Über Jan Bürger

© Foto: Chris Korner / DLA Marbach

Jan Bürger, geboren 1968, ist Literaturwissenschaftler und Schriftsteller. Er wurde über Hans Henny Jahnn promoviert, gehörte zu den Gründungsredakteuren der Zeitschrift Literaturen und arbeitet seit 2002 im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Neben Büchern über Gottfried Benn und Max Frisch erschien von ihm Der Neckar. Eine literarische Reise (2013).

Endnoten

Brief an Peter Huchel, 3. Dezember 1959, in: Peter Huchel: Wie soll man da Gedichte schreiben. Briefe 19251977. Hrsg. von Hub Nijssen, Frankfurt a.M. 2000, S. 332f.

Wolfgang Rihm: Reminiszenz. Triptychon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn für Tenor und großes Orchester, Wien 2016.

Adolf Muschg: Hans Henny Jahnn. Eine Rede vom Weißen Wal. Hamburg 1994 [Sonderdruck des Festvortrags am 6. Dezember 1994 im Hamburger Rathaus], S. 7.

Hamburger Ansprache 1946. Mit einer Vorbemerkung von Sandra Hiemer. In: Sinn und Form, H. 4/2015, S. 446f.

Joseph Breitbach an Hans Erich Nossack, Brief vom 9. Februar 1955, unveröffentlicht, D: Nossack, DLA.

Brief von Hans Henny Jahnn an Werner Helwig, Bondegaard-Granly (Bornholm), 25. Juli 1959. Der Brief war lange nicht auffindbar und kam erst 1996 ins Deutsche Literaturarchiv Marbach (A: Akademie der Wissenschaften und der Literatur: Jahnn, ohne Sign.). Daher waren lange nur Auszüge dieses Briefes bekannt (Briefe an Werner Helwig. In: Alternative, Berlin-Dahlem, 4. Jg., H. 16, Februar 1961, S. 79). Dieser Druck weist eminente Lesefehler auf, die z.T. in die Sekundärliteratur eingegangen sind, so auch in das Nachwort zu dem Band Späte Prosa der Hamburger Ausgabe. Dort wundert sich Uwe Schweikert darüber, dass Jahnn den Titel seines eigenen Romans Jeden ereilt es verkehrt angibt. In Wahrheit handelt es sich nicht um eine Fehlleistung Jahnns, sondern desjenigen, der den Druck von 1961 vorbereitet hat (vgl. SP, 523).

Julian Barnes: Flauberts Papagei. Aus dem Englischen von Michael Walter. Reinbek 1997, S. 42.

Jean-Paul Sartre: Der Idiot der Familie. Gustave Flaubert 18211857. Teil 1: Die Konstitution. Deutsch von Traugott König. Reinbek 1977, S. 7.

Was das Biografische betrifft, sind zwei als Einführung gedachte Essays hervorzuheben: Walter Muschg: Einleitung. In: Ders. (Hrsg.): Hans Henny Jahnn. Eine Auswahl aus seinem Werk. Freiburg i.Br. und Olten 1959, S. 956; Hans Mayer: Einleitung. Versuch über Hans Henny Jahnn. In: Thomas Freeman und Thomas Scheuffelen (Hrsg.): Hans Henny Jahnn. Werke und Tagebücher in sieben Bänden. Bd. 1. Hamburg 1974, S. 549. – Über die von Jahnn gegründete Glaubensgemeinschaft Ugrino liegt eine materialreiche Monografie vor, die neben zahlreichen Abbildungen wichtige Informationen über Jahnns Werdegang bis zu seiner ersten Buchpublikation enthält: Jochen Hengst und Heinrich Lewinski (Hrsg.): Hans Henny Jahnn. Ugrino. Die Geschichte einer Künstler- und Glaubensgemeinschaft. Mit einer Bibliographie von Arne Drews. Hannover 1991. – Hervorragendes Bildmaterial präsentiert: Jochen Hengst und Heinrich Lewinski (Hrsg.): Hans Henny Jahnn. Fluß ohne Ufer. Eine Dokumentation in Bildern und Texten. Hamburg 1994.

Die Bildmonografie von Elsbeth Wolffheim (Reinbek 1989) stellt im Wesentlichen eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse von Thomas Freeman dar, der die erste umfangreiche Jahnn-Biografie veröffentlichte (Hans Henny Jahnn. Eine Biographie. Deutsch von Maria Poelchau, Hamburg 1986). Freeman begann schon in den sechziger Jahren mit den Vorbereitungen für dieses Werk. Heutigen Ansprüchen kann es allein schon deshalb nicht mehr genügen, weil Freeman – wie bei den Recherchen für die Hamburger Ausgabe der Schriften Jahnns deutlich wurde – zahlreiche Datierungsfehler unterlaufen sind; entsprechend oft weicht meine Darstellung von der seinen ab.

Freeman verfolgt mit seiner Biografie das Anliegen, ein möglichst lebendiges Porträt des »ungewöhnlichen und umstrittenen Menschen« Jahnn zu zeichnen. Er ist der Überzeugung, im Biografischen den »Schlüssel zum Verständnis seines literarischen Werks« gefunden zu haben. Vielleicht ist die Selbstsicherheit, mit der er die Komplexität von Kunstwerken auf das Biografische reduziert, der Grund dafür, dass er auf Jahnns schriftstellerische Arbeit nur sehr oberflächlich eingeht. Vorwiegend benutzt er das literarische Werk als Quelle für die Biografie. Es dient ihm dazu, die Leerstellen in den Informationen über Jahnns Lebenslauf zu überbrücken, wodurch das von ihm entworfene Bild zusätzlich verzerrt wird. Dabei bemüht er ein psychologisches Instrumentarium, um aus den literarischen Werken etwas über die Person Jahnns zu erfahren, ein vor allem in populärwissenschaftlichen Biografien übliches Vorgehen, das mitunter erhellend sein mag, jedoch im Wesentlichen spekulativ ist.

Freemans bedeutendste und unumstrittene Leistung besteht in den zahlreichen Interviews, die er mit Jahnns damals noch lebenden Angehörigen und Freunden geführt hat (vgl. Freeman 13, S. 775780; veröffentlicht wurde bisher nur Freemans Gespräch mit Hubert Fichte, in: Forum Homosexualität und Literatur 8/1989, S. 93105). Für die Jahre 18941935 konnte allerdings auch er nur noch wenige Zeitzeugen ausfindig machen. Bei seinen Ausführungen über diesen Zeitraum handelt es sich zu großen Teilen um Paraphrasen von Walter Muschgs Erinnerungsbuch Gespräche mit Hans Henny Jahnn (Frankfurt a.M. 1967), die als solche oft nicht einmal ausgewiesen werden. Zweifelsohne sind Muschgs Aufzeichnungen eine der wichtigsten Quellen für Jahnns Biografie, und auch ich zitiere sie häufig. Doch ist Vorsicht im Umgang mit dem geboten, was Jahnn Anfang 1932 und 1933 über sein Leben offenbarte. Ihm machte es damals offensichtlich Spaß, den jungen Literarhistoriker Muschg mit immer neuen Selbstüberhöhungen und phantastischen Anekdoten zu beeindrucken. Auf ähnliche Weise verwischte Jahnn in vielen seiner Briefe und Interviews die Grenze zwischen den Textsorten, der Literatur und dem persönlichen Dokument. Er verbreitete eine fiktionalisierte Version seines Werdegangs, den er als einen teleologischen Ablauf inszenierte, der mit zwingender Notwendigkeit vor seiner Geburt mit dem Tod eines gleichnamigen Bruders seinen Anfang nahm und hin zur Niederschrift des Perrudja und seinen Orgelbauten führte. Zwar erkennt Freeman einerseits, dass Jahnns Berichte über frühe Erlebnisse »phantastisch oder übertrieben« wirken. Andererseits belegen sie für ihn eine »unleugbare Kontinuität, die von Jahnns frühen Erlebnissen zu seiner Persönlichkeit als Erwachsener führt und von seiner Persönlichkeit zu seinem Werk« (Freeman, 36). Die vom Autor selbst in Erwartung seines Nachruhms vorbereitete postume Identität wird von seinem ersten Biografen nicht in Frage gestellt, sondern lediglich reproduziert.

