gekommen ist, wirkt diese Attitüde fatal: Wer dann zum Beispiel nur erledigt, was sein Boss ihm aufträgt, macht letztlich nur Dienst nach Vorschrift. Leistungsträger sehen anders aus. Die Initiative zu ergreifen, ist allerdings mehr, als seinen Boss zu fragen, was man tun kann. Das ist zwar schon eine Menge mehr als die meisten Menschen leisten. Doch zum Karrierekick wird Proaktivität erst dann, wenn Sie machen, was zu tun ist, ohne darum gebeten zu werden oder selbst danach zu fragen. Es bedeutet, zu handeln, bevor Handlungsbedarf entsteht.

Und genau darum geht es in diesem Buch: Es bietet Ihnen zahlreiche nützliche Anregungen, Empfehlungen und Tipps, um proaktiv zu werden, die Weichen von Anfang an richtig zu stellen und der weiteren beruflichen Mission den richtigen Schwung zu geben – eine Anleitung für den optimalen Start eben.

Natürlich gibt es schon zahlreiche Bewerbungsratgeber auf dem Markt. Mal sind es Tipps für Dummies und andere Schreib-Greenhorns, mal adressiert die Erste-Hilfe-Prosa gestandene Manager nach dem Rauswurf oder Umsteiger, die von ihrem bisherigen Job die Nase gestrichen voll haben. Alles nicht verkehrt, nützlich und zum Teil auch sein Geld wert. Was die Lektüre, die Sie gerade vor sich haben, aber von all dem unterscheidet, ist der Fokus auf Ihre Einstellung im gesamten Bewerbungsprozess. Schon im Begriff Bewerbung“ selbst steckt das Wort „Werbung“ – Sie machen Werbung für sich! Und das gelingt nur mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein. Auch wenn Sie schon 100 Bewerbungsmappen verschickt und genau so viele Absagen erhalten haben: Verfallen Sie nie in die Haltung eines Bittstellers! Wer bettelt, hat es nötig – und wer will schon jemanden einstellen, um ein Gnadenbrot zu zahlen? Eben.

Unternehmen sind nicht die Wohlfahrt, sie wollen den besten Kandidaten einstellen, den sie für diese Stelle auf dem Markt bekommen können. Und genau das sollten Sie vermitteln – in allen Phasen des Bewerbungsprozesses: Sie sind der Idealkandidat, die Bestbesetzung, die Kirsche auf der Sahne. Das geht beim richtigen Formulieren von Anschreiben und Lebenslauf los und beim Vorstellungsgespräch sowie den Gehaltsvorstellungen weiter. Allerdings: Um so auftreten zu können, sollte man sich seiner eigenen Werte, seiner Stärken, Talente und Potenziale bewusst sein. Auch dabei können Ihnen die vorliegenden Seiten einen wertvollen Dienst erweisen.

Sich zu orientieren, seine Fähigkeiten und Ziele zu kennen und darauf aufbauend einen Plan zu formulieren, wo man in den nächsten drei bis fünf Jahren beruflich stehen will, wie man dorthin kommt und vor allem, was man dort für sich und das Unternehmen erreichen möchte, ist immer eine gute Sache. Es ist aber bitte nur ein Plan! Kein Gesetz, das in zwei steinerne Tafeln gemeißelt sein sollte. Dann verleiten solche Karrierepläne dazu, blind zu machen. Wer stur auf die Erfüllung seines Plans stiert, übersieht höchstwahrscheinlich diverse Chancen, die sich meist abseits des Weges auftun. Und gerade diese Gelegenheiten sind es, die so manche Traumkarriere hervorgebracht haben – auch wenn einige Top-Manager im Nachhinein dazu neigen, ihren Aufstieg als von langer Hand geplant darzustellen. Sich frühzeitig festzulegen, hieße, mit Scheuklappen durchs Leben zu rennen. Umgekehrt riskieren Sie ohne einen groben Plan freilich auch, sich unterwegs gewaltig zu verlaufen. Dann sind Sie zwar unterwegs, biegen aber ständig ab und kommen nirgendwo mehr an.

Die einzig sinnvolle Empfehlung kann daher nur lauten: Lernen Sie sich zunächst selbst kennen, ihre Talente, Visionen und Ziele. Schöpfen Sie daraus eine gesunde Portion Selbstbewusstsein – auch, um aus gelegentlichen Niederlagen (und die werden kommen) gestärkt hervorzugehen. Fassen Sie sich einen Plan und nutzen Sie diesen, um sich besser und gezielter zu bewerben – insbesondere mit mehr Chuzpe. Bleiben Sie dabei aber flexibel und wachsam, um jederzeit auf Veränderungen reagieren zu können. Improvisation ist schließlich das halbe Leben. Und bei der anderen Hälfte hilft Ihnen die folgende Lektüre, damit Sie gleich zu Beginn stark durchstarten!

