Sophienlust 135 – Happy-End für Iska

Sophienlust –135–

Happy-End für Iska

Ein kleines Mädchen sucht das Glück

Aliza Korten

Impressum:

Epub-Version © 2016 KELTER MEDIA GmbH & Co. KG, Sonninstraße 24 - 28, 20097 Hamburg. Geschäftsführer: Patrick Melchert

Originalausgabe: © KELTER MEDIA GmbH & Co.KG, Hamburg.

Internet: http://www.keltermedia.de

E-mail: info@kelter.de

Dargestellte Personen auf den Titelbildern stehen mit dem Roman in keinem Zusammenhang.

ISBN: 978-3-74091-593-3

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»Stimmt es, dass meine Mutti das Kleid zur Kommunion getragen hat?«

Die alte Dame strich über das dunkle Haar des Kindes. »Ja, mein Kleines. Ich habe in einer Schublade davon noch ein Bild. Es ist ein schönes Kleid. Deshalb wollte ich es für dich aufheben. Du siehst deiner lieben Mutti sehr ähnlich, Iska.«

Das Gespräch zwischen der schwerkranken Therese von Hardtberg und ihrer verwaisten Enkelin Franziska fand im Wohnzimmer eines geräumigen alten Hauses statt. Vor den Fenstern grünten mächtige Bäume im eben erwachenden Frühling.

Jetzt klopfte es, und eine betagte Haushälterin trat ein. »Unser Festessen ist angerichtet, Frau von Hardtberg.«

Therese von Hardtberg seufzte. »Ich fühle mich heute besonders schwach, Else. Bring mir bitte eine Portion hierher und speise du mit Iska. Ich bin froh, dass ich die Fahrt in die Kirche hinter mir habe. Weiter reichen meine Kräfte nicht mehr.«

Die kleine Iska, die ihre Großmutter innig liebte, folgte Else in das große, etwas düstere Speisezimmer, in dem Kerzen auf dem feierlich gedeckten Tisch schimmerten. Else schnitt das Fleisch auf und machte zunächst einen Teller für die alte Dame zurecht. Erst nachdem sie das Tablett mit dem Teller zu ihrer Herrin getragen hatte, sorgte sie für Iska und sich selbst.

»Großmuttchen muss sehr krank sein, Else«, flüsterte Iska. »Sonst würde sie heute bestimmt mit uns am Tisch sitzen.«

Else mied den Blick des Kindes. »Ja, Iska, sie ist sehr krank.«

»Kannst du nachher nach dem Bild von meiner Mutti suchen, Else? Sie trägt darauf dieses Kleid und war damals gerade so alt wie ich.«

»Ich werde deine Großmutter fragen, wo sie es verwahrt.«

Iska aß nur wie ein Spätzchen. Wieder einmal fand Else, dass es in diesem Hause kaum lohnte, etwas Gutes zu kochen. Denn Therese von Hardtberg rührte die Speisen ohnehin kaum an.

Im Laufe des Nachmittags erfüllte Else den Wunsch des kleinen Mädchens und holte die Fotografie aus dem lederbezogenen Kasten im Schreibtisch der alten Dame.

Fasziniert betrachtete Iska die Aufnahme. »Wenn ich mir das Haar so frisiere, könnte es ein Bild von mir sein, nicht wahr, Großmuttchen?«

»Ja, Iska. Die Ähnlichkeit ist groß.«

»Hast du meine Mutti schon gekannt, als sie so alt war wie auf diesem Foto?«

»Nein, Iska. Ich fand dieses Bild unter den Dingen, die deine lieben Eltern hinterlassen haben. Das Kleid war auch dabei.«

Iska seufzte. »Schade, dass ich an meine Mutti und an meinen Vati gar nicht mehr erinnern kann.«

