Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2007

Illustrations copyright © Angela Swan, 2007

Titel der Originalausgabe: Magic Kitten. A Christmas Surprise

Die Originalausgabe ist 2007 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen.

First published in Great Britain in the English language by Penguin Books Ltd.

© 2016 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Aus dem Englischen von Katharina Jürgens

Innenillustrationen: Angela Swan

Coverillustration: Andrew Farley

Umschlaggestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung einer Illustration von Andrew Farley

Umsetzung eBook: Zeilenwert GmbH

ISBN ebook 978 - 3-8458 - 1847-4

ISBN Printausgabe 978 - 3-8458 - 1532-9

www.arsedition.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Vermisst!

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

Leseprobe zu "Magische Inselabenteuer"

Weitere Titel

Für Tibby,
mein unvergessenes rot getigertes Schnuckelchen

Vermisst!

Wer hat diese Katze gesehen?

Flamme

Flamme ist ein junger magischer Kater von königlichem Blut. Er ist aus seiner Welt verschwunden. Sein Onkel Obsidian möchte unbedingt, dass er schnell gefunden wird. Flamme ist nicht einfach zu entdecken, denn sein Fell kann die unterschiedlichsten Farben annehmen. Ihr könnt ihn jedoch an seinen großen smaragdgrünen Augen und den magisch knisternden Schnurrhaaren erkennen. Wahrscheinlich sucht er einen Freund, der sich um ihn kümmert. Bist du es?

Wenn du dieses wertvolle Kätzchen findest, melde es bitte an Obsidian, den Herrscher des Löwenthrones.

PROLOG

Staub wirbelte unter seinen Pranken auf, als der junge weiße Löwe durch die trockene Ebene jagte. Hier draußen war er vollkommen ungeschützt vor Blicken, und Flamme wusste, dass er sich der Gefahr besser nicht länger als unbedingt notwendig aussetzen sollte. Aber vielleicht wäre es diesmal ja sicher.

Plötzlich dröhnte ein furchterregendes Brüllen über die Ebene. Ein riesiger schwarzer Löwe sprang aus einigen Dornbüschen hervor und kam in großen Sätzen auf ihn zu.

»Obsidian!«

Flamme flüchtete sich ins hohe Gras. Ein greller weißer Blitz zuckte durch die Luft. Im nächsten Moment kauerte an der Stelle, wo er zuvor gestanden hatte, ein schneeweißes Kätzchen mit einem buschigen Schwanz.

Flammes Herz hämmerte in seiner kleinen Brust, während er rückwärts tiefer ins dichte Gras kroch. Sein Onkel Obsidian war allzu nah. Flamme hoffte, dass seine Tarnung ihn schützen würde.

Plötzlich bogen sich dicht neben ihm die Grashalme raschelnd zur Seite und eine große dunkle Gestalt kam auf ihn zu. Flamme machte sich bereit zum Kampf, in seinen Augen blitzten Angst und Wut.

»Bleib ruhig, Flamme«, sagte eine tiefe, samtige Stimme. »Ich werde dich beschützen.«

Flamme maunzte erleichtert, als ein alter grauer Löwe auf ihn hinabblickte. »Zirrus! Wie froh ich bin, dich wiederzusehen! Ich hatte gehofft, dass Obsidian nun endlich bereit wäre, mir meinen Thron wieder zurückzugeben.«

Zirrus schüttelte den Kopf. »Das wird niemals passieren. Dein Onkel ist fest entschlossen, für immer an deiner Stelle zu herrschen. Er hat jede Menge Spione ausgesandt, um dich zu finden und zu töten. Du bist hier nicht sicher. Nutze die Tarnung und geh zurück in die andere Welt, um dich dort zu verstecken.«

Das Kätzchen schaute in Zirrus’ altes, graues Gesicht und bleckte seine scharfen Zähne. »Ich wünschte, ich könnte ihn endlich zum Kampf herausfordern!«

Zirrus sah ihn voller Zuneigung an. Er streckte seine riesige Pranke aus und berührte sanft Flammes flauschigen weißen Kopf.

»Dein Mut ehrt dich, aber noch ist die Zeit nicht reif. Kehre zurück, wenn du stark und weise geworden bist.«

Plötzlich hallte erneut ein gewaltiges Brüllen durch die Luft. Der Boden bebte, als riesige Pranken auf das Gras zudonnerten.