Zum Orgelbau sind folgende Publikationen empfehlenswert: Rüdiger Wagner: Hans Henny Jahnn – der Revolutionär der Umkehr. Orgel, Dichtung, Mythos, Harmonik. Murrhardt 1989; Uwe Schweikert (Hrsg.): »Orgelbauer bin ich auch«. Hans Henny Jahnn und die Musik. Paderborn 1994.

Mit Jahnns Architekturtheorie beschäftigen sich ausführlich: Sandra Hiemer: Die Kultstätte Ugrino. Eine stilistische Untersuchung der Architekturentwürfe Hans Henny Jahnns. [Magisterarb., masch., unveröff.] Hamburg 1985; Cornelius Steckner: Stadtliteratur und Stadtarchitektur. Zur Bedeutung der städtebaulichen Visionen im literarischen Gesamtwerk Hans Henny Jahnns. In: Hartmut Böhme und Uwe Schweikert (Hrsg.): Archaische Moderne. Der Dichter, Architekt und Orgelbauer Hans Henny Jahnn. Stuttgart 1996, S. 299338.

Über Jahnns Hormonbeobachtungen liegen lediglich zwei ernsthafte Versuche vor: Fritz Weißenfels: Jahnns Beitrag zur Erkenntnis der Hormone als Wirkstoffe in der Natur. In: Hans Henny Jahnn. Hrsg. von Rolf Italiaander. Hamburg o.J. [1954], S. 5565; Armin Schäfer: Biopolitik des Wissens. Hans Henny Jahnns literarisches Archiv des Menschen. Würzburg 1996.

Harold Bloom: Einflußangst. Eine Theorie der Dichtung. Aus dem amerikanischen Englisch von Angelika Schweikhart. Basel und Frankfurt a.M. 1995, S. 87.

Paul Nizon: Am Schreiben gehen. Frankfurter Vorlesungen. Frankfurt a.M. 1985, S. 20.

Der Hauptteil des Jahnn-Nachlasses befindet sich in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg [im Folgenden: SUB]. Von besonderer Bedeutung sind ferner die in den Nachlässen von Walter Muschg (Öffentliche Bibliothek der Universität Basel), Judit Kárász (Nationalbibliothek Budapest) und im Deutschen Literaturarchiv Marbach [im Folgenden: DLA] verwahrten Bestände.

Bei den beiden Briefbänden (hrsg. von Ulrich Bitz, Jan Bürger, Sandra Hiemer und Sebastian Schulin, Hamburg 1994) handelt es sich um eine Auswahlausgabe. Sie präsentiert insgesamt 1271 Briefe von Jahnn. Ferner wurden die Briefwechsel zwischen Peter Huchel und Jahnn (hrsg. von Bernd Goldmann, Mainz 1974) und zwischen Jahnn und Ernst Kreuder (hrsg. von Jan Bürger, Mainz 1995) veröffentlicht. 2014 erschien zudem unter dem Titel Liebe ist Quatsch. Briefe an Ellinor eine detailliert kommentierte Auswahl aus Jahnns Ehebriefen, die 1994 größtenteils noch nicht zugänglich gewesen waren (hrsg. von Jan Bürger und Sandra Hiemer, Hamburg 2014). Dieser Band beschäftigt sich insbesondere mit Jahnns zweiter Lebenshälfte und kann als Ergänzung zur vorliegenden Publikation herangezogen werden. Eine Gesamtausgabe der Korrespondenz Jahnns ist derzeit allein schon aus verlegerischen Gründen nicht realisierbar.

Entstanden 1838. Tate Gallery, London.

Vgl. Hengst 1994, 3437. Dort finden sich auch Abbildungen vom Schiffbau auf Steinwerder. Im Gegensatz zur Transkription von Hengst, die sich in der gesamten Sekundärliteratur findet, hieß Jahnns Großvater nicht Friedrich, sondern – wie auf dem abgebildeten »Bürger-Eid« eindeutig zu erkennen ist – Friederich mit Vornamen. Zur Person des Großvaters vgl. GE, 1113; 4851.

Das Zitat entstammt einer nicht ausgearbeiteten Vorrede zu dem Schauspiel Straßenecke. Ein Ort. Eine Handlung (1931), mit dem Jahnn auf dramaturgisch außerordentlich interessante Weise den Versuch unternommen hat, die ein Menschenleben prägenden Faktoren simultan darzustellen und damit das Theater radikal als multimediale Kunstform zu nutzen.

Vgl. Uwe Schweikert: Leben mit dem Schiffbruch. Hans Henny Jahnns Reise von Dagebüll nach Ugrino. In: Archaische Moderne, S. 7690.

Vgl. Hengst 1991, 4248; dort findet sich eine Abbildung des Dampfschiffs Kong Sigurd.

Vgl. hierzu die Zusammenstellung von Bildmaterialien in Hengst 1994, 94115.

Brief vom 7.8.1914, Nachlass Hans Franck, Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern; zit. nach: Jan Bürger: »Mir ist alles ungewiss geworden«. Aus der Zeit der »bunten Röcke«: Zwei unbekannte Briefe von 1914 werfen Licht auf Hans Henny Jahnns schriftstellerische Anfänge. In: Die literarische Welt, 22.11.2014, S. 7.

Postum veröffentlicht in: FS, 591695.

Die reichsweit durchgeführte Volkszählung von 1910 hatte ergeben, dass der Staat Hamburg 1014664 Einwohner zählte und die Stadt allein 931035. Zusammen mit dem nahen Altona und den umliegenden Gemeinden, die seit 1937 zu Hamburg gehören, war die Hansestadt also schon damals von ähnlicher Größe wie heute (vgl. Ernst Christian Schütt: Die Chronik Hamburgs. Dortmund 1991, S. 369).

Zit. nach Hans Reye: Der Absturz aus dem Frieden. Hamburg 19141918. Hamburg 1984, S. 35f.

Vgl. Otto Ernst: Der Einzug. In: ders.: Gesammelte Werke. 9. Band: Bühnendichtungen II. Leipzig o.J. [192223], S. 329340.

Vgl. z.B. Otto Ernst: Deutschland an England. Kriegsgedichte. Hamburg 1914.

Vgl. FS, 371373 und 1357f. – Dass dieser Brief für Jahnn von eminenter Bedeutung gewesen sein muss, zeigt sich daran, dass er sich an ihn noch 1933 in den Gesprächen (S. 96f.) erinnerte.