Jochen Mai

Vorwort

Viele Jahre Schule und Universität liegen jetzt wahrscheinlich hinter Ihnen. Vielleicht haben Sie gerade Ihre Diplomarbeit geschrieben, Ihren Master gemacht oder Sie bereiten sich darauf vor.

Fertig mit der Ausbildung – bereit fürs Berufsleben? Oder einfach nur fertig mit den Nerven und Ihren Kräften? Sicherlich war der Endspurt noch mal besonders arbeitsintensiv, nerven- und kräfteraubend, nicht wahr? Dann erholen Sie sich doch erst mal. Machen Sie Urlaub, lassen Sie die Seele baumeln, schalten Sie ab, laden Sie Ihre Akkus auf. Und meinen Sie bitte nicht, gleich mit vollem Karacho weiterpowern zu müssen. Das schrieb eine Absolventin:

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Absolventin fragt: Ich bin gerade in den letzten Zügen meiner Diplomarbeit und die letzten Monate haben mich sehr viel Kraft gekostet. Studium, nebenbei noch Job und die Diplomarbeit – meine Akkus sind leer. Eigentlich würde ich mir gerne bis März 2012 eine Auszeit gönnen und neue Kraft tanken.

Aber irgendwie trau ich mich nicht so richtig, weil das doch sicher später einen schlechten Eindruck macht, oder? Der Lebenslauf sollte doch lückenlos sein, lese ich immer wieder. Ich steck da wirklich in einer ziemlichen Zwickmühle. Haben Sie einen Tipp für mich? Ich wäre Ihnen sehr dankbar.

Coach Bettina Stackelberg antwortet: Stimmt nicht! Der Lebenslauf muss nicht um jeden Preis lückenlos sein. Das sagt Ihnen heutzutage jeder gute Personaler!

Wenn Sie sich eine Auszeit nehmen, um Kraft zu tanken, um in Ruhe den Uniabschluss zu verarbeiten, und sich die Zeit nehmen, um sich voll und ganz auf das Neue, auf den Berufsanfang auszurichten – was um Himmels willen soll daran falsch sein!? Für solche Auszeiten bieten sich die natürlichen zeitlichen Einschnitte besonders an: Schul- oder Studienende, Ende eines Auslandsaufenthalts. Sie wollen doch 100 %ig ins Berufsleben einsteigen, oder? Sie möchten doch mit viel Elan, Begeisterung, Tatendrang, Konzentration und Ehrgeiz Ihr neues Leben da draußen beginnen! Eben! Dann tun Sie etwas dafür, investieren Sie in Ihre zukünftige Arbeitskraft – und nehmen Sie sich die Auszeit.

Genau so können Sie danach dann in Bewerbungsgesprächen auch selbstbewusst argumentieren, wenn jemand danach fragt. Gehen Sie pfleglich mit sich selbst um, achten Sie auf Ihre Bedürfnisse und stehen Sie für sie ein. Das wird Ihnen aktuell guttun und das ist auch in Zukunft eine wunderbare Prophylaxe gegen Burn-out.

Sie werden diese Kästen mit Frage und Antwort öfter im Buch wiederfinden. Diese Fragen habe ich mir nicht ausgedacht, um meine klugen Coach-Tipps an den Mann und die Frau bringen zu können und das Buch zu füllen. Es sind die Fragen von Hochschulabgängern, die mich nach meinen Vorträgen auf diversen Absolventenkongressen angesprochen bzw. danach angeschrieben haben – Fragen aus dem echten Leben also.

Also – haben Sie sich erholt, die Akkus aufgeladen, Kraft und Kreativität geschöpft für die nächsten Schritte? Prima!

Dann können wir uns jetzt ja ausführlich Ihrem Karrierestart widmen!

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Ideen für den Umgang mit diesem Buch

Noch ein paar Worte zum Umgang mit diesem Buch: Meine Tipps und Anregungen sind nicht der Weisheit letzter Schluss.

