53 mal eins
Ein gutes Wort zu jeder Woche
Inhalt
Vorwort |
P. Sascha-Philipp Geißler SAC |
Woche |
Autor |
Titel |
01 |
Christoph Lentz |
Neues Leben, neuen Wind, neuen Mut |
02 |
Sascha Heinze |
Die Zusage Gottes, geliebt zu sein |
03 |
Heribert Niederschlag |
Das 18. Kamel |
04 |
Helmut Scharler |
Um Pallottis Geist ringen |
05 |
Jochen Ruiner |
Glauben ist Herzenssache |
06 |
Alexander Holzbach |
Keine Sorge um den Sonntag |
07 |
Jörg Müller |
Wundersame Folgen der Ordnungsliebe |
08 |
Heribert Niederschlag |
Humus und Humor |
09 |
Heribert Niederschlag |
Versuchungen sind wie Vagabunden |
10 |
Bernhard Pieler |
Abgeschminkt |
11 |
Siegfried Modenbach |
Bloß verzichten? |
12 |
Jörg Müller |
vergeben |
13 |
Heribert Niederschlag |
Unser Herrgott ist nicht so! |
14 |
Norbert Possmann |
Konzentration auf das Notwendige |
15 |
Bernhard Scheloske |
Liebt einander, wie Er uns geliebt hat |
16 |
Paul Rheinbay |
Verlieren können |
17 |
Sascha-Philipp Geißler |
Von alten Zweifeln und neuer Sicht |
18 |
Sascha-Philipp Geißler |
Osteraugen sehen mehr |
19 |
Richard J. Altherr |
Lebensgefühle |
20 |
Jürgen Heite |
Einander Raum geben |
21 |
Reinhold Maise |
Der Blick von oben |
22 |
Alexander Diensberg |
Mütterliche Autorität und großer Mut |
23 |
Markus Hau |
Grünkraft |
24 |
Richard J. Altherr |
Bitte keine Einzelheiten |
25 |
Peter Hinsen |
Wieviele Brote habt ihr? |
26 |
Jörg Müller |
Tu was für dich |
27 |
Karl Heinen |
Ist die Kirche noch gefragt? |
28 |
Hans-Joachim Winkens |
Auf uns alle kommt es an |
29 |
Sascha-Philipp Geißler |
Einfach so |
30 |
Dirk Gottwald |
Der Segen |
31 |
Hubert Lenz |
Weil ich dich gern hab |
32 |
Rainer Schneiders |
Wohin segeln? |
33 |
Markus Hau |
Ich setzte meinen Fuß |
34 |
Sascha-Philipp Geißler |
Mach mal ein Päuschen |
35 |
Jörg Müller |
Klugheit |
36 |
Rainer Schneiders |
Schicksal, Zufall, Fügung? |
37 |
Siegfried Modenbach |
Sich entscheiden |
38 |
Peter Hinsen |
Gott ist parteiisch! |
39 |
Jörg Müller |
Demut ist mein größter Stolz |
40 |
Sascha-Philipp Geißler |
Im Schönen Gott entdecken |
41 |
Steffen Brühl |
Das gilt bis heute |
42 |
Jürgen Heite |
Auf Gegenseitigkeit |
43 |
Steffen Brühl |
Mensch, werde wesentlich |
44 |
Alois Hofmann |
Lichtzeichen am dunklen Erdenhimmel |
45 |
Horst Liedtke |
Lebe das Leben jetzt – ohne Angst |
46 |
Manfred Probst |
Aus der Hoffnung leben und sterben |
47 |
Peter Hinsen |
Gut christlich? |
48 |
Jochen Ruiner |
Christkönigsfest |
49 |
Edward Fröhling |
Wach auf, du verrotteter Christ! |
50 |
Björn Schacknies |
An(ge)kommen! |
51 |
Peter Hinsen |
Er hält bei uns an |
52 |
Sascha-Philipp Geißler |
Ein Kind verzaubert |
53 |
Björn Schacknies |
Seht, ich bin da |
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser!
Wer freut sich nicht über ein gutes Wort? Wie ein Blick, der mir lächelnd Ansehen schenkt; wie eine freundschaftliche Zuwendung, die mir neue Kraft gibt – ein gutes Wort, das mich aufrichtet und weiterbringt: Auch davon lebt der Mensch! Im Buch Jesus Sirach gilt das gute Wort eines weisen Menschen sogar mehr als seine Gabe (Sir 18, 16f.).
Beginnend im Frühjahr 2003 erschien auf den Internetseiten der Pallottiner in Deutschland und Österreich (www.pallottiner.org) wöchentlich ein „gutes Wort“ in Form einer Kolumne. Pallottinerinnen und Pallottiner, Männer und Frauen aus der pallottinischen Familie schenkten seitdem ihren Lesern einen Impuls auf dem Weg durch die Woche. Ob nahe am Zeitgeschehen, ob aus der Leseordnung des Gottesdienstes schöpfend, ob am Kirchenjahr und seinen Festen orientiert – immer galt das Ziel, mit einem Wort und einem Gedanken Menschen ein Stück zu bereichern, sie zu inspirieren und manchmal auch herauszufordern, Gott und dem Leben zu trauen. Eine große Vielfalt an Menschen und Themen tat sich im Lauf der Jahre dabei auf.
