Anett Steiner

 

Die

Markstein-
Bestie

 

 

KryptoFiction

 

 

 

 

Twilight-Line Verlag GbR

KryptoFiction

Obertor 4

D-98634 Wasungen

 

1. Auflage, Oktober 2011

ISBN der Printausgabe: 978-3-941122-78-9

eBook-Edition

 

© 2011 Twilight-Line Verlag GbR

Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

 

 

 

 


 

 

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Bastian Markstein schreckte auf. Sein Nacken schmerzte, seine Arme fühlten sich taub an, er war in denkbar unbequemer Position an seinem Labortisch eingeschlafen. Die Anstrengungen der letzten Wochen steckten ihm in den Knochen und hatten eine Menge seiner Energien verbraucht. Er war mager geworden, blass. Markstein atmete hörbar aus und rieb sich mit seinen knochigen Fingern über das unrasierte Kinn. Ein Geräusch hatte ihn geweckt.

Das Brechen einer Eierschale. Knack.

Er schüttelte seine Müdigkeit ab und es dauerte viel zu lange, bis er begriff, was er gehört hatte. Er sprang auf, riss den Stuhl mit sich um, der polternd über den staubigen Boden schlitterte. Das Licht flackerte, an den Türen rüttelte der Wind. Etwas Unheimliches lag in der Luft. Der Moment, der die Welt veränderte. Marksteins Welt. Für diesen Augenblick hatten sich die Entbehrungen gelohnt, das verdammt eintönige Leben hier draußen auf der Farm, die stickige Luft, die Malaria, die er durchlitten hatte.

Das spartanisch eingerichtete Labor war nicht groß. Markstein hatte es schnell durchquert. In der Ecke, gewärmt von Rotlicht, befand sich das Nest. Er hatte es selbst aus Gräsern, Zweigen, Wolle und Federn zusammengefügt, bevor er das Ei hineingelegt hatte. Das Ei, dessen Schale jetzt einen sichtbaren Riss zeigte.

Er war seinem Ziel ganz nah. Nur ein wenig Mühe noch, dann würden die Spötter schweigen, all jene, die ihn nie ernst genommen hatten. Und seine Frau, die ihn einen Verrückten, einen Besessenen genannt hatte, bevor sie ihn verließ, würde auf Knien gekrochen kommen, um sich an seiner Seite im Licht der Öffentlichkeit zu baden.

 

Es lag Monate zurück, dass Markstein Europa verlassen hatte. Dort hätte er niemals die Möglichkeiten gefunden, die sich ihm hier in den südamerikanischen Sümpfen boten. Dennoch war er die Mücken leid, das seltsame Licht, den Gestank fauligen Wassers, die Allgegenwart der Krokodile.

Lange würde er nicht mehr hier ausharren müssen.

Große Dinge begannen ganz klein. Und auch er hatte klein angefangen, alles hinter sich gelassen. Als Tierarzt hatte er auf dieser Krokodilfarm angeheuert. Er bekam einen geringen Lohn und Unterkunft. Einen Raum, in dem er sein Labor einrichten und seinen Forschungen nachgehen konnte, ohne dass jemand unangenehme Fragen stellte. Bald würde er Interviews geben, Fotorechte verkaufen, sich mitten in Berlin ein Haus bauen. Er wollte einen Kamin, einen Teich, einen Gärtner und eine hübsche Krankenschwester, die ihn umsorgen würde, wenn er seinen nächsten Malariaschub bekommen und fiebernd im Bett liegen würde. Ja, davon träumte er. Aber noch war es nicht soweit. Noch drang der modrige Sumpfgeruch durch die Ritzen seines Labors und er hörte das Platschen der Krokodile, die blitzschnell im Wasser herumfuhren, wenn er über die Holzbrücke ging, die von seinem Labor zum Farmhaus führte, genau über die Zuchtbecken der mörderischen Echsen hinweg.

Am Farmhaus parkte sein Jeep, ein altes Modell, das nur gelegentlich ansprang. Die Feuchtigkeit bekam ihm anscheinend ebenso schlecht wie sie Markstein selbst bekam.