Vgl. Corona Hepp: Avantgarde. Moderne Kunst, Kulturkritik und Reformbewegungen nach der Jahrhundertwende. München 21992, S. 148.

Vgl. Hans Reye: Der Absturz aus dem Frieden. Hamburg 19141918. Hamburg 1984, S. 5254; Ernst Christian Schütt: Die Chronik Hamburgs. Dortmund 1991, S. 386f.

Vgl. FS, 356; GE, 9698.

Spuren einer intensiven Auseinandersetzung mit Oscar Wilde finden sich in Gottlieb Harms’ vereinzelten Tagebuchaufzeichnungen aus dieser Zeit. Sie sind mit einer Vorbemerkung von Uwe Schweikert veröffentlicht in: Forum Homosexualität und Literatur 31/1998, S. 5773.

Zusammenfassend umreißt Jahnn seine Lebenssituation in der Tagebucheintragung vom 7. November 1914 (FS, 373f.).

Mit dieser Ablehnung des bürgerlichen Lebensstils war Jahnn um die Jahrhundertwende keineswegs ein Einzelfall: »Bereits Ende des [19.] Jahrhunderts unterlag der selbstherrliche Glanz des Bürgertums schärfster Kritik […]: bündische und ästhetische, religiöse und libertinäre, völkische und esoterische Stimmen melden sich zu Wort. Allen gemeinsam ist der einheitliche Unterton eines militant antibürgerlichen Affekts.« (Aleida Assmann: Arbeit am nationalen Gedächtnis. Eine kurze Geschichte der deutschen Bildungsidee. Frankfurt a.M. 1993, S. 67.)

Vgl. Magnus Hirschfeld: Von einst bis jetzt. Geschichte einer homosexuellen Bewegung 18971922. Hrsg. von Manfred Herzer und James Steakley. Berlin 1986; Hans-Georg Stümke: Homosexuelle in Deutschland. Eine politische Geschichte. München 1989, S. 28. – Über den Zusammenhang zwischen Suizid und Homosexualität findet sich auch bei Hans Blüher eine längere Anmerkung unter dem Titel »Aus der Freitöter-Chronik des Wandervogels« (Die deutsche Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen. Berlin 41920, S. 139147). Jahnn waren Blühers Schriften vermutlich vertraut.

Vgl. FS, 367, 374f., 383 und 421f.

Vgl. FS, 381; Hengst 1991, 23.

Vgl. FS, 386.

Das genaue Datum ist den überlieferten Dokumenten nicht zu entnehmen.

Vgl. GE, 98f. – Bei der essayistischen Tagebucheintragung unter dem Titel Wie Deutschland aufblühte, Handel trieb – und dazu der Krieg, die Jahnn Anfang Januar 1914 schrieb, handelt es sich möglicherweise um eine Art schriftliche Vorbereitung auf dieses Gespräch. Der Text gipfelt in einem Schwur: »Ich habe geschworen, daß ich nimmer auf Menschen schießen werde; ich halte es. Die Zeit ist aber gekommen, da man mich zwingen will mit Gesetzen, die ich nicht machte. Ich erkenne sie für mich nicht an, weil ich andre, heißere im Herzen habe.« (FS, 391401)

D. i. die norwegische Hauptstadt Oslo, die bis 1924 Kristiania hieß.

Jahnn beschreibt den Ort Aurland und einige seiner Bewohner ausführlich in den Gesprächen, S. 125131; vgl. auch: K. Baedeker: Handbuch für Reisende. Schweden und Norwegen nebst den wichtigsten Reiserouten durch Dänemark. Leipzig 81901, S. 348350.

Vgl. GE, 100f.

Vgl. BA1, 93f.

Vgl. BA1, 100f.

Jahnns Briefe, die er während dieser Krankheit schrieb, sind heute verschollen und nur noch durch Regesten dokumentiert (vgl. BA2, 11131115).

In: Hans Henny Jahnn: Werke und Tagebücher. Band 7. Hrsg. von Thomas Freeman und Thomas Scheuffelen. Hamburg 1974, S. 563656. – Allerdings wurde das Werk hier unter Auslassung der beiden dialogischen Passagen publiziert, die für Jahnn – anders als Thomas Freeman in seiner Funktion als Herausgeber behauptet – durchaus zum Text der Aufzeichnungen gehörten (vgl. ebd., S. 773; BA1, 89). Vgl. hierzu auch Jahnns Äußerung über seine in Norwegen geführten Tagebücher in den Gesprächen: »Dazu kamen die fortwährend geführten Tagebücher, die schon wegen ihrer politischen Abschnitte erst nach meinem Tod veröffentlicht werden können (ich habe gesehen, mit welchen Mitteln unsere Oberste Heeresleitung gegen die Neutralen Krieg führte). Sie sind anfänglich in der gewohnten Form von Tagebucheintragungen gehalten, lockern sich dann aber zu größeren Formen (es finden sich nur so nebenbei drei [recte: zwei – J.B.] Komödien darin […]), zuletzt gehen sie in Verse über, nämlich Gedichte, die sich aber meist auf für mich gerade aktuelle Ereignisse (also auch historische) bezogen.« (S. 103)

Dieses hat als Erster Hans Mayer hervorgehoben: »Dies Tagebuch ist vom ersten Augenblick an dazu bestimmt, alles Private auszusparen, wofern es nicht einer neuen Erkenntnis dient. […] Hier arbeitet ein junger Schriftsteller.« (Hans Mayer: Einleitung. Versuch über Hans Henny Jahnn. In: Hans Henny Jahnn: Werke und Tagebücher. Bd. 1. Hrsg. von Thomas Freeman und Thomas Scheuffelen. Hamburg 1974, S. 12.)

Vgl. FS, 431 und 542.

Vgl. BA1, 89: »Im Geheimen hoffte ich, daß ich möchte mit dem Lustspiel und dem II.Teil der Aufzeichnungen zu Ende kommen. Aber es ging nicht an. […] Und die Aufzeichnungen? – Da fehlt es in der Mitte, wo die Narren sprechen, die auf der Mauer sitzen. Aber es gibt da Köstlichkeiten.«

»Die Zeitfolgen spielten durchaus keine Rolle für ihn, der Tod war ein kleiner Zwischenfall, den er vollkommen ignorierte, Personen, die er einmal in seine Erinnerung aufgenommen hatte, existierten, und daran konnte ihr Absterben nicht das geringste ändern«, heißt es im Malte Laurids Brigge (Rainer Maria Rilke: Sämtliche Werke. Band 11. Malte Laurids Brigge. Prosa 19061926. Hrsg. vom Rilke-Archiv, in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke besorgt durch Ernst Zinn. Frankfurt a.M. 1975, S. 735). Die Anregungen, die Jahnn von Rilke empfing, sind so vielfältig, dass mir eine Spezialuntersuchung zu diesem Thema wünschenswert erscheint.

Vgl. FS, 13591362.

Vgl. Horst Nalewski (Hrsg.): Rilke. Leben, Werk und Zeit in Texten und Bildern. Frankfurt a.M. und Leipzig 1992, S. 125.

