Soraya Schwarz

 

Der Praktikant

Sklave seiner Chefin (Domina / Herrin / BDSM / Fetisch / Femdom)

 

 

 

ISBN 978-3-945967-21-8

 

(c) 2016 Schwarze-Zeilen Verlag

www.schwarze-zeilen.de

 

Alle Rechte vorbehalten.

 

Hinweis

 

Dieses Buch ist nur für Erwachsene geeignet, die sadomasochistischen Praktiken offen gegenüberstehen. Alle beschriebenen Handlungen erfolgen in gegenseitigem Einverständnis zwischen Erwachsenen.

 

Bitte achten Sie darauf, dass das Buch Minderjährigen nicht zugänglich gemacht wird.

8

 

Das neue Studio hatte zehn verschiedene Themenräume. Eddie fand es sehr erregend, wie sich sein Horizont ständig erweiterte. Was es doch alles für bizarre Spielarten gab. Die meist Gefragtesten waren gleich zweimal vertreten, nämlich der schwarze und rote Raum für die sadistischen Spielchen. In diesen Räumen war die Ausstattung recht ähnlich, Kreuz, Streckbank, Seilwinde, ein riesiges Holzbett mit hohen Balken zum Fesseln und Fesselstuhl. Natürlich hingen an mehreren Wänden Spiegel, damit sich der Gast selbst oder auch seine Peinigerin beobachten kann.

Dann hatten sie einen komplett weiß gefliesten Klinikraum, in dem es wirklich aussah wie bei einem Arzt, einschließlich Spritzen und Nadeln, es wurde bei ihnen liebevoll ›die Praxis‹ genannt. Für die ganz speziellen Geschmäcker gab es einen originalen Gynstuhl. Da das überhaupt nicht sein Geschmack war, hoffte er, keine Bekanntschaft damit machen zu müssen.

Es gab ein Kinderzimmer mit besonders großen Gitterbetten für die Windelfetischisten, einen Raum komplett aus Gummi, einschließlich der Wände.

Einen ›Prinz Eisenherz Raum‹, mit Möbeln aus Stahl und einen Kerker mit mehreren Zellen, in die kein Lichtstrahl hineindrang. Für alle Wasserfans gab es ein Badezimmer mit einem Whirlpool für bis zu sechs Leute.

 

Der Bondageraum hatte die meisten Spiegel. Diese Gäste waren geradezu darauf erpicht die Fesselspiele von allen Seiten zu betrachten zu können.

Und zu guter Letzt war da das Cinderella-Apartment, in dem alles aus rosa Plüsch war, einschließlich der Handschellen. Darin stand auch ein absolutes Highlight, nämlich einen überdimensional großer High-Heel als Badewanne. Hier kamen alle Soft-SMler auf ihre Kosten. Denn Lady McLaine hatte eingesehen, dass es gerade in dem Metier eine große Nachfrage gab. Und wer weiß, vielleicht haben sie zu einem späteren Zeitpunkt auch Lust auf härtere Spielchen.

 

Am spannendsten fand Eddie die Vorstellungsgespräche. Da er jetzt offiziell zum Hauspersonal gehörte und noch einige Ladys und Bizarr-Gespielinnen gesucht wurden, war es an ihm, sich für die Damen zu opfern. Diese Tage fand er am aufregendsten. Es waren ausnahmslos sehr gutaussehende und edle Ladys und dafür hielt er seinen Hintern schon mal gern hin.

Aber Lady Jane und Lady McLaine hatten einen ziemlich exquisiten Geschmack, was das betraf und so verbrachten sie ganze drei Wochen mit der Suche nach den passenden Damen für das neue Studio. Worauf sie beide auch achteten, war, dass die neuen Ladys aus Überzeugung Dominas waren und es ihnen vordergründig nicht ums Geld ging. Sie würden hier sicher eine Menge Kohle verdienen, das stand außer Frage, aber es sollte echt sein und das müsse der Gast auch spüren. So lautete ihre Devise. Die Damen mussten es leben und lieben. Außerdem gab es ein absolutes Tabu, das allen Damen klar sein musste. Kein Gast bekam hier für sein Geld Sex, es war ein Dominastudio und kein Bordell. Wer dabei erwischt werden würde, würde ohne weitere Warnung rausfliegen.