Entscheiden Sie selbst, welche Leseweise Ihnen am besten passt:

Es gibt unglaublich viele Bücher rund um Bewerbung und Karriere mit unglaublich vielen guten und hilfreichen Tipps für Sie. Entscheidend jedoch ist, dass Sie Ihren eigenen Weg finden und auch zu Ihren Vorlieben und Bedürfnissen stehen. Es geht um Ihre Karriere, um Ihren eigenen Erfolgsweg und der ist so individuell wie jeder Leser1 dieses Buches ist. Haben Sie nicht den Anspruch, den perfekten Weg zu finden oder von jedem Unternehmen gemocht zu werden. Sie wollen in dem für Sie richtigen Unternehmen und auf die zu Ihnen passende Art und Weise Ihre Karriere starten. Da nützt es nichts, sich von anderen oder aus Büchern vermeintliche Erfolgsstrategien abzukupfern, wenn Sie sich dabei nicht sonderlich wohlfühlen oder gar verstellen müssen. So werden Sie nicht erfolgreich.

Zwei sehr kreative und erfolgreiche Menschen, die Redner, Buchautoren und „Querdenker aus Leidenschaft“ Anja Förster und Dr. Peter Kreuz haben dies mit ihren Worten wunderbar plakativ und deutlich ausgedrückt:

„Wer brav studiert und anschließend willig seinen Arbeitsplatz besitzt, zur rechten Zeit den richtigen Bausparvertrag abschließt, mit Mitte dreißig die Schulfreundin heiratet, zügig 1,3 Kinder bekommt, Samstag Vormittag den Opel wäscht und föhnt und nachmittags bei den Eltern gute

Miene zum schlechten Kaffee macht, wer diesen geradezu vorbildlichen Lebensweg wählt, der wird ganz sicher für Furore sorgen: Bei den Eltern, bei den Lehrern, beim Bankberater, bei den Nachbarn. Denn wer so lebt, erfüllt alle Erwartungen seiner Mitmenschen. – Aber erfüllt er auch die eigenen Erwartungen an ein glückliches, erfülltes Leben?

Natürlich, das darf man so machen – und man wird sicher nicht erfolglos sein. Aber eben auch nicht erfolgreich. Denn es bleibt etwas Entscheidendes auf der Strecke:

Sie!

Das, was Sie besonders macht.

Was Sie von allen anderen Menschen unterscheidet.

Ihre individuellen Chancen.

Ihr ganz besonderes Potenzial.

Unsere feste Überzeugung ist: Die Angst aufzufallen, Risiken zu vermeiden, lieber den planierten Weg zu gehen als seinen eigenen Weg zu suchen, mit dem Strom zu schwimmen, um zum Schwarm zu gehören – das alles ist ein freiwilliges Einverständnis damit, am Ende die Hälfte des Lebens ungelebt zurückzugeben. Seinen Cocktail nicht auszutrinken – sondern angenippt stehen zu lassen.“2

Sie können dann erfolgreich werden, wenn Sie sich die passende Menge an Anregungen holen, sich dadurch zu eigenen guten Ideen inspirieren lassen und daraus ein stimmiges, authentisches und kraftvolles Konzept stricken. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!

 

1 Ich verwende im Buch der Lesbarkeit halber stets nur die männliche Form. Selbstverständlich sind Männer und Frauen gleichermaßen gemeint und angesprochen.

2 Förster/Kreuz, aus dem Newsletter „Backstage Report“, August 2011.

Dank

Mein Dank an Menschen, die mich inspiriert und unterstützt haben bei diesem Buch:

1 Der Anfang ist gemacht!

Willkommen beim Karrierestart! Jetzt, wo vielleicht die letzten Prüfungen hinter Ihnen liegen, die Diplomarbeit geschrieben und das letzte Praktikum absolviert ist, geht’s an die konkrete Planung Ihrer erfolgreichen, selbstbewussten ersten Schritte ins Berufsleben. Sicher beschäftigen Sie sich damit jetzt nicht zum ersten Mal. Das bedeutet: Die Zeit des Vor-sichhin-Wurschtelns ist vorbei, jetzt kommt planvolles Schritt-für-Schritt-Arbeiten. Klingt anstrengend? Ist es streckenweise sicher auch – es macht aber auch Spaß, bringt schnell Erfolge, Sie behalten den Überblick und wissen, wie weit Sie fortgeschritten sind in Ihrem Vorhaben.

1.1 Wissenswertes zum Thema Ziele – und wann Ziele auch mal stören

Erfolgreiche Menschen haben konkrete Ziele und verfolgen sie hartnäckig. So heißt eines der Grundgesetze unserer modernen Gesellschaft.

Das sehen Sie doch sicher auch so, oder? Machen Sie sich seit Jahren konkrete Pläne für Ihre Ziele? Haben Sie das Prinzip der SMARTen Ziele schon längst verinnerlicht? Teilen Sie routiniert Ihre großen Ziele in kleine Teilschritte ein? Halten Sie diese schriftlich fest, wie sich das gehört?