Zur Bedeutung des Malte Laurids Brigge für Rilke selbst und für seine Leserschaft vgl. Donald A. Prater: Ein klingendes Glas. Das Leben Rainer Maria Rilkes. München und Wien 1986, besonders S. 275314. – Die These, dass Malte Laurids Brigge die Erneuerung der Romanform durch Döblin, Kafka und Joyce zu guten Stücken vorwegnimmt, ist in der Rilke-Forschung umstritten. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Rilkes Buch im strengen Sinne überhaupt als Roman zu bezeichnen ist oder nicht vielmehr als Prosa-Lyrik in der Nachfolge Baudelaires (vgl. hierzu Ulrich Fülleborn: Form und Sinn der Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Rilkes Prosabuch und der moderne Roman. In: Hartmut Engelhardt (Hrsg.): Rilkes Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Frankfurt a.M. 1984, S. 175198).

Rainer Maria Rilke: Sämtliche Werke. Band 11. Malte Laurids Brigge. Prosa 19061926. Hrsg. vom Rilke-Archiv, in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke besorgt durch Ernst Zinn. Frankfurt a.M. 1975, S. 844.

Den Begriff »Übereinkunft« verwendete Jahnn vor allem in seinen bis 1925 entstandenen Schriften. Er diente ihm als eine Art Sammelbezeichnung für gesellschaftliche Verträge, Abmachungen, Gesetze, Normen und Gewohnheiten.

Jahnn schätzte Wedekinds »Kindertragödie« außerordentlich und plante schon vor seiner Rückkehr aus Norwegen, sie im Theater Ugrinos aufzuführen (vgl. D1, 1082f.; S1, 682 und 794).

Das geht aus Jahnns Brief vom 25. Januar 1917 an Jürgensen hervor (BA1, 139141).

In Jahnns Brief an Werner Helwig vom 6. September 1948 heißt es: »Ich bin der sehr wohl begründeten Ansicht, dass zukünftig jede grosse Literatur (sofern es sie geben wird) einen Einschlag von Pornographie haben wird. Die Erweiterung unserer Seele ist nämlich aufs Naheste an die Entfaltung unserer Sinne gebunden. Da wir bisher so gut wie nichts von den Sinnen unserer Nächsten wissen, kennen wir ihre wirkliche Seele, also die ins Unterbewusste eingehüllte, eben so wenig. Da die Menschheit seit reichlich hundert Jahren ohne grosse Pornographie zu leben gezwungen ist, haben sich im Schutze aller schwarzen Reaktionen das Elend der Seelen und die Atombombe entwickeln können.« (Unveröffentlicht, DLA, A: Akademie der Wissenschaften und der Literatur: Jahnn, ohne Sign.; ein Durchschlag des Briefs wird in der SUB, ohne Sign., aufbewahrt.) – Vgl. hierzu auch: Reiner Niehoff: Miszellaneen zu Jahnn. In: Der Pfahl. Jahrbuch aus dem Niemandsland zwischen Kunst und Philosophie VIII. München 1994, S. 187209.

Unveröffentlichter Brief vom 6. September 1948 (wie Fußnote 57).

Michel Foucault: Zum Begriff der Übertretung. In: ders.: Schriften zur Literatur. Frankfurt a.M. 1988, S. 73.

Nicht zufällig erinnert diese Äußerung an die zweite Szene des ersten Akts von Wedekinds Frühlings Erwachen: »MORITZ […] Glaubst du nicht auch, Melchior, daß das Schamgefühl im Menschen nur ein Produkt seiner Erziehung ist? / MELCHIOR Darüber habe ich erst vorgestern noch nachgedacht. Es scheint mir immerhin tief eingewurzelt in der menschlichen Natur. Denke dir, du sollst dich vollständig entkleiden vor deinem besten Freund. Du wirst es nicht tun, wenn er es nicht zugleich auch tut. – Es ist eben auch mehr oder weniger Modesache.« (Frank Wedekind: Gesammelte Werke. Zweiter Band. Die junge Welt / Frühlings Erwachen / Fritz Schwigerling [Der Liebestrank]. München und Leipzig 1919, S. 100.)

Über Jahnns Beziehung zu Harms liegt ein Aufsatz vor, der die Geschichte ihrer Liebe auf der Grundlage der 1993 in Frühe Schriften publizierten Tagebücher nachzeichnet: Jochen Hengst: »Er war die Kraft, die meine Bahn veränderte«. Hans Henny Jahnn – Friedrich Gottlieb Harms. In: Forum Homosexualität und Literatur 22/1994, S. 83105.

Die Bedeutung dieses Ereignisses betont Jahnn auch in den Gesprächen: »Mit 15 Jahren gab es einen großen Krach, weil ich mich weigerte, weiterhin deutsche Schrift zu schreiben, und zur Antiqua überging. Trotz aller Aufregung setzte ich meinen Willen durch.« (S. 48)

Zur Biografie von Heinrich Gerstenberg, der auch als Herausgeber der Schriften von Hoffmann von Fallersleben hervorgetreten ist, vgl. Richard Müller: Heinrich Gerstenberg, 18641938. In: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde, 42. Jg., H.2 / März 1967, S. 6871.

Vgl. GE, 7478. – Eine ähnliche Beschreibung dieser Beziehung findet sich in Jahnns Tagebuch unter dem 22. November 1913. Dort gibt er vor, sich an Ereignisse aus »früheren Jahren« zu erinnern, und schreibt unter dem Titel Die Freunde eine Anekdote über Harms, Paul Sonnenberg und sich selbst (vgl. FS, 215218).

Die erste Notiz Harms’ findet sich unter dem 6. Dezember 1912; vgl. FS, 68f.

Jahnns frühe Werkverzeichnisse sind veröffentlicht in: Jahnn-Blätter  H.2 / 1993, S. 310.

Vgl. FS, 51, 58, 66. BA1, 20.

Vgl. GE, 6366.

Vgl. hierzu Jahnns Tagebucheintragung vom 21. Januar 1913. Nach zweiwöchiger Pause schrieb er an diesem Tag zum ersten Mal wieder Tagebuch. Der Anlass war seine erneute Niedergeschlagenheit nach einer Periode, in der er sich ausgesprochen wohl gefühlt hatte: »Nun ist es wieder da, das Unglück […] Gott, ich bin mitten im Freudentaumel gewesen! Zwanzig Tage bin ich im Freudentaumel gewesen!« (FS, 73) Den Eindruck, dass Jahnn vorwiegend dann schrieb, wenn es ihm schlechtging, gewinnt man auch bei der Lektüre seiner Briefe aus späteren Lebensabschnitten.

Friedrich Hebbel: Julia. Ein Trauerspiel in drei Akten. In: ders.: Werke. Erster Band. Dramen I. Hrsg. von Gerhard Fricke, Werner Keller und Karl Pörnbacher. München 1963, S. 463.

Vgl. F1, 110132. Auf ähnliche Weise erregte die in einem Grabgewölbe spielende Schluss-Szene von Franz Grillparzers Trauerspiel Die Ahnfrau die besondere Aufmerksamkeit des Schülers Jahnn (vgl. FS, 120, 1355). Grillparzers Drama dürfte eine gewisse Vorbildfunktion für die Gestaltung der zahlreichen Gruftszenen in Jahnns Werken gehabt haben. In seinen aus dem Nachlass veröffentlichten Vorbemerkungen zu Spur des dunklen Engels schrieb er 1949: »Ich entsinne mich, daß eines meiner größten Theatererlebnisse als Kind die Ahnfrau Gril[l]-parzers war und daß die sonderbar geschickte Gruftsprengung auf dem Theater und das En[t]steigen des Gespenstes aus der Versenkun[g][?] mir nicht nur erschütterndes Grauen, sondern auch den Gedanken eingab, [mich] im Stückeschreiben zu versuchen.« (D2, 979, vgl. auch 1364f.)