»Es ist zu lange her, Iska. Du warst damals erst zwei Jahre alt.«

»Jetzt bin ich schon fast acht, Großmuttchen.«

»Ja, Kleines.« Mit wehmütigen und sorgenvollem Blick betrachtete die alte Dame das Kind. »Zur Erinnerung an den heutigen Tag will ich dir meine Kette schenken. Holst du sie?«

»Aber Großmuttchen, die Perlenkette?«, zweifelte Iska. »Die soll ich doch erst tragen, wenn ich erwachsen bin.«

»Du musst sie bis dahin gut aufbewahren, Iska. Ich habe nichts Schöneres, das ich dir geben könnte.«

Iska brachte die abgegriffene Schatulle, auf deren dunkelrotem Samt eine kostbare Kette lag, die sie schon manchmal bewundert hatte. Ein Kärtchen lag dabei mit dem Hinweis: Für meine liebe Enkelin Iska zum Tag ihrer Ersten Heiligen Kommunion.

»Wirklich für mich, Großmuttchen«, stammelte Iska. »Ich danke dir.«

Iska legte den Schmuck an und schlüpfte in die Küche zu Else.

»Großmuttchen hat mir die Kette geschenkt, Else. Aber ich werde sie erst tragen, wenn ich erwachsen bin.«

Else bewunderte die matt schimmernden Perlen.

Später huschte Iska in ihr Schlafzimmer. Mit dem Kamm teilte sie ihr Haar so, wie die Mutter es auf dem Bild getragen hatte. Dann flocht sie sich Zöpfchen und steckte sie ebenso auf. Nachdenklich betrachtete sie sich im Spiegel. Endlich fasste sie sich ein Herz und kehrte zu ihrer Großmutter ins Wohnzimmer zurück. »Sehe ich jetzt aus wie meine Mutti?«, fragte sie.

Die alte Dame lächelte ihr zu. »Genau wie auf dem Bild, Iska.«

»Es ist wirklich schade, dass du nicht viel von ihr weißt, Großmuttchen«, meinte Iska seufzend. »Von meinem Vati hast du mir viel erzählt. Auch aus der Zeit, als er noch ein kleiner Junge war.«

»Nun ja, dein Vati war schließlich mein Sohn, Iskalein.«

»Hm, das stimmt, Großmuttchen.«

Als Iska sich an diesem Abend von Therese von Hardtberg verabschiedete, die sich bereits gegen sechs Uhr zu Bett gelegt hatte, weil sie sich sehr elend fühlte, ahnte sie nicht, dass dies die letzte Begegnung mit ihrer geliebten Großmutter sein sollte. Else fand die Entschlafene am anderen Morgen. Sie weinte stumm und verzweifelt. Was soll aus der kleinen Iska werden?, fragte sie sich.

*

Das Begräbnis war vorüber. Rechtsanwalt René Spohr erklärte sich bereit, die Nachlassverwaltung zu übernehmen, als Else sich an ihn wandte. Sie hatte sich erinnert, dass Iskas Mutter diesen Anwalt gut gekannt hatte.

René Spohr scheute die weite Autofahrt von München nicht und machte sich geduldig daran, den Nachlass zu sichten. Es gab kein Testament, dafür jedoch einen Wust von unsortierten Papieren, Briefen und anderen Dokumenten.

Schon bald fand der Anwalt heraus, dass das alte schöne Haus völlig mit Hypotheken überlastet war. Therese von Hardtberg hatte von ihrem Vermögen gelebt, bis davon nichts mehr übrig gewesen war. Dann hatte sie Geld aufgenommen und das Grundstück belastet.

»Was soll aus Iska werden?«, fragte Else erschrocken, die sich die finanzielle Lage ihrer verehrten Herrin weit günstiger vorgestellt hatte.