Oder ziehen Sie gerade beim Lesen ein wenig den Kopf ein – haben Sie insgeheim damit so Ihre Schwierigkeiten? Haben Sie das Gefühl, dass alle Ihre Kommilitonen konkrete Ziele eisern verfolgen und nur Sie nicht? Gestehen Sie sich sogar, wenn Sie ehrlich sind, ein, dass Sie gar nicht so recht wissen, was Sie wollen? Haben Sie es vielleicht während des Studiums öfter mal versucht, das mit den Zielen, und haben es immer wieder entnervt aufgegeben, weil Sie es nie so recht geschafft haben?

Denken Sie sich nichts! Das mit den Zielen ist gar nicht so einfach. Und manchmal ist die Sache mit den Zielen auch schlichtweg Blödsinn. Es gibt Zeiten und Phasen im Leben, da stören Ziele sogar.

Ziele sind wichtig – zum richtigen Zeitpunkt.

Nicht zu früh anfangen

Wir fangen mit der konkreten Zielplanung und Zielformulierung meist zu früh an. In gewisser Weise ist ein konkretes Ziel nämlich erst nach der Beantwortung ganz anderer Fragen dran. Fangen wir zu früh mit den Zielen an, greifen die Ergebnisse zu kurz bzw. steht die Zielerreichung auf wackeligen Beinen. Die Fragen, die es vorher zu beantworten gilt, sind oft nicht einfach, scheinbar furchtbar schwammig oder philosophisch. Es geht um Dinge, mit denen Sie sich vielleicht in Ihrer Kindheit das letzte Mal beschäftigt haben und über die Sie eigentlich erst wieder im gemütlichen Schaukelstuhl nach der Rente nachdenken wollten. Weil Sie vielleicht meinen, dass das Träumerei, Spinnerei oder gar Zeitverschwendung ist.

Weit gefehlt!

Wir arbeiten uns gleich vor vom Großen zum Detail. Von der Vision zum ganz konkreten Ziel, wo Sie in einem Jahr stehen wollen. Doch zuvor noch ein paar allgemeine Worte zum Thema Ziele – ein wenig vor mich hin philosophiert:

Es ist schön, Ziele zu haben. Das war schon immer so: Wir wollten den Hochsprungwettbewerb bei den Bundesjugendspielen gewinnen oder den Lesewettbewerb in der Schule. Wir haben unser Taschengeld gespart fürs neue Fahrrad oder die erste Sommerreise ohne die Eltern. Wir haben im Studium gejobbt für das erste eigene Auto, wir wollten in der Klausur unbedingt eine Eins vor dem Komma haben. Wir wollten schneller laufen als Peter, besser Französisch sprechen als Sophie. Wir können unseren Ehrgeiz ausleben, zeigen, was wir können, uns messen, uns mit anderen austauschen und mit unserer Umgebung in gesunden Wettbewerb treten. Wir arbeiten auf ein Ziel hin, aktivieren all unsere Kräfte, unsere Kreativität und unsere Ressourcen, bessern hier und da nach, verändern die Parameter oder die Zielformulierung – schlussendlich erreichen wir unser Ziel, sind stolz darauf und belohnen uns bestenfalls gehörig dafür.

Ziele mobilisie-
ren Energien

Auch ohne Wettbewerb gab es immer schon erstrebenswerte Ziele: Wir wollten einmal Michael Jackson live sehen, unsere Traumfrau aus dem Seminar erobern oder das Auslandspraktikum in London absolvieren. Dafür sind wir zeitweise schier über uns hinausgewachsen, haben Dinge geschafft, die wir nie für möglich gehalten oder die uns andere nie und nimmer zugetraut hätten. Das stärkt unser Selbstbewusstsein. Wunderbar!

Wenn wir uns Ziele gesteckt haben, können wir unsere Energien bündeln, sie planvoll ausrichten und Schritt für Schritt vorankommen. Das ist selbstverständlich effektiver und effizienter als das bloße In-den-Taghinein-Leben. Oft ist Effektivität und Effizienz wichtig.

Ziele sind erstrebenswert und machen noch glücklicher und erfolgreicher, so hört und liest man allenthalben. Schließlich heißt es zum Beispiel bei Wikipedia, ein Ziel sei ein positiver Endzustand, den jemand durch sein Verhalten anstrebt.

Ziele als Struktur-
geber

Persönliche Ziele können dem Alltag Struktur und Bedeutung geben. Sie sind oft Ausgangspunkt für Disziplin, Ehrgeiz und Erfolg.