An diesem Abend hatte er Glück. Der Wagen startete sofort und Markstein machte sich auf den Weg in die nächstgelegene Stadt. Dort gab es Benzin und Lebensmittel, Alkohol und käufliche Frauen. Doch auf all das war er an diesem Abend nicht aus. Er wollte sich lediglich die Menschen zu Nutze machen, die dort für ein paar Gläser Rum das tun würden, was er ihnen sagte.

 

Der Basilisk war schon immer Marksteins bevorzugter Kryptid gewesen. Nicht die zoologische Gattung der Basilisken selbst, jener Reptilien aus den südamerikanischen Regenwäldern, die wegen ihres Äußeren nach dem Fabelwesen benannt wurden, sondern jenes legendäre Wesen im Besonderen. In den meisten Legenden war der Basilisk ein Mischwesen aus Schlange und Hahn. Ein gefürchtetes Wesen, das mit feurigem Atem die Erde verbrennen konnte und dessen Blick tödlich war. Angeblich schlüpfte es aus einem kugelrunden Ei, das ein siebenjähriger Hahn gelegt hatte in einer Nacht, als der Stern Sirius hoch am Himmel gestanden hatte. Natürlich gab es dieses Wesen nicht. Es war eine Legende, genauso wie Bigfoot und Nessie. Dennoch nährten Berichte über die angebliche Sichtung solcher Wesen die Fantasie der Menschen und brachten ernsthafte Kryptozoologen dazu, ihre Zeit und ihr Geld in Forschungen zu stecken, um vielleicht doch deren Existenz zu beweisen.

Markstein war nicht abergläubisch, dennoch hatte er darauf geachtet, dass der Stern Sirius über sein Tun wachte. Es konnte nicht schaden. Auch wenn das Ei, dass er unter das Brutlicht gelegt hatte, oval und nicht rund gewesen war.

Mit grobem Papier und Kohlestift saß er nun in einer heruntergekommen Kneipe und schon das Geräusch der Mücken brachte ihn ins Schwitzen. Er hoffte der nächste Malariaschub würde noch eine Weile auf sich warten lassen. Hier in den Sümpfen gab es keine Apotheke. Und die seltsamen Pulver der Einheimischen, die in schmutzigen Gläsern auf der Straße verkauft wurden, nahm er nicht mehr, nachdem ihn eine solche Dosis vor einen halben Jahr beinahe umgebracht hätte. Tagelang hatte er unter epileptischen Anfällen gelitten und halluziniert. Schlimmer, als sich eine latente Malaria jemals äußern würde.

Die Bedienung hatte ihm ein Glas Zuckerrohrschnaps auf den groben Holztisch gestellt. Sie hatte keine ruhige Hand gehabt. Die klebrige Flüssigkeit rann nun an der Glasaußenseite hinab und verschmierte den Tisch noch mehr, auf dessen Oberseite sich bereits eine Vielzahl undefinierbarer Flecken befanden. Manche sahen aus wie Blut.

Markstein riss seinen Blick davon los und zwang sich, sich auf das Blatt Papier zu konzentrieren, das vor ihm lag. Er setzte den Kohlestift an und zog ein paar Linien. Doch er spürte, dass er noch nicht in der richtigen Stimmung war. Also griff er nach dem Glas Rum und hob es an seine Lippen. Im letzten Moment sah er das leblose Insekt, das am Rand haftete wie eine jahrtausend Jahre alte Mücke im Bernstein. Angewidert wischte er es fort.

Zum Glück hatte er das Glas nicht gesehen, bevor der Wirt den Schnaps hinein gegossen hatte. Wahrscheinlich war es nicht sauberer gewesen als jetzt. Auch wenn er schon lange nicht mehr empfindlich war, regte sich ein verschüttetes Ekelgefühl in seinem Unterbewusstsein. Ganz ähnlich wie bei der ersten Hure, der er hier aufs Zimmer gefolgt war.