Jede der Ladys hatte andere Vorlieben und er war froh, dass er nicht für alles als Spielball herhalten musste. Zum Beispiel hasste er alles, was im Klinikbereich gemacht wurde. Es erinnerte ihn immer zu sehr an seine Kindheit, in der er so oft krank war, dass er bald monatlich bei seiner Kinderärztin war. Vor ein paar Wochen hatte er einmal dabei zugesehen, wie ein Mann dafür zahlte, dass Lady Jane ihm die Vorhaut zunähte. Er war froh, dass er vorzeitig den Raum verlassen durfte, weil Lady Jane ihm ansah, dass er immer blasser wurde.

Für den heutigen Tag standen zwei Bewerberinnen als Bizarr-Gespielinnen an. Er hatte erst googeln müssen, da ihm der Begriff absolut fremd war, auch wenn er bereits einiges gesehen, gelesen und erlebt hatte.

Wenn er es also richtig verstanden hatte, waren die Damen nicht nur Dominas, sondern konnten während des Spiels auch als Sklavinnen benutzt werden. Sie waren die Einzigen, denen es während einer Session erlaubt war, den Gast sexuell mit der Hand zu befriedigen. Lady McLaine wünschte unbedingt Eddies Anwesenheit. Er war seltsam erregt, als die erste Dame, Miss Penny, hereingerufen wurde. Sie hatte lange blonde Locken mit dunklen Strähnen, ihre Katzenaugen schauten ihn herausfordernd an. Lady McLaine begrüßte sie mit ihrer liebenswerten Art und bat sie Platz zu nehmen. Ihm befahl sie, er solle ihr den Mantel abnehmen und ihnen Sekt einschenken. Schon als Eddie hinter Miss Penny stand, umhüllte ihn ein betörender Geruch wie aus tausendundeiner Nacht. Zumindest waren so seine Vorstellungen davon. Ihren Mantel trug er mit geschlossenen Augen zur Garderobe, um jeden Hauch ihres Parfüms in sich aufzunehmen.

Als er den Damen Sekt einschenkte, stellte Lady McLaine Eddie der Dame vor und erwähnte auch, für was er hier alles zuständig sei. Miss Penny musterte ihn von oben bis unten und ihm war das sichtlich unangenehm. Sie sah einfach umwerfend aus, selbst aus seiner Perspektive, die ja auf die Augenwinkel beschränkt war. Ihre Kleidung war deutlich freizügiger als die der anderen Ladys. Sie trug wunderschöne schwarze Pumps mit schwindelerregend hohen Absätzen, wahrscheinlich fast fünfzehn Zentimeter. Inzwischen war er ein Kenner von Schuhen und Absätzen geworden und hatte sicher jedes Paar seiner Lady mehr als einmal küssen dürfen. Miss Pennys schlanke Beine waren in schwarze Nylons eingehüllt. Ihr kurzes schwarzes Spitzenkleid gab mehr preis, als dass es verhüllte, was sicher genau ihrer Rolle entsprach. Darunter prangten zwei wundervolle straffe Brüste, deren Nippel hart hervorstanden. Toll. Auch bei ihm stand nun etwas hervor, was ihm sichtlich peinlich war, denn er hatte seine Berufskleidung an, wie er liebevoll seine kurze Latexhose nannte. ›Jetzt bloß verschwinden‹, dachte er und trat den Rückzug an.

Er kniete sich wieder an seinen Platz und lauschte den Damen bei ihrem Gespräch. Das meiste davon hatte er nun schon so oft gehört, dass er es hätte auswendig herbeten können. Aber dann nahm ihre Unterhaltung eine Wendung. Er spitzte die Ohren und war über das, was er hörte erstaunt. Tabus hatte sie so gut wie keine, bezeichnete sich selbst als Switcherin, wobei sie Rollenspiele als auch Sex mit mehren bevorzugte.

Ein Gedanke raste ihm durch den Kopf: ›Sollte er ihr Versuchskaninchen sein und vor den Augen von Lady McLaine mit ihr vögeln?‹

Aber Lady McLaine machte ihr sofort klar, dass Sex hier ein absolutes Tabu war und sie hier bestenfalls Handarbeit zu leisten hatte. Eddie konnte also aufatmen.

Seine Lady rief ihn an den Tisch, wo er auch brav auf seinen Knien blieb.