Ziele können frustrie-
ren

Ziele können aber auch mächtig viel Frust mit sich bringen – nämlich dann, wenn wir sie nicht erreichen, wenn wir vermeintlich scheitern. Wenn das passiert, sind wir sauer auf uns oder traurig darüber. Wir denken dann oft „Mist – nicht geschafft, ich bin ein Versager und bin gescheitert!“

Den inneren Schweinehund zähmen

Abhaken und weiter geht’s

Ja, das kann manchmal wirklich der Grund sein dafür, dass wir Ziele nicht erreichen. Da gibt’s keine Ausreden oder kein Schönreden – da haben wir einfach unseren Hintern nicht hochbekommen, nicht genügend Disziplin an den Tag gelegt oder waren zu faul. Wenn das der Fall sein sollte: Tja – blöd gelaufen. Ist so und lässt sich nicht mehr ändern. Hadern und „Ach hätt ich doch …“ helfen nicht weiter. Geißeln Sie sich deshalb nicht zu lange, gehen Sie nicht zu lange hart mit sich ins Gericht – ziehen Sie einen Schlussstrich, verbuchen Sie es unter „wertvolle Erfahrungen“ und starten Sie neu.

Außer dem zu großen inneren Schweinehund gibt’s aber auch noch andere Gründe, die uns davon abhalten, das Ziel zu erreichen, und auf diese möchte ich jetzt näher eingehen. Erstaunlicherweise sind es nämlich doch immer wieder dieselben Gründe bei uns allen und daher sind sie gut auf den Punkt zu bringen und zu verallgemeinern:

Konkret formulieren!

Oft formulieren wir unser Ziel viel zu unkonkret.

Stellen Sie sich einmal Folgendes vor: Sie stehen mit einem Freund in einer großen Halle. Er sagt zu Ihnen mit einer ungenau wedelnden Handbewegung: „Geh mal dort hin!“ Sie stutzen, wissen nicht genau, was er meint, fragen nach. Darauf hin konkretisiert er seine Aussage und meint: „Geh mal dort hinten zu der grünen Tür hin!“ Na, wo liegt der Unterschied? Genau – die zweite Aussage ist konkreter und damit können Sie losgehen, Sie kennen das genaue Ziel und sehen den Weg dorthin. Und vor allem: Sie sehen, ob Sie das Ziel erreicht haben (oder doch vielleicht aus Versehen zur roten Tür gegangen sind!).

So ist es auch mit unseren anderen Zielen: Wenn ich mein Ziel nicht haargenau kenne – woher soll ich dann wissen, ob ich es erreicht habe?

Nehmen wir mal das Ziel „Ich möchte mein Englisch verbessern!“. Zuerst einmal natürlich sehr löblich. Und? Woran machen Sie genau fest, dass Sie das Ziel erreicht – also Ihr Englisch verbessert haben? Eben! Gar nicht so leicht, nicht wahr? Wollen Sie die Speisekarte im Pub lesen können oder Shakespeare übersetzen?

Wenn Sie stattdessen zum Beispiel sagen: „Ich möchte bis zu meinem England-Urlaub im Mai meinen Wortschatz verdoppelt haben und ich kann bis dahin die Financial Times gut lesen!“ Wo liegt der Unterschied, was meinen Sie? Genau – es ist sehr konkret. Sie können sich dafür gute Zwischenziele setzen und immer wieder überprüfen, wie weit Sie sind.

Finden Sie einen Termin!

Außerdem steckt in solch einer Zielformulierung ein zweiter wichtiger Punkt – der Termin. Wenn wir uns für das Ziel einen Termin gesetzt haben, hat das Ganze sehr viel mehr Verbindlichkeit und Kalkulierbarkeit. Nicht nur für unsere Pläne, sondern auch für unser Unterbewusstsein ist es enorm wichtig, einen festen Zeitpunkt im Auge zu haben. Ansonsten dümpeln wir so dahin, verlieren das Ziel immer mal wieder aus den Augen, finden 1001 Ausreden oder Entschuldigungen etc.

Also – setzen Sie sich einen konkreten Termin fürs Ziel.

Formulieren Sie positiv und in der Gegenwartsform!

Wir wissen auch, dass ein Ziel positiv formuliert sein sollte – unser Unterbewusstes versteht nämlich Verneinungen nicht so recht! Bei dem Ziel „Ich will nicht mehr jeden Tag zwölf Stunden arbeiten!“ liegt der Fokus immer noch viel zu sehr auf der Belastung, auf dem Negativen, das unser Zwölf-Stunden-Tag mit sich bringt.