Einen kleinen Ausschnitt davon bietet das Buch, das Sie in Händen halten. Ich danke meinen Mitbrüdern – allesamt Mitglieder der deutsch-österreichischen Provinz der Pallottiner –, dass ihre „guten Worte“ auch an dieser Stelle erscheinen können. Als Begleiter durch das Jahr ist dieses Buch gedacht; Woche für Woche ein gutes Wort, mit einem 53. als Klammer und Brücke, das gleichsam zusammenfasst und weiterführt.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Sinnieren und reichlich Segen beim Leben Ihrer Zeit!
Ihr P. Sascha-Philipp Geißler SAC (Hrsg.)
01 Neues Leben, neuen Wind, neuen Mut
Wie sieht es mit Ihren guten Vorsätzen für das neue Jahr aus? Schon manches Mal habe ich mir am Anfang eines Jahres viel vorgenommen: In dem und dem Punkt will ich mich verändern, ich will während des Jahres ein bestimmtes Pensum an Aufgaben erfüllen, ich will Schwerpunkte setzen, und, und, und.
Es war immer gut gemeint, aber nur selten von Erfolg gekrönt. Und da hilft mir dann der alte Cicero-Spruch: „Fange nie an aufzuhören und höre nie auf anzufangen!“ Denn jeder Tag kann ein neuer Anfang, kann eine neue Chance sein. Von Tag zu Tag zu leben und jeden Morgen neu anfangen, nicht weit für die Zukunft planen, ist das nicht so ähnlich wie das Wort Jesu: „Sorgt euch nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen“?
Mir scheint, es ist für das persönliche Leben wichtiger, als wacher und aufmerksamer Mensch und Christ durch den Tag zu gehen und seine Herausforderungen anzunehmen, als große Pläne auf lange Sicht zu schmieden. Jeder Tag eine neue Chance, jeder Tag ein Neubeginn, jeder Tag ein neuer Aufbruch.
Wandel und Erneuerung.
Wachstum und Neubeginn.
Weitergehen und neu anfangen.
Leitworte, die über jedem neuen Tag stehen könnten.
Oft sind wir aber festgefahren im zähen Schlamm unserer Gewohnheiten. Wir kommen von den eingefahrenen Gleisen nicht weg. Wir sind zu träge, manchmal auch zu ängstlich, etwas zu ändern. Lieber alles so lassen wie es ist, als sich auf Neues einzulassen, von dem ich eh nicht weiß, was es bringt. So denke ich leider Gottes viel zu oft.
Aber zum Glück bekommen wir immer wieder Impulse und Anstöße zu einem neuen Aufbruch, zu einem neuen Anfang, zu einem Neubeginn. Auch das Kind in der Krippe kann für uns so ein Anstoß sein. Die Geburt dieses Kindes unterbricht den Lauf der Welt. Nicht sofort, nicht schnell. Es ist ein Anfang mit Langzeitwirkung. Mit diesem Kind kommt etwas ganz Neues in die Welt. Ein Kind, das die Welt verändert. Ein Kind, das uns zeigt, was ein neuer Anfang ist. Nichts ist mehr so, wie es vorher war.
Obwohl manche Angst und Zweifel bleiben, ist es doch ein Neuanfang. Und zu solchen „Neu-Anfängen“ ermutigt uns das Kind in der Krippe immer wieder. Das Kind im Stall ist das Zeichen Gottes dafür, dass es für uns einen Anfang gibt, der uns beschützt vor Resignation und Stillstand, und der uns hilft, anders zu leben.
Neu anfangen heißt: Bei sich selbst anfangen. Aufstehen aus der Müdigkeit. Mit Überraschungen rechnen. Auf leise Töne hören. In den kleinen Zeichen des Lebens schon das Große sehen: Im Kind das Wachsen des Lebens, im Älterwerden das Reifen, hinter der Maske von Menschen den Hunger nach Zuwendung erspähen. In der Kälte von Beziehungen schon den Wärmestrom des Lebens spüren.
Ich glaube, dass unser Leben immer wieder aufs Neue Wachstum und Wandel braucht. Neues Leben, neuen Wind, neuen Mut. Es liegt an uns, immer wieder mit dem Neuen anzufangen!
Ich lade Sie ein, in dieser Woche jeden Tag als einen bewussten „Neu-Anfang“ zu sehen. Jeden Morgen ein Zeichen des Neubeginns mit Gott zu setzen und im Vertrauen auf IHN Neues zu wagen. Gerade der Beginn eines neuen Jahres ist eine gute Zeit dafür.
P. Christoph Lentz SAC