Vgl. FS, 13961398. In seinen Tagebüchern betont Jahnn den autobiografischen Hintergrund des Dramas: »Rudolf Ehrensmann [ein Schulkamerad Jahnns – J.B.] ist gewaltig verschnupft, daß ich den ›Haymo‹ schrieb und ich der Franz bin. […] Und der ›Haymo‹ wird aufgeführt, denn so bin ich, wie der Franz. – Nichts besser, nichts schlechter – aber die Angst!« (FS, 63f.)

Vgl. FS, 150, 165 und 241.

Zu Jahnns Beziehungen zur Jugendbewegung vgl. den Beitrag von Cornelius Steckner in Ist der Mensch zu retten? (Hamburg 1984, S. 3841). Steckner weist vor allem auf die Verbindungen der Glaubensgemeinde Ugrino zu verschiedenen Jugendgruppen zu Beginn der zwanziger Jahre hin.

Vgl. Winfried Mogge: Bilder aus dem Wandervogel-Leben. Die bürgerliche Jugendbewegung in Fotos von Julius Groß 19131933. Wuppertal 1985; Corona Hepp: Avantgarde. Moderne Kunst, Kulturkritik und Reformbewegungen nach der Jahrhundertwende. München 21992, S. 1142.

Ludwig Klages: Mensch und Erde [1913]. In: ders.: Mensch und Erde. Zehn Abhandlungen. Stuttgart 1956, S. 4. Vgl. ferner Michael Hauskeller: Natur und Bild. Naturphänomenologie bei Ludwig Klages. In: Gernot Böhme und Gregor Schiemann (Hrsg.): Phänomenologie der Natur. Frankfurt a.M. 1997, S. 120132. Hauskeller betont Klages’ Vorreiterrolle für das neuere Umweltbewusstsein: »Obgleich Klages den Begriff der Natur ob seiner Vagheit weitgehend gemieden hat […], findet sich doch unter den Phänomenologen keiner, der so eindringlich wie Klages die fortschreitende, ungehemmte Zerstörung der natürlichen Umwelt angeprangert hätte […]« (S. 121f.). Manfred Frank hat nachdrücklich auf frappierende Ähnlichkeiten zwischen Klages’ Rationalitätskritik und entsprechenden postmodernen Tendenzen hingewiesen (vgl. Die Unhintergehbarkeit von Individualität. Frankfurt a.M. 1986, S. 1014).

Ebd., S. 11f. Vgl. hierzu auch: Winfried Mogge: Bilder aus dem Wandervogel-Leben. Die bürgerliche Jugendbewegung in Fotos von Julius Groß 19131933. Wuppertal 1985, S. 27.

Hans Blüher: Die deutsche Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen. Berlin 41920, S. 41.

Vgl. Ulfried Geuter: Homosexualität in der deutschen Jugendbewegung. Frankfurt a.M. 1994, S. 103.

Vgl. ebd., S. 1422.

Vgl. ebd., S. 8385.

Zur »Mädchenfrage« vgl. ebd., S. 5967.

Vgl. ebd., S. 30f.

Vgl. die Inhaltszusammenfassung des unveröffentlichten Dramas (SUB, Sign. 6) in: FS, 14061408.

Vgl. Jahnns Tagebucheintragung vom 26. Juni 1913; FS, 110.

Vgl. FS, 174f.

Zur »Großen Fahrt« vgl. Hengst 1991, 2539. Hier wird die Reise in ihren einzelnen Stationen mit zahlreichen zeitgenössischen Abbildungen dokumentiert.

Vgl. FS, 250.

Vgl. FS, 1412.

Vgl. FS, 277.

Vgl. FS, 192, 194f. und 229.

Vgl. Hengst 1991, 20; BA2, 1402.

Vgl. BA1, 20. Die Bestände des Hamburger Staatsarchivs und der Staats- und Universitätsbibliothek sind im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört worden. Daher ist es mir nicht gelungen, den Local-Anzeiger für Stellingen-Langenfelde aus den betreffenden Jahren einzusehen.

Vgl. GE, 91; Jan Bürger: »Mir ist alles ungewiss geworden«. Aus der Zeit der »bunten Röcke«: Zwei unbekannte Briefe von 1914 werfen Licht auf Hans Henny Jahnns schriftstellerische Anfänge. In: Die literarische Welt, 22.11.2014, S. 7.

Vgl. FS, 309; GE, 73.

Ferner ist nicht auszuschließen, dass das Wort Ugrino auf Urning anspielt, eine frühe Bezeichnung für Homosexuelle; vgl. Armin Schäfer: Biopolitik des Wissens. Hans Henny Jahnns literarisches Archiv des Menschen. Würzburg 1996, S. 109111.

Jahnn äußerte sich über Jost Seyfried explizit nur am 28. Oktober 1913: »Ich las soeben im Jost Seyfried vom Scheiden, und ich verstand nicht, warum Hannie von ihm ging, denn sie nahm ihm, hätte ihm alles nehmen müssen. Aber Jost Seyfried ist ein anderer Mensch als ich. Ich kann nicht einsam sein in der Welt, auch dann nicht, wenn ich weiß, daß sie weit draußen einen birgt, der täglich, stündlich an mich denkt.« (FS, 203)

Cäsar Flaischlen: Jost Seyfried. Berlin 231918. Bd. 1, ohne Seitenzahl [im Folgenden: Jost Seyfried I–V].

Jost Seyfried V, S. 27f.

Mit dem Begriff des ›Wunderbaren‹ setzte sich Jahnn besonders in seinem unveröffentlichten Schauspiel Familie Jakobsen aus dem Jahre 1914 auseinander; vgl. FS, 14141417.

Jost Seyfried II, S. 51f.

Jost Seyfried II, S. 94.

Jost Seyfried III, S. 81.

Vgl. BA2, 60. 1941, während der Arbeit an Fluß ohne Ufer, plante Jahnn sogar eine Neuübersetzung von Jacobsens Roman.

Vgl. Horst Nägele: J.P. Jacobsen. Stuttgart 1973, S. 51.

Vgl. Rainer Maria Rilke: Briefe an einen jungen Dichter. Leipzig o.J., S. 1517.

Vgl. Jens Peter Jacobsen: Niels Lyhne. Deutsch von Ottomar Enking. Mit einem Nachwort von Stefan Zweig. Leipzig o.J. [1925], S. 255 [im Folgenden: Niels Lyhne].

Im Anhang der Hamburger Ausgabe wird dieses Zitat fälschlicherweise Jahnns Drama Familie Jakobsen (1914) zugeordnet; vgl. BA2, 1324, 1397.

Beide Zitate: Niels Lyhne, S. 146.

Niels Lyhne, S. 264.

Vgl. Bengt Algot Sørensen: Jens Peter Jacobsen. München 1991, S. 84f.

