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Werte und Normen in Fontanes 'Frau Jenny Treibel'


Werte und Normen in Fontanes 'Frau Jenny Treibel'


1. Auflage

von: Ella Plett

CHF 17.00

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 14.06.2007
ISBN/EAN: 9783638813044
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 30

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Neuphilogisches Institut, Germanisitisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Frau Jenny Treibel gilt als einer der wenigen Romane Theodor Fontanes, die im Stile einer „erzählten Komödie“ mit „souverän augenzwinkerndem Charakter“ gehalten sind und zumindest vordergründig ein für alle versöhnliches Happy End aufweisen. Nicht zu übersehen ist hinter all der Heiterkeit allerdings die scharfe Kritik, die darin an der vom Bürgertum dominierten Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts geübt wird.
In der Forschung wurde dieser Aspekt in zahlreichen Veröffentlichungen ausführlich beleuchtet. Da Fontane selbst in einem Brief an seinen Sohn Theodor die Kritik an der Bourgeoisie als Zweck des Romans ausgibt, wird in vielen Forschungsbeiträgen darauf der Interpretationsschwerpunkt gelegt. Der gesellschaftskritische Aspekt ist für das Verständnis des Romans von einer solch entscheidenden Bedeutung, dass auch Ausarbeitungen, denen eine andere Fragestellung zugrunde liegt, ihn nicht übergehen können. Ebenso ist für die Untersuchung der Werte und Normen in Frau Jenny Treibel eine Berücksichtigung der vorherrschenden gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse unumgänglich, da beide Komponenten in einer wechselseitigen Beziehung stehen: Die individuellen Wertvorstellungen des Einzelnen prägen die Normen der Gesellschaft, im Gegenzug üben diese wiederum erheblichen Einfluss auf Bildung und Ausgestaltung der persönlichen Werte aus. Folglich liegen Gesellschaftskritik und Wertekritik sehr nahe beieinander und können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden.
In der vorliegenden Ausarbeitung gilt es nun, den Roman anhand von Aussagen und Verhaltensweisen auf ihnen zugrunde liegende Wertmaßstäbe zu untersuchen. Als Hinführung dient eine Definition zu den Begriffen Wert und Norm sowie eine kurze Darstellung der Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert. Anschließend wird die für den Verlauf der Geschichte entscheidende Präsenz exemplarisch ausgewählter Werte im Denken und Handeln einzelner Romanfiguren geprüft. Das besondere Augenmerk richtet sich dabei auf die Frage, inwieweit Ideal und Wirklichkeit jeweils übereinstimmen oder differieren. In einem letzten Punkt wird die Existenz einer Diskrepanz zwischen Schein und Sein, die in der Forschungsliteratur und nicht zuletzt von Fontane selbst als Grundfehler der im Roman durch die Familien Treibel und Schmidt vertretenen bürgerlichen Gesellschaft dargestellt wird, zusammenfassend analysiert.