»Du kannst dich nicht vor mir verstecken!«, dröhnte Obsidians scharfe, grausame Stimme.

Funken knisterten in Flammes seidigem weißem Fell. Er miaute leise, als er spürte, wie die Kraft in ihm wuchs. Und dann fiel er. Er fiel und fiel …

KAPITEL EINS

»Hoffentlich bekommen wir dieses Jahr weiße Weihnachten!«, sagte Molly Paget und spähte hoffnungsvoll durch das Fenster nach draußen. Regentropfen liefen daran herunter, sodass die Straße dahinter nur verschwommen zu erkennen war. Molly seufzte. »Na ja, eine Woche ist ja noch Zeit.«

Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, sprang sie die Treppe hinunter und lief in die Küche, aus der ein herrlich süßer Duft in den Flur wehte. Ihre Mutter zog gerade ein Blech frisch gebackener Weihnachtsplätzchen aus dem Ofen.

Mrs Paget blickte auf und lächelte. »Du bist ja ganz schön die Treppe heruntergepoltert. Warum hast du es denn so eilig?«

Molly grinste. »Nur so. Ich habe einfach gute Laune. Darf ich eins von den Plätzchen haben?« Ihre Mutter nickte. »Natürlich. Nimm dir von dem Teller, die sind schon abgekühlt.«

Molly nahm ein Plätzchen und biss genüsslich hinein. »Mmh, lecker. Schmeckt richtig nach Weihnachten.«

Ihre Mutter lächelte. »Da bin ich ja froh, dass sie den Molly-Test bestanden haben.«

»Wann kommen eigentlich Oma und Opa?«, fragte Molly mit vollem Mund.

Sie hatte ihre Großeltern seit den Sommerferien nicht mehr gesehen, denn sie wohnten an der Küste, doch zu Weihnachten wollten sie kommen. Als Molly daran dachte, wie sie bei ihrem letzten Besuch bei ihren Großeltern immer ihre Schuhe hatte ausziehen müssen, bevor sie ins Wohnzimmer ging, zog sie unwillkürlich ihre Augenbrauen zusammen. An diese Regel konnte sie sich nicht gewöhnen. Alle hatten immer nur langweilig herumgesessen und fernsehen war tagsüber verboten gewesen. Molly hoffte, dass ihre Großmutter jetzt an Weihnachten weniger streng sein würde.

»Sie kommen am Tag vor Heiligabend«, sagte ihre Mutter und wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab. »Ich muss noch einen Nachtisch vorbereiten, den Kuchen verzieren und ganz viele Geschenke einkaufen. Und das Gästezimmer ist auch noch nicht aufgeräumt.« Ihr Blick verdüsterte sich. »Deine Großmutter ist ein liebenswerter Mensch, aber auch sehr anspruchsvoll.«

Was du nicht sagst, dachte Molly. »Ich kann dir helfen. Ich bin super im Aufräumen«, sagte sie strahlend.

»Vielen Dank für das Angebot, aber Molly und das Wort helfen sorgen nicht selten für Ärger!«, sagte Mrs Paget trocken und zerstrubbelte ihrer Tochter die blonden Haare. »Dein Vater soll mir mit dem Zimmer zur Hand gehen. Schließlich sind es seine Eltern, die zu Besuch kommen.«

»Hat jemand über mich gesprochen?«, fragte Mr Paget und kam in die Küche. Staub rieselte aus seinen Haaren und auf seinem blauen Pullover klebten Spinnweben. Er wusch sich schnell die Hände, dann stibitzte er sich eins von den Weihnachtsplätzchen.

»Igitt, Dad! Da klebt überall widerliches Zeug an dir!«, sagte Molly lachend und zupfte ein Spinnennetz von seinem Pulli.

»Oh, echt? Ist mir gar nicht aufgefallen«, sagte Mr Paget, den Mund voller Plätzchen. »Ich war gerade oben und habe nach den Weihnachtssachen gesucht. Ich musste den halben Dachboden durchwühlen, bis ich den Baum und den Schmuck endlich gefunden habe. Das lag alles versteckt in der hintersten Ecke. Aber egal, ich habe es ja geschafft. Die Sachen sind jetzt im Wohnzimmer.«

»Super!«, rief Molly aufgeregt und stürmte fix aus der Küche. »Ich stecke schon mal den Baum zusammen.«

»Schalte mal einen Gang zurück, Molly«, rief die Mutter ihr lachend nach.