Fragen Sie sich daher immer: Was soll stattdessen sein? Wenn ich dies nicht mehr will – was will ich dann? Ein besser formuliertes Ziel könnte daher heißen: „Ich organisiere meine Arbeit so um, dass ich ab März höchstens neun Stunden arbeite und danach meine Familie, meine Freunde und meine Hobbys genießen kann!“

Helfen Sie Ihrem Unter-
bewusst-
sein

Formulieren Sie außerdem Ihr Ziel so, als ob es schon erreicht ist – also kein „Ich versuche, ein Praktikum in einer Werbeagentur zu bekommen.“ – dann bleibt es nämlich beim Versuch! Besser ist also: „Im Sommer, also Juni bis September, absolviere ich ein 4-wöchiges Praktikum in der Agentur x oder y.“ Konkret – Termin – klingt so, als ob es schon erreicht ist. Das gefällt Ihrem besten Helfer, dem Unterbewusstsein! Weil es sonst nämlich keinerlei Dringlichkeit sieht, gähnt und sich weiter faul im Sessel räkelt.

Machen Sie Ihr Ziel sexy!

Ach ja – und dann sollte Ihr Ziel für Sie so attraktiv und sexy wie möglich sein. Ein „Ich sollte mal wieder Sport machen!“ oder ein „Ich brauch unbedingt neue Kunden“ klingt nicht so rasend anziehend, oder? Darin ist einfach viel zu viel „muss“ und „soll“ und Zwang und Mühsal enthalten.

Mit allen Sinnen

Kreieren Sie sich mit allen Sinnen ein fantastisch attraktives Ziel – was beinhaltet dieses Ziel alles für Sie: Erfolg, Fortschritt, Erleichterung oder einfach ein besseres Leben? Meist bringt ein erreichtes Ziel ja noch viel mehr Positives mit sich.

Wenn Sie also in der Werbeagentur X Ihr Praktikum absolviert haben, dann haben Sie durch deren internationale Ausrichtung gute Kontakte nach England. Sie können nach dem Studium in Ihrer Traumstadt London arbeiten, dort deutlich mehr Geld verdienen als hierzulande und von Topleuten lernen. Damit ist der Weg zum Beispiel in Ihre erträumte Selbständigkeit in zehn Jahren bereitet.

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Übung: 20 Punkte, die sich verbessern

Machen Sie sich doch mal eine Liste und schreiben Sie 20 Punkte auf, die sich bei Erreichen des Ziels verbessern. Nicht drei, nicht fünf, nicht zehn, sondern 20. Je mehr Punkte Ihnen einfallen, desto attraktiver und damit lockender wird Ihr Ziel für Sie. Wenn Sie nicht genügend zusammenbekommen: Schreiben Sie auch aus dem Ziel resultierende Folgen auf: Wenn Sie ausgeglichener sind, dann …? Wenn Sie im Ausland arbeiten dürfen, dann …?

Richtiges Maß finden

„Attraktiv“ bedeutet auch: das richtige Maß zwischen Erreichbarkeit und Anstrengung. Ein zu leicht erreichbares Ziel motiviert nicht genug und ein zu hoch gestecktes Ziel frustriert oft nur.

Und dieses attraktive Ziel malen Sie sich in schillerndsten Farben aus: Wie sieht es aus – wie klingt es – wie fühlt es sich an?

Was wäre, wenn …? Auswirkungen überprüfen!

Und noch ein Tipp:

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Überprüfen Sie genau die Auswirkungen Ihres Ziels: Was ändert sich alles, wen betrifft es auch noch, wenn Ihr Ziel erreicht ist?

Innerer Boykott

So kommen Sie nämlich schon im Vorfeld der Gefahr des inneren Boykotts auf die Spur: Manchmal sorgt nämlich Ihr Unterbewusstsein dafür, dass Sie ein Ziel nicht erreichen, weil sich ansonsten nämlich ein anderer Lebensbereich zum Negativen ändern würde. Ein Beispiel:

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Sie haben das Ziel, in Ihrer Firma aufzusteigen. Überprüfen Sie die Auswirkungen davon: Vielleicht bedeutet eine Beförderung einen Umzug in eine andere Stadt? Was würde Ihr Partner dazu sagen? Unterstützt er Sie oder gibt es daheim dann Ärger?

Also – noch einmal zusammenfassend:

Wenn Sie dies alles berücksichtigen, dann ist die Wahrscheinlichkeit schon ziemlich hoch, dass Sie Ihre Ziele künftig besser erreichen.

Und manchmal sind Ziele einfach nicht dran!