»Wie sieht es aus? Sollen wir Miss Penny mal die Gelegenheit geben, uns eine kleine Kostprobe zu geben von ihren Erfahrungen?«

Dass die Frage nicht wirklich von ihm beantwortet werden sollte, hatte er schon beim ersten Vorstellungstermin verstanden. Er hatte schließlich immer treu und ergeben, zur Verfügung zu stehen.

 

Miss Penny war eine Frau mit außergewöhnlichen schauspielerischen Fähigkeiten. Als sie ihm Befehle erteilte, war sie die perfekte Domina, selbst Lady McLaine hätte es nicht besser gekonnt. Na gut, vielleicht ein klein wenig besser. Auch ihre sadistische Ader hatte sie nicht erst seit kurzem, jeder Handgriff saß und Eddie musste mehr als einmal laut aufschreien. Sie war auch die erste Dame im Haus, die sich mit Bondage auskannte. Das hatte es bisher nicht gegeben. Miss Penny nahm drei Seile, die sie eigens dafür mitgebracht hatte, zeigte ihm, wie er sich hinzulegen hatte, und begann seinen gesamten Körper zu fesseln. Von Knoten zu Knoten wurde es enger um ihn und schon nach kürzester Zeit war er absolut bewegungsunfähig. Lady McLaine lief unaufhörlich um Eddie herum, um das Schauspiel zu begutachten. Er hörte zwar ständig ihre Kommentare wie: »Sehr Gut ... Fantastisch ... Kaum zu glauben ...«, war aber nicht in der Lage überhaupt selbst etwas zu sehen. Er verfluchte einmal wieder seinen Sklavenstatus. Da aber Lady McLaine so zufrieden klang, könnte es gut möglich sein, irgendwann einmal mehr davon zu sehen. Eine völlig neue Erfahrung diese absolute Auslieferung, und sie erregte ihn auf eine seltsame Weise, der er auf den Grund gehen wollte.

Nachdem sie ihn von sämtlichen Stricken befreit hatte und er wieder auf den Knien war, griff Lady McLaine ein und verlangte von ihr, dass sie auf die Knie ging und unversehens in ihre andere Rolle wechseln sollte. Anstandslos fiel sie auf die Knie und nahm eine devote Haltung an. Auch ihre Stimme hatte sich augenblicklich verändert. Kein harter Befehlston mehr, keine hämische Lache. Dafür klang sie jetzt wie ein eingeschüchtertes Mädchen. Eddie musste sich aus dem Augenwinkel selbst überzeugen, dass dies noch immer die gleiche Miss Penny war, die ihm vorher die Peitsche gegeben hatte. Ihre Wandelbarkeit beeindruckte ihn und er überlegte, woran das liegen konnte. Zweifellos war sie einige Jahre jünger als Lady McLaine, ihre Brüste waren sicher zwei Nummern größer und ihre Haut hatte einen kupfernen Schimmer, die schon von weiten dazu verführte, sie berühren zu wollen.

Eddie wurde schlagartig aus seinen Gedanken gerissen, als Lady McLaines Peitsche auf seinen Hintern knallte. »Was ist los mit dir? Denkst du nur ans Vögeln?« und wieder hatte er einen harten Schlag versetzt bekommen.

»Nein Lady McLaine.«

»Dann sei gefälligst bei der Sache! Oder willst du nicht vögeln?«

Hatte er jetzt richtig gehört, nein, bestimmt nicht. Doch er konnte nur den Mund aufsperren, er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte.

»Ich habe dich soeben etwas gefragt. Bekomme ich auch eine Antwort oder soll ich vor meinem Sklaven erst auf die Knie gehen?«

Und wieder setzte es einen deftigen Schlag auf den Allerwertesten.

Jetzt hatte er sie ganz gegen sich aufgebracht. Dabei war in der Zeit, in der er hier verkehrte, nicht ein einziges Mal von Vögeln die Rede.

»Wenn Sie es wünschen, Lady McLaine«, diplomatischer konnte er sich nicht dazu äußern.

Lady McLaine kehrte wieder auf ihren Platz zurück und befahl Miss Penny, die sie nur noch Penny nannte, sie solle ihrem Sklaven den Schwanz wichsen.

»Wie Sie es wünschen«, antwortete Penny und begab sich auf Knien zu ihm. Allein die Aussicht, dass er in den Genuss ihrer geübten Hände kommen sollte, ließ ihn in null Komma nichts einen Ständer bekommen.

»Jetzt schau dir doch diesen kleinen geilen Hund an!«, beschimpfte seine Herrin ihn. Augenblicklich stand sie neben ihnen und unterbrach Miss Penny.