»Es wird kaum ein Notgroschen für das Kind bleiben. Wie sieht es mit Ihnen aus, Frau Else?«

»Meinetwegen brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen, Herr Doktor. Ich bin fünfundsechzig und bekomme meine Rente. Meine Nichte wartet schon darauf, dass ich zu ihr übersiedele und dort meinen Lebensabend verbringe. Nur weiß ich nicht, ob sie einverstanden wäre, wenn ich sie bitten würde, auch Iska mitzunehmen.«

»Nein, nein, das wird nicht nötig sein. Wegen des Kindes werde ich mir schon etwas einfallen lassen, Frau Else.«

Mittags kam Iska aus der Schule und reichte dem fremden Besucher, der am Schreibtisch ihrer Großmutter saß und arbeitete, artig die Hand.

Betroffen blickte René Spohr sie an. »Du bist also Iska?«

»Ja.«

Der Anwalt schüttelte den Kopf. »Du siehst aus wie deine Mutter.«

»Haben Sie meine Mutti gekannt, als sie noch klein war?«, erkundigte sich Iska gespannt und aufgeregt.

»Sehr gut, Iska. Wir spielten zusammen als Kinder. Sogar das Haar trägst du so wie Fränzchen.«

»Fränzchen, das klingt lustig. Sie hieß Franziska, genau wie ich.«

»Das ist richtig, Iska. Als Kind wurde sie Fränzchen gerufen.«

Iska besann sich. »Warten Sie, ich hole Ihnen etwas.« Eilig huschte Iska davon, leichtfüßig wie eine kleine Elfe.

Der Anwalt stützte gedankenvoll den Kopf in die Hand. Was für ein zauberhaftes Kind war Fränzchen gewesen. Schon als Bub hatte er sie bewundert. Später, während der Schulzeit, hatte er die jüngere Freundin glühend verehrt. Und der Student René hatte davon geträumt, Fränzchen zu seiner Frau zu machen. Doch Fränzchen hatte sich für den Ingenieur Volker von Hardtberg entschieden. So waren die Würfel gefallen, und René hatte versucht, seine unerfüllte Jugendliebe zu vergessen. Leider war ihm das bis auf den heutigen Tag nicht gelungen. Deshalb war er allein geblieben, obwohl er bereits achtunddreißig Jahre alt war und längst einen eigenen Hausstand hätte gründen sollen.

Vor Kurzem hatte er Rosemarie Gerstein kennengelernt. Vielleicht würde er sie heiraten, denn inzwischen missfiel ihm das Junggesellendasein gründlich. Er sehnte sich nach einer gepflegten Häuslichkeit und nach Liebe.

»So, hier ist es, sehen Sie mal!« Iska war plötzlich wieder im Zimmer, ohne dass René ihr Eintreten bemerkt hatte. Sie zeigte ihm das Bild ihrer Mutter von der Kommunion. Über dem Arm trug sie das weiße Kleid.

»Ich weiß es noch genau«, rief René lebhaft aus. »Deine Mutti war das schönste Mädchen.«

»Sie sind dabei gewesen?«, staunte Iska mit runden Augen. »Hier ist das Kleid. Ich habe es ebenfalls zu meiner Kommunion getragen.«

René strich behutsam über den weichen fließenden Stoff. Ihm war, als sei er wieder der Junge von damals. Fränzchen hatte wie ein Engel ausgesehen in diesem Kleid.

»Wenn du willst, kannst du mich Onkel René nennen, Iska«, sagte er herzlich. »Ich ordne die Papiere deiner Großmutter. Frau Else hat mich damit beauftragt.«

»Else hat mir davon erzählt. Aber sie hat nicht gesagt, dass Sie – dass du meine Mutti gekannt hast. Willst du mir von ihr erzählen, Onkel René?«

So wurde dieser Auftrag zu einem besonderen Erlebnis für René Spohr. Er blieb fast eine Woche und verbrachte die Nachmittage mit Iska. Gemeinsam wanderten sie durch den verwilderten Garten, und der Rechtsanwalt beantwortete geduldig Iskas Fragen nach ihrer Mutter.

Zwischen dem vereinsamten Mann und dem Kind entstand eine spontane Freundschaft. Vertrauensvoll erwiderte Iska die Zuneigung, die René von der Mutter auf das Töchterchen übertrug.