Rainer Maria Rilke – Ellen Key: Briefwechsel. Mit Briefen von und an Clara Rilke-Westhoff. Hrsg. von Theodore Fiedler. Frankfurt a.M. und Leipzig 1993, S. 70f.

Vgl. GE, 102.

Ein früher Hinweis auf Ägypten findet sich bereits in den 1915 entstandenen Aufzeichnungen des Gottlieb Friedrich Harms; vgl. FS, 473.

Vgl. Jan Assmann: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München 21997, S. 177.

»Den Erfolg seiner Unternehmungen verdankte Zoser vielleicht zum Teil dem Beistand des großen Weisen Imhotep, der einer seiner Hauptratgeber war, und dessen Name als der eines weisen Priesters und mächtigen Zauberers sowie eines geschickten Arztes und Baumeisters durch die ganze ägyptische Geschichte unvergessen blieb. Die Schreiber erkoren sich ihn später als besonderen Schutzherrn, und wer unter ihnen fromm war, weihte ihm regelmäßig eine Spende aus dem Wasserbehälter seines Schreibzeuges, ehe er seine Arbeit begann. Noch nach Jahrhunderten kannte und sang das Volk seine Sprichwörter, und 2500 Jahre nach seinem Tode war er zum Gott der Medizin geworden, in dem die Griechen, die ihn Imuthes nannten, ihren eigenen Asklepios wiederzuerkennen glaubten.« (J.H. Breasted: Geschichte Ägyptens. Deutsch von Hermann Ranke. Zürich 1954, S. 83. Jahnn benutzte die 1911 in Berlin erschienene Auflage des Werkes.) – Vgl. D1, 1140f., 11431145; hier findet sich auch ein Abdruck von Jahnns flüchtig entworfenem Gedicht Imhotep. – Vgl. ferner F3, 545.

Zum Besuch in Lübeck vgl. FS, 402412. Harms’ Tagebuchaufzeichnungen sind mit einer Vorbemerkung von Uwe Schweikert veröffentlicht in: Forum Homosexualität und Literatur 31/1998, S. 5773.

Jahnn ließ sich in Norwegen von Jürgensen folgende Ausgabe kaufen: Leonardo da Vinci: Quaderni d’Anatomia. Bd. I–IV. Hrsg. von C.L. Vangesten, A. Fonahn und H. Hopstock. Christiania 19111916. – Zur Leonardo-Rezeption vgl. den ausführlichen Aufsatz von Ulrich Bitz: Die dunkle Quelle des Lichts. Anatomische SCHRIFTEN von Hans Henny Jahnn und Leonardo da Vinci. In: Forum Homosexualität und Literatur 8/1989, S. 729.

Vgl. hierzu auch folgende bezeichnende Äußerung aus Ugrino und Ingrabanien: »Marlow kam von den Dirnen, wenn er von der Qual sprach und Rembrandt aus dem Bett seiner Dienstmagd, [wenn] er den Gekreuzigten oder einen geschlachteten Ochsen malte. – Rubens war immer geil und schmutzig.« (FS, 1267)

Vgl. Peter Szondi: Hölderlin-Studien. Mit einem Traktat über philologische Erkenntnis. In: ders.: Schriften I. Frankfurt a.M. 1978, S. 261412, besonders S. 265276.

George Steiner: Von realer Gegenwart. Hat unser Sprechen Inhalt? München 1990, S. 139.

Vgl. Émile Verhaeren: Rembrandt. Übertragung von Stefan Zweig. Leipzig 1912, S. 6f.

Vgl. ebd., S. 10.

Vgl. ebd., S. 6.

Vgl. ebd., S. 53.

Ebd., S. 93.

Vgl. Uwe Schweikert: Leben mit dem Schiffbruch. Hans Henny Jahnns Reise von Dagebüll nach Ugrino. In: Archaische Moderne, S. 7690; Jochen Meyer: »Die flüssigsten Jahre«. Hans Henny Jahnns literarische Anfänge. In: Text + Kritik, 2. Jg., H. 2/3, 1980, S. 116.

døden = dän.: Der Tod. – Vgl. FS, 1228. In den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge heißt es am Ende eines Berichts über das Sterben König Christians IV. entsprechend: »›Döden‹, sagte er, ›Döden.‹« (Rainer Maria Rilke: Sämtliche Werke. Band 11. Malte Laurids Brigge. Prosa 19061926. Hrsg. vom Rilke-Archiv, in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke besorgt durch Ernst Zinn. Frankfurt a.M. 1975, S. 858.)

Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. In: Nietzsche. Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Sechste Abteilung. Erster Band. Berlin 1968, S. 105.

Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine. Aus dem Lateinischen übersetzt von Richard Benz. Jena 1925, S. 216f. Es ist nicht sicher, ob Jahnn diese weitverbreitete Legendensammlung verwendete. Generell kann aber davon ausgegangen werden, dass er eine gründliche Kenntnis der katholischen Legenden besaß, auf die sich vor allem in seinen Dramen zahlreiche Anspielungen finden. Judas’ geborstenen Leib erwähnt Jahnn beiläufig auch in der Niederschrift des Gustav Anias Horn (F2, S. 349).

Neben den anatomischen Arbeiten von Leonardo da Vinci (vgl. Ulrich Bitz: Die dunkle Quelle des Lichts. Anatomische SCHRIFTEN von Hans Henny Jahnn und Leonardo da Vinci. In: Forum Homosexualität und Literatur 8/1989, S. 729) könnten Jahnn Erzählungen über Nero, die sich z.B. in der Legenda aurea finden, bei der Ausgestaltung von Jakobs Grausamkeiten inspiriert haben. Von Nero wird in der Legende über Sanct Petrus Folgendes berichtet: »Darnach ward Nero durch seine Raserei dazu getrieben, als wir in derselben apocryphen Historie lesen, daß er gebot, seine Mutter zu töten und aufzuschneiden, damit er sähe, wie er im Mutterleibe hätte gelegen. Die Ärzte aber straften ihn, daß er seine Mutter wollte töten, und sprachen ›Das Recht und die Natur verbieten, daß der Sohn seine Mutter töte, die ihn mit Schmerzen geboren und mit Mühe und Sorge hat erzogen‹. Da sprach Nero ›So machet, daß ich schwanger werde und einen Knaben gebäre, damit ich wisse, wie groß der Schmerz meiner Mutter mag gewesen sein‹.« (Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine. Deutsch von Richard Benz. Jena 1925, S. 435.)

Für seine Vorstellung der ›Kontur‹ fand Jahnn möglicherweise in Rainer Maria Rilkes Monografie über Auguste Rodin ein Vorbild, in der die Plastik als Oberflächenkunst verstanden wird (vgl. Armin Schäfer: Biopolitik des Wissens. Hans Henny Jahnns literarisches Archiv des Menschen. Würzburg 1996, S. 5154).

Vgl. hierzu auch Jahnns Gespräche mit Muschg: Pastor Ephraim Magnus »ist die Liquidation meiner Frömmigkeit, meines beschränkten Blicks auf die Welt, aber er ist zugleich Protest und Neuaufbau, das Neue ist zugleich schon da« (S. 112). In diesem Zusammenhang ist beachtlich, dass Jahnn seine Arbeit an Pastor Ephraim Magnus zeitweise in eine unmittelbare Beziehung zu seinen Bauentwürfen setzte; so schrieb er am 11. Januar 1917 an Jürgensen: »[…] sollte der Pastor Ephraim Magnus mir Geld einbringen, so wird es zum Bau der dazugehörigen, das heißt dabei gewordenen Kirche verwendet.« (BA1, 128)

Vgl. GE, 104107; das Treffen ist auch durch Briefe belegt; vgl. BA1, 140.