Dann hatte er Rowena kennen gelernt. Ihr holländischer Vater hatte sie hierher geschleppt und irgendwann sich selbst überlassen. Süße siebzehn Jahre alt. Markstein ging lieber zu ihr als zu den übrigen Huren. Sie kostete nicht viel, aber das war nicht der Grund. Sie war sauber und naiv. Manchmal versprach er ihr sogar, sie von hier fort zu bringen. Vielleicht würde er das eines Tages sogar wirklich tun. An diesem Abend hatte er sie jedoch noch nicht entdeckt.

Er drehte das Glas, suchte nach einer leidlich sauberen Stelle und nahm einen großzügigen Schluck. Die Flüssigkeit biss ihm in die Zunge. Er hatte schon besseren Rum getrunken. Es wurde wirklich Zeit, dass er aus dieser Gegend wieder zurück in die Zivilisation kam. Möglichst bevor er wegen eines gepanschten Fusels erblindete.

Er hustete den Reiz in seiner Kehle ab und spuckte auf den Boden. Dann setzte er erneut den Kohlestift aufs Papier. Er zeichnete etwas, was dem legendären Basilisken nicht unähnlich war. Ein Wesen mit Flügeln und reptilienartigen Zügen. Nur viel größer als jene Mischung aus Schlange und Hahn, die in kryptozoologischen Standardwerken abgebildet war.

Einen Moment lang dachte er dabei an Kurt Friedmann. Viele Jahre lang hatte den alten Mann für seinen Mentor gehalten. Von ihm hatte Markstein alles gelernt, was es zur modernen Kryptozoologie zu wissen gab. Doch Friedmann war eben doch nur ein Greis mit veralteten Vorstellungen.

Was auch immer Bastian Markstein entdeckt hatte und welche Theorien er auch entwickelte, Friedmann hatte ihn nie ernst genommen.

„Mein lieber Bastian“, hatte er kurz vor ihrem letzten Streit zu ihm gesagt, „Du verkennst das Wesen der Kryptozoologie. Sie ist nicht geeignet reißerische Entdeckungen zu machen und schnell berühmt zu werden. Es ist ein Wissenschaftszweig, der sich damit beschäftigt, Berichte zu sammeln, Verbindungen zu Legenden zu knüpfen und Fälschungen aufzudecken. Mag sein, es gibt noch irgendwo auf dieser Welt echte Kryptiden zu entdecken. Aber wenn, dann werden das allenfalls weitere Insekten oder Quastenflosser sein und nichts halb so Spektakuläres wie Nessie oder Bigfoot, ein überlebendes Mammut oder dein favorisierter Basilisk. Du solltest viel ruhiger werden, mein Junge, und dich der Kryptozoologie mit klassischer Ernsthaftigkeit widmen, wenn du ernst genommen werden willst.“

Danach hatten sich ihre Wege getrennt. Markstein war nach Südamerika gegangen und hatte von dort weiter Friedmanns Veröffentlichungen in Fachjournalen verfolgt. Er selbst hingegen verhielt sich still. Wahrscheinlich wusste niemand, wo er sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich aufhielt und wie er seine Tage verbrachte.

Nicht einmal seine Frau Vera.

Markstein hüllte sich ganz bewusst in Schweigen, inszenierte die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Mit seiner nächsten Publikation würde er es allen verstaubten Kyptozoologen zeigen!

Doch noch saß er bei billigem Rum im Dunst ebenso billiger Zigarren und brachte die Skizze eines geflügelten Reptils zu Papier. Mit seinen von der länglichen Pupille geteilten Augen und gefiederten Schwingen, die denen eines Riesenkormorans ähnelten, erinnerte das Wesen an ein fliegendes Monster aus einem billigen Kinofilm. Markstein setzte noch hier und da einen Kohlestrich, schattierte die eine oder andere Linie, doch im Großen und Ganzen war er mit seiner Zeichnung längst zufrieden.

Also griff er nach seinem klebrigen Glas voller Rum, um sich zu belohnen, als ihn ein süßer Duft einhüllte. Ein Geruch, der so stark war, dass er den Gestank von Zigarren und Schweiß überdeckte. Doch er zog die Mücken an. Sofort surrten sie um Marksteins Kopf.