»Jetzt habe ich niemanden mehr«, seufzte Iska eines Abends, kurz bevor René mit einem Stoß Akten in sein Hotel aufbrach. »Else geht weg, das Haus muss verkauft werden. Weißt du, was ich dann machen soll? In der Schule haben sie gesagt, ich muss ins Waisenhaus. Aber das glaube ich nicht. Hier gibt es nämlich gar kein Waisenhaus.«

»Ich sorge dafür, dass du gut untergebracht wirst, Iska. Das verspreche ich dir. Ehrenwort.«

»Es ist schlimm, wenn man keine Eltern und kein Großmuttchen mehr hat«, kam es sehr leise über die Kinderlippen.

»Aber du hast jetzt einen Freund, Iska. Das bin ich.«

»Weil du schon Muttis Freund gewesen bist«, erwiderte Iska ernst. »Ein Glück, dass Else das wusste.«

Sie verabschiedeten sich, und René machte sich auf den Weg in sein Hotel. Er rief seinen Freund an, der ebenso Jurist war wie er und sich schon mehrfach beruflich mit Kinderschicksalen zu befassen gehabt hatte. Der Kollege nannte ihm auch eine Adresse. Noch am gleichen Abend setzte sich René Spohr mit dem Kinderheim Sophienlust in Verbindung, das ihm von seinem Freund empfohlen worden war.

*

»Hallo, Onkel Luchs kommt«, rief Henrik von Schoenecker. »Bestimmt erzählt er uns jetzt eine schöne Tiergeschichte.«

Peggy, das fünfjährige Mädchen aus Swasiland, schüttelte den Kopf mit dem krausen Haar. »Nein, Onkel Luchs will mit Tante Isi sprechen. Er hat nämlich einen Brief bekommen. Wegen eines kleinen Mädchens, das nach Sophienlust soll.«

»Ach so. Mutti hat auch einen Brief bekommen. Vielleicht geht es um dasselbe Mädchen. Franziska soll sie heißen. So ein Name!« Henrik rümpfte die Nase.

Beide Kinder, Henrik hell, Peggy schwarz, eilten auf den Mann mit dem rötlichen Vollbart zu, der soeben mit langen Schritten auf das ehemalige Herrenhaus zuging, in dem sich das Kinderheim Sophienlust befand.

»Grüß Gott, ihr zwei. Wo stecken denn die anderen?«

»Ach, überall. Nick reitet mit Irmela, Pünktchen, Angelika und Vicky. Die Kleinen spielen im Pavillon, und Fabian hat Heimweh und liegt im Bett.«

»Und deine Mutti, Henrik? Ist sie hier oder in Schoeneich?«

»Hier, Onkel Luchs. Sie hat mit Tante Ma etwas zu tun. Kriegen wir ein neues Kind?«

Der Schriftsteller lachte und hob die Schultern. »Das steht noch nicht fest. Abwarten.«

»Mir kannst du es doch verraten, Onkel Luchs«, schmeichelte die kleine schwarze Peggy. »Ich bin doch dein Pflegetöchterchen.«

Eugen Luchs, der mit seinem Wohnwagen die halbe Welt bereist und über seine Erlebnisse Bücher veröffentlicht hatte, war tatsächlich Peggys Pflegevater. Er hatte die kleine Waise aus Swasiland in Afrika mitgebracht, weil es niemanden gegeben hatte, der für das Kind hätte sorgen können. War er in Deutschland, so stellte er seinen großen Wohnwagen unweit von Sophienlust auf einem Geländestück ab, das ihm von Henriks Vater, Alexander von Schoenecker, zur Verfügung gestellt worden war. Zum Gedächtnis an Peggys Heimat hatten die Kinder diesem Platz den Namen Swasiland gegeben.

Peggy pendelte gern zwischen dem Wohnwagen und dem Kinderheim hin und her. Sie war hier und dort zu Hause, wie es sich gerade traf.