Tja – und wenn das jetzt aber alles nicht geholfen hat? Wenn Sie alle Regeln befolgt und trotzdem das Ziel nicht erreicht haben? Was dann? Was könnte der Grund gewesen sein?

Wer sagt eigentlich, dass wir uns immer neue Ziele stecken müssen? Wer hat in die Welt gesetzt, dass wir immer neue Ufer erreichen und uns aus unserer Komfortzone ständig hinausbewegen müssen? Wer hat eigentlich Veränderung, Bewegung und ständigen Fortschritt zum großen Mantra erkoren?

Stillstand ist Inne-
halten

Wissen Sie, manchmal ist einfach etwas anderes dran. Nicht immer ist Stillstand gleich Rückschritt, wie es in der goldglänzenden, „Alles-easyhoppla-jetzt-komm-ich“-Tschakka-Welt so gerne heißt. Nein, manchmal ist Stillstand auch Innehalten. Stehen bleiben. Zufrieden sein. Erfolge und das Erreichte genießen. Sich konsolidieren. Sich eine Pause gönnen. Manchmal ist es richtig und wichtig, innerhalb der eigenen Komfortzone zu bleiben – es sich bequem zu machen. Ein Sofa muss bequem sein, meine Jeans soll bequem sein – also darf auch von Zeit zu Zeit mein Leben bequem sein, unanstrengend, ruhig, altbekannt und bewährt.

Muße – Innehalten – sich Zeit nehmen – mir gefallen diese Begriffe genauso wie Fortschritt, Weiterentwicklung, Bewegung. Alles zu seiner Zeit.

Und manchmal ist die Zeit nicht reif für neue Ziele. Das ist völlig wertfrei, das ist kein Scheitern. Das ist nur achtsames Hinschauen und Hinspüren, das ist Sich-ernst-Nehmen, auf sich aufpassen und die richtige Balance finden.

Gerade nach Diplom- oder Masterarbeit, Examen und langen Prüfungen ist vielleicht jetzt erst mal eine ganz bewusste Pause dran. Wie ich schon auf die Frage der Absolventin im Vorwort geantwortet habe: Wann, wenn nicht jetzt?

Neue Kraft schöpfen

Wenn Sie mit den Hufen scharren, endlich im praktischen Berufsalltag loslegen wollen und Ihre erste Stelle kaum erwarten können – dann nichts wie los! Wenn Sie jedoch merken, dass Sie mit Ihren Kräften am Ende sind, ausgepowert, unkreativ und kleinmütig: Dann schinden Sie sich nicht, nur weil vermeintlich jetzt alle durchstarten. Wenn Sie keinen Elan dazu haben, haben Sie keinen Elan. Punkt. Und dann gilt es, sich jetzt auszuruhen und neue Kraft zu schöpfen. Dann kommen auch die Ideen, der Mut und der Biss wieder, sich strategisch und konsequent an die Karriereplanung zu machen.

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Eine kleine Geschichte zu Fortschritt und Stehenbleiben

Ein junger Schüler war für seinen besonderen Eifer bekannt. Er meditierte Tag und Nacht und wollte seine Übungen noch nicht einmal zum Essen oder Schlafen unterbrechen – er hatte ein großes Ziel: die Erleuchtung!

So wurde er aber immer kraftloser und dünner. Da fragte ihn eines Tages der Meister besorgt: „Warum hast du es nur so eilig?“

Der Schüler entgegnete: „Ich strebe nach Erleuchtung – das ist mein großes Ziel und ich habe keine Zeit zu verlieren.“

„Und woher weißt du, dass die Erleuchtung vor dir herläuft, sodass du ihr hinterherlaufen und sie einholen musst?“, sagte der Meister. „Es könnte doch auch ganz anders sein. Vielleicht ist sie hinter dir und du musst nichts weiter tun als anzuhalten und zu warten.“

Nicht alles ist planbar

Noch ein Aspekt ist wichtig zum Thema „ohne Plan und Ziel“: Heutzutage ist es schlichtweg unmöglich, seine Karriere noch richtig von A bis Z durchzuplanen wie früher. Kein Job ist mehr wirklich sicher, ein brillanter Abschluss garantiert mir noch lange keinen guten Job, langjährig verdiente und exzellente Mitarbeiter werden wegrationalisiert, gerade noch florierende Unternehmen melden Insolvenz an. Die gesamte Arbeitswelt ist viel schnelllebiger, wechselhafter und mobiler geworden. Je weniger Sicherheit es gibt, desto größer ist unser Wunsch, diese Sicherheit durch durchdachte Pläne wiederherzustellen – verständlich. Aber unsinnig.