»Da fällt mir doch noch etwas ein.« Sie wandte sich an Eddie und wollte von ihm wissen, wann er das letzte Mal gefickt hatte. Er musste ernsthaft darüber nachdenken,

»Ich glaube vor acht Wochen«, sagte er beschämt.

»Dann machen wir doch mal ein Spiel. Eddie, wenn du es länger als fünf Minuten aushältst, bekommst du keine Strafe. Schaffst du es, Penny, ihn in weniger als fünf Minuten zum Abspritzen bringst, hast du den Job.«
Das war durchaus eine Herausforderung, aber Eddie musste nicht lange überlegen und ergab sich sofort freiwillig, musste es aber aussehen lassen, als würde er sich bemühen. Er war bereit, jede Strafe zu ertragen, wenn Miss Penny bleiben würde. Er war sich sicher, dass sie es locker schaffen würde. Auch wenn er täglich mehrmals wichsen musste, um mit seinen Fantasien klarzukommen, so brauchte er sich nur ihrem lasziven Blick ergeben und den wundervollen weichen Händen mit den Megakrallen.

Und so war es kein Wunder, dass er nach zwei Minuten bereits abspritze. Miss Penny, die es gespürt hatte, dass er kam, hatte ungefragt seinen Schwanz in den Mund genommen und alles geschluckt als würde sie an einem Stieleis lutschen und anschließend lustvoll über ihre Lippen abgeleckt.

»Tja mein lieber Eddie, das war`s dann wohl.« Lady McLaine lachte höhnisch, »Penny, würdest du dann dem notgeilen Sklaven dreißig Schläge verpassen, die Peitsche kannst du dir selbst aussuchen. Aber sei nicht zimperlich.«

Mit einem Schlag war Miss Penny wieder ganz die harte Domina. Ihr süßes Lächeln war verschwunden, stattdessen strahlte ihr Blick, der nun von oben auf ihn herabfiel Dominanz und Strenge aus. Sie packte fest sein Ohr und zog ihn hinter sich her in Richtung des Strafbocks. Mit gekonnten Handgriffen fixierte sie ihn und band seine Füße so an den Oberschenkeln fest, dass die Fußsohlen nach oben zeigten.

Eddie spürte, wie die Seile ihn bewegungsunfähig auf den Strafbock drückten und ein Gefühl der Auslieferung machte sich in ihm breit. Lady McLaine war erneut fasziniert, wie geschickt Penny mit den Seilen umging. Wie gekonnt jede einzelne Bewegung zum Ziel führte und wie schnell der Sklave absolut bewegungsunfähig war.

Miss Penny nahm einen Butterflyknebel vom Tisch, ging langsam um Eddie herum und hockte sich dann vor ihn. Sie ließ ihn direkt vor seinem Gesicht baumeln, als sie mit einem fiesen Lächeln leise mit bedrohlich klingender Stimme sagte:

»Ich glaube, den werden wir brauchen.« Nach einer kurzen Pause, in der sie Eddie tief in die Augen sah, fragte sie mit sanfter Stimme:

»Kannst du Dir vorstellen, warum ich Deine Füße hochgebunden habe?«

Der schüttelte zaghaft den Kopf.

»Du bekommst fünfzehn Hiebe auf die Fußsohlen!«, ihre Stimme klang nun hart und eiskalt. Eddie fühlte, wie sich der Latexknebel in seinem Mund ausbreitete und ihn am Schlucken hinderte.

Erneut ging Miss Penny einmal um den fixierten Sklaven herum, betrachtete ihn scheinbar nachdenklich, bevor sie sich einen dicken Rohrstock nahm.

»Ich glaube, der eignet sich dazu am besten. Ich werde ihn wohl erst einmal an seinem Hintern ausprobieren«, wandte sie sich lächelnd an Lady McLaine.

Da Miss Penny an Eddies rotem Hintern sah, dass sie ihn nicht erst aufwärmen musste, zog sie gleich den ersten Schlag hart durch. Unvermittelt biss sich der Schmerz in Eddies Po und drang tief in seinen Körper ein. Eddie bäumte sich auf und ein erstickter Schrei drang durch seinen Knebel. Miss Penny lächelte zufrieden, als sie zum nächsten Schlag ausholte. Nachdem sie endlich fertig war und er sich langsam wieder beruhigte, fühlte sich sein Hintern wie ein loderndes Feuer an. Über und über war er mit dicken roten Striemen übersät.