»Es steht noch nicht fest, du neugieriges Persönchen«, erwiderte der Schriftsteller vergnügt. »Ihr werdet es schon noch erfahren.«

Eugen Luchs betrat das Herrenhaus, durchquerte dann die geräumige Halle und klopfte schließlich an eine hohe Tür.

Denise von Schoenecker saß in ihrem Biedermeierzimmer am Sekretär und schrieb. Frau Rennert, die Heimleiterin, von den Kindern liebevoll Tante Ma gerufen, packte gerade ihre Unterlagen zusammen.

»Störe ich, Frau von Schoenecker?«, fragte Eugen Luchs.

»Gar nicht. Kommen Sie nur herein.«

Frau Rennert ging eilig hinaus, nachdem sie den Schriftsteller freundlich begrüßt hatte. Sie hatte stets sehr viel zu tun.

Eugen Luchs schaute sich mit Behagen in dem stilecht eingerichteten Raum um, der in jeder Hinsicht einen Gegensatz zu seinem spartanischen Wohnwagen darstellte. An der Wand hing das Bildnis einer alten Dame, Sophie von Wellentin, deren Vermächtnis das Kinderheim Sophienlust ins Leben gerufen hatte.

»Ich habe einen Brief bekommen, Frau von Schoenecker. Es handelt sich um ein Kind namens Franziska von Hardtberg, fast acht Jahre alt, ohne Angehörige und so gut wie mittellos.«

»An mich wandte sich in derselben Sache ein Anwalt aus München, ein Herr Dr. Spohr«, wunderte sich Denise von Schoenecker, eine schlanke, schöne Frau mit dunklem Haar und wundervollen dunklen Augen. Ihrem Sohn aus erster Ehe war Sophienlust von seiner Urgroßmutter zugefallen, samt allen Ländereien und einem beträchtlichen Vermögen. Denise hatte nicht gezögert, für den damals fünfjährigen Nick, der eigentlich auf den Namen Dominik getauft war, die Erfüllung dieses Vermächtnisses zu übernehmen. Inzwischen war ein Werk unter ihren nimmermüden Händen entstanden, das seinesgleichen suchte. Kinder, die in Not geraten waren, konnten hier Zuflucht und Heimat finden. Doch auch Erwachsene hatten in schwierigen Lagen schon oft hier gewohnt und Mut und Kraft für einen neuen Anfang gesammelt.

Aber auch für Denise und Nick war Sophienlust zum Beginn eines völlig veränderten Lebens geworden. Nach bitteren Jahren hatten die beiden hier Geborgenheit gefunden. Denise aber war hier außerdem Alexander von Schoenecker begegnet, der damals genauso verwitwet war wie sie. Aus Freundschaft war Liebe geworden. Eine Ehe war zustande gekommen, in der beide unendlich glücklich geworden waren. Alexanders Kinder aus erster Ehe, Sascha und Andrea, hatten eine Mutter erhalten, die sie innig liebten. Und Nick hatte einen Vater bekommen, zu dem er aufblicken durfte und der ihm sein ganzes Herz öffnete. Henrik, der jüngste Spross der Familie, die ihren eigentlichen Wohnsitz auf dem benachbarten Gut Schoeneich hatten, entstammte der zweiten Ehe.

Eugen Luchs überdachte die Geschichte des Hauses der glücklichen Kinder, wie Nick Sophienlust gern nannte, während er darauf wartete, dass Denise von Schoenecker ihren Brief heraussuchte.

»Dr. Spohr hat meine Anschrift durch einen Kollegen bekommen, der Sie kennt, Herr Luchs«, erklärte sie, das Schreiben mit den Augen überfliegend.

»Das ist richtig. Mein Brief stammt von diesem anderen Anwalt. Er bittet mich, ein gutes Wort für die kleine Franziska einzulegen. Das Kind hat ein schweres Schicksal.«