Vgl. K. Baedeker: Handbuch für Reisende. Schweden und Norwegen nebst den wichtigsten Reiserouten durch Dänemark. Leipzig 81901, S. 280.

Vgl. BA2, 1124.

Vgl. GE, 136f.

[Erinnerungen von Margarete Möckli] Nachschrift [19]60. Abschrift von Walter Muschg. Universitätsbibliothek Basel, NL Muschg, Sign. U 4, Nr. 25. Vgl. BA2, 1136.

Hans Richters: Begegnungen mit Hans Henny Jahnn. Unveröffentlichtes Manuskript, zirka 1946. SUB, ohne Sign.

[Erinnerungen von Margarete Möckli] Nachschrift [19]60. Abschrift von Walter Muschg. Universitätsbibliothek Basel, NL Muschg, Sign. U 4, Nr. 25.

Julius Bab: Unterwelt. In: Weltbühne, 17. Jg./1921, Nr. 24 vom 16. Juni 1921. Zit. nach: F3, 854. Loerkes Aufsatz erschien am 23. Juni 1921 in der Weltbühne. Zit. nach: F3, 855. Vgl. hierzu auch Loerkes Tagebucheintragung vom 24. März 1921: »Kleiststiftung. Angriffe wegen Hans Henny Jahnn. Monty Jacobs und Bab. Sehr häßlich. – Ärger bis in die Nacht, weil nicht zu fassen.« (Oskar Loerke: Tagebücher 19031939. Hrsg. von Hermann Kasack. Frankfurt a.M. 1986, S. 81.)

Vgl. GE, 139. Näheres über Wilhelm Ondérka konnte bislang nicht ermittelt werden. Wie Jürgensen arbeitete er für die Lübecker Speditionsfirma F.H. Bertling. 1942 starb Ondérka in Hamburg bei einer Bombenexplosion; vgl. BA2, 102.

Vgl. Hans-Ulrich Wehler: Das Deutsche Kaiserreich 18711918. Göttingen 51983, S. 200207.

Theodor Lessing: Wir machen nicht mit! Schriften gegen den Nationalismus und zur Judenfrage. Hrsg. von Jörg Wollenberg. Unter Mitarbeit von Helmut Donat. Bremen 1997, S. 40.

Robert Musil: Bücher und Literatur [15., 22., 29. Oktober 1926]. In: ders.: Gesammelte Werke 8. Essays und Reden. Hrsg. von Adolf Frisé. Reinbek 1978, S. 1163f.

Vgl. Peter Sloterdijk: Weltanschauungsessayistik und Zeitdiagnostik. In: Literatur der Weimarer Republik 19181933. Hrsg. von Bernhard Weyergraf. [Hanser Sozialgeschichte der deutschen Literatur, Bd. 8.] München 1995, S. 323.

Emanuel Swedenborg: Himmel, Hölle, Geisterwelt. Eine Auswahl aus dem lateinischen Text in deutscher Nachdichtung von Walter Hasenclever. Berlin 1925, S. 263270.

Vgl. ebd., S. 84.

Georg Büchner: Werke und Briefe. Münchner Ausgabe. Hrsg. von Karl Pörnbacher, Gerhard Schaub, Hans-Joachim Simm und Edda Ziegler. München 1988, S. 260.

Vgl. BA1, 127f. und 163.

Heinrich Heine: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. In: ders.: Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. Band 8/1. Hrsg. und bearbeitet von Manfred Windfuhr. Hamburg 1979, S. 101.

So Spinoza im 73. Brief seines Briefwechsels. Zit. nach: Helmut Seidel: Spinoza zur Einführung. Hamburg 1994, S. 93.

Vgl. Rita Bischof: Entzauberte Geschichte. Nachwort zur Neuausgabe von: Theodor Lessing: Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen. München 1983, S. 278.

Vgl. BA1, 184.

In den im Jahnn-Nachlass wahrscheinlich unvollständig überlieferten Akten der Glaubensgemeinschaft tauchen zirka 80 verschiedene Personen auf, die sich zu Ugrino bekannten und Beiträge zahlten. Das Protokoll einer relativ späten Sitzung am 30. Dezember 1930 spricht von 24 anwesenden Mitgliedern (SUB, Konvolut Ugrino). Vgl. auch Hengst 1991, 110.

Werner Helwig: Die Parabel vom gestörten Kristall. Mainz 1977, S. 12.

Unter den namentlich bekannten Mitgliedern sind etwa 30 % Frauen, wovon die meisten allerdings als Ehepartnerinnen ihres von Ugrino überzeugten Mannes beigetreten sind.

Vgl. Hengst 1991, 85f.

Eine Spur des Signets der Verlagsabteilung Ugrinos, das ein Tor zeigt, findet sich noch heute in den drei stilisierten Toren, die die Plakate und Veröffentlichungen der von Jahnn gegründeten Freien Akademie der Künste in Hamburg schmücken.

Michelangelos Statue befindet sich in der Galleria dell’Accademia in Florenz. Vgl. hierzu Schriften II, S. 824f.

Vgl. S2, 825.

Julius Haase: Das Dreieck als harmonisierendes Maßelement ägyptischer Tempelanlagen und das Geißelsymbol ihrer Gottheiten. In: Das Reich, 2. Jg. (1917), Buch I, S. 3656. Zit. nach: S2, 887.

Die Domkirche zu Trondhjem. In: S1, 191198. Weiterführende Informationen finden sich im Kommentar zu diesem Aufsatz: S2, 861867.

Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Eine Tragödie. In: Goethes Werke. Band III. Dramatische Dichtungen I. [Hamburger Ausgabe.] Textkritisch durchgesehen und kommentiert von Erich Trunz. München 151993, S. 48f. Über Goethes Faust I musste Jahnn 1914 – wie etliche Schüler nicht nur seiner Generation – seinen Abituraufsatz im Fach Deutsch schreiben, der von seinem Lehrer mit der Note sehr gut bewertet wurde; vgl. FS, 13411344.

In überarbeiteter Form hat Jahnn diese Szene 1925 publiziert: Heinrich von Kleist. Eine jämmerliche Tragödie. Fragment, geschrieben 23. August 1917. In: Carl Einstein und Paul Westheim (Hrsg.): Europa Almanach. Malerei, Literatur, Musik, Architektur, Plastik, Bühne, Film, Mode. Außerdem nicht unwichtige Bemerkungen. Potsdam 1925, S. 174180.

Das hier Skizzierte basiert im Wesentlichen auf den Ausführungen von Jan Assmann über den Begriff Kanon in: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München 21997, besonders S. 103129.

Vgl. § 4 der Verfassung; § 7 und 8 betonen, dass der Kanon das Richtmaß für die Bautätigkeit Ugrinos ist (S1, 59f.).