Eddie atmete auf, doch er wusste, dass ihm das Härteste noch bevorstand. Die Bastonade, fünfzehn Hiebe auf die Fußsohlen, und das würde besonders heftig werden, dessen war er sich nach diesen Hieben ganz sicher.

Miss Penny hockte sich vor ihn und wischte ihm zärtlich den Schweiß von der Stirn. Zufrieden lächelnd schaute sie ihn an. Eddie sah ihr in die Augen, dieser Blick machte ihn willenlos und er wusste, dass er bereit war, für sie noch viel mehr zu ertragen. Immer noch lächelnd positionierte sich Miss Penny neben seinen Füßen. Langsam hob sie die Hand mit dem Rohrstock an und es zischte, als sie ihn schnell auf Eddies Fußsohle niedersausen ließ.

Ihm blieb fast die Luft weg, als der Schmerz in seine Fußsohle drang, um sich dann in seinem ganzen Körper auszubreiten. Der Schmerz war noch nicht ganz verklungen, als ihn der nächste Schlag traf. Und wieder und wieder sauste der Rohrstock auf seine Füße nieder. Aber immer ließ sie ihm genug Zeit, wieder zu Atem zu kommen.

Schließlich befreite sie ihn mir wenigen gekonnten Handgriffen. Eddies Füße schmerzten so sehr, dass er nicht stehen konnte und sofort auf die Knie fiel.

Miss McLaine war sichtlich zufrieden mit der Vorstellung. Ohne ihn weiter zu beachten, verfielen beide in einen lockeren Plauderton. Eddie bekam nicht mit, worüber sich die beiden noch unterhielten. Er hatte nur Augen für Miss Penny. Ihre Bestrafung zu ertragen hatte sich anders angefühlt. Noch konnte er seine Gefühle nicht richtig einordnen aber er wusste, dass er bereit war, noch viel mehr Schmerz für sie zu ertragen.

9

 

Endlich war der große Tag, auf den alle die letzten Monate hingearbeitet hatten. Nachdem alles auf Hochglanz poliert war und der Catering Service das Buffet aufgebaut hatte, warteten alle gespannt auf den großen Moment. Die Ladys sahen umwerfend aus. Ein Outfit erregender als das andere. Es war alles vertreten, Lack und Leder in schwarz, weiße Klinikkleidung und schwarze fast durchsichtige Spitzendessous für die Bizarr-Ladys. Alle Hausdiener trugen an dem Abend kurze knallenge Latexhosen und eine schwarzweiße Fliege. Da sie sich den ganzen Abend über um die Getränke kümmern sollten, hatten sich die Damen noch zehn Boys aus anderen Studios ausgeliehen.

In seiner Eigenschaft als Sklave konnte Eddie das Treiben nur mit gesenktem Kopf aus den Augenwinkeln beobachten.Das kam seiner Neugier nicht gerade zugute. Schließlich hatte er noch nie so viele Männer und Frauen aus der Szene beieinander gesehen. Am liebsten hätte er jedem einzelnen Gast in die Augen gesehen und ihn beobachtet. Also begnügte er sich damit, sie zu belauschen.

Es war bald kein Durchkommen mehr, überall standen oder saßen die Gäste, inspizierten die Räume und vergnügten sich. Hin und wieder wurde auch mal eine Peitsche genauer betrachtet und ausprobiert, man ließ sich in Ketten legen oder ans Kreuz hängen. Hin und wieder warf Eddie einen verstohlenen Blick auf die illustere Gesellschaft. Ausschließlich gutbetuchte Damen und Herren aus der New Yorker Oberschicht, wobei die Herren eindeutig in der Überzahl waren. Viele von ihnen trugen Augenmasken, um unerkannt zu bleiben, was ihnen allerdings nicht immer gelang. Eddie erkannte den ein oder anderen Herrn an seiner Statur und Frisur wieder, wenn sie unverkennbar waren. Jetzt war ihm klar, dass Diskretion hier ein und alles war.

 

Nach der riesigen Einweihungsparty kehrte endlich wieder der normale Alltag für Eddie ein. Er verbrachte die meisten Tage in der Redaktion und hatte endlich sein eigenes Ressort bekommen. Seine Verbannung wurde aufgehoben und er bekam einen Schreibtisch bei seinen Kollegen. Das hatte allerdings auch seine Nachteile, denn es war deutlich lauter als in seiner alten Ecke. ›Alles nur Gewöhnungssache‹, dachte Eddie.