„Rowena“, murmelte er, während die junge Holländerin ihre winzigen, dürren Hände auf seine Schultern legte und die verhärtete Muskulatur zu massieren begann, „ich habe dich schon vermisst.“

„Ein Künstler bist du also auch“, säuselte sie, während sie die Zeichnung betrachtete, „und nicht nur im Bett.“ Sie küsste sein Ohrläppchen und er fühlte sich geschmeichelt wie jeder Mann, der ein solches Kompliment bekam. „Aber warum zeichnest du Monster? Hast du doch wieder von der Pulvermedizin genommen, von der du Halluzinationen bekommst?“ Sie kicherte leise.

Markstein fuhr herum und packte Rowena am Kragen ihrer Bluse, die so feuerrot war wie ihr Haar.

„Das ist keine Halluzination. Dieses Wesen gibt es wirklich! Und ich wette, es gibt eine Menge Einheimische, die es auch schon gesehen haben“, zischte er.

„Schon gut“, antwortete Rowena, machte sich frei und griff nach seinem Rum. „Das ganze Glas klebt“, bemerkte sie.

„Kannst du behalten.“ Markstein hob die Hand und bestellte sich ein Neues.

„Tu mir einen Gefallen, meine Süße“, murmelte er dann und zog Rowena auf seinen Schoß. Er hauchte ihr einen Kuss in den Nacken und spielte mit ihrem roten Haar. „Geh doch bitte mit meiner Zeichnung ein wenig herum, hier im Lokal, in der Stadt, bei den Einheimischen. Frag einfach, wer dieses Wesen auch schon gesehen hat und bereit ist, mir einen Augenzeugenbericht zu Protokoll zu geben. Gegen das nötige Kleingeld natürlich. Deine Mühe soll auch nicht umsonst sein.“

Rowena zog die Stirn in Falten. „Für Geld erzählen die Leute doch alles, was du von ihnen hören willst.“

Markstein hob die Schultern. Eigentlich war es das, was er wollte.

„Mach einfach was ich dir sage.“

Er griff nach seinem Rum, erneut ein klebriges Glas, und prostete der jungen Holländerin zu.

„Und wenn ich mehr als nur Geld dafür haben will?“, fragte sie keck.

„Süße, ich hab dir doch längst versprochen, das ich dich wieder mit nach Europa nehme, wenn ich von hier verschwinde.“

„Kann ich heute Nacht bei dir bleiben?“, bat sie. „Morgen werde ich dann mit deinem Bild hausieren gehen.“

Markstein überlegte kurz. Dachte an ihre seidige Haut, ihren jungen Körper, die Art, wie sie über seinen Rücken kratzte und sich dann an ihn schmiegte.

„Abgemacht“, antwortete er.

Markstein zahlte den Rum und rollte seine Zeichnung zusammen. Er legte den Arm um Rowenas Hüfte. Auch sie wurde immer magerer, je länger sie in dieser Gegend lebte. Diese verdammte Hitze, die sumpfige Luft bekam ihr genauso wenig wie ihm. Das machte sie noch sympathischer. Eigentlich könnte er sogar ihren Duft mögen, wenn er nicht derart die Mücken anziehen würde.

Das Mädchen stieg in den Jeep. Auf den stockdunklen Pisten musste Markstein langsam fahren. Nicht selten hielten sich Tiere auf der Fahrbahn auf, die einem, zu spät im Scheinwerferlicht erkannt, zum Verhängnis werden konnten. Irgendwann erreichten sie Marksteins Labor.

Rowena war nicht zum ersten Mal hier und sofort fiel ihr die Kiste auf, die in einer Ecke des Raumes unter einer Rotlichtlampe stand, obwohl es doch ohnehin viel zu warm im Zimmer war.

„Was ist denn da drin?“, fragte sie.

„Nichts“, antwortete er und legte einen Arm um ihre Hüfte, zog sie an sich. Mit der anderen Hand strich er über ihren Po.

„Aber es raschelt“, bemerkte sie.