Vgl. hierzu auch Jahnns Ausführungen über den Sinn und die Erstellung des Kanons in seinem Aufsatz Von der Wirklichkeit aus dem Jahre 1924: »Es ist bekannt, daß die Leitung Ugrinos das Recht einer Kanonisierung ausübt. Das will sie auf jeden Fall, denn sie will Bausteine der Schöpfung zusammentragen, und sie weiß auch daß die tausendfachen Regungen und Offenbarungen Stätten, Orte gebrauchen, den Hintergrund ihrer eigentlichen Welt. Ich sage es wieder und abermals sage ich es: Es handelt sich um das Schaffen, das Errichten von Wirklichkeiten am Ort, um das Leben, das in eine Einheit gebracht wird mit allen anderen Geschöpfen, mit den Steinen, mit den Dingen, mit der Sonne. Über solchem Werk wird uns Gott begegnen.« (S1, 138)

Vgl. Elaine Scarry: Die Lebhaftigkeit der Vorstellung. Der Unterschied zwischen Tagtraum und angeleiteter Phantasie. In: Aleida Assmann (Hrsg.): Texte und Lektüren. Frankfurt a.M. 1996, S. 156187. In diesem Zusammenhang sind auch Jahnns späte Ausführungen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Kunstarten in seinem Akademievortrag Über den Anlaß (Buchausgabe 1954) interessant: »[…] die Aussagen, die ich Ihnen mitteile, werden sich zumeist auf die Musik beziehen. Allein, sie steht hier für alle ihre Geschwister. Sie ist nur – wie ich sie aufgefaßt sehen möchte, abstrakter als alle anderen Kunstarten – und somit unmenschlicher, vom Menschen leichter loslösbar, mehr zur Verselbständigung berufen als das Wort und das Bild, kühler und universeller zugleich.« (S2, 238.)

Zu Jahnns Verhältnis zu seiner Familie vgl. GE, 5457.

Vgl. Sandra Hiemer: Architektur und Denkmal. Das Grabmal der Familie Jahn. Ein Beitrag zur Architektur und Sepulkralkunst der 20er Jahre. In: Jahnn-Blätter 2/1993, S. 1825.

Vgl. Hans Henny Jahnn und Ernst Kreuder: Der Briefwechsel 19481959. Hrsg. von Jan Bürger. Mainz 1995, S. 112, 117 und 257259; sowie Jahnns Brief an Judit Kárász vom 29. August 1946 (BA2, 475479).

Unveröffentlicht, SUB, Sign. 1; Inhaltszusammenfassung in: FS, 13831394.

Vgl. Die neue Linke greift an. Vortrag gehalten im Curiohaus [Hamburg] Sonntag 22. III. 1931 10 ½ Uhr. In: S1, 641649.

Der Brief ist nicht datiert, trägt aber die Angabe »am Donnerstag«. Jahnn könnte ihn also auch eine Woche früher geschrieben haben, was aber aufgrund der Reiseroute unwahrscheinlich ist.

Zu Jahnns spannungsreichen Begegnungen mit Kurt Hiller vgl.: Jan Bürger: Nicht bündnisfähig. In: »Zu allererst ANTIKONSERVATIV«. Kurt Hiller (18851972). Hrsg. von Wolfgang Beutin und Rüdiger Schütt. Hamburg 1998, S. 5564.

Der Brief ist nicht datiert, trägt aber die Angabe »am Donnerstag«. Jahnn könnte ihn also auch eine Woche früher geschrieben haben, was aber aufgrund der Reiseroute unwahrscheinlich ist.

Wenn Jahnn von »Beamten« spricht, so steht auch hinter diesem Begriff ein ägyptisches Vorbild. »Der ägyptische Beamte versteht sich nicht als Träger einer spezifischen Beamtenkultur, also einer Technologie und einer Standesethik, sondern als Träger ›der‹ Kultur allgemein.« (Jan Assmann: Das kulturelle Gedächtnis. München 21997, S. 149) In diesem Sinne war auch der von Jahnn oft erwähnte Imhotep ein »Beamter«. In einem Werk, das Jahnn besaß, wird das ägyptische Beamtensystem erläutert: »Über dem Heer von Schreibern und Beamten aller möglichen Rangstufen, die die Geschäfte des ›Großen Hauses‹ besorgten, stand wiederum der Wesîr. Fügen wir hinzu, daß er, von kleineren Ämtern abgesehen, oft auch der oberste Architekt des Königs war […], so werden wir verstehen, daß der Wesîr der beschäftigste Mann im Reiche war. […] auch Imhotep, der große Weise unter König Zoser [so schreibt auch Jahnn in der Regel den König Djoser – J.B.], ist wahrscheinlich ein Wesîr gewesen.« (J.H. Breasted: Geschichte Ägyptens. Deutsch von Hermann Ranke. Zürich 1954, S. 66f. Jahnn benutzte die 1911 in Berlin erschienene Auflage des Werks.)

Zur äyptischen Sepulkralkultur vgl. Jan Assmann und Adelbert Reif: Die Stimmen der Hieroglyphe. Weltbeheimatung, Weltentfremdung – das Echo des Alten Ägypten. In: Lettre international, H. 43 / Winter 1998, S. 5456.

Vgl. hierzu Jahnns Brief an Buse vom 15. April 1921, in dem er Buse vorwirft, ein längeres Zusammenleben unmöglich gemacht zu haben (BA1, 186f.).

Vgl. D1, 1089.

Vgl. Jan Bürger: »Ein unsäglich leidender Mensch«. Wie Hans Henny Jahnn 1917 einen anderen Richard III. entworfen hat. In: Shakespeare Jahrbuch 146/2010, S. 4959.

Brief an Gottlieb Harms, heute nicht mehr im Nachlass vorhanden, Ende Oktober/Anfang November 1920 aus Frankfurt a.M. Zit. nach einer Abschrift von Jochen Meyer, Marbach.

Unveröffentlichter Brief Jahnns (handschriftlicher Entwurf mit Korrekturen von Jahnn und Harms), Klecken, 29. Juni 1921; SUB, Sign. F235.

Theodor Lessing: Wir machen nicht mit! Schriften gegen den Nationalismus und zur Judenfrage. Hrsg. von Jörg Wollenberg. Unter Mitarbeit von Helmut Donat. Bremen 1997, S. 158.

Zit. nach: Bernd Goldmann: Hans Henny Jahnn. Eine Ausstellung. Wiesbaden 1973, S. 53.

Berliner Börsen-Zeitung. Zit. nach: Günther Rühle: Theater für die Republik. Im Spiegel der Kritik. 19171925. Berlin 21988, S. 351f.

H.R.: Die Krönung Richards III. Von Hans Henny Jahnn. Uraufführung im Schauspielhaus zu Leipzig 4. Februar 1922. In: Bremer Nachrichten, 16. Februar 1922.

Berliner Börsen-Courier, 13. Dezember 1926. Zit. nach: Günther Rühle: Theater für die Republik. Im Spiegel der Kritik. 19171925. Berlin 21988, S. 352.

Unveröffentlichter Brief Jahnns an Dr. Rothe, 18. Februar 1922, mit einer handschriftlichen Notiz von Hans Rothe; DLA, Sign. 78.2859.

Vgl. D1, 1060.

Vgl. die unveröffentlichten Briefe der Theaterabteilung des S. Fischer Verlags an Jahnn vom 26. Juli und 9. August 1923. SUB, Konvolut Das Theater, ohne Sign.