 

Abends begann dann seine zweite Schicht im Studio. Als Haussklave war er sozusagen Mädchen für alles. Er kannte inzwischen jede Frau im Haus mit Namen, kannte deren Vorlieben und Tabus. Alle waren auf ihre Art nett und charmant. Hatten zwar auch ihre Macken, aber damit konnte Eddie ganz gut umgehen. Insgesamt waren es zwanzig Ladys, von denen aber nie alle gleichzeitig im Haus waren. Einige von ihnen hatten wie er und Lady McLaine noch einen Hauptjob und kamen nur am Abend oder Wochenende ins Studio. Andere wieder waren Hausfrauen, die nur anwesend waren, wenn deren Männer arbeiteten. Und so herrschte tagtäglich ein Kommen und Gehen. Zwei Haussklaven waren ständig anwesend, wenn ein Kunde mehr Publikum brauchte oder die Ladys anderweitig unsere Hilfe benötigten. Penny, die zunächst die einzige Bizarr-Lady war, bekam schon wenige Wochen später Verstärkung. Alle drei Damen waren oft ausgebucht, so dass Lady Jane sich nochmals nach neuen Damen umsehen musste, um allen Wünschen gerecht zu werden.

Eddie hatte sich um die Ankunft und Bewirtung der Gäste zu kümmern, musste aber auch als zweiter Sklave für eine Lady zur Verfügung stehen, wenn dies gewünscht wurde. Es gab einige Kunden, die bei den Sessions nicht mit einer Lady allein sein wollten und dass aus verschiedenen Gründen. Die einen liebten es, wenn eine Dame mehrere Sklaven gleichzeitig züchtigte, die andren wollten sich in Gegenwart eines anderen Sklaven befriedigen. Die Gäste mussten für dieses Extra bezahlen, doch das zusätzliche Honorar ging zur Hälfte an das Haus und an die Lady. Eddie hatte nichts davon, doch einige der Damen gaben ihm hin und wieder ein gutes Trinkgeld.

 

Freitag und Samstag war er immer für Miss Penny zuständig, die ihn öfter zu den Sessions holte, als die anderen Damen. Die Kunden waren meist Männer, die zwar masochistisch waren, aber gern dabei zusehen wollten, wie ihre Domina einen zweiten Sklaven noch härter bestrafte. Eddi genoss die Zeiten mit Miss Penny sehr, er fühlte sich gut, wenn er in ihrer Nähe war und schon bald fieberte er die ganze Woche darauf hin, dass es Freitag wurde.

Einmal wollte ein solcher Gast, dass sie zu zweit in der Schule saßen und von ihrer Lehrerin bestraft wurden. Für solche Szenarien gab es natürlich auch das passende Equipment. Zusammen mit dem anderen Sklaven saß er auf einer viel zu kleinen Schulbank. Eddie konnte mit diesem Rollenspiel nichts anfangen, doch er freute sich, Miss Penny unterstützen zu können. Der Kunde war voll in seinem Element und redete aufgeregt auf ihn ein, erzählte von der neuen Lehrerin, wie streng sie sei und wie toll sie aussehen würde. Eddi musste schmunzeln, schließlich fand er Miss Penny ebenfalls umwerfend. In diesem Augenblick ging die Tür auf und Miss Penny stand in der Tür. Eddie spürte sein Herz bis zum Hals klopfen, als er sie sah. Sie war völlig verwandelt, weder die nette junge Frau in Jeans und T-Shirt, die zum Arbeiten kam, noch die gebieterische Domina, die hier so manchen Sklaven das Fürchten lernte, sondern da stand die strenge Oberlehrerin. Die hochgeschlossene weiße Bluse und ein wadenlanger schwarzer Lederrock ließen sie unnahbar erscheinen. Eddie starrte sie von seiner kleinen Schulbank aus an. Auf klackenden Highheels und mit zornigem Blick steuerte Miss Penny geradewegs auf sie zu. Und ehe sie sich versahen, hatten beide eine harte Ohrfeige kassiert.

»Sobald ihr den Klassenraum betreten habt, wird hier nicht mehr geredet. Und warum liegen die Schulhefte noch nicht auf dem Tisch?«, schimpfte sie los.