„Lass es rascheln“, entgegnete er und schob die junge Holländerin zu seinem Bett. Seine Hände glitten unter ihre rote Bluse und öffneten den BH. Rowenas Brüste waren winzig, aber fest. Und etwas Besseres war hier draußen eben nicht zu bekommen.

 

Markstein erwachte, als es längst hell geworden war. Er hatte Kopfweh. Verdammter Fusel, dachte er. Von einem sauberen Rum hätte er sicherlich keinen Kater bekommen. Markstein rieb sich die Stirn und stöhnte leise. Sein Rücken schmerzte. Billige Matratze. Aber er hatte nichts anderes auftreiben können.

Wenigstens hatten die Kissen Rowenas Duft angenommen, der ihn versöhnlich stimmte. Die Erinnerung an die Nacht mit ihr war ebenso süß wie jener Geruch, in den sie sich hüllte. Aber wo war sie?

Markstein streckte sich, atmete sumpfige Luft wie jeden Morgen und spürte, wie die Hitze durch die Ritzen seiner Bretterbehausung drang. Er würde sich nie mit diesem Klima abfinden, und wenn er noch hundert Jahre hier bleiben müsste. Das hatte er jedoch ganz und gar nicht vor.

Der Boden war staubig. Er konnte Rowenas Fußabdrücke in der Nähe der Tür erkennen und den Ort vor dem Bett, wo vergangene Nacht ihre blutrote Bluse zu Boden gefallen war. Dort waren die Dielen sauber.

Markstein löste sich vom Gedanken an das Mädchen und begab sich zu der Kiste, die in der Ecke des Labors unter der Rotlichtlampe stand. Vielleicht war es auch ohne die Heizlampe warm genug. Er war sich nicht sicher. Aber Reptilien liebten die Wärme und das Ding aus dem Ei war zweifellos zur Hälfte seines Wesens ein Reptil. Vorsichtig schob er das Nest auseinander, das er selbst angehäuft hatte. Erstaunt hob er die Augenbrauen. Das kleine Vieh wuchs unerwartet schnell. Markstein würde wohl schon bald die doppelte Futtermenge brauchen. Aber hier auf der Krokodilfarm gab es jede Menge rohes Fleisch. Kein Problem also.

Er wandte sich ab und suchte nach seiner Jeans. Unter dem Bett lag sie nicht. Stattdessen hing sie sauber gefaltet und staubfrei über einem Stuhl. Er ahnte wieso. Ein Blick aus dem Fenster gab ihm Recht. Der Jeep war weg. Den Schlüssel dazu hatte er in der Tasche seiner Jeans gehabt. Rowena hatte den Wagen genommen. Dieses kleine Biest. Aber er konnte ihr nicht einmal böse sein. Er selbst hatte ihr eine ziemliche Aufgabe erteilt. Wenn sie mit seiner Zeichnung zu den verschiedensten Leuten unterwegs war, würde sie das Fahrzeug wirklich brauchen.

Leise lächelnd fuhr er seinen Computer hoch. Es war an der Zeit, der weltweiten Interessengemeinschaft der Kryptozoologen einen ganz besonderen Kryptiden wieder in Erinnerung zu rufen: den Basilisk. Seinen persönlichen Favoriten. Jene legendäre Mischung zwischen Schlange und Vogelwesen. Lange war es still darum geworden. Lange waren keine Gerüchte oder gar Berichte mehr gemeldet worden, keine verschütteten Aufzeichnungen gefunden. Aber das würde sich jetzt ändern.

 

Mehrere Tage lang hörte Markstein nichts von der jungen Holländerin und mit ihr blieb sein Jeep verschwunden. Er hätte sich zwar eines der Farmfahrzeuge ausleihen können, aber eigentlich hatte er gar keine Lust unter Menschen zu gehen und sich zu vergnügen.

Stattdessen konzentrierte er sich auf sein Projekt, führte detailliert Tagebuch über die Entwicklung dessen, was vor kurzem in seinem Labor aus einem gentechnisch veränderten Krokodil-Ei geschlüpft war.