Svenja Hofert, Karrierecoach und Buchautorin schreibt in ihrem Bestseller „Das Karrieremacherbuch. Erfolgreich in der Jobwelt der Zukunft“:

„Planbare Jobs gibt es nicht, weil keiner wirklich weiß, wohin die Reise geht. Bestenfalls ist ein kurzer Zeitabschnitt überschaubar – der Preis des technologischen Fortschritts, vor allem aber die Folge der Globalisierung. Die Lösung liegt deshalb in der schlauen und umfassenden Analyse und damit verbundenen kurzfristigen und flexiblen Entscheidung. Veränderung ist somit einer der Grundpfeiler des beruflichen Erfolgs der Zukunft. Verharren – früher wichtiges Karriereaufputschmittel – heute ein Karriereverhinderer. (…)Wissen, dazu gehört auch Methoden- und Prozesswissen, ist der Schlüssel und er schließt eine langfristige Planung aus. Das Prinzip der Gefragten ist, dass sie wenig Konkurrenz bei guter Nachfrage haben. Wenig Konkurrenz bedeutet aber immer, dass man Dinge anders gemacht haben muss als die Masse. Es bedeutet nicht, den Trends zu folgen, sondern der eigenen Analyse. Dazu gehört auch Mut. Nicht dem Mainstream zu folgen, macht manchmal einsam.“

Svenja Hofert rät deshalb unter anderem dies:

So weit die Ideen von Svenja Hofert.

1.2 Wo will ich hin?

Woran merke ich, dass ich mein Ziel erreicht habe? Start und Ziel – ganz wichtig. Zum einen ist es für Ihren Zeitplan und die differenzierten Schritte und Abläufe wichtig. Außerdem brauchen Sie und Ihr Unterbewusstsein eine Ausrichtung – bis wann gilt es jetzt, dranzubleiben?

Wann haben Sie Ihr Ziel erreicht?

Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten – entscheiden Sie, welche am besten zu Ihnen passt:

1.3 Lebensvision – wofür brenne ich?

Rollen wir das Ganze doch mal ganz von hinten auf. Warum fange ich also mit Ihrer Lebensvision an? Erfolg im Leben ist sehr viel mehr als Karriere! Bevor Sie sich nicht genügend Gedanken darüber gemacht haben, wie Ihr Lebenserfolg einmal aussehen soll, können Sie nicht wirklich mit konkreten Zielen beginnen. Und Sie kommen um eine Frage nicht herum, die so einfach klingt und doch so allumfassend ist:

Was ist der Sinn Ihres Lebens?

Geht’s vielleicht auch ein bisschen kleiner? Nein, geht es nicht.

Eigent-
liche Bestim-
mung heraus-
finden

Sicher, Sie können bestimmt viele Jahre gute Arbeit verrichten in einem guten Job, der Sie erfüllt und auch glücklich macht. Arbeiten Sie dabei aber unbewusst gegen Ihre eigentliche Bestimmung, gegen das, was Sie eigentlich erfüllt und begeistert, dann holt Sie das irgendwann ein. Sie verlieren die Motivation und Energie, geben schneller auf, verlieren Ihre Kreativität und lassen sich dann auch nicht mehr durch Anreize wie Geld, Beförderung etc. motivieren. Und dann ist es auch nicht mehr weit bis zu Burn-out, großer Krise, Leere und all den Symptomen wie Schlaflosigkeit, Magenprobleme, Nervosität oder Depression.

Ich kenne viele Absolventen, die nach dem Studium zum Beispiel unbedingt Karriere in einer Unternehmensberatung machen wollen. Die Aussicht auf eine sehr prestigeträchtige, abwechslungsreiche Arbeit, viel Geld und Reisetätigkeit reizen enorm, zumal die Stellen rar und somit heiß begehrt sind.

Ja, die Arbeit im Consulting Business ist enorm interessant und abwechslungsreich, hoch dotiert, angesehen und ein spannendes Sprungbrett in die Karriere. Außerdem sind Sie die ewige graue Theorie des Studiums leid und scharren ungeduldig mit den Füßen, um endlich durchstarten und sich beweisen zu können. Wenn Sie dann überzeugen und tatsächlich als Junior-Consultant anfangen, sind Sie selig – zu Recht. Und wenn dieser Beruf Ihre Berufung ist, dann werden Sie sicher viele Jahre lang erfolgreich, begeistert, erfüllt und kraftvoll arbeiten. Und viel Geld verdienen und die Welt sehen und von vielen beneidet und von noch mehr Menschen hoch angesehen sein.

Wenn Sie das wirklich wollen und das das Ihre ist – wunderbar.

Wenn aber nicht?